Nach nur elf Wochen wieder auf dem Weg zu Billerhuder Insel.

Nur knapp sieben Kilometer Luftlinie von meiner Haustür zum Startpunkt, Anreise mit Bus und Bahn 2:30 Stunden genau.

Das Wetter sah gut aus. 14°C und es sollte nicht regnen. Klang sehr gut.

Den Beinen ging es nach dem Kaltehofe-Marathon am Tag zuvor prima, nur der Magen murrte wieder vor sich hin. Auf der Insel selbst gibt es keine Toilette, aber ich hatte auf der Anreise ein nicht übermäßig entferntes Dixi lokalisiert.

Neun Teilnehmer waren zum Start gekommen, darunter ein Halbmarathon-Läufer.

Fünf der neun Läufer waren tags zuvor auch schon auf Kaltehofe mitgelaufen. Der Startpunkt dort lag nur 1,86 Kilometer Luftlinie entfernt.

(Foto: Christian)

Los ging es auf die Reise.

Zu laufen waren 18 Runden zu jeweils 2,4167 Kilometern. Das machte 43,5 Kilometer. Laut Ausschreibung "mithin einen kurzen Ultramarathon". Ich wertete ihn für mich aber nicht als Ultra. 

Gelaufen wird auf flacher und asphaltierter Strecke rund um die Insel. Aber zweimal mußte der Ausschläger Billdeich überquerte werden. Zum Glück war auch dieser Deich flach und der Verkehr übersichtlich.

Schon war eine Runde herum. 15:49 Minuten inklusive einer Pinkelpause. Dadurch lag ich zunächst auf Platz 7 (von den acht Marathon-Läufern) und arbeitete mich auf Platz 6 vor.

Ein konkretes Zeitziel hatte ich nicht. 4:30 Stunden klang gut, aber wichtiger war es, ins Ziel zu kommen und den Zähler mitzunehmen.

Es war ziemlich wuhlig auf der Strecke. Fritz, Ingo und Sven kurz vor mir...

... René direkt hinter mir.

Ich hatte eigentlich keinen Platzierungs-Krampf geplant, sondern wollte in Ruhe mein super spannendes Hörbuch "Golden Cage" (von Camilla Läckberg) hören. Ich hatte die letzten 3:14 Stunden dabei.

(Foto: Christian)

Also machte, worauf ich auch keine Lust hatte, und gab für eine Weile Gas.

Ich zog an Ingo, Sven und Fritz vorbei, brachte ich auf Platz 3 und sah zu, daß ich genug Vorsprung bekam.

Runde 2 in 15:04 Minuten
Runde 3 in 14:16 Minuten

Ob dieser Zwischenspurt ein Fehler war?

Jein... der Plan an sich war gut, nur nahmen Fritz und Ingo die Verfolgung auf. Mist. Machen die sonst doch auch nicht.

Daß mich Stephan überrundete war egal. Der war gleich nach vorne weg.

Runde 4 in 15:15 Minuten

Also Plan B. Ich schloß mich eine Runde walkend Christian an und plauderte ein wenig die Reise-Möglichkeiten zweier Marathons zwei Wochen danach durch. Da zogen Fritz und Ingo wieder vorbei.

Und schon hatte ich den Platz auf der Strecke, den ich bei neun Läufern auf 2,4167 Kilometern erwartete.

Das war bis dahin doch sehr abwechslungsreich. Und nicht nur wegen des Hörbuchs.

Peter (auf Platz 2 liegend) war dann der Nächste, der mich überrundete.

Runde 5 in 17:01 Minuten
Runde 6 in 16:45 Minuten

Und schon war ein Drittel des Laufes geschafft. Die 1:34:11 Stunden sahen nicht gerade nach 4:30 Stunden aus, aber immerhin war jetzt Ruhe.

Stephan, der das Feld sicher anführte, war nicht so sehr begeistert von dem Foto, aber wer führt, steht nun mal in der Öffentlichkeit.

Runde 7 in 15:00 Minuten

Christian und René.

Ich ließ den Lauf nun laufen. Die Konzentration lag auf meinem Hörbuch, das immer mehr dem Ende näher kam.

Ich verpaßt auch, daß ich den Halbmarathon geschafft hatte. 2:19:20 Stunden. Die Zeit war ja das Ende der Runde 9.

Runde 9 in 15:05 Minuten.

Die Albis Plastik GmbH am Bullenhuser Kanal.

Runde 10 in 14:31 Minuten.

Wie am Vortag überholte ich Ingo in der 11. Runden. Okay, auf Kaltehof war der Sprung auf Platz 1 (hier Platz 3) und es war die vorletzte Runde, nicht die achtletzte. Aber 11 ist 11.

Längere Zeit sah ich gar keine Mitläufer mehr. Also machte ich um so mehr Fotos von der Umgebung. 

Kleingärten auf der anderen Seite der Bille.

Runde 11 in 14:18 Minuten
Runde 12 in 15:03 Minuten

Zwei Drittel dann in 3:03:11 Stunden.

Auch wenn ich meine Mitläufer eine Weile nicht sah, waren sie dennoch da. René...

... Christian und Madeleine.

Und am Verpflegungsstand noch der Fritz.

Runde 13 in 14:46 Minuten.

Hörbuch Ende. Krawumm. Ich liebe Geschichten, die man bis zum Schluß nicht vollständig durchschaut. Nicht nur in dem Punkt ist "Golden Cage" fantastisch.

Runde 14 in 14:15 Minuten.

In Los Angeles, New York, Berlin und Paris bin ich schon Marathon gelaufen. In Sydney in Tokyo würde ich gerne. 

Stephan war schon fertig. Als erster. Da hatte ich noch drei Runden zu laufen.

Runde 15 in 13:40 Minuten.

In der zweiten Hälfte hatte ich allmählich das Tempo erhöht und kam dem 4:30-Stunden-Schnitt nun näher.

Runde 16 in 14:37 Minuten

Am Runden-Ende wartete ich noch den Zieleinlauf auf Peter. Es reichte locker für Platz 2, aber knapp nicht für unter vier Stunden.

Die vorletzte Runde. Es wurde Zeit, alles zu fotografieren, was bisher nicht dran gekommen war. Die leckeren Kirschen, wobei ich natürlich nicht weiß, ob die wirklich lecker sind, was ich nur wissen könnte, wenn ich sie probiert hätte, was ich natürlich nicht getan habe, da die ja nicht mir gehört.

So groß war die Nachfrage nicht. In keiner meiner Runden habe ich auch nur einen dieser Selbstpflücker gesehen.

Runde 17 in 13:44 Minuten.

Letzte Runde und eine nun recht komfortabler Vorsprung auf die 4:30 Stunden.

Auch den zweiten Marathon des Wochenende hatte ich relativ locker leicht über die Bühne gebracht. Und dabei noch am Ende ganz einfach mein Tempo so erhöht, daß es wieder für unter 4:30 Stunden reichen würde.

Und dabei verplemperte ich noch viel Zeit für Fotos.

Solche Detail-Bilder schaffe auch ich nicht ohne anzuhalten.

Es gibt so Tage, da scheint es, als könnte man ewig laufen.

Aber ich war auch froh, daß es gleich geschafft war. Ohne das grandiose Hörbuch wäre es ziemlich langweilig geworden.

Letzte Kurve.

Dann hatte ich es geschafft. Wieder ein Marathon erledigt.

Runde 18 in 12:50 Minuten. Insgesamt 4:27:03 Stunden.

Damit war mein Marathon Nr. 297 schon wieder Geschichte. Der Countdown Richtung Nr. 300 läuft.

Blick über die Bille Richtung Stadtzentrum.

Diese schöne Medaille hatte ich für diesen Marathon bekommen...

... und das war die Ausbeute des Wochenendes.

Madeleine hatte noch zwei Runden zu laufen.

Fritz hingegen hatte es gleich auch geschafft.

Und Christian machte immer noch Fotos.

Irgendwas ist mit Christians Kamera kaputt. So krumm wie ich da stehe, muß die Linse einen Knacks haben. :-)

(Foto: Christian)

Lange blieb ich nicht mehr vor Ort. Der Bus fährt hier nur einmal pro Stunde. Da sollte man pünktlich sein.