Nach ein paar Minuten sitzen wanderte ich weiter.

Als nächstes könnte ich ja die 50 Kilometer (42 Runden) voll machen. Das wäre dann sicher ein Ultramarathon.

Sechs Stunden waren vorbei. Immerhin schon ein Viertel. Würde jetzt noch dreimal so viel passieren wie bisher, dann würde das ganz bitter werden.

Die Kinderstaffeln waren zwar seit 17.30 Uhr fertig, aber die normalen Staffeln rannten mich noch immer schwindelig.

Nach 6:41:07 Stunden hatte ich auch den Ultramarathon voll.

Nun war es Zeit zum Essen. Lecker Nudeln. Es gab auch noch eine andere Soße und Kartoffeln.

Normalerweise habe ich beim und auch nach einem Lauf ja gar keinen Hunger. Was nur beweist, daß ich an diesem Tag nicht ernsthaft lief.

Meinem Magen half das Essen wenig, aber es machte es auch nicht schlimmer.

Sieben Stunden geschafft. Nur noch 17...

Als Hörbuch hörte ich jetzt "Studio 6" (Liza Marklund). Das beste Hörbuch, das ich bisher gehört habe. Zuletzt gehört 2013 beim Rhein-Ruhr-Marathon in Duisburg.

Die Temperaturen wurden nun erträglicher. Das hätte das Laufen sicherlich erleichtert, wenn ich denn noch gelaufen wäre.

Nach der Runde 45 setzte ich mich wieder hin. Dieses Mal blieb ich schon länger sitzen.

Tobias, der neben dem seinem Zelt auch die Stühle mit mir teilte, hatte Nudeln und ich meine Cola.

Beim Laufen hatte Tobias natürlich Schuhe an.

Dann machte ich mich wieder auf die Runde. Wandernd.

Die Fußball-WM war den Tag auch. Vier Spiele. Allen voran Island gegen Argentinien. Im Vorwege wurde gesagt, man könne alle Spiele auf einer großen Leinwand verfolgen.

Groß ist Relativ. Ich hatte fast acht Stunden gebraucht, bevor ich die "große Leinwand" auch nur gefunden hatte.

Acht Stunden geschafft. Das war schon ein Drittel. Das ging ja voran.

Nach Runde 48 machte ich wieder Pause. 10 Minuten ungefähr.

Dann hatte ich 50 Runden zusammen. Für die letzten fünf Runden hatte ich 1:21:29 Stunden benötigt. Für etwas mehr als sechs Kilometer.

In der Altersklassen-Wertung  war ich auf Platz 12 gefallen.

Darauf erst einmal einen TUC-Keks. Von den Iso-Getränken abgesehen gab es hier alles.

Neunte Stunde geschafft.

Der Typ lief tatsächlich die ganze Zeit im Kostüm. Und ich dachte, ich wäre verrückt.

Ich hatte das neue Problem eine Weile zu verdrängen versucht, aber unter dem rechten Fuß hatte sich eine Blase gebildet.

Nicht daß man Blasen jemals brauchen könnte, aber die brauchte ich nun gar nicht.

Die letzte Chance auf Rettung war ein Schuhwechsel. An ein Paar Ersatzschuhe hatte ich gedacht. Immerhin sagt der bis Wetterbericht eine gewisse Chance auf Regen voraus.

Große Überraschung mit den Wechselschuhe. Nach diesem Foto fing ich wieder an zu laufen. Das waren die ersten Laufschritte seit den letzten paar Metern zum Marathon-Finish.

Das war über vier Stunden her.

Zehn Stunden geschafft.

Kaum zu fassen, aber ich lief die Runden 55 bis 58 durch. Alle knapp über acht Minuten. Nur wenig langsamer als die Runden ganz zu Beginn.

Laufen war für mich immer schon eine Wundertüte. Das galt natürlich auch für den 24-Stunden-Lauf.