7. Rubbenbruchseemarathon 2020
12. Dezember 2020

Manche Lauf-Veranstalter haben sich im Corona-Wahn gegenseitig mit Absagen zu überbieten versucht,
andere retteten sich zumindest in virtuelle Rennen. Noch andere interessiert der Corona-Verbots-Mist
überhaupt nicht und sie lassen trotzdem laufen. Einer der echten Corona-Helden ist Michael Brehe, der
schon frühzeitig klar machte, daß sein Rubbenbruchseemarathon auf keinen Fall ausfallen würde.

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Barenteich
8.37 Uhr

Seit Beginn dieser unsäglichen Home-Office-Pflicht war mein Konditions-Niveau im steilen Fall bergab. Für die letzten Marathons hatte ich 6:34:16 Stunden (virtuell, 01.11.2020) und 6:47:46 Stunden (real an den Teichwiesen, 08.11.2020) benötigt.

Barenteich
Café am Rubbenbruchsee
8.39 Uhr

Da auch für diesen Marathon eine Zeit in diesem Rahmen zu erwarten war, mute ich auf den Frühstart zurückgreifen. Den hätte ich mit Bus und Bahn aber nicht geschafft, also kam ich mit einem Leihwagen nach Osnabrück angereist.

Nur 2:58 Stunden dauerte die Fahrt ab Hamburg, wobei ich auf dem Weg noch 12 Sechs-Packs Coca-Cola kaufte. Also Getränke hatte ich genug für den Lauf.

Natürlich hatte ich auch noch Iso und Co dabei.

Café am Rubbenbruchsee
8.56 Uhr

Die Toiletten im Café standen uns diesmal leider nicht zur Verfügung.

Aber Startunterlagen gab es. Eine prall gefüllte Tüte mit Getränken, Obst, Süßkram, Startnummer und Medaille.

Den Medaillen-Umschlag ließ ich aber geschlossen. Die hatte ich mir noch nicht verdient.

Rubbenbruchsee
9.00 Uhr

Einen Verpflegungsstand gab es nicht, aber unauffällig war die Veranstaltung auch nicht. Dazu noch 54 Teilnehmer mit Startnummern... ob das eine so gute Idee war?

Rubbenbruchsee
9.01 Uhr

Einen gemeinsamen Start gab es nicht. Jeder startete, wann er oder sie wollte.

Ich wäre gerne etwas früher gestartet, aber diese elenden Vorbereitungen dauern doch immer länger als erhofft.

Runde 1
9.01 Uhr / Km 0,05

Die Strecke war wie immer. Zunächst eine Runde nur um den See (3095 Meter), dann sieben Runden um See und südlich angrenzenden Wald (je 5140 Meter) und die letzte Runde wieder nur um den See bis zum Ziel (3020 Meter).

Runde 1
9.12 Uhr / Km 1,1

In Runde 1 und 9 lief man hier rechts weiter um den See, in den Runden 2 bis 8 ging es nach links noch in den Wald.

Runde 1
9.15 Uhr / Km 1,4

5°C, bedeckter Himmel und kaum Wind. Von etwas Regen abgesehen blieb das Wetter über den Tag unverändert.

Runde 1
9.19 Uhr / Km 1,9

Meinen mp3-Player hatte ich mit weitern Hörbuch-Kapiteln "Eisheide" (Kathrin Hanke & Claudia Krüger) sowie mit viel Weihnachtsmusik gefüttert.

Runde 1
9.25 Uhr / Km 2,5
Runde 1
9.28 Uhr / Km 3,0

Dieses Werder-Outfit gehört zum Rubbenbruchsee dazu.

Neu war allerdings, daß ich ab Beginn nur am Wandern war. Erstmals überhaupt trat ich statt mit Laufhose gleich mit Wanderhose an. Auch meine Trekking-Schuhe waren neu.

Foto: Manfred August

Runde 1
9.29 Uhr / Km 3,095

28:44 Minuten für die erste Runde. Für nur Wandern war das durchaus flott. Mein Plan war 30, 7x50, 30 Minuten. So grob. Wären 6:50 Stunden. Sonnenuntergang war nach sieben Stunden.

Runde 2
9.30 Uhr / Km 3,1

Nun ging es in die erste der sieben langen Runden.

Runde 2
9.32 Uhr / Km 3,3
Runde 2
9.41 Uhr / Km 4,4

Das Waldstück besteht quasi aus zwei Abschnitten. Erst die  850 Meter lange Gerade...

Runde 2
9.55 Uhr / Km 5,8

... und das abwechslungsreiche Trail-Stück. Naja, dazwischen waren noch 270 Meter gerade als Überbrückung.

Runde 2
10.08 Uhr / Km 7,0

Mein 6:50-Stunden-Plan hatte zwei Haken. Pinkelpausen und Trinkpausen. Beide kosteten viele Zeit. Pinkeln wegen der drei Lagen Hosen (nur beim Laufen wird mir von alleine warm), Trinken wegen des Umweges zum Auto (plus auf und zu).

Naja... bis es wirklich dunkel war, hätte ich 7:20 Stunden. 

Runde 2
10.14 Uhr / Km 7,6

Mitläufer gab es zu dieser Zeit reichlich auf der Strecke. Und es kamen immer noch welche hinzu.

Runde 2
10.17 Uhr / Km 7,9
Runde 2
10.20 Uhr / Km 8,235

Achtung, Querverkehr.

Runde 3
10.26 Uhr / Km 8,9

Ein neues Problem. Schon früh in Runde 3 hatte ich mir eine Blase gelaufen. Mist.

Okay... die Schuhe waren neu, aber neue Schuhe lief ich doch sonst auch auf Strecken weit über neun Kilometern ein. Nie gab es da Probleme.

Wandern ist offenbar etwas ganz anderes als Laufen.

Foto: Manfred August

Runde 3
10.36 Uhr / Km 10,0

50:08 Minuten für die zweite Runde, also die erste lange. Inklusive Pinkelpause.

Runde 3
10.43 Uhr / Km 10,8
Runde 3
10.49 Uhr / Km 11,4
Runde 3
10.53 Uhr / Km 11,8

Schließlich war dann auch der Veranstalter auf der Strecke. Den läuferischen Vergleich Bayern München vs Werder Bremen würde er auch dieses Mal wieder gewinnen. 5:2 für Bayern nach sieben Rennen. Lauf 1 und 4 konnte ich noch für Werder gewinnen, aber nun war er um Stunden schneller.

Runde 3
10.55 Uhr / Km 12,0

Ich wäre schon froh, wenn ich hier durchkäme. Aber von der Blase abgesehen, kam ich gut voran.

Runde 3
10.56 Uhr / Km 12,1
Runde 3
11.02 Uhr / Km 12,8
Runde 3
10.43 Uhr / Km 10,8
Runde 3
11.08 Uhr / Km 13,375

Die erste Trinkpause. Dafür mußte ein Umweg über den Parkplatz her. Mehr Zeit als der Umweg kostete aber das Auf- und Abschließen des Wagens. Und der Schlüssel mußte ja auch noch ein- und ausgepackt werden.  

Runde 3
11.09 Uhr / Km 13,375
Runde 3
11.09 Uhr / Km 13,375

Das Ziel-Fahrrad wurde beim Umweg verpaßt, aber da eh niemand kontrollierte und der Umweg keine Abkürzung war, spielte das wohl keine Rolle.

Runde 4
11.13 Uhr / Km 13,8

Runde 3 in 49:12 Minuten. Trotz der Trinkpause. Ich war überrascht. Es ging schneller als gedacht bzw. befürchtet.

Runde 4
11.17 Uhr / Km 14,2

Die blöde Blase unterm Fuß nervte und schmerzte, aber davon abgesehen war alles in Ordnung.

Foto: Manfred August

Runde 4
11.21 Uhr / Km 14,7

Die Runden zogen sich zwar endlos in die Länge (2014 lief ich die großen Runden noch in 25 bis 26 statt 49 Minuten), aber mit Hörbuch und Musik verflog die Zeit schneller.

Runde 4
11.21 Uhr / Km 14,7

Außerdem vertrieb ich mir die Zeit mit Fotos. Wobei ich aber nur Läufer mit Startnummern fotografierte. Es liefen ja auch Nicht-Teilnehmer unterwegs waren.

Runde 4
11.22 Uhr / Km 14,8

Patrick war am schwierigsten auf das Bild zu kriegen. Der rannte fast zweieinhalb Mal schneller als ich.

Runde 4
11.22 Uhr / Km 14,8
Runde 4
11.29 Uhr / Km 15,6
Runde 4
11.39 Uhr / Km 16,5

Der schmale Trail-Pfad war einerseits zwar sehr schon, allerdings mußte ich immer aufpassen, keinen schnelleren Läufer zu blockieren. Und die kamen teils sehr schnell. Aber meist kriegte ich es hin, noch rechtzeitig Platz zu machen.

Runde 4
11.45 Uhr / Km 17,1
Runde 4
11.54 Uhr / Km 18,0

Endlich erwischte man mich auch mal mit freundlicherem Gesicht. Es lief ja immer noch gut. Allerdings waren bis zum Ziel noch 24,2 Kilometer zu wandern. Knapp vier Stunden.

Foto: Manfred August

Runde 4
11.55 Uhr / Km 18,1
Runde 4
11.59 Uhr / Km 18,515

49:54 Minuten für die vierte Runde. Mit Pinkelpause. So konnte es weitergehen.

2:57:57 Stunden war ich nun schon unterwegs. Die meiste Zeit mit Blase.

Runde 5
12.03 Uhr / Km 19,0
Runde 5
12.10 Uhr / Km 19,7
Runde 5
12.22 Uhr / Km 21,1

In 3:21:41 Stunden hatte ich den Halbmarathon geschafft. Meine Bestzeit ist 1:27:20 Stunden und zweimal war ich einen Marathon unter dieser Zeit gelaufen. Aber mit Home Office und den ganzen Corona-Verboten konnte ich froh sein, überhaupt noch diese Distanz schaffen zu können (dürfen).

Runde 5
12.26 Uhr / Km 21,5
Runde 5
12.30 Uhr / Km 21,9

Zur Blase links hatten sich inzwischen eine weitere vorne rechts und jeweils eine an den Hacken dazu gesellt. Die an den Hacken merkte ich aber nicht so.

Runde 5
12.40 Uhr / Km 23,0

Blasen überall und noch mehr als vier Runden zu wandern. Auch wenn es an sich gut lief, war das Ding hier noch lange nicht durch.

Runde 6
12.49 Uhr / Km 23,9

Meine zweite Trinkpause am Ende der Runde 5. Um Zeit zu sparen, nahm ich die Flasche und den Mars-Riegel mit.

Runde 6
12.54 Uhr / Km 24,4

Die Flasche mitzunehmen war auch insofern praktisch, da ich neben dem Fotoapparat in der rechten nun auch etwas in der linken Hand hatte. Wenn ich wanderte, schwollen mir die Hände nach einer Weile an. Außer ich hatte etwas in der Hand.

Runde 6
12.58 Uhr / Km 24,9

48:55 Minuten dauerte meine fünfte Runde. Da hatte ich gut Zeit gespart, als ich meine Verpflegung auf die Strecke mitnahm.

Runde 6
12.59 Uhr / Km 25,0
Runde 6
13.04 Uhr / Km 25,5

Michael überrundete mich in jeder Runde. Obwohl er rund anderthalb Stunden nach mir gestartet war, hatte er jetzt mehr Kilometer als ich hinter sich gebracht.

Runde 6
13.08 Uhr / Km 26,0

Patrick hatte seinen Marathon nach 2:45:07 Stunden beendet und lief nun noch eine Runde nur zum Spaß hinterher. 39:01 Minuten war sein Vorsprung auf Platz 2.

So viel Spaß machte mir das Laufen vor Corona auch mal.

Runde 6
13.10 Uhr / Km 26,2
Runde 6
13.23 Uhr / Km 27,6

Das Problem mit den Blasen wurden nebensächlicher. Die Scheuerstellen, die ich mir nun erwandert hatte, waren weit nerviger. Oberschenkel und irgendwas am kleinen Zeh. Beides rechts.

Runde 6
13.33 Uhr / Km 28,6

Schon sehr ärgerlich, daß ein Marathon durch solch blöde Nebensächlichkeiten gestört werden muß.

Runde 6
13.34 Uhr / Km 28,7
Runde 7
13.39 Uhr / Km 29,2

47:46 Minuten für die sechste Runde. So schnell geht es also ohne irgendwelche Pausen.

Runde 7
13.39 Uhr / Km 29,2
Runde 7
13.40 Uhr / Km 29,3
Runde 7
13.45 Uhr / Km 29,8

Ganz schön trübes Wetter. Es hatte auch leicht geregnet im Laufe des Tages, aber nicht so viel.

Runde 7
13.54 Uhr / Km 30,8
Runde 7
13.59 Uhr / Km 31,3

Auf der Strecke war es wieder leerer geworden. Viele waren längst fertig und schon wieder auf dem Weg nach Hause.

Runde 7
14.06 Uhr / Km 31,9

Da ich meine Medaille schon im Auto liegen hatte, konnte mir das egal sein. Schwierig konnte nur die Dunkelheit werden, aber da hatte ich noch ein gutes Zeitpuffer.

Runde 7
14.23 Uhr / Km 33,8
Runde 8
14.36 Uhr / Km 34,9

50:34 Minuten für die siebte Runde. Allerdings auch mit Pinkel- und Trinkpause.

Runde 8
14.37 Uhr / Km 35,0

Essen und Trinken hatte ich wieder mit auf die Strecke genommen. Beim Wandern kann man viel mehr Sachen machen als beim Laufen.

Runde 8
14.46 Uhr / Km 36,0
Runde 8
14.46 Uhr / Km 36,0
Runde 8
14.47 Uhr / Km 36,1
Runde 8
14.51 Uhr / Km 36,6

Zum letzten Male ging es auf den Trail-Weg. Inzwischen mußte ich nicht mehr so oft nach hinten schauen. Da kam keine mehr. Es schient fast so als gehörte mir die Strecke ganz alleine.

Runde 8
14.55 Uhr / Km 37,1

Mit den Waldrunden war ich nun fertig. Von hier an lief ich nur noch am Rubbenbruchsee entlang. Noch den Rest dieser Runde und noch eine Runde. 

Runde 8
14.58 Uhr / Km 37,4

Das Problem mit den Blasen und den Scheuerstellen wurde natürlich nicht besser. Aber zumindest kamen keine neuen Stellen oder Blasen dazu.

Runde 8
15.05 Uhr / Km 38,2

Nur noch eine Stunde bis zum Sonnenuntergang. Das würde locker schaffen.

Runde 8
15.10 Uhr / Km 38,7
Runde 8
15.13 Uhr / Km 39,075

46:42 Minuten für die achte Runde. Die letzte der sieben großen Runden war somit die schnellste.

Runde 9
15.13 Uhr / Km 39,1

Jetzt nur noch einmal um den See herum.

Runde 9
15.16 Uhr / Km 39,5

Die Polizei schaute auch mal vorbei, bekam aber nicht mit, was hier los war. Aber waren wir nun mehr als auffällig.

Vielleicht wollten sie es auch einfach nur nicht sehen. Diese Corona-Verbote war zumeist auch einfach nur bekloppt.

Runde 9
15.19 Uhr / Km 39,8
Runde 9
15.23 Uhr / Km 40,2

Die letzten anderthalb Runden feierte ich einfach nur noch ab. Die flotte Weihnachtsmusik paßte da prima. Irgendwo muß man sich ja austoben. Es ist ja fast alles verboten.

Runde 9
15.23 Uhr / Km 40,2

Nach einmal nach rechts und siebenmal nach links ging es abschließend nun noch einmal nach rechts.

Runde 9
15.26 Uhr / Km 40,6

Autsch... eine von den Blasen rechts vorne war kaputt. Ach... die 1,6 Kilometer schaffte ich auch so.

Runde 9
15.29 Uhr / Km 41,0

Problematisch würde erst der für den Folgetag anstehende Advents-Lauf in Ratzeburg. Zehn Kilometer. Mit all den Wunden wird das schwierig.

Runde 9
15.29 Uhr / Km 41,0
Runde 9
15.31 Uhr / Km 41,2

Einen Endspurt gab es nicht. Auch wenn ich es konditionell vielleicht gekonnt hätte. mit den Blasen ging da gar nichts.

Runde 9
15.37 Uhr / Km 41,8
Runde 9
15.37 Uhr / Km 41,8

Mein erster echter Marathon nach 34 Tagen. Alles andere war verboten worden.

Runde 9
15.39 Uhr / Km 42,1

Aber dieser Marathon fand statt. Diese Medaille holte ich mir. 

Runde 9
15.40 Uhr / Km 42,18

Und schließlich hatte ich auch diese letzte Runde beendet. 27:24 Minuten. Trotz all der  Blessuren satte 1:20 Minuten schneller als die erste Runde.

Finish
15.42 Uhr / Km 42,195

Nun konnte ich den Umschlag mit der Medaille öffnen. Den Moment hatte ich die ganze Zeit herbeigesehnt.

Finish
15.43 Uhr / Km 42,195

Eine supertolle Medaille mit drehbarem See in der Mitte.

Das war nun meine Marathon-Medaille Nr. 339.

Finish
15.46 Uhr / Km 42,195

6:39:20 Stunden brauchte ich insgesamt. Damit war ich nicht einmal Letzter. Von den zwölf nicht angetretenen Läufern abgesehen gaben zwei auf und zwei waren langsamer. Machte Platz 50.

Barenteich
Café am Rubbenbruchsee
15.48 Uhr

Ein schöner. wenn auch etwas schmerzhafter Lauf. Trotzdem hoffte ich auf einen regulären Rubbenbruchsee-Marathon 2021.

Die 8. Auflage des Rubbenbruchseemarathons steigt am 11. Dezember 2021 und ich bin natürlich wieder angemeldet.

        
Vor dem Lauf, 08.59 Uhr   Nach dem Lauf, 15.45 Uhr

Infos zum Marathon gibt es hier:
http://www.rubbenbruchseemarathon.de/


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