Samstag, 13. April 2019

Marathon in Cuchaven heißt auch immer Wochenende bei Papa. Also Anreise schon am Freitag und ein freier Samstag an der Küste.

Das Wetter spielte allerdings nicht mit. 6°C, viel Regen und zwischendurch auch Unwetter mit schweren Hagelschauern.

Das Start- und Zieltor war schon aufgebaut. An einem etwas anderen Platz als aus den vergangenen Jahren gewohnt.

Bei dem Wetter war ich froh, daß die Pasta-Party abgesagt worden war. Da mußte ich nicht noch einmal in den Regen.

Bei der Party gab es zuletzt zu wenig Teilnehmer. Naja, kein Wunder, wenn man die Party nach weit draußen aufs Land verlegt.

Ach... mein Vater kocht eh besser. Auch Nudeln. :-)

Die Startunterlagen gab es wie in den Vorjahren hier in der Stadtsparkasse. Ganz oben im vierten Stock.

Dei meisten Läufer kommen wohl erst am Sonntag, um sich die Sachen abzuholen. Am Samstag ging alles gewohnt schnell.

Sonntag, 14. April 2019

3°C. War das kalt. Aber anders als am Vortag gab es weder Hagel noch Regen. Trotzdem war ich heilfroh, bei Edeka noch ein warmes Extra-Shirt gefunden zu haben.

Die letzten Jahre stand das Start- und Zieltor immer etwas weiter vorne auf der Deichstraße. Dadurch gab es auch eine Änderung an der Strecke. 

Am Marathon-Tag gibt es hier zwölf Wettbewerbe. Vom 400-Meter-Lauf bis zum Marathon.

Beim ersten Start um 9.30 Uhr ging es für 89 Läufer beim Marathon sowie 61 Läufer über 30 Kilometer auf die Strecke. 

Pünktlich erfolgte dann der Stratschuß.

Los ging die Reise. Vier Runde zu jeweils 10,55 Kilometern standen mal wieder auf dem Programm.

Eine Woche zuvor hatte ich den MegaMarsch nach 60 Kilometer abbrechen müssen wegen kaputter Rippen links. Seitdem war ich nicht mehr gelaufen.

Wie in der Vorwoche hatte ich ein Kompressions-Shirt dabei, um den Schmerzen beizukommen. Zumindest den durch die Bewegung beim Laufen erzeugte.

Weiter schmerzhaft waren Husten, Schlucken, Lachen und tiefes Atmen.

Entsprechend war der Plan, ganz ruhig und langsam zu laufen. 1:07 etwas für jede Runde machte 4:28 bis 4:30 Stunden im Ziel.

Gleichmäßiges Laufen war auch wichtig, damit mein Vater nicht so lange an den vereinbarten Treffpunkten warten mußten.

Jede Runden bietet zwei Deichquerungen. Da sind allerdings auch die einzigen nennenswerten Höhenmeter der Strecke.

Jetzt wurde es erst richtig kalt. Zu den frostigen 3°C gesellte sich jetzt scharfer Seewind hinzu. 

Da half mir auch das Extra-Shirt nicht weiter. Es war einfach kalt.

Aber das neue hell-grüne Shirt paßte perfekt zu meinem Shirt vom Bremen-Marathon.

Nach dem Knick hinter dem Fort Kugelbake (nicht von der Strecke aus zu sehen) ließ der Wind wieder nach.

Wenig verwunderlich, daß bei den Temperaturen kaum jemand am Strand war.

31:54 Minuten auf den ersten fünf Kilometern. Damit lag ich gut im Plan.

Nun kam der erste Teil der Strecken-Änderung. Bisher bogen die 30-Kilometer-Läufer (3 Runden zu je 10 Kilometern) hier links ab und die Marathon-Läufer machten geradeaus eine angeblich 550 Meter lange Extra-Schleife. Nun liefen alle direkt links über den Deich.

Die alte Extra-Schleife war statt offiziell 550 Meter nur ungefähr 300 Meter lang. Wobei insgesamt die Runde schon 10,55 Kilometer lang war. Es waren die 30- und später die 10-Kilometer-Läufer, die mehr als nur 10 Kilometer je Runden liefen.

Die Extra-Schleife liefen die Marathon-Läufer nun hier.

Tja... wie lang mochte diese Schleife sein? 150 Meter? Ich war jedenfalls in nur 51 Sekunden fertig.

Die Runde hatte viermal Verpflegung. Einen Stand hier, ein weiterer auf der Wasserseite bei Kilometer 4,7 und dann eine in der Schillerstraße, an dem man zweimal je Runde vorbei kam.

Hier blieben keine Wünsche offen.

Für die erste Runde plante ich das Treffen mit meinem Vater an der Emmastraße zwischen 10.16 und 10.18 Uhr . Es paßte genau. Ich kam ein paar Sekunden vor 10.18 Uhr.

Und verabschiedete mich dann mit den Worten "bis in 1:07 Stunden".

Startnummer 1392 war die spätere Marathon-Siegerin Birgit Schönherr-Hölscher (3:18:01 Stunden).

Nun kamen mir 287 Läufer des Halbmarathon-Laufes entgegen.

Zwischendurch waren schon die Kinderläufer über die Bühne gegangen. Über 400 bis 2000 Meter traten dort 217 Kinder von drei bis zwölf Jahren an.

Die Kilometer-Schilder in Cuxhaven standen schon immer arg seltsam in der Gegend herum. Aber durch die Strecken-Änderung lag Kilometer 10 gewiß nicht mehr am selben Platz wie in den Vorjahren.

Die in der gegenüber der früheren Strecke nun viel kürzeren Extra-Schleife verlorenen Kilometer holte man hier mit Teil Zwei der Strecken-Änderung wieder raus.

Statt wie bisher vor der Stadtsparkasse eine 180-Grad-Wende zu machen, ging es nun einen Bogen durch das Stadtzentrum...

... und man kam über die Fußgängerzone quasi von hinten auf das Ziel zu.

Für die Marathon- und die Halbmarathon-Läufer blieb die Runde wie gehabt 10,55 Kilometer lang. Die Runde der 10- und 30-Kilometer-Läufer war nun aber 10,4 Kilometer lang.

Bei den wie schon erwähnt ohnehin seltsam platzierten Kilometer-Schildern fiel das aber nicht so leicht auf.

Runde 1 dann nach 1:08:15 Stunden. Das hatte ich mir etwas schneller vorgestellt, aber mit Pinkelpause und auch dem späten (also ganz am Ende des Zeitfensters) Eintreffen bei meinem Vater kündigte es sich ein wenig an.

Auf in die Runde 2.

Die 30-Kilometer-Spitze bildeten Thaddäus Cuypers (104) und Tim Hartmann (1399). Am Ende gewann dann Thaddäus in 2:06:08 Stunden mit einer Sekunde Vorsprung.

Und wieder der Deich.

Nun meldeten sich meine Rippen wieder verstärkt. Jetzt auch schon beim Laufen. Beim MegaMarsch war das immerhin bis zum Kilometer 40 gut gegangen. Dafür war dann auch bei Kilometer 60 Schluß.

1:37:19 Stunden nach 15 Kilometer. Dieses Schild stand nach korrekter GPS-Auswertung ziemlich gut. Aber insgesamt konnte man alle Zwischenzeiten außer der Zeit bei Start und Ziel vergessen.

Trotz der aufkommenden Probleme machte ich weiter wie geplant. Was sollte ich auch sonst machen?

Blick über das Watt nach Neuwerk (10,6 Kilometer Luftlinie). Wer genau hin schaut, kann vielleicht Til Schweiger entdecken. Der drehte zu der Zeit dort an seinem neuen "Tatort".

Die hatten tatsächlich die meisten Schilder wieder am Ort des Vorjahres gehängt. Das war aber zwischen den beiden Teilen der Strecken-Änderungen mindestens 250 Meter daneben.

Ich kam bei meinem Vater wie versprochen nach 1:07 Stunden wieder an. Nun lief es also wieder.

Von der Anzahl der Läufer her dominierte jetzt der Halbmarathon. 

Die Meistermaler von der Catharinenstraße waren wieder fleißig gewesen.

Danke. Ich fand mich auch spitze. :-)

Halbmarathon. Ich gucke nach oben und sah...

2:14:20 Stunden Netto. Das sah doch ganz nach einer Zeit unter 4:30 Stunden aus.

Naja... ins Ziel kommen mußte ich natürlich noch.

Nun war ich schon in Runde Drei. Rippen taten immer noch weh, aber es wurde nicht schlimmer.

Offenbar hatte sich die Woche ohne Laufen doch gelohnt.

Mit Rico traf ich auch ein bekanntes Gesicht auf der Strecke.

Blick vom Deich auf die Petri-Kirche.

Wem das hier zu einfach ist... die Dame hier machte Werbung für einen 20-Km-Rucksacklauf mit Start in Bad Liebenstein.

Da geht es mit einem 20 Kilo schweren Rucksack 1200 Höhenmeter mit bis zu 26% Steigung und bis zu 29% Gefälle rauf auf den Großen Inselsberg (vom Rennsteiglauf bekannt) und wieder runter. 

Alleine bei der Vorstellung vergaß ich glatt mal, wie kalt der Wind hier immer noch war.

2:40:07 Stunden hatte ich auf der Uhr. Man könnte jetzt die Kilometer 5 bis 15 (1:05:24 Stunden) und die von 15 bis 25 (1:04:36 Stunden) vergleichen. Die Schilder standen noch mit am besten. Aber da verließ ich mich doch lieber auf mein Gefühl.

Die Leute vom Foto-Team-Müller machten wieder super Fotos. Und viele. ich bekam 111 Fotos von meinem Lauf.

Inzwischen waren es 7°C geworden, aber am Strand war immer noch nicht viel los.

Zweite Pinkelpause. Den Flüssigkeitsverlust konnte ich ja wieder ausgleichen.

Blick in den Kurpark.

Läufer und Edelhelfer. ich hatte keine Ahnung, warum die Fotografin vom Foto-Team-Müller plötzlich auf dieser Deichseite stand, aber wenn schon, dann konnte sie doch eine Foto-Serie mit mir und meinem Vater machen.

Definitiv die beste aller Fotografinnen vom Foto-Team-Müller.

Auch diese Runde dauerte wieder 1:07 Stunden. Auch der Helfer an der Ecke war beeindruckt.

Den Meistermaler von der Catharinenstraße war es nach dem Bemalen der Straße wohl auch zu kalt draußen geworden. Hier war das einzige Mal, daß ich sie vor dem Haus sah.

Die Kilometerschild mit der 30 fehlte gänzlich. Es hätte aber sicherlich auch falsch gestanden.

Der "10"-Kilometer-Lauf war offenbar etwas später als 12.30 Uhr gestartet.

Hier kam Daniel Tsgay (Jahrgang 2000), der die tatsächlich 10,4 Kilometer nach 35:22 Minuten als erster beendete. Der zweite Läufer kam 5:21 Minuten später.

Bei 455 Teilnehmern!!!

Die große Masse kam mir dann hier entgegen. Auf Gegenverkehr waren die nicht eingerichtet.

Ich hasse es zwar, über den Bürgersteig abzukürzen, aber anders wäre ich hier nicht heil durch gekommen.

Oh, Wasser. Und so nett angeboten. Da konnte ich gar nicht widerstehen.

Im Ziel liefen jetzt immer mehr Läufer mit Medaillen herum. Eine Runde und ein wenig hatte ich noch.

Hoffentlich war dann noch eine Medaille für mich da. Nur kein zweites 2016.

Nun lief es gut. Ein kein wenig hatte ich das Tempo erhöht, was aber keine neuen Probleme mit sich brachte.

3:21:10 Stunden nach der dritten Runde. So viel zum 1:07-Stunden-Schnitt.

So... die letzte Runde. Das beim MegaMarsch nicht zu Ende gehörte Hörbuch (Karin Slaughters 'Die gute Tochter') hatte jetzt ich geschafft und auch BAP's 'Alexandra' hatte ich gut überlebt.

So sehen Sieger aus. Am Start hatte Anita noch was vom Aussteigen nach der dritten Runde erzählt, nun würde sie gleich in 3:29:54 Stunden Platz Zwei der Damen-Wertung erringen.

Jetzt galt es, nicht zu sehr übermütig zu werden. Ein wenig schneller war okay, aber gerade über zu starkes Atmen wurden die Rippen besonders gereizt. Das war nicht zu unterschätzen.

Die beste aller Foto-Team-Müller-Fotografinnen war nun wieder auf der Wasser-Seite tätig.

Da konnte man auch ruhig  anhalten und warten, bis ein paar Fahrradfahrer aus der Schußlinie waren. :-)

Ich lief nun auf die Felder der 6- und 10-Kilometer-Walker auf. Das erinnerte mich doch sehr an den MegaMarsch die Woche zuvor. Da überholte ich ebenfalls laufend viele der Wanderer.

Eigentlich wird hier für den Zutritt zum Strand Eintritt kassiert. Macht bei vier Runden immerhin € 12,00. Die sind aber im Startpreis mit drin. Wobei ich dank eines Vaters mit Wohnsitz Cuxhaven eigentlich von der gebühr befreit bin.

So allmählich konnte ich freier laufen. Die Angst, nach dem Debakel beim MegaMarsch gleich die nächste Pleite zu erleben, ließ allmählich nach.

Die letzte Deichquerung.

Aber jetzt mal ehrlich. Wie falsch man auch immer den Kurs vermißt, die Schilder 16 und 37 gehören immer 97,5 Meter voneinander entfernt.

So wie sie hier standen verwirrten die Schilder viel mehr als daß sie einem Orientierung gaben.

Und was die Sache angeht, den 10-Kilometer-Läufern eine 10,4 Kilometer lange Strecke vorzusetzen, ohne jeglichen Hinweis, da sage ich lieber gar nichts. Sonst kriege ich noch Startverbot.

Die Vier-Stunden-Marke fiel nach 37,8 Kilometern.

In der letzten Runde war mein Vater nicht mehr an der Strecke. Er wartete schon am Ziel.

Der Helfer fragte mich aber nach meiner Rundenzeit. Dieses Mal waren es 1:06 Stunden. 

Nun kamen zu guter letzt noch 157 Läufer über sechs Kilometer auf die Strecke. Plus 54 im Firmen- und Behördenlauf über dieselbe Strecke. 

Das war Justus Kaufmann, der nach 20:19 Minuten im Ziel war. Über vermutlich eher 6,3 Kilometer. Er hatte 4:42 Minuten Vorsprung vor der Damen-Siegerin. Erst danach kam der zweite Mann ins Ziel.

War mir nun alles egal. Ich wollte nur noch ins Ziel.

Ein wenig zu kämpfen hatte ich schon. Ich merkte, daß ich in den vergangenen 13 Tagen 'nur' 60 Kilometer MegaMarsch gelaufen war, sonst nur verletzt die Füße still hielt.

Insofern konnte man das überwiegend locker und leichte Ablaufen dieses Marathons durchaus als Erfolg feiern.

Das Ziel war schon in Sicht, aber ich mußte ja noch die neue Schleife durchlaufen.

Schön ruhig lief ich weiter. Ich brauchte keinen Spurt am Ende, auch wenn ich so etwas ja gerne mache.

Die letzte Kurve mit Blick auf das Bali-Kino-Center.

Auf den letzten Metern wurde es dann ziemlich ungemütlich. Von hinten rannte nun das Hauptfeld vom 6-Kilometer-Lauf an.

Nun versuchte ich es doch mit etwas Tempo.

Es ist mir ein Rätsel, wie dieses Foto entstand. Da donnerte nämlich schon ein Dutzend Läufer an mir vorbei.

Ich suchte schnell einen Helfer mit Medaille und verschwand aus dem sich aufbauenden Gewühl hinter der Ziellinie.

4:26:31 Stunden hatte ich schließlich benötigt.

Runde 1: 1:08:15 Stunden
Runde 2: 1:06:05 Stunden
Runde 3: 1:06:50 Stunden
Runde 4: 1:05:21 Stunden

Jetzt noch durch das dichte Gewühl zur Chip-Abgabe und dann weiter in den 4. Stock der Stadtsparkasse zur Warteschlange vor dem Urkundendruck.

In Cuxhaven zu laufen ist schon schön und ich komme auch immer wieder gerne. Aber es gibt immer wieder Ärgernisse.

Wobei ich mit meiner 1:07-Stunden-Taktik am Ende selbst schuld war, daß ich im Ziel komplett unter den Sechs-Kilometer-Läufern versank.

Aber egal. 2020 würde ich wieder an der Startlinie stehen.

Inzwischen gibt es nur noch zwei Läufer, die es bei allen 13 Cuxhaven-Marathon ins Ziel geschafft haben. 

Außer mir ist das nur noch Thomas Pielke. Ein Club-Kollege vom 100 Marathon Club.