Schon auf dem Weg von der U-Bahn zum Veranstaltungsort war ich komplett durchnäßt. Böser Regen. Aber der war ja angekündigt.

Immerhin gab es Startkarten drinnen im Trocknen.

Einfach nur bezahlen, die Startkarte ausfüllen, fertig.

Umziehen konnte man sich in der Turnhalle, wo man auch Sachen deponieren konnte.

Der 35. Silvesterlauf war es noch nicht, erst Nummer 34, aber das sah man nicht so eng. 

Das Schneemann-Kostüm (in 2013 einmal gelaufen) hatte ich im Frühjahr verkauft, mein Elch-Kostüm (sieben Male gelaufen) blieb zu Hause. Bei dem Dauerregen würde der Stoff extrem schwer werden. Das könnte ich vielleicht noch ertragen, aber die Nähte nicht mehr.

Also wühlte ich mich durch den Keller und fand diese bunten Sachen vom Bremerhaven-Marathon 2009.

Diese große Pfütze auf der Zielgeraden würde sicherlich auch noch für Spaß sorgen.

Nicht nur die Anzahl der auf Pappe gebastelten Kostüme erstaunte bei dem Wetter...

... auch die hohe Anzahl der Teilnehmer insgesamt. Zwar hatte ich auch Läufer gesehen, die kurzfristig dann doch nicht mehr starten wollten, aber mit 1164 Läufern waren es kaum weniger als normal.

Dann gab es ganz traditionell noch eine kurze Ansprache, die kaum einer verstehen konnte und dann die Silvesterrakete, die den Startschuß ersetzte. Dieses Mal ging die tatsächlich los.

Und los ging es. Oder eben auch nicht.

Wie immer war es am Anfang übervoll. Die Langsamen ganz vorne, die Schnellen hinten und die ganz breiten Kostüme hier und da überall dazwischen.

Kein Wunder also, wenn auf der ersten Runde von Laufen kaum die Rede sein konnte.

Aber eigentlich war ich ja auch mehr wegen des Spaßes und der Kostüme hier.

Etliche der Kinder waren auch am Ende der ersten Runde noch richtig schnell unterwegs.

Der Harlekin überrannte mich noch.

14:02 Minuten für die erste Runde. Dafür, daß ich nur knapp die Hälfte davon laufen konnte, gar nicht schlecht.

In der zweiten Runde gab es dann mehr Platz. Zum Laufen und auch zum Fotografieren.

Jetzt setzte allerdings der große Regen ein, der zwar angekündigt war, uns in der ersten Runde aber noch weitgehend in Ruhe ließ.

Schon etwas blöde mit den Startkaten aus Pappe, die mit einer dünnen Sicherheitsnadel am Kostüm zu befestigen war.

Die Karten lagen in Massen auf der Strecke herum. Das konnte bei dem Regen ja nicht halten.

Ich hatte die Startkarte in eine kleine Plastiktüte gepackt und trug diese mit einer Kette um den Hals.

Durch die Pfütze laufen sah ich niemanden. Ich lief immer auf der linken Seite im Matsch. Das war schneller. Rechts mußte man immer warten.

12:28 Minuten für Runde 2. Aus den erhofften 50 Minuten oder weniger insgesamt würde das wohl nichts werden. Die Beine doch etwas müde und dann zu viele Fotos.

Wegen des starken Regens konnte ich nur nach hinten fotografieren. Sonst wäre sogleich die Linse voll Regen gewesen.

Eindeutig mein Lieblings-Kostüm des Tages in der Kategorie Kinder.

Bei den Erwachsenen gewann bei mir die Römer-Gruppe. Nicht nur wegen des Wagens mit Puppe und der Kostüme an sich, sondern auch wegen der pausenlosen motivierenden Schlachtrufe.

12:26 Minuten für Runde 3. Nicht so schnell wie gehofft, aber immerhin 4:55 Min/Km.

Einen Sonder-Pokal hatten die Zuschauer verdient, die trotz des miesen Wetters an der Strecke ausharrten und kaum weniger waren als sonst.

Irgendwie gehört dieser Lauf wohl doch zu Silvester. Auch wenn man wie ich lange Zeit über den Start grübelte.

Streckenverpflegung genau am Startpunkt der Teichwiesen-Marathons.

Mit 12:08 Minuten war die letzte, etwas kürzere, Runde meine schnellste.

Mit 51:04 Minuten insgesamt verfehlte ich die 50-Minuten-Marke dennoch deutlich. Die Zeit hatte ich vor allem in der ersten Runde verloren. Quasi schuldlos.

Dieses Mal klappte es mit dem Abstempeln der Startkarten schneller als sonst. Ich hatte mit 52 Minuten (die Sekunden werden nicht gezählt) brutto fast die richtige Zeit auf der Urkunde.  

Zurück in der Schul-Aula kam ich noch rechtzeitig genug zu den Kostümpreisen für die Erwachsenen. Immerhin...

Zum Abschluß gönnte ich mir dann noch einen Berliner mit Tee. Mal wieder sehr heißem Tee, aber besser als nichts.

Und so ging mein neunter Silvesterlauf zu Ende. 2018 werde ich wohl wieder dabei sein. Und sei es auch dann wieder kurz entschlossen. Es macht halt irgendwie doch immer wieder Spaß.