Samstag, 17. Oktober 2020

Nachdem ich vormittags den Pizza Run (13 Kilometer) erledigt hatte, wandere ich zur  Startnummernausgabe.

Corona-bedingt gab es die Unterlagen nicht wie üblich in der Sparkasse, sondern davor. Dadurch sparte man sich die Treppen hinauf in das vierte Stockwerk.

Auch hier galten natürlich die üblichen Abstands-Regeln und Masken-Pflicht.

Das Datum stimmte nicht, es wäre aber auch viel zu teuer gewesen, ständig den Termin abzuändern.

Auf dem Rückweg futterte ich noch schnelle eine Pizza. Das gehörte sich so nach dem Pizza Run am Vormittag.

Die Pasta mit Huhn holte ich mir dann später bei Asia Hai Ah im real-Markt.

Sonntag, 18. Oktober 2020

Endlich mal wieder ein echter Marathon. Der erste in der Corona-Katastrophe, wo alles nur noch verboten war, was Spaß machen könnte.

Ich war einige kleine private Marathons gelaufen und den Märchen Marathon in der Minimal-Version vor Ort. Ein volles Feld wie hier aber nie.

Wobei ganz uneingeschränkt ging es auch hier nicht zu. Die hier sonst üblichen kürzeren Strecken gab es nicht. Nur den vollen, halben und dreiviertel Marathon. 

In fünf Gruppen starteten am Morgen zunächst die Läufer über Marathon und über 31,65 Kilometer. Das ging es drei Stufen über die Bühne. Die jeweils 100 Läufer starke Startgruppe traf sich zunächst hier aus dem Parkplatz.

Danach wechselte man in den "Call Room" gleich neben der Startaufstellung.

Und im dritten Schritt durften wir in die Startaufstellung. 

Anders als sonst war der Start nicht am Kaemmererplatz. Die Strecke änderte sich dadurch aber nur minimal.

Zur einfacheren Wahrung des Abstandes waren Nummern aufgezeichnet. Einige waren schon ziemlich lediert, weil es nachts und morgens geregnet hatte, aber mit etwas Suchen fand jeder seinen Platz.

Angeblich können sich Läufer an keine Abstände halten. Das behaupten zumindest diese Idioten in den Bezirksämtern. Wahrscheinlich sind die alle bloß zu dämlich im faul, die Hygiene-Konzepte seitens der Veranstalter zu prüfen. Wie anders kann man es erklären, daß in Hamburg einfach mal alle Läufe verboten wurde. Zunächst traf es den großen Hamburg-Marathon, weil zu viele Zuschauer befürchtet wurden (kann man so gerade noch nachvollziehen) und dann jeder noch so kleine andere Lauf, weil auch diese ja nicht verhindern konnte, daß "zu viele" Zuschauer kommen könnten. "Aus Gründer der Gleichbehandlung".

Auch Cuxhaven legte auch ein perfektes Hygiene-Konzept vor. Ab das nun tatsächlich geprüft und genehmigt wurde oder man es nur vergaß, den Lauf zu verbieten? Ich hatte keine Ahnung. Aber das war mir egal, Hauptsache Laufen.

Auch innerhalb der Gruppe wurde mit Abstand gestartet. Für einen der großen Stadt-Marathons zwar schwierig umzusetzen, aber für die 576 Teilnehmer hier funktionierte dies perfekt. 

287 gestartete Läufer auf der Marathon-Strecken war neuer Vranstaltungs-Rekord.

Und dann konnte endlich mal wieder gelaufen werden.

(Foto vom Veranstalter)

Der erste echte Marathon seit Kiel am 22. Februar 2020.

Die ersten Meter mußte man noch mit Maske laufen, aber das war schnell vorbei.

Wie in jedem Jahr (seit 2008) galt es vier Runden zu je 10,55 Kilometern zu laufen.

Etwas irritierend war, daß das Kilometerschild an demselben Platz stand wie sonst auch, obwohl der Start dieses Jahr knapp 300 Meter versetzt worden war.

Ich lief mit einem ganz neuen Hörbuch. Camilla Läckbergs "Wings of Silver". Der zweite Teil von"Golden Cage". Die Erwartung war hoch, denn der erste Teil war genial.

10°C, kühl, recht windig und jetzt fing es auch noch an zu regnen. Das kann passieren, wenn man in Cuxhaven einen Marathon läuft. Da gab es schon schlimmeres Wetter bei Marathons hier.

Okay.Das kam überraschend. Sonst liefen wir immer rechts über den Deich und kamen dann von vorne zurück. Nun ging die Runde anders herum.

Im Grunde war es egal, wie herum man die Runde lief. Es war nur ungewohnt. Allerdings pfiff hier hinter dem Deich der Wind heftig von vorne. Sonst hätten wir das auf der anderen Deichseite direkt am Wasser gehabt. Da wäre es heftiger gewesen.

Ob man die Richtung aber mit Blick auf den Wind geändert hatte? Bisher hatte man da nie Rücksicht drauf genommen.

Nun kamen die ersten Läufer der Startgruppe nach meiner. 

Bei Cuxhaven-Marathon läuft man viel am Deich entlang und zweimal über den Deich, aber nie auf dem Deich. Warum eigentlich nicht?

Sonst sind hier alle Geschäfte auf und viele los. Dis ist wohl auch alles verboten.

Nachdem ich die Strecke am Computer ausgemessen hatte, entpuppte sich das hier als Kilometer 5. Vor Ort war das nicht zu ermitteln. Nach Km 1 gab es keine Schilder mehr. Nur 10, 15, 20, 25, 30 und 35 gab es noch. Km 5 auch, aber das stand ganz woanders und ich fand es erst in Runde 3.

Nun ging es an die Nordsee.

Ausgerechnet hier am Wasser kam der Wind nun von hinten, was das Laufen plötzlich viel leichter machte.

Kugelbake voraus!!

Sah so aus, als hätten sich die Schiffe auf ihrem Weg in die Elbe vom Wettkampf-Feeling an Land anstecken lassen.

Ich war anfangs nur schwer in Gang gekommen. Inzwischen kam ich ganz gut voran. Wohl auch wegen des Rückenwinds.

(Foto vom Veranstalter)

Einige Lauf-Bekannte hatten sich ebenfalls nach Cuxhaven  getraut.

So herum hatte ich den Deich noch nie überquerte. Das war eine ganz neuer Blickwinkel. Interessant.

Auf der Runde gab es zwei Verpflegungsstellen. Wobei man an diesem zweimal vorbei kam. Also insgesamt dreimal Verpflegung pro Runde. Einer weniger als sonst.

Monika lief an dem Tag ihren 100. Marathon. Aber nicht insgesamt, sondern im Jahr 2020! So viele nicht verbotene Läufe mußte man erst einmal finden, von laufen noch ganz zu schweigen.

1:08:06 Stunden nach zehn Kilometern. Damit war ich ziemlich gut unterwegs.

Erstaunlich: bei allen seltsam stehenden Schildern stand die 10 noch am besten. Was aber daran lag, daß es in anderen Jahren so seltsam stand. 

Naja... ich hatte mich noch nie darauf verlassen, daß diese Kilometer-Schilder korrekt standen, wenn es mir wirklich mal um die Zeit ging. So als Anhaltspunkt fand ich sie aber gut. Auch für die Fotos. 

1:11:22 Stunden für die erste Runde. Diese Runde war ich komplett durchgelaufen. So würde es aber sicher nicht weitergehen.

Ich kalkulierte meine Runden daher eher darauf, nicht zu nah der Sechs-Stunden-Marke zu kommen.

Wobei das Zeitlimit so genau nicht festgelegt worden war. Um 13.45 Uhr ging der letzte Halbmarathon-Block auf die Strecke. Gabe ich denen 2:30 Stunden, dann hätte ich bis um 16.15 Uhr Zeit, was für mich 6:54 Stunden bedeutete. 

(Foto vom Veranstalter)

In der zweiten Runde wurde es mit dem Laufen schwieriger, aber noch hielt ich durch.

Wieso hatte ich eigentlich kein Geld dabei? Diese Greifarm-Automaten ziehen mich wie magisch an.

In der ersten Runde hatte ich ihn nicht übersehen. Aber nun hatte ich ihn:

MEIN STRANDKORB
(mit meiner Startnummer)

Naja... D53 hatte ich und so liefen noch acht andere 53er herum (sofern die alle an den Start gekommen waren).

Aber ansonsten kam bestimmt kein 53er auf die Idee. Also:

MEIN STRANDKORB !!!!!!

So mit Rückenwind kam ich noch eine Weile laufend über die Strecke.

Aber so bei Kilometer 18 fing ich dann das erste Mal mit Wandern an. So ganz genau konnte ich es ohne Kilometer-Schilder nicht sagen.

Sicher hätte ich noch ein paar Kilometer durchgehalten zu laufem, aber es waren noch sehr viele Kilometer ins Ziel.

Den Deich war ich schon in Runde 1 hinauf gewandert.

Als Wanderer wurde man an schmalen Stellen schnell zum Hindernis. Aber es gab ja die Grasspur.

Noch ein guter Bekannter mit auf der Strecke. Der Tobias. Sie kannte ich nicht, aber von der Farbe her konnte sie auf Foto Kilometer 13,1 gewesen sein.

Nach der Ergebnisliste ist es Annika und sie wurde Zweite der Damenwertung (3:03:11 Stunden).

Zwischendurch kam ich immer mal wieder ins Laufen.

Die Nuller standen meinem GPS nach in diesem Jahr echt gut.

1:11:18 Stunden brauchte ich für die Kilometer 10 bis 20. 3:12 Minuten langsamer als meine ersten Zehn. Aber so sehr viel war ich ja noch nicht gewandert.

Immer wieder ein beliebtes Motiv: mit dem Hamburger Leuchtturm im Hintergrund.

Halbmarathon nach 2:27:44 Stunden. Das sah prima aus. Weitere 21,1 Kilometer in 3:32:15 Stunden zu wandern war einfach. Da brauchte ich keine 6 Km/h im Schnitt für. 

Ab in die dritte Runde. Es lief doch ganz ordentlich.

Da konnte man sich auch ein wenig Zeit für Fotos lassen.

Ich griff inzwischen jedes Mal am Verpflegungsstand zu. Und jedes Mal die Coca-Cola. Bei meinem Tempo war das nicht sehr häufig.

Das Foto von Fritz ist leider nichts geworden.

Die geänderte Richtung der Runde übertünchte etwas die Tatsache, daß zum ersten Mal in 14 Jahren mein Vater nicht an der Strecke stand. Corona verbot Zuschauer und dort, wo mein Vater in seinem Alter an die Stecke noch hätte kommen können, waren Kontrolleure. 

Der zweite Verpflegungsstand. Hier kam man nur einmal pro Runde vorbei. Da holte ich mir auch jeweils eine Coca-Cola.

Für Drachen war der Wind natürlich was Tolles. Für uns Läufer nur bedingt.

Im Hintergrund steht die Kugelbake.

Ich lief eine Weile auf dem unteren Deichweg neben der Strecke.

Von dort konnte man bessere Fotos machen. Da ich ohnehin nur wanderte, kostete mich das keine Zeit.

Uhm... das Wasser stand hier schon recht hoch. Und Flut war erst um 14.55 Uhr. Das sah nicht so aus, als würden wir in der nächsten Runde hier noch trockenen Fußes durchlaufen können.

Höhere Wellen überspülten schon jetzt die kleine Mauer.

Cuxhaven war nicht in Gefahr. Der eigentliche Schutzdeich steht ja rechts. 

Bevor dieser Deich in Gefahr käme, würde das Wasser noch viermal so hoch steigen. Oder anders: die höchste Sturmflut erreichte 5,10 Meter (am 03. Januar 1976). Der Deich ist acht Meter hoch,

1:27:43 Stunden brauchte ich von der 20 hierher. Das war eine schnelle Wanderung. Ich war zwischendurch nicht viel gelaufen.

Interessante Variante. Es gab nicht nur Getränke im Becher serviert, sondern auch Obst. Halt corona-gerecht.

Die Hermine ist immer wieder ein schönes Fotomotiv.

(Hermine ist das Segelschiff im Hintergrund)

1:32:05 Stunden brauchte ich für die dritte Runde. Über die Ziellinie kam ich nach 3:59:49 Stunden. Nun hatte ich zwei Stunden Zeit für meine letzte Runde und blieb immer noch unter sechs Stunden.

Mit dem Zeit-Limit-Bonus der Halbmarathon-Läufer konnte ich sogar drei Stunden auf der Strecke sein.

Beim Überqueren der Ziellinie freute ich mich so sehr über meine Durchgangszeit knapp unter vier Stunden, daß man mir gleich einen der Finisher-Beutel reichte. Nett gemeint, aber ich hatte noch eine vierte Runde.

Sieben meiner 13 vorherigen Cuxhaven-Marathon hatte ich tatsächlich unter vier Stunden gefinisht. Der langsamste war 4:51:24 Stunden gewesen (in 2013). Der "Rekord" würde fallen.

Mein Schnellster war 3:36:59 Stunden (in 2014).

Eigentlich wollte die Katja nur den Tobias ablichten...

... bekam mich aber mit drauf.

(Foto: Katja)

Während meiner ersten drei Runden drängelte man mir die Getränke geradezu auf. Jetzt war der Enthusiasmus wohl raus. Oder man wußte, daß ich eh nur die Cola nahm.

Hier an der Herz-Jesu-Kirche überholte mich dann der erste der um 13.30 Uhr gestarteten Läufer des Halbmarathons.

Der erste Läufer war nicht so das Problem. Die 251 danach schon mehr. Alleine das am Anfang dreimal höhere Tempo nötigte mich zum Ausweichen auf den Radstreifen.

Die erste Startgruppe war schnell an mir vorbei. Später kamen noch drei weitere... die waren aber nicht so schnell.

Ein paar Läden hatten jetzt tatsächlich geöffnet. Aber ein Eis direkt vor der Coca-Cola am Verpflegungsstand? Dann hätte ich ein Dixi benötigt.

Ob ich nach dem Marathon vielleicht noch einmal vorbei schauen sollte. Waren doch ein paar echt süße Sachen drin. :)

Mit Gegenwind war es nun vorbei. Nun würde mich der Wind Richtung Ziel pusten. Diese Unterstützung brachte mich zu ein paar Lauf-Metern. Erst klappte das nur mäßig, aber allmählich wurden die Meter mehr. Aber ich hatte es nicht eilig, also quälte ich mich nicht übermäßig.

Ein Blick auf die Wasserlinie und ich wußte, was mich in der Grimmershörnbucht erwarten würde.

Jetzt kamen die Schnellsten vom  nächsten Halbmarathon-Blocks herangeflogen.

Wie erwartet wurde der Weg hier vom Wasser überspült. Noch konnte ich rechts am Rand laufen (auch wenn das restliche Feld bereits eine Etage nach oben gewechselt war), ...

... aber schon bald hätte es nasse Füße gegeben. Das brauchte ich nicht. 

So wechselte auch ich auf den erhöhten unteren Deichweg. Daneben gab es auch einen guten Rasenweg, um den viel schnelleren Läufern Platz zu machen.

Bei einem früheren Marathon gab es das schon einmal. Ist also nicht außergewöhnlich.

Radfahrer hatte allerdings ein Problem. Auf dem Deich ist Radfahren verboten, hinter dem Deich war wegen des Marathons für Radfahrer gesperrt und der schmale Weg hier oben war mit Läufern gefüllt.

Überhaupt viele Läufer. So viele Läufer hatte ich hier in der vierten Runde noch nie. Sonst starten ja alle langen Strecken zusammen und dann ist man als Marathon-Läufer ziemlich alleine unterwegs.

Zum achten und letzten Male ging es über den Deich. Aber wegen des meist recht starken Windes an der Küste waren diese paar Höhenmeter nie wirklich das Problem. 

Da hängt normalerweise das Kilometerschild 40. 1:22:45 Stunden hatte ich für meinen vieren Zehner benötigt. Knapp fünf Minuten schneller als für den dritten. Nun lief ich auch wieder öfter mal.

Das Selfie mit der Herz-Jesu-Kirche probiere ich in jedem Jahr erneut. Dieses Mal hatte es geklappt.

Ich gestehe ... Ich war immer noch nicht hier im Pinguin-Museum gewesen.

Zum Ende hin drehte ich noch einmal auf. Jetzt hielt ich das Tempo der Halbmarathonies um mich herum.

Eine Dreiergruppe bedauerte mich, daß ich so viel hatte laufen müssen. Ich meinte da nur, daß ich ja gleich im Ziel wäre und sie nicht. Sie sahen etwas deprimiert aus.

Die letzte Kurve...

... und schon hatte ich das Ziel vor Augen.

So in der Art hatte ich bereits am Ende der dritten Runde gejubelt.

(Foto vom Veranstalter)

Dieses Mal hatte ich mir den Finisher-Beutel aber wirklich verdient. Neben der Medaille waren auch zu Trinken und Obst mit drin.

5:25:54 Stunden hatte ich am Ende gebraucht. Die letzte Runden in 1:26:05 Stunden.

Das war meine Marathon-Medaille Nr. 336.

Von 287 Marathon-Startern kamen 279 ins Ziel. Und zwei davon waren noch langsamer als ich. Es waren auch nur 12, die das bis vor einigen Jahren noch gültige Zeitlimit von fünf Stunden nicht schafften. Wie gut, daß man dieses Mal ein wenig großzügiger war.

Das lief besser als gedacht. Schnell war das nicht, aber überanstrengt hatte ich mich auch nicht. Hätte es noch ein Fünf-Stunden-Limit gegeben, wäre ich vermutlich so weit in die Nähe gekommen, daß man mich nicht aus dem Rennen genommen hätte.

So viele Läufer gibt es nicht, die bisher alle 14 Cuxhaven-Marathon gefinisht haben. Genau genommen noch Zwei.