Dann ging es endlich in die letzte Runde.

Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, ich würde nie so weit kommen, wobei aufgeben ja auch keine Option war.

Nach 4:28:27 Stunden hatte ich diese Runde begonnen. Mit 1:01:32 Stunden in der letzten Runde würde ich unter 5:30 Stunden fertig werden. Dazu müßte die letzte Runde aber meine schnellste werden.

Aber nach dem Schlußspurt in Runde 4 war ich ja gerade eh schneller unterwegs.

Madeleine hatte ich schon in Runde 1 an ziemlich genau dieser Stelle überholt. Aber danach war sie mir davon gelaufen.

Madeleine hatte ich überholt, Karl nun überrundet.

Ich war jetzt ziemlich schnell unterwegs. Viel zu schnell. Ob ich das Tempo über die Runde durchhalten konnte?

Das hier war noch der einfache Teil der Runde.

Trotz des Tempos blieb ich so vernünftig, die Anstiege weiter zu wandern.

Ein merkwürdiges Gefühl war das. Der Tempo-Unterschied zwischen Laufen und Wandern war nun viel größer.

Bergab trat ich dann wieder aufs Gas.

Auf der Panzerringstraße zog ich noch an Jens-Peter vorbei. So machte ich noch einen weiteren Platz gut.

Allerdings wußte ich gar nicht, wo ich eigentlich lag. Das lag vor allem daran, daß ich keine Ahnung hatte, wer in Runde 1 wie viel beim Verlaufen und Weg suchen verloren hatte. Während des Laufes hatte ich nur gut die Hälfte der Starte getroffen.

Die lange Steigung auf der Panzerringstraße hatte ich geschafft...

... aber es kamen ja noch mehr Steigugen.

Am Segelfluggelände Fischbek vorbei ging es weiter. Auf dem Bild sehe ich schlimmer aus als ich mich fühlte.

Einmal hatte ich es wieder nach unten geschafft. Jetzt noch einmal das Zick-Zack-Rauf-und-Runter-Stück.

Genau genommen war dieses Stück nur 1,5 Kilometer lang. Allerdings fühlte es sich wie eine halbe Runde an.

Ich blieb beharrlich beim Wechsel aus Laufen und Wandern.

Anders als in den Vorrunden lief ich nun aber bis in die Steigungen hinein und lief alle Bergab-Passagen.

Auch die technisch ein wenig anspruchsvolleren Passagen bergab wurden nun gelaufen.

Vier Runden lang hatte ich vergessen, mir zu merken, welcher dieser Anstieg genau der letzte war.

Immer noch konnte ich mein hohes Tempo halten. Längst war es keine Frage mehr, daß ich die 5:30 Stunden würde unterbieten können. Die Frage war aber: um wie viel?

Noch einmal die Abzweigung Heidschnuckenweg. Jetzt noch 800 Meter.

Das Finale der Runde ist ja immer relativ flach.

Aber hier bergab war es recht holprig und sandig.

Runter gekommen war ich heil und rauf wanderte ich wieder. Die Kondition kam nun doch ans Limit.

Am Vortag der Marathon in Kiel mit der sehr schnellen letzten Runde und nun hier der technisch anspruchsvolle Heide-Marathon mit insgesamt 800 Höhenmetern. Da darf man ruhig mal aus der Puste sein.

Die letzte Kurve und auch der letzte W4-Pfeil.

Und nun nur noch geradeaus rein ins Ziel.

Nach 5:22:59 Stunden war ich im Ziel angekommen. 54:31 Minuten hatte die letzte Runde gedauert. Nach zuvor 1:08:54, 1:05:42, 1:08:28 und 1:05:23 Stunden. Beeindruckend.

Meine Marathon-Medaille Nr. 280.

7:25 Minuten nach mir kam Jens-Peter ins Ziel.

Das war ein schwerer, aber auch ein sehr schöner Lauf. Natürlich spielte auch das Sonnenwetter eine Rolle, aber hier würde ich gerne noch einmal laufen.

Dann kam auch Madeleine ins Ziel.

Bald kam Stephan ins Ziel, den ich aber verpaßte. Er fuhr mich aber trotzdem bis zur nächsten S-Bahn-Station. 

Trotzdem war ich erst um 18.45 Uhr wieder zu Hause. Das sind ja auch 25,2 Kilometer durch Hamburg.