Die Ausschreibung war sehr übersichtlich.

Jeder Läufer hatte sich vorher Sponsoren suchen sollen, der je Runde einen Betrag spenden würde. Man hatte vier Stunden Zeit, um so viele Runden wie möglich zu laufen. Dabei konnte man nach Belieben Pausen machen. 

Vom Namen her war es kein Sponsorenlauf, es war eine Wanderung. Aber sehr viel gewandert wurde nicht.

Im Vorfelde war von bis zu 900 Teilnehmern die Rede gewesen. Ich schätze mal, es waren 100 da. Davon liefen zwei Drittel mit.

Eltern, Verwandte, Fans und Freunde durften auch mitlaufen. Das Interesse hielt sich in Grenzen. Neben mit lief noch ein weiterer Vater mit. Das war es an Erwachsenen.

So richtig eilig anzufangen hatte es offenbar niemand. Außer mir, aber ich hatte ja nichts zu sagen.

Während der Anmelde-Pavillon auf der Wiese aufgebaut war, fand man Start und Ziel rund 50 Meter entfernt unten am Stadtparksee.

Und dann ging es auch endlich mal los.

Offiziell war eine Runde 1,5 Kilometer lang. Tatsächlich waren es nur 1,38 Kilometer.

Praktischer Weise zählte man die Runden, spendete aber pro Kilometer. Das ergab 8,4% Reingewinn.

Mein ursprünglicher Plan war es, in drei Stunden 20 Runden (30 Kilometer) zu laufen. Bei heißen 27°C und nicht viel Schatten war das keine leichte Aufgabe.

Außerdem mußte ich für tatsächliche 30 Kilometer 22 Runden drehen, was dann auch noch teurer werden würde.

Die dunklen Wolken zogen am Stadtpark vorbei.

Die Pfadfinderinnen war fast immer in Gruppen unterwegs. Ist ja auch weniger langweilig,

Einige waren ziemlich schnell unterwegs. Das brachte Geld in die Spendenbox.

Ich hatte mit ziemlich bald auf so acht Minuten pro Runde eingependelt. Das waren so 5:47 Min/Km. Durch Trinkpausen und das Abholen des Stempels nach jeder Runde ging aber viel Zeit drauf, so daß ich effektiv nur 5:55 Min/ Km lief.

Pfadfinder waren auch mit von der Partie. Einige rannte sogar in den recht klobigen Wanderstiefeln. Respekt.

Der Jungenanteil war aber eher gering. Hätte man auch eine Spendenaktion pro Minute Fußballspielen eingeführt, es wäre mehr Geld gesammelt worden.

Eine ziemlich Schweiß treibende Angelegenheit. Aber mit dem moderaten Tempo konnte ich es aushalten.

Diese Steigung relativ am Anfang jeder Runde wurde von Mal zu Mal steiler und länger. Ganz am Anfang war ich hier noch hinauf gelaufen, inzwischen wanderte ich das Stück.

Bei dem sommerlichen Wetter war der Stadtpark natürlich voll. Dabei störten mich weniger die vielen Leute auf dem Weg als vielmehr der ständige Grill-Geruch. Ich hatte ständig Hunger.

Jeder Cent zählt. Und Dank meiner Sponsoren war jede Runde, die ich lief,  € 3,00 wert.

Trotzdem machte mir die Hitze nun immer mehr zu schaffen. Auch gingen meine zweieinhalb Liter Getränke allmählich zu Ende.

Wie schaffe ich eigentlich sonst die Langen Läufe über 30 Kilometer und mehr mit nur einem Liter?

Trotzdem war ich weiter entschlossen, meine geplanten 30 Kilometer voll zu machen.

Und so packte ich nach Runde 20 noch zwei drauf.

Das nahende Ende in Sicht lief es sich gleich wieder viel lockerer.

Und dann hatte ich die 22 Runden geschafft. Fertig.

Den ganzen Arm hatte ich voller Stempel.

Den anderen Arm auch. Erstaunlich, daß die nicht abgewaschen wurden beim Schwitzen.

30,45 Kilometer in 3:00:05 Stunden. 5:55 Min/Km. Guter Langer Lauf.

Medaillen oder Urkunden gab es leider keine. Hätte ich mir aber echt verdient gehabt.

Während ich verzweifelt versucht, meinen leeren Trinkflaschen doch noch ein paar Tropfen mehr zu entlocken, liefen immer noch Pfadfinderinnen um den Kurs.

22 Runden von mir und fünf Runden (die von den Spendern deutlich höher dotiert waren) durch meine Tochter, machte € 103,50.

Das hat sich gelohnt.

Nun wollte ich aber ganz schnell nach Hause und trinken.

Sollte es 2018 noch einen Sponsored Walk geben, nehme ich mehr als nur zweieinhalb Liter mit.