Bevor es am Samstag an den großen Wien-Marathon ging, versuchte ich mich am Tag davor am 10-Kilometer-Lauf.

Start des Laufes war nahe des Prater-Riesenrades. Das Ziel dann am Burgtheater, also da, wo auch der Marathon enden würde.

Die Startnummern gab es auf der Marathon-Messe gleich mit, also halbe Arbeit.

Hinweisschilder gab es nicht sehr viele, aber immer der Masse nach klappte ganz gut.

Man mußte sich nur an die sportlich gekleideten Leute halten, die andere Masse zog es in den Vergnügungspark.

Um 17.00 gab es noch den 5-Kilometer-Lauf für Kinder und Jugendliche. Das war nicht nur zum Spaß, man trug hier auch gleich die Österreichischen Meisterschaften aus.

632 Läufer der Jahrgänge 2001 bis 2008 machten sich auf den Weg.

Etwas später kam die zweite Startwelle.

Es gab noch einen Lauf für Kinder über zwei Kilometer, der am Stadtpark gestartet wurde.

Eigentlich wollte ich gar keinen Kleiderbeutel abgeben, aber nachdem ich neben der Bahn-Fahrkarte auch den Schlüssel vom Hotel dabei haben mußte, konnte ich auch gleich den Beutel und ein paar Klamotten und Getränke mitnehme.

Die zehn Kilometer machten mir keine Sorge. Aber die 28°C um so mehr. Zudem war der Tag recht stressig gewesen. Bahnanreise über Nacht und in den neun Stunden Wien hatte ich schon die Messe und die Pasta-Party erledigt und einige Stunden Sightseeing. 

Ich hatte eine Weile gewartet, weil ich dem Paar nicht in das Selfie laufen wollte. Aber wenn ich mir das Foto genau ansehe, dann hat er gar kein Handy in der Hand.

Block 2 war eigentlich Block 4. Ganz vorne standen noch zwei Blöcke der Österreichischen Meisterschaft, die hier gleich mit ausgetragen wurde. Hier jetzt aber nicht nur für die U18 wie beim 5-Kilometer-Lauf.

1573 Läufer am Start. Nett großes Feld.

Pünktlich um 17.30 Uhr ging es vorne los. Block 2 startete mit zwei Minuten Verzögerung.

Und los ging es.

Während die 5-Kilometer-Läufer direkt in Richtung Ringstraße und Burgtheater starteten, liefen wir in die Gegenrichtung los.

Nach einer fünf Kilometer langen Schleife durch den Prater würden wir nochmals beim Start vorbei kommen und dann die fünf Kilometer wie die 5-Kilometer-Läufer ins Ziel rennen.

Auf der Strecke machten wir auch keinen Abstecher zum Ernst-Happel-Stadion.

Ganz bis zum Stadion liefen wir aber nicht. Die Wende kam etwas zu früh.

Da es nur ein lockerer Lauf werden sollte, hatte ich ein Tempo von 5:30 Min/Km angepeilt.

Beim ersten Kilometer klappte es genau, die beiden Kilometer danach waren jeweils ein wenig langsamer.

Ich machte vermutlich, vor allem Stadion, zu viele Fotos.

Im Prater war nicht viel los und an der Strecke noch weniger.

Dafür war es auf der Strecke nicht einsam.

Die 10-Kilometer-Strecke verlief zwar überwiegend auf der Marathon-Strecke, aber nicht überall. Diese Straße würde ich am Folgetag nicht wiedersehen.

27:13 Minuten für die ersten fünf Kilometer. 17 Sekunden schneller als der 5:30 Min/Km-Schnitt. Da muß der vierte und fünfte Kilometer ja richtig flott gewesen sein.

Immer vorausgesetzt, daß die Kilometer-Schilder richtig platziert waren.

Normalerweise würde ich bei zehn Kilometern ja nichts trinken, aber bei 28°C griff ich dann doch mal zu.

Irgendwo hinter den Bäumen war das Riesenrad. Nur leider nicht zu sehen.

Es ist ja nicht verkehrt, wenn der Veranstalter mit all den Sehenswürdigkeiten wirbt, an denen man vorbei kommt. Oft sieht sie aber nicht.

Nun verließen wir den Prater Richtung Innenstadt.

In der zweiten Rennhälfte ließ ich das Tempo dann laufen. Was bei mir natürlich nichts anderes bedeutete, als daß ich schneller wurde.

Nun war ich auf der Strecke angelangt, auf der ich auch am Folgetag die letzten Kilometer ins Ziel laufen würde.

Ich hatte ja befürchtet, nach dem Prater mehr in der Sonne laufen zu müssen, aber auch hier lief man meist im Schatten herum.

Universität für Angewandte Künste. Dahinter steht das Bundesministerium für Gesundheit.

Entlang der Strecke standen fast keine Zuschauer. Wenn dann mal jemand da war, dann sollte man gerade bei Gruppen Jugendlicher genau gucken, ob die einen anfeuerten oder ob die Blödsinn machten. Auch so eine Unsitte, die man immer häufiger beobachten muß.

Einen der vier Lemurenköpfe auf dieser Brücke bekam ich mit der Kamera zu fassen.

Wir bogen auf die Ringstraße ein. Wäre die Ringstraße an sich nicht so kurvig würde es nur noch geradeaus gehen.

Aber darum heißt es ja auch RINGstraße.

Links Seite ist der Stadtpark, von dem man außer der einen Baumreihe nicht wirklich etwas zu sehen bekam.

Zwei Kilometer vor dem Ende hatte ich bereist eine Minute Vorsprung auf den geplanten Tempo-Schnitt.

Aber es lief gut und locker und so ließ ich das Tempo weiter wie es war.

Die wenigen Zuschauer an sich waren bei so einem Lauf nicht überraschend, aber die ganze Innenstadt erschien ziemlich leer und ausgestorben.

Vermutlich war es den Wienern und den Touristen auch viel zu heiß.

Nun ging es an der Staatsoper vorbei. Am Tag drauf würde ich hier zweimal vorbei dürfen.

Vorbei ging es am Burggarten. In der Gegend hier hatte ich Mittags schon ausführliches Sightseeing betrieben. Schon damals war es mir viel zu heiß.

Hier rechts zu sehen die Neue Burg.

Ein paar Sehenswürdigkeiten Wiens konnte man von der Strecke aus ansehen. Aber die meisten Prachtbauten der Stadt blieben einem verborgen.

So sieht man hier zwar recht schön das Äußere Burgtor, dahinter den Heldenplatz und die Hofburg aber nicht.

Ich rannte weiter in Richtung Parlament, welches direkt voraus die letzte leichte Kurve ankündigte.

Wären es noch mehr als 500 Meter ins Ziel gewesen und hätte ich Geld dabei gehabt, dann hätte ich mir vielleicht etwas zu trinken geholt. Ich hatte mächtig Durst.

Aber weiter ging es in die Kurve zur Schlußgeraden.

Während ich immer mehr in einen Schlußspurt verfiel, spielte ich in Gedanken schon einmal durch, die ich am Tag darauf genau hier Richtung Marathon-Finish laufen würde.

Wegen sehr umfangreicher Bauarbeiten sieht man vom Parlament derzeit nur wenig.

Aber egal. Ich wollte ohnehin lieber die Medaille sehen als das Parlament.

Schon kurz danach hatte ich dann das Burgtheater in Sicht.

Nun waren es nur noch wenige Schritte in Ziel.

Auf den letzten Metern ließ ich es dann so richtig krachen und feierte.

Wie schön, daß es wieder viele offizielle Fotografen gab.

(Foto: www.finisherpix.com)

(Foto: www.finisherpix.com)

(Foto: www.finisherpix.com)

(Foto: www.finisherpix.com)

Geschafft. Nun, es war sicher nicht erstaunlich, daß ich zehn Kilometer laufen konnte, aber es lief durchaus schnell und dabei locker leicht. Und das bei dieser grausamen Hitze. 

53:14 Minuten hatte ich für die Distanz benötigt. Die zweite Hälfte in 26:02 Minuten nach offizieller Zeitmessung.

Hmmm.... 27:13 plus 26:02 macht bei mir zwar nicht 53:14, aber sei es drum.

Die erste von hoffentlich zwei Medaillen des Wochenendes hatte ich schon einmal sicher.

Schnell holte mir meine Ziel-Verpflegung ab und trank alles weg, was an Flüssigem dabei war.

Auf das Umziehen konnte ich verzichten, mein Hotel lag nur 500 Meter vom Ziel entfernt.

Bevor ich mich aber auf den Heimweg machte, schaute ich schnell noch beim Ziel vorbei.

Hier die netten Medaillen-Mädels, die einem noch auf dem Weg vom Ziel zu den Medaillen zu mehr Tempo ermutigten. 

Und hier das Ziel mit dem Burgtheater im Hintergrund.

Immer wieder ein toller Anblick.

Nun ging es dann aber doch endlich mal ins Hotel. Bis zum  Marathon-Start waren es nun keine 15 Stunden mehr.