Geschafft. Marathon-Medaille Nr. 192 eingesammelt.

3:47:54 Stunden waren es am Ende für mich. Das war meine viertschnellste Zeit 2016- Im 26. Marathon.

Dieser Marathon hatte Kraft gekostet. So sank ich im ersten sich bietenden Schatten auf dem Rasen nieder.

Schöner blauer Himmel. Da konnte ich mir schon einmal Gedanken machen, wie um alles in der Welt ich nur zwei Wochen später in Bremen die 3:30 Stunden knacken wollte. Ging denn noch mehr als alles geben?

Aber das würde sich 14 Tage später von alleine zeigen. Jetzt konnte ich erst einmal diesen Lauf feiern.

Ganz nebenbei würde es ja sieben Tage später noch einen Marathon geben. In Maschen bei Hamburg. Mit dem Seeve-Tunnel. Das würde schon hart genug.

Bei den ganz vielen Leuten gab es Bier

Etwas weniger Leute standen beim Obst.

Und ohne den Kinderwagen wäre man ganz leicht bei den anderen Getränken gewesen.

Während ich mich allmählich erholte, ging das fröhliche Finishen weiter.

Staffeln zu viert.

Staffeln zu zweit.

Zwischendurch immer wieder auch eine Marathon-Läuferin.

Beim Mini-Marathon am Vortag waren die Tribünen deutlich voller, aber die Stimmung war dennoch gut.

Und dann die 4:00-Stunden-Läufer. Zwar ohne Anhang, aber dafür genau in der Zeit.

Ich wechselte dann mal kurz auf die Gegenseite bei Kilometer 42.

Und wieder zurück zum Ziel. Also dafür, daß ich 12 Minuten zuvor noch wie tot auf dem Rasen lag, wanderte ich schon recht viel umher.

Kein Wunder, daß ich trotz meiner 3:47er-Zeit die 3:45er-Ballons nicht sehen konnte. Die waren eine Etage unter meinem Blickfeld. :-)

Noch erstaunlicher: so viele weibliche Tempo-Läufer habe ich bei Marathons noch nicht gesehen. Warum eigentlich nicht?

Weitere glückliche Finisher auf den letzten Metern vor dem Ziel.

Die Cheerleader ringen mir auch immer Respekt ab. Vom Halbmarathon-Sieger bis zum Marathon-Finish kurz nach fünf Stunden waren die Mädels hier viereinhalb Stunden aktiv.

So lange bin ich nicht einmal gelaufen.

Staffel um Staffel lief ins Auestadion ein. Das nahm gar keine Ende.

Die Sache mit dem Staffelstab muß schwerer sein als es von außen aussieht. Hier wurde gar noch ein Läufer 5 nur für den Stab hinzu gezogen. :-)

Ich holte mir dann erst einmal meinen Kleiderbeutel und machte es mir dann auf der Tribüne gemütlich.

4:22:22 Stunden brutto stand inzwischen auf der Ziel-Uhr.

Allmählich wurde der Zustrom neuer Finisher weniger. Das war mein Zeichen, nochmals das Stadion zu verlassen und mich umzuziehen.

Nebenbei war mir auch kalt geworden.

War gar nicht so leicht, in der Auepark-Großsporthalle die Umkleide zu finden. In Schild mehr als direkt am Eingang wäre schon hilfreich gewesen.

Die Cheerleader wurden gar nicht müde.

Michel Descombes war nun auch im Stadion angekommen und begrüßten die Läufer.

Nach dem vielen Ragen am Samstag hatten wir mit dem Wetter echt Glück.

Dann verabschiedete ich mich vom Auestadion. Schließlich wollte ich noch zur Stadthalle zur Connichi-Messe.

Vor dem Stadion hätte ich mir noch den Bauch voll schlagen können, aber mit Hunger habe ich es nach dem Marathon nicht so.

Ich war schon froh genug, daß mein Magen diesen Lauf so gut überstanden hatte. Das sah am Start ja alles andere als gut aus.

Naja... bei einer Bratwurst mit Brötchen konnte ich dann doch nicht widerstehen. :-)

So ging dann mein zweiter Marathon-Auftritt in Kassel zu Ende. Sowohl läuferisch als auch moralisch hatte ich einen guten Tag erwischt. Mein Magen und meine Nerven hingegen spielten nicht ganz so gut mit.

Insgesamt hat sich die Reise aber mehr als gelohnt. Schon alleine wegen der Medaille und der Connichi.