Nachdem ich beim Lauf am Reformationstag ein paar Probleme mit dem Gepäck hatte, wollte ich es dieses Mal besser machen und die Sacher in ein Gepäckfach am Bahnhof Bergedorf lassen. Nur leider gibt es dort keine Gepäckfächer mehr.

Schon wieder ein Problem mit dem Gepäck? Gut, es war ein Rundkurs, aber es war auch verkaufoffener Sonntag und Markttag. Da würde es voll werden rund um das Schloß. 

Aber dieses Mal hatte ich Glück. Manfred hatte sich bereit erklärt, auf Gepäck und Verpflegungsstand aufzupassen.

Bevor es an den Marathon in Bergedorf ging, gab es zunächst die Medaille für den Reformationstag-Ultramarathon vier Tage zuvor.

Wie alt das Schloß so genau ist, weiß niemand. Erste Erwähnungen lassen einen ersten Bau hier im 14. Jahrhundert vermuten.

Inzwischen beherbergt das Schloß das Museum für Bergedorf und die Vierlande.

Alle sechs Voranmelder für die Marathon waren auch zum Start gekommen. Nur der Halbmarathon-Läufer kam nicht.

Alle waren bereits. Dann konnte es ja los gehen.

6°C und trocken zu Beginn. Später wurden es noch bis 10°C. Da machte Laufen Spaß.

Zu laufen waren 36 Runden durch den Schloßpark rund um das Schloß. Bei 1199 Metern je Runde machte das 43,164 Kilometern.

Der Kurs war weitgehend flach, nur direkt am Schloß entlang war es ein wenig hügelig.

Die Streckenführung gab etwas Rätsel auf. Vor allem die Pendelstücke verwirrten uns. Christian zeigte zwar alles auf einer Karte, aber ehrlich gesagt fand ich auf der nicht einmal, wo der Start war.

Der Kurs war tatsächlich ziemlich verworren, aber wenn man stur den Pfeilen folgte, konnte man sich gar nicht verlaufen.

Um das Schloß liefen wir natürlich auch herum.

Und das was zunächst wie Pendelstrecke aussah, war gegenläufige Strecke. 

Soweit schien alles klar. Ich hoffte trotzdem, daß die Pfeile möglichst sichtbar blieben. Mit zunehmender Laufdauer dürfte meine Konzentration abnehmen.

Ich war ohne Zeitziel an den Start gegangen. Ich wollte nur gut durchkommen. Seit Mittwoch bahnte sich eine Erkältung an, die aber nicht durchkommen wollte. Also lief ich lieber auf Vorsicht.

Als Anhaltspunkt konnte man allenfalls nehmen, daß ich meine Playlist mit dem Hörbuch und etwas Musik auf 4:30 Stunden geplant hatte.

Durch die Streckenführung hatte man die Mitläufer immer gut im Blick.

Anfangs lag ich hinter Kirsten und Burkhard auf Platz 3. Kirsten verließ in Runde 2 kurz mal die Strecke und Burkhard blieb in Runde 3 zum Trinken am Verpflegungsstand stehen. So lag ich Anfang Runde 4 für 50 Meter in Führung, ehe ich von Kirsten wieder überholt wurde.

Inka und Christian liefen etwas gemütlicher und rundeten das Feld nach hinten ab.

Kirsten hatte sich farblich neu orientiert, aber meinem Fotoapparat konnte sie so nicht entkommen.

Für Läufer, die nicht gerne fotografiert werden, war es kein guter Kurs. Es gab viel zu viele schöne Motive auf der Strecke.

Nach meiner Pinkelpause in Runde 6 war Burkhard für einige Zeit wieder vor mir auf Platz 2.

Die Brücke gehörte nicht mit zur Strecke. Obwohl auch hier hätte man zum Start/Ziel kommen können.

Ich lief meine Runden in 7:11 bis 7:36 Minuten. Es hing von den Foto-Pausen ab, wie lange die Runde tatsächlich dauerte. Nur die Pinkelpausen-Runde war mit 8:17 Minuten länger.

Ein Viertel war geschafft. 1:07:16 Stunden hatte es gedauert. Sah nach 4:29 Stunden aus. Aber da war noch viel zu laufen.

Nach einigem Hin und Her in den ersten Runde hatte sich schließlich eine feste Reihenfolge ergeben.

Kirsten führte vor mir, Burkhard und Andre.

Wir vier liefen alle noch in derselben Runde.

Inka und Christian liefen zusammen auf Platz 5, aber schon drei Runden zurück.

Ende der Runde 12 begann ich mit dem Trinken am Verpflegungsstand. Recht früh für mich, aber ich hatte halt Durst.

Ich hatte mit mehr Leuten gerechnet, die hier am Sonntag spazieren gehen.

Trotz des nahen Martins-Marktes war hier wenig los. Mir kam das recht. So gab es auch kaum Hunde.

Bis zur Pinkelpause in der Runde 17 hatte ich langsam auf Kirsten aufgeholt. Die Rundenzeiten war etwas schneller geworden, lagen .nun bei 7:02 bis zu 7:23 Minuten (ohne Runden mit Trinkpause).

Derweil hatten sich Andre und Burkhard eine halbe Runde hinter mit laufend zusammen getan.

Nach 2:13:30 Stunden war die Hälfte geschafft. Rasch trank ich ein zweites Mal, dann ging es in die zweite Hälfte,

Bis hierhin hatte war es für mich prima gelaufen. Keine Probleme zu spüren.

Und auf Kirsten holte ich wieder ein wenig auf.

Verplemperte aber weiter auch Zeit für die Fotos.

Normalerweise machte ich Fotos ja beim Laufen so nebenbei. Aber um seine Mitläufer genau an der passende Stelle zu knipsen, mußte man manchmal ein wenig warten.

Es läuft einem ja nicht jeder passend vor die Linse.

Andre und Burkhard hatten sich nun wieder getrennt. Burkhard überrundete ich Ende der Runde 20 am Verpflegungsstand.

Nun kam ich Kirsten schon sehr nahe.

Aber zunächst würde ich gleich Andre überrunden, der am Verpflegungsstand langsamer trank als ich.

Eigentlich hatte ich Glück, daß nicht noch mehr Läufer dabei waren. Vermutlich hätte ich mich dann zu Tode fotografiert.

Kurz hiernach überholte ich dann Kirsten und übernahm die Spitze des Feldes.

Mit 7:01, 7:06 sowie 7:02 Minuten legte ich in den Runden 24 bis 25 super Zeiten hin, um gleich etwas Platz zu Kirsten zu schaffen. Ich wollte nicht gleich am Verpflegungsstand wieder überholt werden.

Ende der Runde 27 gab es noch eine Trinkpause, dann hatte ich drei Viertel des Marathons geschafft.

3:19:16 Stunden hatte es gedauert.

Aber viel wichtiger war mir, daß ich immer noch gut und locker unterwegs war.

Das Denkmal von Friedrich Ludwig Jahn.

Am Ende der Runde 30 ein weitere Trink-Stop am Verpflegungsstand.

Nun ging mein Hörbuch zu Ende. Es war dasselbe wie  beim Reformationstag-Ultramarathon und ich fand es immer noch seltsam und unspannend. Bei kann Karin Slaughter Krimi. Nur bei "Schwarze Wut" ging ihr das Talent aus.

Gedenkstein für Johannes Brahms.

In Runde 31 gab es eine dritte Pinkelpause und am Ende der Runde 33 den letzten Trinkstop. Davon machte ich insgesamt nur sechs.

Durch die Pausen wurden die Rundenzeiten ziemlich unstet, obwohl das Tempo beim Laufen lange gleich blieb. Die Runden ohne eine Pause lief ich um die 7:15 Minuten herum.

Erst ab Runde 32 nahm ich dann etwas den Fuß von der Bremse. Und schon lief ich unter sieben Minuten.

In den letzten drei Runden legte ich noch etwas Tempo zu.

In der vorletzten Runde überrundete ich dann noch Kirsten.

Rein sportlich war mir die Überrundung egal, aber ich wollte wenigstens einmal jemanden auf der Brücke fotografieren.

Auch die letzte Runde lief ich locker ab.

6:21 und 6:24 Minuten in den Runden 34 und 35...

... und 6:19 Minuten zum Abschluß. Und schon war auch dieser Lauf geschafft.

Die Medaille für diesen Lauf war noch in der Post. Dafür hatte ich ja schon vor dem Lauf die für Mittwoch bekommen. Diese gäbe es dann in der Folgewoche vor dem Horizontweg-Marathon.

4:22:10 Stunden brauchte ich für diesen Marathon. 2:13:30 Stunden in der ersten und 2:08:40 Stunden in der zweiten Hälfte.

Andre hatte hier noch drei Runden vor sich.

Inka und Christian wohl noch 11.

Kirsten war auf dem Weg ins Ziel.

Und Burkhard hatte noch zwei Runden zu erledigen.

Ein schöner Lauf war das. Einerseits der Lauf an sich, andererseits aber auch die Ruhe und Gleichmäßigkeit, mit der ich über die Strecke kam.