25. hella Hamburg Halbmarathon 2019
30
. Juni 2019

5. Epilog

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Meine Meinung zum 25. hella Hmburg Halbmarathon 2019

Noch am Nachmittag entschuldigte sich der Veranstalter für die "Fehler" bei der Wasserversorgung und gelobte Besserung für das Folgejahr. Man versprach mehr Getränke und mehr Wasserduschen an der Strecke. Außerdem bekamen alle Teilnehmer von 2019 einen Rabatt für 2020 eingeräumt.

Das war ja nett. Ich habe gerne viele Getränke an der Strecke. Ist doch toll, wenn man trinken kann, wann man will. Ideal wäre es, wenn man einen Begleiter auf dem Fahrrad oder so hätte, der einem immer dann das gibt, was man gerade braucht. Solche irren Hitzeläufe gibt es schließlich ständig in Hamburg. 35°C sind in diesen Breitengraden ja völlig normal und werden vor allen auch regelmäßig schon um 12 Uhr mittags erreicht.

2020 soll es also mehr Wasser geben. Mehr als die 30.000 Liter an Getränken, die an den neun Verpflegungsständen bereit standen. 30.000 Liter für 8402 Starter. Das sind 3,57 Liter pro Starter. Dazu die Duschen, wo sich jeder Läufer so naß machen konnte wie er wollte. Was will man jetzt noch mehr? Vier Liter pro Starter? Fünf? Oder doch gleich die Fahrradbegleitung für ständige Getränkeversorgung?

Am Ende des Feldes gab es Engpässe bei der Wasserversorgung, weil die freiwilligen Helfer es nicht schafften, die Becher so schnell aufzufüllen, wie sich die Läufer das Wasser (auch) über den Kopf kippten. Direkt hinter der Dusche. Manch einer, dem das Wasser nicht schnell genug gereicht wurde, nahm einfach eine ganze Flasche mit. Und nachher hat dann der Veranstalter den schwarzen Peter. Und der war auch noch so nett, daß Zeitlimit um 40 Minuten auszudehnen. Hätte man das Ziel wie geplant nach drei Stunden geschlossen und in diesem Limit die Läufer von der Strecke genommen, dann wäre es nicht zu diesem Engpaß mit dem Wasser gekommen. Dann wäre das Geschrei aber noch größer gewesen.

Wie wahrscheinlich ist es, daß es 2020 wieder solch ein Wetter gibt? Nahezu Null. Und dann bleibt das Wasser wieder stehen und muß später entsorgt werden und dann meckern auch wieder alle.

Ich brauche bei einem normalen Halbmarathon wenig bis gar kein Wasser. Am Tag nach dem hella Halbmarathon bin ich auf ähnlicher Strecke (Bahnhof Altona - Dockland - Landungsbrücken - Baumwall - Rathaus - Außenalster - Maria-Louisen-Straße - Stadtpark) 16,65 Kilometer in 1:32:05 Stunden gelaufen. Eine halbe Minute pro Kilometer schneller als beim Halbmarathon. Sonnige 22°C. Ich habe trotz Möglichkeit nichts getrunken und hatte zu Hause auch keinen Durst. Das sind rund 5,5 Liter weniger als am Tag zuvor.

Also von mir aus können die Veranstalter die ganze Strecke mit Wasser voll stellen. Es gibt nur kleines Problem. Das kostet alles unsere Startgebühren. je mehr Komfort auf der Strecke, desto höher die Kosten. Dieses Jahr war es fehlendes Wasser, nächstes Jahr hätte man gerne Windschutz und wenn es regnet, möge doch bitte die Strecke überdacht werden. Und für alle Fälle sollte man die ganze Strecke mit Heizstäben ausrüsten. Blitzeis ist im Juni zwar unwahrscheinlich, aber nicht ünmöglich.

Immer ausufernde Wünsche der Teilnehmer machen den Veranstaltern das Leben immer schwerer. Da kann man tun und lassen was man will und kriegt in den sozialen Medien trotzdem später auf die Fresse. Das vergrault dann irgendwann die Sponsoren und dann gibt es irgendwann auch keine Läufe mehr.

Es war sehr nett, daß sich der Veranstalter für die von ihm nicht verschuldeten Fehler entschuldigt hat, aber es war hier das falsche Zeichen. Als Veranstalter stellt man die Möglichkeit zu laufen zur Verfügung. Laufen muß man aber schon selber. Und man sollte auch selbst wissen, wann man laufen kann und wann nicht. wer schon einmal 10 Kilometer in 70 Minuten geschafft hat, der kann durchaus einen Halbmarathon in 2:50 Stunden schaffen. Aber nicht bei über 30°C. Und das ist dann nicht die Schuld des Veranstalters, weil diese einen nicht doch irgendwie über die Distanz gebracht hat.

Ein Halbmarathon ist nicht der Mount Everest. Da strömen jedes Jahr auch die Massen hin. Da kommen dann die Leute, die grob wissen wo die Alpen sind und mit der Brockenbahn schon einmal bis nach ganz oben gefahren sind, und nun ganz viel Geld gezahlt haben, um sich von den Sherpas auf den Gipfel tragen zu lassen. Beim Laufen wird man nicht getragen. Da muß man schon selbst laufen. Und wenn man das nicht kann oder einen falschen Tag erwischt hat, dann ist das bedauerlich, aber es ist so. Der falsche Tag kann eine Verletzung sein, ein Formtief oder unpassendes Wetter.

Nehmen wir das Laufen doch wieder als das Vergnügen, das es sein soll. Von den Läufern, die zu ihrem Lebensunterhalt laufen, gab es jedenfalls keine Klagen. Warum von so vielen anderen? Ja, war heiß. War Scheiße zu laufen. Bestzeiten aussichtslos. Wer nur auf (persönliche) Rekorde schielt oder ganz locker leicht über die Strecke federn möchte, der sollte bei über 30°C lieber zu Hause bleiben.

Hamburg, 24. Juli 2019
 

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