Das fing ja toll an. Weit und breit kein Regen. Da sah ich mit meinen Regenklamotten maximal lächerlich aus.

Blick rüber zum Vattenfall Kraftwerk Tiefstack.

Bedeckt. 15°C. Der von mir eingeplante und nun fehlende Regen brachte zwar das ganze Klamotten-Management durcheinander, aber das war alles besser als die grausamen 35°C in der Vorwoche beim hella Halbmarathon.

Kurz gab es Uneinigkeit über die Anzahl der zu laufenden Runden. Die Hälfte war sich sicher, es waren elf Runden. Auch ich. 12 war richtig.

Seitdem rätsele ich herum, welcher Marathon der mit 11 Runden war.

Acht Voranmelder waren zum Stadt gekommen. Christian stand wie immer hinter der Kamera.

(Foto: Christian)

Dann waren wir alle bereits. Schnell noch ein Countdown und schon konnte es los gehen.

Ein Pendelstück von 700 Metern zum Auftakt, dann zwölf Runden zu jeweils 3404 Metern.

Da hatte doch tatsächlich jemand die Wende zur Hälfte zugeparkt.

Als hätte ein Papagei meine Klamotten ausgesucht.

(Foto: Christian)

Ich war bunter angezogen als alle anderen zusammen.

Die ersten 1,4 Kilometer waren geschafft. Nun nur noch zwölf Runden.

Hier war erst vor Kurzem gemäht worden. Da blieb uns ein Dschungel-Lauf erspart. Das hielt auch die Schuhe schön trocken.

Ich ließ es ruhig angehen. Am Folgetag war noch ein weiterer Marathon auf dem Plan. Ganz nahe auf der Billerhuder Insel.

Und auf dem Weg zu meinem Marathon Nr. 300 (da noch geplant für den 3. August 2019 in Rostock) brauchte ich jeden Zähler.

11:42 Minuten dauerte das Auftakt-Stücke. Inklusive Ausflug ins Gebüsch.

Runde 1 in 21:49 Minuten. Mit 21:30 Minuten käme ich so bei 4:30 Stunden ins Ziel.

Aber vor allem wollte ich heil durchkommen. Meine Pasta-Futterei am Vortag war mir weniger bekommen. Das hatte ich etwas Bammel vor der Rache des Magens. Aber es ging gut aus.

Runde 2 in 22:01 Minuten

Christian hatte ich gerade das erste Mal überrundet, Fritz (hier im Bild) überholt.

Ganz vorne zog Ingo alleine seine Runde. Er war weiter entfernt als es aussieht. Der Zoom sei Dank.

Runde 3 in 21:45 Minuten.

Ab Ende der dritten Runde schlug ich bei den Getränken zu. Ich hatte zwar etwas Angst wegen des Magens, aber auch das ging gut.

Ende Runde 4 verzichtete ich auf Getränke, danach schlug ich jede Runde zu.

Runde 4 in 21:51 Minuten.

Jeanine und Sven machten sich über mich lustig, weil ich etwas Gras am Schuh hängen hatte.

Sie guckten trotz der Shirt-Schock-Farben also auf meine Schuhe.

DasVattenfall Kraftwerk Tiefstack lag gegenüber unseres Start und Ziels.

Eine schöne Aussicht bei der zweiten Pinkelpause.

Runde 5 in 22:05 Minuten.

Halbmarathon nach 2:17:12 Stunden. Bisher lief es gut.

Runde 6 in 21:29 Minuten.

Das Gebiet des Filtrierwerks ist ja ganz hübsch, aber der ganze Rest der Strecke ist gerade auf Dauer langweilig.

Aber mit "Golden Cage" (von Camilla Läckberg) lief ich mit einem extrem spannenden und toll geschriebenen Hörbuch.

Absolute Empfehlung. Auch wenn sich die Geschichte am Anfang etwas langsam in die Gänge kommt.

Runde 7 in 20:52 Minuten. Ich wurde ungeplant schneller. Da es sich aber locker anfühlte, ließ ich es zu. Auch bremsen kostet unnötig Kraft.

Oh. Mit nur sieben Stunden Verspätung begann dann der Regen. Zunächst aber nur ganz sachte. 

Melanie, Jeanine und Sven. Die beiden Außen waren fast mit ihrem Halbmarathon fertig und Jeanine lief noch den Marathon zu Ende.

Runde 8 in 21:05 Minuten.

Der erste Schauer war schnell wieder vorbei. Aber immerhin war es schön kühl.

Runde 9 in 20:12 Minuten. So allmählich mußte ich genau in meinen Körper hören, ob ich nicht zu schnell wurde.

Für diesen Marathon alleine hätte ich jetzt rennen können wie ich wollte, aber da war ja noch der weitere Marathon am Folgetag.

Café Schlick? Oder war etwa "Fritz-Cola, Cafe, Schlick" die Speisekarte?

Ich blieb doch lieber bei der bekannten Verpflegung.

Runde 10 in 19:46 Minuten.

Eigentlich wenig überraschend. Mit zunehmendem Tempo kam ich nun Ingo näher.

Es hatte nun auch wieder zu regnen begonnen.

Und kurz darauf zog ich dann vorbei. Ein kleiner Wechsel der Führungsposition.

Runde 11 in 18:26 Minuten. Meine schnellste Runde des Tages.

Nun kam die 12. Runde. Bei meinem letzten Start im Juli 2018 war es eine ziemlich eilige Runde. Also nicht wirklich etwas besonderes.

Ich habe es doch meist eilig. Damals mußte ich einen Bus kriegen, um pünktlich nach Hause zu kommen. 

Eigentlich wären 4:40 Stunden kein Problem gewesen, nur war ich schon am Vortag einen Marathon gelaufen und dann wurden es höllische 27°C. Da wurde es extrem eng. 

Also hetzt ich wie blöde durch die 12. Runde, raste noch im Machbaren ins Ziel, zog mich um, raste zum Bus, wo mir der Kreislauf zusammenbrach und kam trotzdem noch pünktlich nach Hause. Soweit alles gut. 

An der letzten Kurve standen Monika und Thomas, meine zwei Edel-Fans und feuerten mich an. Bei anderen Läufen hielt ich an und wir redeten mal mehr mal weniger. Dieses Mal winkte ich fröhlich und rannte mit eiligen Tempo vorbei. Ich hatte einen Bus zu kriegen.

Tja... dieses Mal stand keiner an der letzten Kurve. Ich hatte es auch nicht erwartet. Nicht erwarten können. Der 15. Juli 2018 war das Mal, daß ich Thomas sah. Für ein paar Sekunden und ein eiliges Foto.

Es war nur einer von vielen Marathons, aber der Moment läßt mich nicht mehr los.

Dann brachte ich diesen Lauf zu Ende. Es war ja nur noch ein Kilometer.

Die anderen Zwischenzeiten hatte ich immer hinter dem Verpflegungsstand an der Schranke genommen. Aber das Ziel war der roter Strich an der linken Straßenseite.

Runde 12 in 18:41 Minuten.

Tagessieg in Kaltehofe.

4:21:24 Stunden. Nicht übel.  2:17:12 Stunden in der ersten, 2:04:12 Stunden in der zweiten Hälfte. Ob sich das am Tag  darauf beim Marathon auf der Billerhuder Insel noch rächen würde?

Eine Medaille gab es (noch) nicht. Die war noch in der Post.

Ingo kam kurz nach mir ins Ziel. Der Abstand zwischen unseren Uhren war dabei deutlich geringer als der tatsächliche... aber egal.

Burkhard und Christian hatten noch eine Weile zu laufen.

Der Wasserfleck genau über der Getränkebox sieht so aus, als gäbe es was zu verbergen.

Also ich hatte auch aus dieser Box getrunken und war die zweite Hälfte satte 13 Minuten schneller gelaufen als die erste... hmmm... was da wohl drin war? :-)

Auch Jeanine hatte noch ein paar Runden vor sich.

Fritz kam hier als Dritter des Tages ins Ziel.

Der ganztags angekündigte starke Regen kam dann eine halbe Stunde später. Aber da hatten mich Ingo und Sven schon zur nächsten Haltestelle gefahren. Aber nun sah ich mit meinen Regenklamotten nicht mehr so lächerlich aus.

Meine Medaille bekam ich am Folgetag vor dem Start des Billerhuder Insel Marathons.

Direkt nach dem Marathons bekomme ich die Medaille natürlich viel lieber, aber schon eine Medaille vor einem Lauf hat auch was.