9. Helmut Jung Gedächtnis Marathon 2016
03. Juli 2015

Diese unendliche Sehnsucht...

Nachdem ich von fünf angemeldeten Marathons im Juni nur einen einzigen gelaufen bin (drei Absagen wegen
Unwetterwarnung und ein freiwilliger Rückzug wegen zu geringer Höhe von Teilen der Laufstrecke), wollte ich
endlich mal wieder eine Medaille um den Hals spüren.

Nach zwei Jahren Gluthitze hatte ich im dritten Anlauf mehr Glück mit dem Wetter. Sonne und 19°C. Perfekt.

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Hamburg-Alsterdorf
02. Juli 2016, 20.48 Uhr

Am Abend vor dem Lauf fand des Fußball-EM-Viertelfinale Deutschland-Italien statt.

Hamburg-Alsterdorf
22.03 Uhr

In einem EM- oder WM-Spiel hatte Deutschland noch nie in 84 Jahren gegen Italien gewonnen.

Hamburg-Alsterdorf
22.53 Uhr

Das Spiel ging schließlich in die Verlängerung und dann auch noch ins Elfmeteschießen.

Hamburg-Alsterdorf
23.32 Uhr

Am Ende gewann Deutschland mit 8:7 nach Elfmeterschießen. Nach 84 Jahren war der so genannte Italien-Fluch endlich besiegt.

 
AKN Station Holstentherme
03. Juli 2016, 8.18 Uhr

Nach der langen Feier-Nacht nach dem Viertelfinal-Sieg war nicht mehr viel Zeit für Schlaf.

Aufstehen um 5.30 Uhr, dann mit der U1, A2 und A3 nach Kaltenkirchen und von dort 20 Minuten zu Fuß weiter. Hier kommt der erste Zug erst um 8.46 Uhr an. Viel zu spät für den Marathon.

Holstentherme
8.20 Uhr

Veranstaltungsort des Laufes war wieder die Holstentherme Kaltenkirchen.

Holstentherme
8.23 Uhr

Für Läufer war der Eingang extra früh geöffnet (offiziell ist erst ab 10.00 Uhr offen). Und wir kamen gratis rein. Wobei der normale Eintritt mit € 2,80 kostet (Stand Juli 2016).

Holstentherme
8.38 Uhr
Holstentherme
8.38 Uhr
Holstentherme
8.44 Uhr

Wie jedes Jahr war alles toll vorbereitet. Zelte, Tische, Bänke, Verpflegung... starke Leistung vom Veranstalter.

Holstentherme
8.48 Uhr

Wer wollte, konnte hier noch lecker und preiswert sein Frühstück nachholen. Mir ist an Marathon-Tagen nie so nach Essen. Schade eigentlich.

Holstentherme
8.49 Uhr

Nun wurde es langsam aber eng. Schnell die Startnummer abgeholt, fertig machen...

Holstentherme
8.56 Uhr

... und dann ab an den Start.

Holstentherme
8.59 Uhr

42 Start beim Marathon, 50 beim Halbmarathon und 22 beim Zehntelmarathon. Und eine Marathon-Staffel. Also 113 Starter insgesamt.

Holstentherme
9.02 Uhr

Vor dem Start noch einige einleitende Wort und eine Schweigeminute für Helmut Jung..

Holstentherme
9.03 Uhr

Dann ging es an den finalen Countsdown...

Holstentherme
9.03 Uhr

... und los ging es.

Runde 1
9.04 Uhr / Km 0,1

Zehn Runden zu jeweils 4,2195 Kilometer waren zu laufen. Die einzige richtige Steigung gibt es gleich nach der ersten Kurve.

Runde 1
9.08 Uhr / Km 0,8

Danach ist der Kurs zumeist flach, von kleineren Wellen einmal abgesehen, die man so ab Runde 6 aber auch zu spüren beginnt.

Runde 1
9.11 Uhr / Km 1,5

Im hinteren Teil der Strecke gab es einige Pfützen. Aber mit etwas Zick-Zack kam man trocken durch.

Runde 1
9.19 Uhr / Km 2,6

Schön viel Wald und gut laufbarer Grund. In den beiden Vorjahren gab es jeweils einen Part auf Gras, aber der wurde dieses Mal umlaufen.

Runde 2
9.30 Uhr / Km 4,7

Die erste Runde lief ich in 23:35 Minuten. Für eine Zeit unter vier Stunden brauchte ich 24 Minuten oder weniger.

2014 war ich bei schwülen 26°C mit viel Krampf und Kampf in 3:58:46 Stunden im Ziel. 2015 bei saunaartigen 29°C hatte ich nach 27 Kilometer das Laufen aufgegeben und brauchte dann 4:37:16 Stunden.

Runde 2
9.36 Uhr / Km 5,7

Und wie würde es 2016 laufen? Mit 14°C zum Start, 19°C als Höchsttemperatur und guter Luft waren die Bedingungen endlich mal normal.

Runde 2
9.46 Uhr / Km 7,5

Eine Marathon-Staffel war mit dabei. Offiziell. Wenn ich aber so überlege, wann und wo ich die Staffel (gekennzeichnet mit dem gelben Band) überholt habe, muß es mehr als eine Staffel gewesen sein.

Runde 3
9.55 Uhr / Km 9,1

24:28 Minuten für die Runde 2. War auch eine Pinkelpause mit drin.

Runde 3
9.56 Uhr / Km 9,3
Runde 3
10.04 Uhr / Km 10,6

Das erste Viertel hatte ich in genau einer Stunden über die Bühne gebracht.

Runde 3
10.10 Uhr / Km 11,7

Das angenehme Wetter war eine Wohltat. In den beiden Jahren zuvor war diese Ecke eine wahrer Glutofen.

Runde 3
10.15 Uhr / Km 12,6

Die beiden Führenden des Halbmarathons überrundeten mich kurz vor Ende meiner dritten Runde.

Runde 4
10.17 Uhr / Km 12,9

Läufer in Deutschland-Trikot (ich) trifft auf Läuferin mit Island-Kopftuch.

Runde 4
10.25 Uhr / Km 14,4

Noch eine Überrundung. Die Startnummer habe ich aber nicht gesehen. Vielleicht aber schon der führende Marathon-Läufer.

Runde 4
10.36 Uhr / Km 16,4

Ich lief etwas seltsam. Die erste Hälfte der Runde lief ich schneller als die zweite Hälfte. Und das obwohl in der ersten Hälfte die Steigungen und schwierigeren Passagen liegen.

Runde 4
10.37 Uhr / Km 16,5

Blick über den Baggersee. Es waren weit weniger Gäste vor Ort als in den Vorjahren.

Runde 5
10.42 Uhr / Km 17,5

Ein internationales Feld war am Start in Kaltenkirchen. Neben Läufern aus Dänemark und den USA war auch ein Inder dabei.

Warum nicht? Wenn ich in Indien wäre, würde ich doch auch Marathon laufen wollen.

Runde 5
10.49 Uhr / Km 18,7

Nach 23:46 Minuten für Runde 3 folgten 23:27 Minuten für die Runde 4. Das lief gut.

Runde 5
10.52 Uhr / Km 19,3

Seit zwei Jahren bastelt man nun schon an dieser Brücke über die A7 herum. Sieht aus wie bald fertig. Oder?

Runde 5
10.57 Uhr / Km 20,4

Dieser fast schon fjordähnliche Teil des Sees war mir bisher noch gar nicht aufgefallen.

Runde 5
10.57 Uhr / Km 20,5

Den hübschen Garten hingegen erinnere ich aus den Vorjahren.

Runde 5
11.01 Uhr / Km 17,5

1:58:24 Stunden dann beim Halbmarathon. 23:08 Minuten für die Runde 5.

Runde 6
11.03 Uhr / Km 21,2

Auf ging es in die zweite Hälfte des Marathons. Wie immer startete die Runde mit der gut 150 Meter langen Steigung.

Die ersten beiden Runden war ich noch hinauf gelaufen, dann wurde es eher ein Tippeln.

Runde 6
11.07 Uhr / Km 21,9

Wieder Überrundungen. Da die schnellen Halbmarathonies längst geduscht auf dem Heimweg waren, mußten das jetzt Marathonläufer sein.

Runde 6
11.12 Uhr / Km 22,9

Allerdings wurde ich nicht nur überrundet, ich überrundete auch selbst.

Runde 6
11.19 Uhr / Km 24,3

Den seltsamen Spleen, die schwerere erste Rundenhälfte schneller als die zweite zu laufen, behielt ich bei. Aber wenn es offenbar half, locker über den Kurs zu kommen, warum nicht?

Runde 6
11.24 Uhr / Km 25,1

Auf der oberen Ebene verlief der Kurs auch. Das ist so bei 600 Metern, allerdings schon nach dem ersten Gefälle.

Runde 7
11.25 Uhr / Km 25,3

Am Verpflegungsstand gab es klasse Service. Da wurden einem die Getränke angereicht. Neben Wasser gab es auch Iso und Cola. In der zweiten Hälfte des Laufes nahm ich immer gleich zwei Becher.

Runde 7
11.28 Uhr / Km 25,7

Der Blick von oben ins Tal. Die Abkürzung hier vorne durfte aber nicht gelaufen werden. Man hätte dann aber auch die manuelle Runden-Zählung und die Verpflegung verpaßt.

Runde 7
11.30 Uhr / Km 26,2

Auch in der Sonne konnte man es gut aushalten. Zu heiß war es an dem Tag nirgends.

Runde 7
11.38 Uhr / Km 27,6

Im Vorjahr hatte ich nach 27 Kilometern den Kampf um die Vier-Stunden-Zeit aufgegeben. In der Hitze war das einfach nicht zu verantworten.

Runde 7
11.38 Uhr / Km 27,7

Dieses Jahr lief es deutlich besser. Aber das Wetter war auch besser.

Runde 7
11.43 Uhr / Km 28,7
Runde 8
11.50 Uhr / Km 29,8

Runde 6 mit Pinkelpause in 23:32 Minuten und dann Runde 7 in 22:41 Minuten. Es lief einfach gut.

Runde 8
11.59 Uhr / Km 31,7

2:56:09 Stunden nach drei Vierteln des Marathons.

Runde 8
12.08 Uhr / Km 33,3
Runde 9
12.15 Uhr / Km 34,6

Die vorletzte Runde. Mehr und mehr spürte ich das Kribbeln. Diese unendliche Sehnsucht. Nach vier Wochen Pleiten und Pannen endlich mal wieder einen Marathon finishen. Das fühlte sich so gut an.

Runde 9
12.21 Uhr / Km 35,7

Und das nur wenige Stunden, nach dem bei der Fußball-EM Deutschland erstmals in 84 Jahren Italien in einem EM- oder WM-Spiel hatte schlagen können.

Runde 9
12.28 Uhr / Km 37,3

Diesen Moment des Sieges im Viertelfinale spürte ich immer noch. Und nicht nur wegen des wenigen Schlafes.

Diese 84 Jahren Sehnsucht im Fußball fühlten sich an wie die vier Wochen Sehnsucht meiner Marathons.

Runde 9
12.32 Uhr / Km 37,9

Die Edel-Fans, die (zumindest bis zu meinem) Ende an der Strecke standen.

Runde 9
12.32 Uhr / Km 38,0

Nach 22:39 Minuten in der Runde 8 brauchte ich 22:55 Minuten für die Runde 9.

Runde 9 dauerte aber nur so lange, weil ich noch schnell ins Zelt lief, um mir etwas mehr Dekoration zu meinem Trikot aus meiner Tasche holte.

Runde 10
12.34 Uhr / Km 38,1

Ab ging es in die letzte Runde. Nun mit Deutschland-Fahne und Blumenkranz bewaffnet raste ich ganz deutlich unter die Vier-Stunden-Marke.

Runde 10
12.36 Uhr / Km 38,5

Seltsam. Ich überrundete eine Staffelläuferin. Ich hatte doch gerade einen Staffelläufer überrundet. Zwei Kilometer zuvor. Wie konnte das denn sein?

Runde 10
12.37 Uhr / Km 38,6

Blick von oben auf das Start- und Zielgelände (hinter dem Gebüsch-Wall).

Das ist das Gegenfoto von dem Bild oben 11.24 Uhr.

Runde 10
12.38 Uhr / Km 38,9

Die Steigung war geschafft und der Foto-Stop für das Start- und Zielgelände auch. Nun konnte ich den lang gezogenen Spurt ins Ziel beginnen.

Runde 10
12.41 Uhr / Km 39,5

Schnell noch einmal über die Pfützen gesprungen.

Runde 10
12.45 Uhr / Km 40,3

Die Hälfte der letzten Runde war auch geschafft.

Runde 10
12.47 Uhr / Km 40,7
Runde 10
12.51 Uhr / Km 41,6

Mütze und Trikot hatte ich vom Start an dabei, mit Fahne und Blumenkranz lief ich nur die letzte Runde.

Runde 10
12.51 Uhr / Km 41,7

Der letzte halbe Kilometer lief sich ganz locker und leicht.

Runde 10
12.54 Uhr / Km 42,1

Ein letztes Mal ging es um die Kurve durch den Hintereingang auf das Gelände des Freibads der Holstentherme.

Runde 10
12.54 Uhr / Km 42,15

Die letzten Meter bis ins Ziel nahm ich dann das Tempo heraus und spazierte über den Rasen der Zielgasse.

Runde 10
12.54 Uhr / Km 42,18

Die Sehnsucht war erfüllt. Endlich ein Sieg gegen Italien. Endlich wieder eine Medaille bei einem Marathon.

Wie stark so eine Sehnsucht sein kann, merkt man oft erst, wenn sie endlich erfüllt wird.

Italien... Medaille... zwei aus drei?

Finish
12.56 Uhr / Km 42,195

3:51:35 Stunden hatte ich am Ende auf der Uhr. Platz 13 bei 42 Finishern. Und auch vor der Staffel.

Die letzte Runde in nur 21:17 Minuten. Die mit Abstand schnellste Runde, die ich je in Kaltenkirchen gelaufen war.

Holstentherme
12.59 Uhr

Kaum war ich im Ziel, sah ich die dunklen Wolken über das Gelände ziehen. Das sah nicht so gut aus.

Holstentherme
13.01 Uhr

Da war es doch gut, daß ich mich nicht so verausgabt hatte wie in den Vorjahren. Anstatt erst einmal auf der Wiese auszuruhen, machte ich mich gleich auf den Weg zu den Umkleidekabinen.

Nach dem Lauf stand jedem Läufer zwar noch ein Essen zu, aber leider fehlt es mir nach einem Marathon immer an Hunger. Der kommt frühestens am Abend. Schade, es roch mal wieder sehr lecker.

Holstentherme
13.04 Uhr

Rasch noch eine Dusche am Freibad. Das war anders als in den Vorjahren fast leer. Da störte ich niemanden.

AKN Station Holstentherme
13.40 Uhr

Ich stand noch nicht lange an der Haltestelle, als der große Regen kam. Zunächst sah es so aus, als würde das Unwetter vorbeiziehen, aber dann brach es doch noch los.

AKN Station Holstentherme
13.43 Uhr

Zum Glück gab es an der Haltestelle einen überdachten Bereich, der groß genug für alle Wartenden war. Da wurden dann nur die Füße naß.

AKN Station Holstentherme
13.44 Uhr

Hagel war auch mit dabei. Da haben sich die noch auf der Strecke befindlichen Läufer bestimmt gefreut.

AKN Station Holstentherme
13.56 Uhr

Der Spuk dauerte nur eine Viertelstunde, dann kam die Sonne wieder raus.

Kaltenkirchen hat zu jedem Marathon etwas besonderes an Wetter zu bieten.

 

        
Vor dem Lauf, 08.50 Uhr   Nach dem Lauf, 12.57 Uhr

Infos zum Marathon gibt es hier:
http://www.kaltenkirchener-marathon.de/


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