Der Spreehafen. Endlich kam man ohne Probleme auf dem kurzen Weg von Veddel über den Deich. Bis 2012 stand hier noch ein großer Zaun.

Das Wetter war für Januar gut. -1°C, nicht zu viel Wind. Und es war trocken.

Später stieg die Temperatur noch auf +2°C und mit der Sonne wurde es richtig schön.

Ausnahmsweise war ich mit dem Fahrrad gekommen. Naja, bis Veddel mit der S-Bahn und des Rest per Rad. Google und ich waren uns mit dem Ort des Starts nicht sicher gewesen.

Und tatsächlich wartete ich zunächst am falschen Ort, fand den richtigen Start erst recht kurz bevor es los ging.

Hä? Der einzige Durchgang zur S-Bahn Veddel war also kein Durchgang? Und wieso der einzige? Man konnte auch über den Veddeler Damm und die Harburger Chaussee zur S-Bahn kommen. Ist nur länger und öffentlich...

Ach ja... 900 Meter ist auch Quatsch. Es sind 1600 Meter.

Die Aufkleber zur Olympia-Bewerbung gibt es auch noch. Von wegen, Hamburg kann nur gewinnen. Hamburg hätte nur gewinnen können, aber die Stadt ist einfach zu doof. Alles Idioten, Feiglinge und Politik-Trottel.

Bevor es los ging, gab es noch eine kleine Einführung in die Geschichte der Gegend. Da ich erst recht spät am richtigen Sammelpunkt ankam und mich noch fertig umziehen mußte, verpaßte ich das meiste.

Außerdem konnte man sich auf dem Luftfoto die Strecke von oben angucken. Wobei man sich eigentlich gar nicht verlaufen konnte.

19 von 23 Voranmeldern waren am Start. Und bis auf Zwei guckten auch alle in gleich mehrere Kameras, die auf Zeitauslöser programmiert auf dem Autodach nebeneinander standen.

Ich weiß nicht, aus wessen Kamera dieses Bild kam.

Nun konnte es auch endlich losgehen. Zum Herumstehen war es doch etwas kühl.

Und los ging es.

Zu laufen waren 10 Runden zu jeweils 4283 Metern Länge. Machte zusammen also 42,83 Kilometer, etwas länger als ein Marathon.

Da gibt es eine Haltestelle in Nähe des Starts und rechts neben dem Foto gibt es sogar eine Fähr-Anlegestelle mit direktem Anschluß an die Landungsrücken. Natürlich fahren am Sonntag weder Bus noch Fähre. Man sollte den Marathon künftige Samstags austragen.

Keine leichte Entscheidung. Oben auf dem Deich oder unten am Wasser?

Ich lief die erste Runden oben auf dem Deich. Blöder Fehler. Da lief man nämlich auf Gras. Zusammen mit dem leichten Schnee war das sehr huckelig und unschön zum Laufen.

Bei erster Gelegenheit lief ich vom Dich runter. War auch nicht so clever, denn ab da war auch oben auf dem Deich der Weg gefestigt.

Aber unten lief es sich auch recht gut.

Es lief sich besser als es meist aussah. Der Schnee war dünn und fest und machte keinerlei Probleme. Hier über die zwei Brücken war sogar gestreut.

Auf der Nordseite lief man dann gegen den Wind. Das war nicht ganz so schön, aber noch okay. Es war ja Januar, da konnte es schlimmer sein.

24:36 Minuten brauchte ich für die erste Runde. Damit lag ich näher an einer Vier-Stunden-Zeit als geplant.

Ich war immer noch von den Nachwirkungen der Erkältung aus Pisa geschwächt und wollte es ruhig angehen. Nebenbei litt ich noch an Überarbeitung und Schlafmangel. Anfang Januar ist eben kein Spaß. So dachte auch eher so an 4:15 bis 4:20 Stunden. Hauptsache nicht zu sehr anstrengen.

In der zweiten Runde lief es sogar noch ein Stück besser.

Nur 23:57 Minuten. Aber das war schon sehr schwierig zu halten gewesen. Die nächste Runde wollte ich es auf jeden Fall ruhiger angehen lassen.

Schöner Blick über den Hafen bis zur Elbphilharmonie. Die war Luftlinie zwei Kilometer entfernt.

Der Heinrich-Hertz-Turm war 4,4 Kilometer entfernt.

Auf der Südseite des Hafens lagen eine ganze Reihe von Hausbooten. Sieht hübsch und romantisch aus, aber ob ich im Winter auf einem Holzboot wohnen möchte?

So richtig langsamer wurde ich nicht. Die Runde 3 lief ich in 24:30 Minuten. Dabei machte ich aber eine Pinkelpause, so daß ich Netto sicherlich unter 24 Minuten gelaufen war.

Anfang Runde 4 überrundete ich erstmals Christian.

Etwas dahinter war Christine, die noch Fotos machte. Das dürfte genau so ein Foto von der Elbphilharmonie gewesen sein wie ich hier eine Runde zuvor auch machte.

Dann gesellten sich noch Claudia und Torsten dazu.

Für eine Viertelstunden lief ich dann mit Christian mit. Das war einerseits sehr informativ und andererseits kostete es genug Zeit, um die Vier-Stunden nun endgültig vergessen zu müssen.

Je mehr der Schnee wegtaute, desto mehr kam an ein paar Stellen das Eis hervor. An den Stellen mußte man aufpassen.

(Foto: Christian)

Regen über der Veddel? Was auch immer es war, es kam nicht zu uns rüber.

Nachdem ich mich wieder von Christian gelöst hatte, ging es etwas langsamer weiter.

29:46 Minuten für Runde 4.

Es war nicht so glatt, wie es aussah. Aber es war immer wieder nasser Schneematsch dazwischen. Kalte Pfützen sozusagen. Sehr kalte...

Nicht das erste Mal, daß ich den Tag überrundet wurde, aber erstmals merkte ich es rechtzeitig für ein Foto.

Auch Torsten machte rasch noch ein paar Fotos von Erik.

So sieht das also aus...

Ich war nicht ganz sicher, ob Torsten hier nur Claudia oder auch mich auf dem Bild haben wollte, also lief ich etwas mehr am Rand. Offenbar hätte ich ruhig auch etwas näher laufen können.

(Foto: Torsten)

24:35 Minuten für die Runde 5. Machte dann 2:07:24 Stunden zum Halbmarathon.

Selbst am Sonntag wurde im Spreehafen gebaggert. Sonst würde hier bald alles völlig versanden.

Auch Joe wurde gleich mal auf Foto gebannt als er von Torsten und mir überrundet wurde.

Zwischendurch hatten Torsten und ich uns über den Bau von Homepages ausgetauscht. Da arbeite ich ja immer noch mit einem Programm von 2003.

Blick über den Veddelkanal und den Klütjenfelder Hafen auf die Container Terminals.

25:37 Minuten für Runde 6. Nun war ich endlich in dem Tempo, welches ich ab Beginn angedacht hatte.

Wie man hier bei Ebbe sah, war der Hafen schon ziemlich mit Sand und Schlamm gefüllt. Etliche der Hausboote lagen daher dann schief.

Als nächstes wurde ich dann von Timo überrundet.

Kurz nach mir hielt Christian die Szene fest. Da war Timo schon an mir vorbei und ich war beim Ausweichen mal wieder in den Schneematsch geraten. Ich lerne es halt nie mehr...

(Foto: Christian)

Also schnell wieder zurück auf den freien Weg. Da gibt es auch keine nassen Füße.

(Foto: Christian)

Ich war noch eine Weile mit Christian gelaufen, aber da wurde mir bald doch etwas kühl und ich lief alleine weiter.

26:40 Minuten für Runde 7. Noch immer lief es gut. Das Tempo hatte ich nicht so im Griff wie erwünscht, aber die Abweichung war auch nicht extrem.

Startnummer 17: Michael.

Ich habe schon mal schönere Schneemänner gesehen, aber für so wenig Schnee war das ganz ordentlich.

25:39 Minuten für Runde 8.

In der vorletzten Runde lief ich dann noch einmal auf dem Deich. Das gab einen ganz neuen Ausblick.

Der Schnee war nun nahezu komplett abgetaut. Die ganze Szenerie sah irgendwo ganz anders aus als noch drei Stunden zuvor.

Ende der Runde 8 und Anfang der Runde 9 hatte ich eine kleine Schwächephase, in der es nicht mehr rund lief.

Aber das Problem hatte sich bald auch wieder gegeben und und ich machte mich entspannt an die letzten Kilometer.

Kurz vor dem Start in die letzte Runde nahm ich allmählich etwas Fahrt auf. Das war zwar nicht geplant und auch nicht so gedacht, aber ich konnte mich mal wieder nicht bremsen.

Zum Start in Runde 10 zog ich noch schnell an Gabi und Ralf vorbei.

25:01 Minuten für die vorletzte Runde, aber jetzt ging die Post ab.

Die zwei Kilometer lange Jagd den Klütjenfelder Hauptdeich entlang galt einem Läufer, der gar nicht bei uns mitlief. Da wurde es nichts mit einer Verbesserung im Klassement.

Bevor ich ihn einholen konnte, lief er über den Deich Richtung Veddel davon.

Überholen konnte ich aber noch Cindy und Christian.

Nun hätte ich hier ja wieder vom Tempo gehen können, aber nun mußte ich auch noch die Runde zu Ende rasen.

Von der Distanz her hatte ich den Marathon schon geschafft, aber heute liefen wir ja leichte Überlänge.

Ab ging es in die letzte Kurve...

... noch einmal rüber über die Brücke...

... und dann war es geschafft. Das rote Auto markierte die Ziellinie.

4:12:36 Stunden hatte ich für meinen ersten Marathon im Jahr 2017 benötigt. Da war ich zufrieden.

Die letzte Runde hatte ich in nur 22:15 Minuten benötigt.

Hier noch einmal der glückliche Finisher vor dem Umziehen...

(Foto: Christian)

... und nach dem Umziehen. Die Medaille wurde natürlich gleich wieder umgehängt. Das gehört sich so.

(Foto: Torsten)

Und noch ein Gruppenbild mit Claudia und Torsten.

(Foto: Torsten)

Während der ganzen Fotos schauten noch Gabi und Ralf...

... Christine...

... und Peter vorbei. Letzterer gab im Ziel dann doch noch zu, etwas zu wenig Klamotten an gehabt zu haben.

Ich hatte jedenfalls meinen ersten Marathon 2017 prima über die Bühne gebracht. Ein paar kleine Problemchen und etwas disziplinlos, aber dafür bei gutem Wetter, auf gut zu laufender Strecke und vielen netten Leuten.