Nach beinahe zwei Stunden Anreise war ich in Krümmel angekommen.

Blick von Schleswig-Holstein über die Elbe hinüber nach Niedersachsen. Irgendwie sah es da drüben grüner aus.

Der Bau des Kraftwerkes hat 12 Jahre (ab 1972) gedauert, für den Rückbau (geplant ab 2019) sind 20 Jahre angedacht. Strom wurde hier zuletzt 2009 produziert.

Start und Ziel waren am Ende des Parkplatzes hinter dem Kernkraftwerk.

Von 11 Voranmeldern kamen nur 7 an den Start. 6 von 9 Marathonläufern und 1 von 2 26-Kilometer-Starterinnen.

Nach einem Auftaktstück von 89 Metern gab es 13 Runden mit jeweils 3247 Metern. Das ergab 42,3 Kilometer.

Die Temperatur lag bei 0°C. Das änderte sich auch nur unwesendlich. Aber immerhin war es trocken.

Die ersten Meter liefen wir noch zusammen. Christian wollte ein Gruppenbild vor den Ruinen der Dynamikfabrik machen.

Das konnte man später prima als Motiv für die Urkunde verwenden.

Foto: Christian

Eins wurde schnell klar. Das würde ein ganz schwerer Lauf werden. Pro Runde kamen 50 Höhenmeter zusammen. Und der Boden war gerade bergauf nicht wirklich griffig.

Auf 50 Metern Höhe gab es eine andere Klimazone. Hier lag Schnee und es wehte ein eiskalter Wind. Natürlich von vorne.

Bergab ging es überwiegend auf festen Boden. Hier durch Krümmel auf Asphalt. Das war auch nicht viel einfacher.

Wirklich einfach waren nur die 450 Meter, die wir entlang der Elbuferstraße liefen, ehe es am Kernkraftweg zum Parkplatz wieder bergauf ging.

450 von 3247 Meter... au weia.

Erste Runde plus Auftakt und die Fotopausen in genau 25:00 Minuten. Daraus konnte man gar nichts hochrechnen.

Die Ruinen der Dynamikfabrik fanden sich rechts und links des Weges die ersten 500 Meter bergauf.

Hinter dem Wasserturm liefen wir eigentlich mehr um das Kernkraftwerk herum.

Die Beine waren noch schwer. Entsprechend vorsichtig ging ich es an. Bergauf wandern war ohnehin klar, mit dem Rest der Strecke hatte ich aber meine Probleme.

Da drüben in Niedersachsen war es wirklich grüner.

Das obere Stück bergab war teilweise noch von Schnee bedeckt, aber nicht wirklich glatt.

23:24 Minuten für die zweite Runde. Mit einem Schnitt von 23 Minuten je Runde käme ich auf 4:59 Stunden. Das schien aber eher unwahrscheinlich, daß ich noch 11 Runden alle schneller laufen würde.

Da ich mit der Strecke eh noch nicht klar kam, konnte ich auch noch einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt machen.

Von hinter dem Kernkraftwerk hatte man einen guten Blick über die Elbe.

Kurz vor Ende der Runde Drei überrundete ich Christian das erste Mal. Von allen anderen Mitläufern hatte ich nichts mehr gesehen.

Hinauf ging es in quasi in drei Teilen. Das letzte Stück war zwar nicht das längste (das war das erste Stück) und auch nicht das steilste (das war das zweite Stück), aber durch den recht rutschigen Schnee war es das schwierigste. 

Unter den Stromleitungen des Umspannwerkes knisterte es kräftig. Ob das gesund war? Stickwort: Elektrosmog.

Der GPS-Empfang wurde nicht beeinträchtigt.

Hier ging es steiler bergab als es auf dem Foto aussieht. Das mochten meine Knie so gar nicht. Und nicht nur wegen der anderthalb Marathon an den beiden Tagen zuvor. 

Die Runden 3 und 4 in 24:04 und 24:02 Minuten.

Und Runde 5 dann in 25:22 Minuten. Das beinhaltete die erste Verpflegungspause. Wie so oft als Selbetbedienung.

Die Runden 2 bis 4 hatte ich schwer mit der Strecke zu kämpfen gehabt. Aber mit der fünften Runde aber hatte ich eine ideale Wandern-Laufen-Mischung gefunden, die Runde konditionsneutral zu schaffen.

Nun wurde die Sachen endlich etwas einfacher. Es waren immer noch 24,6 Kilometer, aber die würden nun leichter werden.

Als erster einziger überrundete mich Tobias.

Während des Laufes taute der Schnee im oberen Abschnitt und hinterließ Pfützen und eine teilweise matschige Strecke. Aber schwieriger als auf dem Schnee zu laufen war das nicht.

Nach 2:39:01 Stunden war die Hälfte erreicht. Den Bus um 15.22 Uhr konnte ich wohl abhaken.

Voraus Dana und Christian. Blieben immer noch drei Starter, von denen ich noch nichts gesehen hatte.

In sieben Runden holte ich gut 3200 von 3247 Meter auf Dana auf. Die Überrundung schaffte ich dann aber lange Zeit nicht.

Dabei war ich nicht langsamer geworden.

Ich zog erst an ihr vorbei, als sie kurz nach diesem Bild den Aussichtspunkt besuchte, den ich in Runde 3 schon besuchte.

Die Runden 6 bis 8 lief ich in 24:33, 23:46, 23:26 Minuten. Mit der konditionsneutralen Taktik lief es sich richtig gut.

Aber noch waren fünf Runden zu laufen. Noch fünfmal den Berg rauf und fünfmal auch wieder runter.

René überrundete ich dann auch noch. Fehlten immer noch Rolf und Roman.

Die neunte Runde dauerte für mich 25:26 Minuten. Das war meine langsamste Runde des Tages. Das kam daher, daß ich noch auf Dana wartete, die gerade die 26-Km-Distanz (die waren neben dem Marathon auch ausgeschrieben) finishte.

Den Fußspuren zu Folge querte ich dieses Hindernis auf einem ganz anderen Weg wie meine Mitläufer. Ich lief in der Mitte drüber anstatt rechts außen vorbei.

Inzwischen ging es gänzlich schneefrei bergab. Viel half das nicht, denn richtig rutschig war es auch mit Schnee nicht.

Ein wenig Osterdekoration gab es in Krümmel auch.

Nachdem die ersten Runden eher quälend lang waren, ging es nun gefühlt schneller. Und schon waren 10 Runden fertig.

Es lief wirklich gut. Nichts zu spüren von den Läufer der Vortage. Konditionsneutrales Laufen. Kaum hatte ich das Wort erfunden, schon gefiel es mir sehr gut.

Foto: Christian

Etwas mehr als vier Stunden unterwegs. Ich würde es nicht unter fünf Stunden schaffen, auch der 15.22 Uhr würde mir entwischen. Da konnte ich ja noch ein paar mehr Fotos machen.

Im oberen Teil konnte man inzwischen beinahe schneefrei laufen. Kalt und windig war es aber immer noch.

Für die  Runden 10 und 11 brauchte ich 23:27 und 23:58 Minuten. Lief ganz darauf hinaus, daß ich mal wieder die zweite Hälfte schneller laufen würde als die erste.

Hier mal der Wasserturm von etwas näher.

Hinein kam man leider nicht. Alles abgesperrt.

Hinter dem Wasserturm war noch ein Gebäude an dessen Seitenwand ein sehr hübsches Bild verewigt wurde.

Das Gebäude konnte man aber auch nicht betreten. Sah eh nicht so einladend aus.

Das konditionsneutrale Laufen klappte immer noch sehr gut. Nun hatte ich den Anstieg schon zwölf Male geschafft und war immer noch gut drauf.

Am Krümmelplatz steht noch das Verwaltungsgebäude der Dynamikfabrik. Anders als die Fabrikgebäude ist dieses noch erhalten.

Tobias gewann den Marathon nach 4:42:42 Stunden. Tja... er würde den Bus um 15.22 Uhr noch kriegen.

Ich machte mich hingegen an die letzte Runde.

24:55 Minuten für die Runde 12. Die ganze Fotografieren am Wasserturm und mit Tobias kostete Zeit. Naja... noch 26 Minuten ehe meine zweite Rennhälfte langsamer würde als die erste. Kein Problem.

Ob ein Anstieg leichter wird, wenn man weiß, daß es ist der letzte des Tages ist?

Nein, wird er nicht. Man freut sich aber mehr, wenn man oben angekommen ist.

Jetzt noch einmal das steile Stück im zweiten Ansteig-Teil.

Nun am Wasserturm vorbei...

... und das kurze Gefälle hin zum Teil des Anstiegs.

Nur noch ein kurzes Stück und ich war oben.

Auch in der letzten Runden behielt ich zunächst meinen eingespielten Wechsel von Wandern und Laufen bei. 

Erst als es etwas flacher in Richtung Krümmel ging, nahm ich die Bremse langsam raus.

Nun noch schnell durch den kleinen Ort durch.

Das letzte ekelige Gefälle erledigte ich auch.

Je flacher es wurde, desto höher wurde mein Tempo.

Für den Rest konnte ich dann richtig losrennen. Nun war es egal. Da gab es nichts mehr, wofür ich Kraft sparen sollte.

Auch die 180 Meter lange Steigung hinauf zum Ziel ging ich mit Vollgas an.

Und dann hatte ich es endlich geschafft.

5:13:21 Stunden hatte ich am Ende gebraucht. Nur 21:38 Minuten für die letzte Runde.

Drei Tage, drei Läufe, drei Medaillen. Die Marathons Nr. 242 und 243 waren geschafft und zwischendrin noch der Halbmarathon in Paderborn.

Die beiden Marathons schön kontrolliert gelaufen, das Wort "konditionsneutral" erfunden und zwischendrin in Paderborn schön Gas gegeben. Die Form stimmt, die Einstellung auch. Der Rest des Jahres konnte kommen.

Die "Vermißten" Roman und Rolf fand ich dann auch noch. Roman kam 15 Minuten nach mir ins Ziel. Rolf kam weitere knapp neun Minuten später. Am Ende hatten alle Starter das Ziel erreicht.