3. "The Fontenay"
Marathon
29. März 2017
Mittwoch, 14.00 Uhr, direkt an
der Außenalster. Das schaffe ich von der Arbeit besser als um 15.00 Uhr an die
Teichwiesen.
Außerdem war der Lauf hier für mich neu und es gab Medaillen. 24 Tage
Marathon-Pause waren echt viel. Ich litt schon an
schweren Entzugserscheinungen.
Lauftechnisch hatte ich aber
keine Entzugserscheinungen. Am Sonntag war ich noch den BSV- Halbmarathon
mitgemacht
und den mit 1:41:24 Stunden sogar erstaunlich schnell geschafft. Davon
angespornt lief ich Montag von der Arbeit nach
Hause 18,5 Kilometer im für mich sehr schnellen 5:01 Min/Km-Tempo und rannte
Dienstag noch ein paar Kilometer schnelle
Intervalle auf der Jahnkampfbahn. Mittwoch war ich zum Marathon dann etwas müde.
Welch Wunder...
Aber dann zeigte sich mal
wieder, daß es mit dem Marathon wie mit Schrödingers Katze ist. Wenn man nicht
bis zum Ende
dabei bleibt und dann guckt, wie es ausgegangen ist, dann wird man es nicht
erfahren.
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Mittelweg 13.28 Uhr Mit S-Bahn und Bus kam ich in nur 17 Minuten von der Arbeit zum Ziel. Naja... plus fünf Minuten Fußweg bis zum Start. |
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Fontenay 13.31 Uhr Seit einigen Jahren ist hier Dauerbaustelle. 2014 wurde das alte Intercontinental Hotel abgerissen (da gab es schon vier Marathons) und nun wird hier neue das 5-Sterne-Plus Grand Hotel "The Fontenay" gebaut. Da gab es auch schon zweimal einen Marathon zu. Plus noch einen zur Schließung des Reataurants Osteria Due auf selber Strecke war das insgesamt der achte Marathon hier. Und mein erster... |
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Fontenay 14.06 Uhr Wo war die Laufstrecke? Irgendwie war hier alles recht weiträumig gesperrt. |
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Fontenay 14.13 Uhr So ganz allmählich kamen die Mitläufer zusammen. Pünktlichkeit ist ja eine Definitionsfrage und so ist eine verläßliche Verspätung irgendwie auch pünktlich. |
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Fontenay 14.24 Uhr Bevor es dann losgehen konnte, mußte Cornelia erst noch Christians Uhr richtig einstellen. Die hatte sich plötzlich aufgehängt. Das ist insofern übel, weil man ohne Uhr die Runden hätte selbst zählen müssen. |
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Fontenay 14.26 Uhr Waren wir jetzt fertig? Naja. Ich guckte in der Gegend herum, der eine Christian futterte noch Salzstangen, Martin machte Fotos, René war noch gar nicht da und wo war Claudia? Foto: Martin Raulf |
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Fontenay 14.27 Uhr Okay. Claudia war auch da. Dann starteten wir auf das Zeichen von Christian (der ohne Salzstangen). |
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Fontenay / Alsterufer Runde 1 14.27 Uhr / Km 0,02 Christian ging dann gleich mal in Führung. Das ist die logische Folge, wenn sich alle anderen nur mäßig auf den Start konzentrieren. Gelaufen wurde 54 Runden zu je 793,6 Metern. Machte offiziell 42,854 Kilometer. Zunächst liefen wir hier in Sichtweite der Außenalster. |
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Fontenay Runde 1 14.28 Uhr / Km 0,1 Dann ging es mit leichter Steigung die Fontenay hinauf. Rechts mit Blick auf das namens gebende Hotel. |
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Mittelweg Runde 1 14.30 Uhr / Km 0,4 Weiter ging es kurz über den Mittelweg. Da kamen einem hin und wieder Fußgänger in die Quere. |
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Badestraße Runde 1 14.32 Uhr / Km 0,5 Anschließend ging es die Badestraße runter. Wieder mit Blick auf das Hotel. |
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Fontenay Runde 1 14.33 Uhr / Km 0,75 Schließlich noch einen Gang entlang und schon war die Runde durch. Nachdem sich vor dem Lauf in der Fontenay kein nicht verschlossenes oder hinter einem Zaun verstecktes Dixi-Klo finden ließ, standen in der Badestraße sogar drei davon. Super. Da ging ich gleich in Runde 1 und war kurze Zeit letzter im Feld. |
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Fontenay Runde 3 14.38 Uhr / Km 1,8 Ganz so einfach wie gedacht war die Strecke nicht. Jede Menge Absperrungen und über die Straße mußte man auch noch. Anders als bei manch anderem Marathon standen hier aber nicht Dutzende von Helfern, um die Straße abzusperren. Hier mußte man selbst gucken und hatte nicht einmal die Vorfahrt. Immerhin übernahm ich gleich zwischenzeitlich mal die Führung. |
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Fontenay / Mittelweg Runde 4 14.44 Uhr / Km 2,8 Beider zweiten Querung der Straße hätte man auch die Ampel nehmen können. Hätte können... wäre aber ein Umweg gewesen. |
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Badestraße Runde 4 14.46 Uhr / Km 3,1 Außerdem standen schon genug Sachen, die man umlaufen mußte, auf der Strecke herum. |
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Fontenay / Alsterufer Runde 8 15.01 Uhr / Km 5,6 Für mich lief es ganz mies. Toilette in Runde 1, dann Kreislaufprobleme ab der Runde 4. Dabei hatte ich ausreichend gegessen. Half nichts. Nach 5,5 Kilometern holte ich mir Trinken und Salzstangen und versuchte, den Kreislauf wieder stabil zu bekommen. |
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Fontenay Runde 9 15.11 Uhr / Km 7,1 Das klappte auch leidlich. Von der geplanten Runden-Taktik von 4:30 bis 4:40 Minuten mit Zielzeit um die 4:10 Stunden war ich nun aber ab und versuchte mich an 5:00 Minuten pro Runde und 4:30 Stunden Zielzeit. |
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Fontenay Runde 12 15.22 Uhr / Km 9,0 Inzwischen war auch René eingetroffen. Mir wurde derweil immer klarer, daß dies hier ein verdammt schwieriges Ding werden würde. In Runde 12 hing ich schon wieder auf der Toilette, hatte immer noch Hunger und dazu schwere Beine. Definitiv zu viele und zu schnelle Kilometer an den Tagen zuvor (siehe in der Einleitung oben). |
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Badestraße Runde 12 15.25 Uhr / Km 9,4 Dazu immer die schweren Entscheidungen, wo man laufen sollte. Rechts an der etwas sandigen Baustelle entlang oder auf der leicht rutschigen Straße oder den weiteren Weg ganz links hinter den Autos. 12 Runden. 59:25 Minuten. 9,52 Kilometer. |
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Mittelweg Runde 15 15.39 Uhr / Km 11,6 Letztendlich konnte jeder laufen, wo er wollte. Seit der Vermessung der Strecke im September 2015 waren noch ein paar neue Absperrungen hinzu gekommen, so daß selbst die kürzmöglichste Runde immer noch länger als die offiziellen 793,6 Meter war. Somit war ein tatsächliches Abkürzen nicht möglich. |
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Badestraße Runde 17 15.49 Uhr / Km 13,3 Ich war auch am Überlegen, ob man die Sperren nicht ein wenig umstellen sollte, um eine bessere Ideallinie zu bekommen, ließ es dann aber doch. |
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Fontenay Runde 18 15.51 Uhr / Km 13,6 Das Wetter war so naja. An den Tagen davor und danach war es sonnig und zwischen 17°C und 22°C warm. Hier liefen wir bei 13°C und teils recht ergiebigem Regen. |
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Badestraße Runde 19 16.00 Uhr / Km 15,0 1:28:27 Stunden nach 18 Runden, also einem Drittel. Ich lief zwar noch meine Runden knapp unter fünf Minuten, aber das fiel mir immer schwerer. |
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Mittelweg Runde 20 16.03 Uhr / Km 15,5 In Deutschland hat man die Briefwahl. Bei einer Wahl in der Türkei können die im Ausland lebenden Türken wie hier im Türkischen Generalkonsulat wählen. Daher der große Andrang. |
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Fontenay Runde 23 16.18 Uhr / Km 17,7 Inzwischen konnte ich den Fünf-Minuten-Schnitt nur noch mit großer Mühe halten. Da war es schon erstaunlich, daß ich meine Führung erst jetzt an Christian abgeben mußte. |
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Fontenay Runde 26 16.33 Uhr / Km 20,0 Eine nette Überraschung. Christine war doch noch aufgetaucht. Sie hatte sich erst angemeldet gehabt, war dann aber aus der Liste wieder verschwunden, nun um am Ende doch noch mitzuzlaufen. |
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Fontenay Runde 27 16.42 Uhr / Km 21,4 Halbzeit. Daß ich das noch erleben durfte. Längst hatte ich mir überlegt, kurz mal nachzuschauen, ob es nicht doch eine Halbmarathon-Wertung gab. Die Idee spukte mir schon seit Runde 22 im Kopf herum. Dabei hatte ich weniger mit der mäßig spannenden Strecke als vielmehr mit Kreislauf, Magen und den Beinen zu kämpfen. 207 gefinishte Marathons uns doch immer noch wieder ganz neue Probleme. |
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Fontenay Runde 29 16.49 Uhr / Km 22,5 Am Ende sah ich nicht nach und fragte auch nicht, ich lief einfach weiter. 2:14:42 Stunden hatte ich zur Halbzeit auf der Uhr. Noch 18 Sekunden unter dem Fünf-Minuten-Schnitt. |
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Fontenay Runde 32 17.03 Uhr / Km 24,8 Die Quälerei wurde weiter schlimmer. Inzwischen hatte ich das Gefühl, ich würde über die Stecke torkeln. 2:34:48 Stunden nach 31 Runden. Danach gab ich den Fünf-Minuten-Schnitt auf. Das ging einfach nicht mehr. Dabei entsprach der gerade mal einem Tempo von 6:18 Min/Km. Zielzeit von 4:30 Stunden. Und das auf einer an sich leichten Strecken. Das war schon heftig. |
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Fontenay Runde 33 17.08 Uhr / Km 25,5 In Punkto Laufstil sah ich schon schlimmer aus. Aber vermutlich war ich viel zu erledigt, um auch noch einen schlechten Laufstil zu zeigen. Foto: Martin Raulf |
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Fontenay / Alsterufer Runde 33 17.08 Uhr / Km 25,5 Und hier das Gegenfoto zu dem Bild vorher, wie ich an Christian und Martin vorbei ziehe. |
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Mittelweg Runde 33 17.10 Uhr / Km 25,8 Eine halbe Runde später zogen dann René und der andere Christian an mir vorbei. Letzterer hatte nun eine Runde Vorsprung vor mir. Zwischenzeitlich dachte ich auch über einen Besuch in der Bäckerei nach. Könnte gegen Hunger helfen. Aber so verschwitzt in den Laden? Und vorher bei dem Regen in der mühsam wasserdicht verpackten Tasche nach Geld suchen? Nee, lieber doch nicht. |
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Fontenay / Alsterufer Runde 35 17.19 Uhr / Km 27,0 Am Tiefpunkt angekommen. Die Runde 35 begann ich mit Wandern. Nur eine halbe Runde bis oben an den Mittelweg, aber so brauchte ich auch ohne andere Pause fast sieben Minuten für die Runde. |
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Badestraße Runde 36 17.30 Uhr / Km 28,4 3:03:40 Stunden nach 36 von 54 Runden. Zwei Drittel. 3:40 Minuten hinter dem Fünf-Minuten-Schnitt. Nach 1:28:27 Stunden im ersten nun 1:35:13 Stunden im zweiten Drittel. Oh weia... |
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Fontenay / Alsterufer Runde 38 17.36 Uhr / Km 29,4 Hamburger Wetter. Regen über der Außenalster. Wären die Tage davor und danach nicht so untypisch warm gewesen für Ende März, dann hätte man sich daran weit weniger gestört. Erstaunlich: nach meiner halben Runde wandern lief es plötzlich besser und schaffte die Runden wieder unter fünf Minuten. |
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Fontenay Runde 40 17.50 Uhr / Km 31,8 4:55, 5:00, 4:56, 4:45, 4:45 Minuten nach 6:54 Minuten in Runde 35. Was war denn jetzt los? |
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Fontenay Runde 44 18.05 Uhr / Km 34,4 Hinter Runde 40 wurde es dann sogar noch schneller: 4:26, 4:21, 4:16, 4:12, 4:11 Minuten. |
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Badestraße / Fontenay Runde 44 18.07 Uhr / Km 34,7 Nach Runde 45 hatte ich den Rückstand auf den Fünf-Minuten-Schnitt aufgeholt. In nur fünf Runden!! |
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Badestraße / Fontenay Runde 46 18.15 Uhr / Km 36,3 Ich habe bei Marathons ja schon einige Einbrüche und Wiederauferstehungen erlebt, aber das übertraf wirklich alles. |
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Fontenay Runde 49 18.25 Uhr / Km 38,3 Und nachdem ich fast schon zwei Runden Rückstand auf den Führenden Christian (links neben René) hatte, zog ich hier gleich an ihm vorbei und ging nun wieder selbst in Führung. Zuvor war ich in Runde 45 an der Ecke Fontenay und Mittelweg einmal an ihm vorbei. |
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Fontenay Runde 51 18.32 Uhr / Km 39,7 Aus dem anfangs so endlos quälendem Lauf war nun ein gefühlt lockeres Gerenne geworden. Für die Runde 50 hatte ich nur 3:58 Minuten gebraucht. In Runde 51 war ich mit 3:56 Minuten noch schneller. |
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Badestraße Runde 52 18.40 Uhr / Km 41,1 Die nächsten Runden waren mit "nur" 4:03 Minuten etwas langsamer, aber kurz Runde 52 überrundete ich noch Christian (läuft hier schräg vor mir auf der anderen Straßenseite) und lag dadurch mit einer Runde Vorsprung vorne. |
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Badestraße Runde 53 18.43 Uhr / Km 41,8 Man darf im Marathon halt nie aufgeben. Egal wie groß die Probleme auch sind, man weiß nie, wie es einem nach ein paar mehr Kilometern gehen wird. Ganz gleich, ob man sich das erklären kann oder nicht... |
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Fontenay Runde 54 18.45 Uhr / Km 42,1 Und nachdem ich über zwei Drittel des Kurses nur so dahin gekrampft war, lief ich nun ganz locker, leicht und schnell in die letzte Runde ein. Und überrundete nochmals Christine, die wie immer bester Laune war. |
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Fontenay Runde 54 18.45 Uhr / Km 42,2 Noch einmal sicher über die Straße rüber... |
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Mittelweg Runde 54 18.47 Uhr / Km 42,5 ... am inzwischen schon geschlossenen Backshop vorbei... |
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Fontenay Runde 54 18.48 Uhr / Km 42,8 ... eilte ich flotten Schrittes dem Ziel entgegen. |
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Fontenay Runde 54 18.48 Uhr / Km 42,84 Ein unglaubliches Rennen ging damit zu Ende. Fast am Ende und dann doch wie der Phönix aus der Asche noch ins Ziel gerannt. |
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Fontenay Finish 18.50 Uhr / Km 42,854 Und gewonnen hatte ich das Ding auch noch. Ganz sicher war ich mir nicht, ob mich Christian zu Beginn nicht doch öfter überrundet hatte, während ich mehrfach auf dem Dixi war, aber am Ende hatte ich die anderthalb Runden Vorsprung, wie ich gedacht hatte. Christine lief trotz des 1:21 Stunden-Spätstarts noch zu Ende. 7:17:41 Stunden bzw. 5:56:46 Stunden netto. |
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Fontenay Finish 18.52 Uhr / Km 42,854 Meine Zeit war bei 4:21:17 Stunden stehen geblieben. 1. Drittel 1:28:27 Stunden 1. Hälfte 2:14:42 Stunden Oh... diese Medaille hatte ich mir mehr als verdient. |
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Fontenay / Alsterufer 18.52 Uhr An der Außenalster wurde auch bei Regen gelaufen. Auf der Außenalster waren die Kanuten unterwegs. |
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Fontenay 18.53 Uhr Hier ging das Rennen noch eine Weile weiter, aber ich für den Tag echt genug. |
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Fontenay / Alsterufer 18.54 Uhr Dieser Marathon wird mir in Erinnerung bleiben. Und ich werde sicher oft zurück an diesen Tag denken, wenn es zukünftig mal bei einem Lauf nicht gut lief. Wie so ein Marathon endet weiß man eben wirklich erst am Ende des Marathons. |
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Fontenay 19.10 Uhr Trotz des regnerischen Wetters konnte ich mich einigermaßen im Trocknen umziehen. Der Verpflegungsstand wurde auch ohne Aufsicht nicht geplündert. Das ist schon einmal viel wert. |
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Fontenay 19.13 Uhr Früher Frühling in Hamburg im Jahr 2017. Und jetzt nach dem Lauf hatte ich auch die Muße, mal genauer hin zu schauen. |
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Fontenay 19.14 Uhr Dann mußte ich aber auch nach Hause. Die Familie gibt es ja auch noch. Ich werde wohl nie das Geld haben, im Hotel eine Nacht zu verbringen, aber es ist möglich, daß ich irgendwann noch einen Nachmittag rund um das Hotel verbringe. Für geringes Startgeld beim "The Fontenay"-Marathon. |
Vor dem Lauf, 14.26 Uhr | Nach dem Lauf, 18.42 Uhr |
Infos zum Marathon
gibt es hier:
http://teichwiesen.myblog.de/
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