9. Horizontweg-Marathon
10. November 2018

Zum dritten Mal ging es für mich zum Horizontweg-Marathon. Beim ersten Mal kam ich mit kaputter Hüfte,
einem bleischwer über dem Lauf liegenden, traumatisierenden Hörbuch von John Green ("Eine wie Alaska")
und rannte wie im Wahn unter die für nicht knackbar gehaltene Marke von 3:45 Stunden. Beim zweiten Mal
wurde es ein Höllenrennen gegen Unwetter, Erkältung und die Vier-Stunden-Barriere. Nie zuvor schaffte ich
nach 2:03:14 Stunden zur Hälfte noch eine Sub4.

Dieses Mal sollte es nur ein ganz einfacher, ruhiger Marathon werden. Naja... gerne wieder unter vier Stunden.
Der Serie wegen.

Es ist der inneren Ruhe ziemlich abträglich, wenn man erst am Hauptbahnhof hängen bleibt, weil die S-Bahn
nicht mehr fährt und man dann einen Taxifahrer erwischt, der zwar das Wageninnere auf 28°C aufheizen, aber
nicht den Bahnhof Veddel finden kann. Da dauern 5,2 Kilometer schnell mal 35 Minuten. Sollte er sich an die
ausgeschriebenen Preise gehalten haben, waren wir 24 Kilometer unterwegs gewesen.

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Energieberg Georgswerder
12.12 Uhr

Ich kam tatsächlich noch pünktlich an. Um 12.30 Uhr wird das Tor zum Gelände nämlich geschlossen. Dann kommt man zwar noch raus, aber nicht mehr rein.

Energieberg Georgswerder
12.14 Uhr

Der Energieberg ist für die Öffentlichkeit im November nicht mehr offen. Aber wenn man die richtigen Leute kennt, dann dürfen Läufer doch hinauf.

Energieberg Georgswerder
12.17 Uhr

Der Wetterbericht kündigte Dauerregen an. Eigentlich hätte ich froh sein sollen, daß es nun vor dem Start nicht regnete, aber nach 35 Minuten im Sauna-Taxi war ich schon komplett durch geschwitzt.

Energieberg Georgswerder
12.17 Uhr

Einen tollen Ausblick hat man von hier oben. Die ehemalige Mülldeponie ist schon 40 Meter hoch, der Horizontweg ist noch ein paar Meter höher.

Energieberg Georgswerder
12.24 Uhr

Dann bekam ich erstmal meine Medaille für den Schloß & Schloßpark Bergedorf Marathon vom Sonntag zuvor.

Die Medaillen für diesen Marathon würden aber im Ziel bereit liegen.

Energieberg Georgswerder
12.37 Uhr
Energieberg Georgswerder
12.39 Uhr

Der Horizontweg ist 914,35 Meter lang.

Energieberg Georgswerder
12.40 Uhr

Der Rundkurs ist absolut flach. Daneben ist der Kurs des Berlin-Marathon fast schon alpin.

Energieberg Georgswerder
12.52 Uhr
Energieberg Georgswerder
12.55 Uhr

Ich ging mit Startnummer 6036 ins Rennen. Warum das so erwähnenswert ist? Das war dieselbe Nummer wie auch beim Zeitsprung-Marathon 13 Tage zuvor. Und da beide Marathons Christian Pflüglers Zeit-Meßsystem nutzen, lief ich tatsächlich mit derselben Startnummer, die ich nach dem Zeitsprung-Marathon wieder abgegeben hatte.

Laut Christian Pfügler war es rein zufällig.

Energieberg Georgswerder
12.55 Uhr

Organisiert von dem einen Christian, Zeitnahme der andere Christian und am Verpflegungsstand Meinulf. Das konnte ja nur ein tolles Rennen werden.

Energieberg Georgswerder
13.02 Uhr

60 Teilnehmer kamen zum Start. 45 für den Marathon, 11 für Halbmarathon und 4 für die 10,3 Kilometer.

Energieberg Georgswerder
13.02 Uhr

Als dann endlich alle in der Startaufstellung waren...

Auftakt
13.03 Uhr / Km 0,05

... konnte auch losgehen.

Auftakt
13.03 Uhr / Km 0,05
Runde 1
13.04 Uhr / Km 0,2

Gut 150 Meter Auftakt und dann 46 Runden zu jeweils 914,35 Metern waren zu laufen.

Runde 1
13.09 Uhr / Km 0,9

13°C, ein leicht böiger Wind und seit kurz vor dem Start Regen. Der war ja auch angekündigt.

Runde 2
13.12 Uhr / Km 1,4

Ich sah erst einmal zu, daß ich in mein Tempo fand.

Runde 3
13.17 Uhr / Km 2,4

Das ist dort oben nicht so ganz einfach, denn schon recht früh wurde ich in recht hohem Tempo überrundet.

Runde 5
13.26 Uhr / Km 3,9

Und ich überrundete auch. Da mußte man auf sein eigenes Tempo schon sehr genau achten.

Runde 6
13.31 Uhr / Km 4,8

Mit dem Fotografieren war es schwierig. Bei dem Wind und Dauerregen konnte ich auf dem halben Kurs nicht nach vorne fotografieren, weil die Linse schneller naß gewesen wäre als ich hätte den Auslöser drücken können.

Runde 6
13.33 Uhr / Km 5,1

Daher gab es viel mehr Läufer-Fotos von vorne, welche allerdings schwerer zu machen waren, da ich ja nach hinten fotografieren mußte.

Runde 6
13.34 Uhr / Km 5,3

Bernhard Mireisz, später der Sieger des Marathons (in nur 3:08:27 Stunden), überrundete mich schon das zweite Mal.

Runde 8
13.41 Uhr / Km 6,6
Runde 8
13.43 Uhr / Km 6,9

Ich lief zwar gute Runden-Zeiten, hatte aber Probleme mit dem Tempo. Es war recht anstrengend, ich kam immer wieder aus der Puste und die Beine taten weh. 

So zog ich meine Runden, während ich immer auf Foto-Motive von hinten lauerte.

Runde 8
13.44 Uhr / Km 7,1

Der Kampf um eine Sub4-Zeit auf dem Horizontweg hat eine sportliche und eine mathematische Seite. Man ist ständig am Rechnen.

Läuft man die 46 Runden jeweils in 5:00 Minuten ergibt das 3:50 Stunden. Plus eine Minute für das Auftaktstück macht es 3:51 Stunden. Das wären dann 8:59 Minuten schneller als vier Stunden.

Runde 9
13.46 Uhr / Km 7,5

Folglich kann man über die 46 Runden verteilt nun 539 Sekunden verlieren. 11,7 Sekunden pro Runden. Es reichen also 5:11,7 Minuten pro Runde.

Im Grunde schaut man den ganzen Lauf über zu, wie die 539 Sekunden stetig dahin schmelzen.

Kritisch ist, daß bei Stops am Verpflegungsstand und bei Pinkelpausen natürlich extra Sekunden verrinnen, die man irgendwann wieder kompensieren muß.

Runde 10
13.56 Uhr / Km 9,3

Nach etwas zu langsamen Start hatte ich mich ab der Runden 3 auf Zeiten von 5:01 bis 5:11 Minuten eingependelt.

52:34 Minuten nach zehn Runden. Von 539 Sekunden hatte ich noch 445 übrig.

Runde 11
14.00 Uhr / Km 10,0
Runde 12
14.05 Uhr / Km 10,9

Das Wetter nervte. Immer Regen und Wind. Da waren die Unwetter im Vorjahr spannender. 

Runde 14
14.12 Uhr / Km 12,1

Mohammed Shahin mit der Startnummer 6350 gewann später den Halbmarathon in 1:40:22 Stunden.

Runde 14
14.13 Uhr / Km 12,3

Und Regina Brendle siegte in 3:52:02 Stunden bei den Marathon-Damen.

Runde 14
14.14 Uhr / Km 12,4
Runde 14
14.15 Uhr / Km 12,6
Runde 16
14.26 Uhr / Km 14,7

Trotz der schwerer Beine lief ich einfach weiter mein Tempo und blieb bei 5:01 bis 5:05 Minuten pro Runde.

Runde 18
14.31 Uhr / Km 15,7

Das Shirt paßte perfekt zu diesem Wetter. Es zeigte eine Regenwolke und einen Läufer mit Regenschirm.

Einen Regenschirm hatte hier keiner auf der Strecke dabei, hätte bei dem Wind auch wenig geholfen.

Runde 18
14.32 Uhr / Km 15,8

Inka mit der Startnummer 6099 auf dem Weg zu ihrem ersten Marathon unter der Sechs-Stunden-Marke.

Runde 19
14.39 Uhr / Km 17,0
Runde 19
14.41 Uhr / Km 17,4

Nun wurden die Runden etwas langsamer. 5:16 Minuten für die Runden 19 und 20. Ging mir schon die Puste aus?

Runde 20
14.47 Uhr / Km 18,45

1:43:48 Stunden nach 20 Runden. 371 Sekunden Restpuffer. Das sah noch recht gut aus, allerdings hatte ich bis dahin weder Pausen zum Trinken noch zum Pinkeln gemacht. Da sah die Sache schon enger aus.

Runde 22
14.54 Uhr / Km 19,6

Nach 5:18 Minuten in der Runde 21 ging es erstmals an die Getränke. Da die Becher schon gefüllt bereit standen, verlor man nicht allzu viel Zeit. Trotzdem erstaunlich, daß die Runde 22 mit 5:09 Minuten so schnell war.

Runde 22
14.54 Uhr / Km 19,6
Runde 22
14.56 Uhr / Km 19,9

Es blieb abzuwarten, wie ich die weiteren Runden laufen würde.

Runde 23
15.02 Uhr / Km 21,0

Anfang der Runde 23 dann die erwartete Pinkelpause.

Runde 23
15.03 Uhr / Km 21,1

2:00:16 Stunden dann zum Halbmarathon. Das war wie erwartet knapp. Es blieben noch 253 Sekunden als Restpuffer.

Runde 24
15.07 Uhr / Km 21,8

Nun konnte ich was neues anfangen zu rechnen. Bei noch 23 Runden und 253 Sekunden Puffer ergab es genau 11 Sekunden pro Restrunde. An der Zahl würde ich mich nun messen lassen müssen.

Runde 26
15.16 Uhr / Km 23,5

Meine Rundenzeiten lagen nun zwischen 5:09 und 5:22 Minuten. Tendenziell knapp zu langsam.

Runde 28
15.27 Uhr / Km 25,3

Aber es war ja zu erwarten gewesen, daß mit jetzt  häufigeren Trinkpausen die Rundenzeiten schwanken würden. Und eher Richtung langsamer.

Runde 30
15.36 Uhr / Km 26,9

Der Südblick in Richtung Wilhelmsburg ist bei nicht derart regnerischem Wetter natürlich schöner.

Runde 30
15.40 Uhr / Km 27,6

2:37:12 Stunden waren nun um. Der Zeitpuffer war auf 167 Sekunden geschrumpft. Bei noch 16 Restrunden 10,44 Sekunden pro Runde. Es wurde weiter enger.

Runde 31
15.42 Uhr / Km 27,9

Enger hieß aber nicht, daß es unmöglich war.

Runde 32
15.48 Uhr / Km 28,9

Mir kam nun entgegen, daß sich das Laufen nun wieder lockerer anfühlte. Aber es waren noch viele Runden übrig.

Runde 33
15.53 Uhr / Km 29,8

Ich überrundete Ralf, der ausnahmsweise mal ohne Gabi unterwegs war. Der hatte ich versprochen, ihn etwas anzutreiben.

Nun... bis hierher hatte er vor mir gelegen. Und nun beim Überholen feuerte ich ihn lautstark an.

Ja okay... Gabi kann das besser.

Runde 35
16.02 Uhr / Km 31,3

Zwischendurch regnete es zwar mal etwas weniger und ich konnte auch gegen den Wind ein Foto nach vorne wagen, aber trocken war es nie.

Zum Glück ist der Boden des Horizontweges sehr rutschsicher. Auch wenn es im ersten Moment nicht so aussieht.

Runde 35
16.05 Uhr / Km 32,0

5:04 bis 5:15 Minuten. So lief ich nun die Runden ab.

Runde 36
16.11 Uhr / Km 33,05

Zehn Runden vor Schluß lag ich bei 3:08:17 Stunden. 102 Sekunden Restpuffer. Pro Restrunde 10,2 Sekunden.

Runde 37
16.16 Uhr / Km 33,9

Es wurde enger und enger mit der Sub4, aber zur Not könnte mich immer noch ein wilder Schlußspurt retten.

Runde 39
16.25 Uhr / Km 35,5

Aber zunächst wollte ich es doch läuferisch löschen. Die Beine wurde zwar nun doch wieder schwerer, aber mit 5:05 bis 5:18 Minuten pro Runde war ich noch gerade im Plan.

Runde 41
16.32 Uhr / Km 36,7

3:28:55 Stunden und noch sechs Runden. Das machte 64 Sekunden Restpuffer oder 10,67 Sekunden pro Restrunde.

Runde 41
16.33 Uhr / Km 36,9

Oh je. Nur siebeneinhalb Runden nachdem ich Ralf überholt hatte, setzte ich zur Überrundung an. Besonders gut hatte ich ihn also nicht abgetrieben. Das würde Mecker von Gabi geben.

Runde 41
16.34 Uhr / Km 37,1
Runde 42
16.39 Uhr / Km 37,9

Wie so oft machte ich mich zum Ende eines Marathons daran, noch ein paar Läufer zu überholen. Burkhard allerdings hatte noch eine Runde Vorsprung vor mir.

Runde 43
16.43 Uhr / Km 38,7

Es wurde leerer auf der Strecke. Die beiden kurzen Distanzen waren fertig und auch die ersten Marathon-Läufer waren im Ziel.

Runde 44
16.50 Uhr / Km 39,9

Runde 41 in 5:12 Minuten. 52 Sekunden Restpuffer. Runde 42 in 5:08 Minuten. 44 Sekunden Restpuffer. Runde 43 in 5:02 Minuten. 42 Sekunden Restpuffer.

Runde 45
16.53 Uhr / Km 40,4

Runde 44 in 5:04 Minuten. Das machte 38 Sekunden Restpuffer bei noch zwei zu laufenden Runden.

Runde 45
16.56 Uhr / Km 41,0

Nach langem Kampf hatte ich nun einen Vorsprung, den auch ich nicht mehr verlieren.

Runde 46
16.59 Uhr / Km 41,6

Nach 5:07 Minuten in der Runde 45 hatte ich satte 31 Sekunden an Restpuffer für die finale Runde.

Runde 46
16.59 Uhr / Km 41,7

Aber so schnell, wie ich die letzte Runde anging, würde da nichts mehr passieren.

Runde 46
17.00 Uhr / Km 41,8

Ein ziemliches Auf und Ab war das. Am Anfang hatte ich Probleme mit dem Tempo, in der Mitte spulte ich die Runden routiniert locker ab, bekam wieder schwere Beine, um am Ende doch wieder sicher ins Ziel zu laufen.

Runde 46
17.02 Uhr / Km 42,1

Immerhin war es lange Zeit schön spannend. Das macht natürlich mehr Spaß, als wenn man schon lange vor dem Ende das Ergebnis absehen kann.

Runde 46
17.02 Uhr / Km 42,19

Zum 47. und letzten Male überquerte ich das Ziel.

Finish
17.04 Uhr / Km 42,195

Geschafft. 4:35 Minuten für die letzte Runde. Machte 3:59:05 Stunden insgesamt.

Finish
17.06 Uhr / Km 42,195

Obwohl ich nur auf Platz 13 von 45 Finishern landete, reichte es zum Sieg in der Altersklasse M45. Bei einem meiner letzten Läufe in dieser Altersklasse. Ab Januar 2019 würde ich ja in die M50 wechseln.

Ich hatte schon Marathons, da reichte Platz 5 in der Gesamtwertung nur zum Platz 4 in der AK M45.

Finish
17.06 Uhr / Km 42,195

Während ich schon feierte, ging für viele andere das Rennen im Dauerregen weiter. Um 20.10 Uhr war dann der letzte Läufer im wohlverdienten Ziel.

Finish
17.07 Uhr / Km 42,195

Hurra! Meine Marathon-Medaille Nr. 268.

Energieberg Georgswerder
17.09 Uhr

Anschließend hatte ich es eilig, vom Energieberg runter zu kommen. Bei dem Dauerregen und dem Wind wurde es mir sehr schnell sehr kalt.

Energieberg Georgswerder
17.11 Uhr

Bei der Flucht vom Berg vergaß ich dann leider, meine Startnummer wieder abzugeben. Das ist ja auch sehr selten, daß ich daran hätte denken sollen.

Die Panne fiel mir erst auf, als ich zu Hause die Tasche auspackte.

Wobei... nachdem ich diese Startnummer nun zweimal über einen Marathon-Kurs getragen hatte... für den nächsten Lauf mit Christian als Zeitnehmer könnte ich sie ja wieder verwenden.

Energieberg Georgswerder
17.41 Uhr

Eine warme Toilette ist ein echter Luxus bei so einem Wetter.

Anders als die Hinfahrt klappte die Rückfahrt problemlos. Um 19.06 Uhr war ich dann wieder zu Hause. Im Warmen. Und Trocknen.

 

        
Vor dem Lauf, 12.52 Uhr   Nach dem Lauf, 17.08 Uhr

Infos zum Marathon gibt es hier:
http://teichwiesen.myblog.de/


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