2. OxPark / AK Ochsenzoll Marathon
Pfingstsonntag, 15. Mai 2016

2016 sammele ich offenbar die Feiertage. Nach Valentinstag, Karfreitag, Ostersonntag und Himmelfahrt nun
auch ein Marathon an Pfingstsonntag. Und für Pfingstmontag hatte ich auch eine Marathon-Anmeldung. Es
stand also mein zweites reines Marathon-Double an.

Die Voraussetzungen waren toll. Am Vortag das nervenaufreibende Abstiegsendspiel von meinem SV Werder
Bremen gegen Eintracht Frankfurt mit der Rettung in der 88. Minute, abends in die Alsterdorfer Sporthalle
 zu Schottischen Musikparade und bis 2.52 Uhr nachts zeitversetzt den Eurovision Song Contest geguckt. Da
blieben 3:04 Stunden Schlag. Immerhin.

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Ochsenstieg / Jütlandring
10.02 Uhr

11°C, Sonne, ein frischer Wind. So wurden wir am Feiertag auf dem Gelände der Asklepios Klinik Nord (Standort Ochsenzoll) begrüßt. Die südliche Geländehälfte wird gerade zu Wohnungen umgebaut, während nördlich der Klinikbetrieb weiter geht.

Ochsenstieg / Jütlandring
10.02 Uhr

Das "Herzlich Willkommen" galt weniger uns Läufern, sondern vielmehr Leuten, die sich für Wohnungen auf dem Gelände interessierten, aber das störte uns nicht weiter.

Ochsenstieg / Jütlandring
10.07 Uhr

Alle sechs Voranmelder waren pünktlich am Start. Christian ist wie immer hinter der Kamera.

Auf dem Foto finden sich gleich zwei Werder-Fans wieder, die vom Abstiegs-Endspiel-Sieg gegen die Eintracht aus Frankfurt noch ganz glückseelig waren: ganz links ich und ganz rechts Kim, die aber inkognito bleiben wollte.

Ochsenstieg / Jütlandring
10.09 Uhr

Vor dem Start schnell noch eine kurze Einweisung durch Christian...

Runde 1
10.10 Uhr / Km 0,02

... und dann ging es los. 30 Runden zu jeweils 1420 Metern ergaben am Ende 42,6 Kilometer. Von der Definition her schon ein Ultra-Marathon, aber ich will da nicht so gierig sein.

Runde 1
10.15 Uhr / Km 0,9

Der Standort Ochsenzoll ist allgemein der Inbegriff für "Irrenanstalt", weil hier nicht nur die psychiatrischen Abteilungen befinden, sondern auch ein eigener Hochsicherheitstrakt, in dem sich einige der bekanntesten Serienkiller Deutschland befanden bzw. befinden.

Runde 2
10.22 Uhr / Km 2,1

So gesehen war es eine glorreiche Idee, daß ich ausgerechnet hier durch Hamburg mit einen Trikot von Werder Bremen lief. Ich hatte beste Chancen, selbst eingewiesen zu werden.

Runde 2
10.25 Uhr / Km 2,6

Richtig gut ging der Lauf für mich nicht los. Ab Beginn hatte ich massiven Magen- und Darmprobleme. In der Hoffnung auf Linderung legte ich gleich in Runde 2 eine Pinkelpause ein.

Runde 4
10.36 Uhr / Km 4,3

Leider brachte das keine Linderung und so mußte kurz danach eine etwas längere Pause her. Zum Glück gab es auf dem Gelände gleich mehrere Dixi-Klos. Ein paar davon sogar mit Toilettenpapier.

Runde 5
10.46 Uhr / Km 5,7

Da hatte ich gleich mal eine Menge Zeit verloren, zog hier aber an Kim vorbei auf Platz 2 zurück. Die dürfte sich gewundert haben, wie schnell ich vermeintlich zur ersten Überrundung kam. Dem war aber nicht so.

Runde 5
10.48 Uhr / Km 6,0

Christine und Christian wunderten sich wohl eher, warum ich nicht viel früher zum ersten Male überrundete.

Runde 5
10.49 Uhr / Km 6,2

8:30, 8:35, 8:02 und 10:47 Minuten. Für eine Zeit unter vier Stunden hätte ich die Runden in acht Minuten laufen müssen. Das sah nicht so gut aus.

Runde 7
11.03 Uhr / Km 8,8

Schon zum dritten Male zog ich an Burkhard vorbei auf Platz 1. Und es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein.

Runde 8
11.10 Uhr / Km 10,1

Abgesehen davon, daß es meinem Magen immer noch schlecht ging, lief es gut. 7:35, 7:45, 7:39 und 7:38 Minuten für die Runden 5 bis 8.

Runde 9
11.20 Uhr / Km 11,9

Und dann kam, was sich die ganze Zeit abgedeutet hatte. Über dem Klinikgelände zog ein Gewitter auf.

Runde 9
11.22 Uhr / Km 12,3

Und das brachte nicht nur Regen mit, sondern vor allem Hagel.

Runde 9
11.25 Uhr / Km 12,6

Gleichzeitig mußte ich ein weiteres Mal zum Sprint auf das Dixi-Klo ansetzten. Und dieses Mal kam ich nicht nach drei Minuten wieder runter.

Runde 9
11.25 Uhr / Km 12,6

Dadurch verpaßte ich dann auch das große Unwetter.

Runde 9
11.25 Uhr / Km 12,6

Wobei das vielleicht auch gar nicht so schlimm war, denn die Hagelkörner taten ziemlich weh. Selbst durch mein recht festes Cappy waren sie zu spüren. Und die dicksten Dinger waren noch nicht einmal dabei, bevor ich auf dem Klo war.

Runde 9
11.29 Uhr / Km 12,6

Die Temperatur war in kürzester Zeit von 11°C auf 7°C gefallen. Der Hagel auf dem Boden machte den Lauf zur Rutschpartie.

Runde 9
11.30 Uhr / Km 12,78

Das Unwetter hatte nicht nur die Strecke, sondern auch den Verpflegungsstand in Mitleidenschaft gezogen.

Runde 9
11.30 Uhr / Km 12,78

Zum Glück war alles gut abgedeckt.

Runde 9
11.31 Uhr / Km 12,78

Die Getränke standen tief im Wasser.

Runde 9
11.31 Uhr / Km 12,78

Die Hagelreste hielten sich noch lange auf dem Boden.

Runde 10
11.32 Uhr / Km 13,0

Nach 13:52 Minuten für die Runde 9 war das Ziel vier Stunden natürlich abgehakt.

Runde 10
11.34 Uhr / Km 13,4

Jetzt mußte ich erst einmal mit den Verhältnissen klar kommen. Einerseits war es nun rutschig, andererseits stand das Wasser zwischen dem Hagel, so daß man kaum trockenen Fußes voran kam.

Runde 10
11.35 Uhr / Km 13,5

Und mein Magen jammerte natürlich auch noch. Nicht gerade ideal, wenn man noch 29 Kilometer vor sich hat.

Runde 11
11.40 Uhr / Km 14,4

Die meisten Ecken waren nach einer Runde schon wieder hagelfrei.

Runde 11
11.41 Uhr / Km 14,5

Andere Ecken blieben noch eine Weile weiß.

Runde 11
11.44 Uhr / Km 15,1

Wobei immer weniger der Hagel selbst das Problem war als mehr das Wasser, das zentimeterhoch auf der Straße stand.

Runde 12
11.55 Uhr / Km 16,8

Sonne, strahlend blauer Himmel. Kaum zu glauben, was hier nur 30 Minuten vorher noch herunter kam.

Runde 13
12.00 Uhr / Km 17,7

Und weitere fünf Minuten später zog schon wieder ein Unwetter heran.

Runde 13
12.04 Uhr / Km 18,4

Nicht einmal vier Minuten nach dem ersten Donner lief ich schon wieder im Regen herum.

Runde 13
12.05 Uhr / Km 18,46

Immerhin war es dieses Mal fast nur Regen und nur ein ganz wenig Hagel.

Runde 14
12.05 Uhr / Km 18,5

Wie auch immer. Für so ein Wetter war ich zu dünn angezogen. Vor allem, wenn man die Schwächung durch den zweifachen Durchfall berücksichtigt.

Runde 14
12.09 Uhr / Km 19,1

Die Olympia-Idee war noch nicht ganz aus Hamburg vertrieben worden. Auf ein paar Ponchos, die Christian kostenlos zur Verfügung stellte, lebte sie weiter.

Die Ponchos waren Reste vom Ringe-Spektakel im Stadtpark am 8. November 2015.

Foto-Archiv Olympia-Ringe

Runde 15
12.17 Uhr / Km 20,4

Imbiß. Das sah gut aus. Ich malte mir schon aus, in der letzten Runde eine Tüte Pommes zu kaufen.

Leider machte der Laden nach nur einer Stunde schon wieder zu.

Runde 15
12.20 Uhr / Km 21,1

Kurz danach hatte ich die Hälfte geschafft. 2:11:48 Stunden hatte ich auf der Uhr. Aber egal. Ich wollte hier nur noch durchhalten und ins Ziel kommen.

Bei einer Gesamtdistanz von 42,6 Kilometern lag die Hälfte bei Kilometer 21,3.

Runde 16
12.28 Uhr / Km 22,5

Nebenbei wollte ich auch noch genug Energie für den Dannewerk-Marathon am Tag danach übrig behalten und wissen, wer der Mörder bei meinem Hörbuch von Gisa Pauly ("Inselzirkus") war.

Runde 17
12.33 Uhr / Km 23,2

Christine arbeitete 25 Jahre lang an dieser Klinik als Schwester und lief in ihrer alten Dienstkleidung als Intensiv-Schwester.

Runde 17
12.34 Uhr / Km 23,5

Die Rundenzeiten ab der Runde 10:
9:12, 8:58, 8:01, 8:20, 8:53, 8:00, 7:58 Minuten. Runde 13 war ich etwas Trinken und in der Runde 14 zur Pinkelpause.

Runde 18
12.42 Uhr / Km 24,8

Schade, Hunde waren nicht verboten. Allerdings waren davon auch kaum welche auf der Strecke.

Runde 19
12.53 Uhr / Km 26,8

Tiemo überrundete ich fast nur hier kurz vor der Klinik-Ausfahrt oder auf der anderen Seite direkt am Wasserturm.

Runde 20
13.01 Uhr / Km 28,3

Nun hatte ich auch Kim gefunden. Nach meiner längeren Pause in Runde 9 hatte ich den Überblick verloren, inzwischen aber alle überrundet gehabt. Außer Kim, die theoretisch auch vor mir liegen konnte. War aber nicht so und kurz nach diesem Foto lag ich mit einer Runde Vorsprung in Führung.

Runde 20
13.02 Uhr / Km 28,4

Zwei Drittel des Marathons waren geschafft. 2:51:45 Stunden auf der Uhr.

8:31, 7:55, 7:52 und 7:41 Minuten für die Runden 17 bis 20. Ich war nun endlich wieder in den Tempo, das ich die ganze Zeit laufen wollte.

Runde 23
13.20 Uhr / Km 31,7

Endlich lief ich Runde um Runde richtig locker. Am Verpflegungsstand blieb ich jede zweite bis dritte Runde stehen. In den Runden 17, 21 und 26 dauerte es etwas länger, da ich nicht nur etwas trank, sondern auch gleich den Becher wieder auffüllte. So ging es in den Runden 19, 23 und 28 dann schneller.

Runde 23
13.22 Uhr / Km 32,0

8:38, 7:37, 7:31 und 7:41 Minuten für die Runden 21 bis 24.

Runde 25
13.34 Uhr / Km 34,3

Leider kam dann der Regen wieder. Verglichen mit den früheren Schauern war es dieses Mal aber so gut wie nichts.

Runde 25
13.36 Uhr / Km 34,6

Tiemo erwischte ich wieder vor dem Wasserturm.

Runde 27
13.50 Uhr / Km 37,1

Der soundsovielte Schauer war schnell wieder vorbei. Und schon waren es nur noch vier Runden für mich. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie schnell so ein Marathon ab einem gewissen Zeitpunkt doch zu Ende geht.

Runde 27
13.53 Uhr / Km 37,7

Bald darauf überrundete ich auch Kim ein zweites Mal.

Runde 27
13.54 Uhr / Km 37,8

Kim hatte ich noch nie bei einem Marathon getroffen. Sie war aber drei Wochen zuvor beim Außenalster-Ultra dabei. Da gab es auch so wunderliches Wetter mit Hagel und Co.

Hmmm... :-)

Runde 28
14.01 Uhr / Km 39,2

7:40, 8:22, 6:55 und 7:21 Minuten für die Runden 25 bis 28. Ah ja. Runde 26 war mit Getränkepause und in Runde 27 habe ich Kim überrundet. Ah ja.

Runde 29
14.05 Uhr / Km 40,0

Auf den letzten beiden Runden kam mir dann ein Rekord in den Sinn. Hatte ich zuvor eine Zeit unter 4:10 Stunden angepeilt, konnte ich doch auch die 4:08:10 Stunden knacken. Das war meine bisher schnellste zeit für einen Marathon, den ich nicht unter vier Stunden finishen konnte. Kevelaer 2010.

Runde 29
14.08 Uhr / Km 40,5

Dazu mußte ich aber noch etwas Gas geben.

Runde 30
14.12 Uhr / Km 41,3

Nach 7:20 Minuten in der Runde 29 mußte ich noch etwas mehr Tempo machen.

Runde 30
14.14 Uhr / Km 41,8

Praktischerweise fing es nun wieder heftig zu regnen an. Das paßte ja zum Tag.

Runde 30
14.15 Uhr / Km 42,0

Aber egal. Das hielt mich nun auch nicht mehr auf. Ich hatte mich bei diesem Lauf schon aus ganz anderen Problemen heraus geholt.

Runde 30
14.16 Uhr / Km 42,3

Die Schuhe waren ohnehin schon klatschnaß. Da war es auch egal, wenn  ich nun nicht mehr auf Pfützen und so achtete.

Runde 30
14.17 Uhr / Km 42,5

Ab ging es in die letzte Kurve. Das flotte Tempo hatte ich die komplette Runde aufrecht halten können.

Runde 30
14.18 Uhr / Km 42,55

Zielsprint und dann war es geschafft.

Finish
14.21 Uhr / Km 42,6

4:07:33 Stunden. Nur 6:40 Minuten für Runde 30. Tagesbestwert.

Und den Rekord für den schnellsten Marathon jenseits von vier Stunden hatte ich auch geknackt.

Ochsenstieg / Jütlandring
14.22 Uhr

Die Idee, die Taschen unter dem großen Bauwagen zu stellen, war an sich gut. Aber wirklich trocken blieben die Taschen auch dort nicht.

Ochsenstieg / Jütlandring
14.23 Uhr

Aber was war an dem Tag schon trocken geblieben?

Ochsenstieg / Jütlandring
14.24 Uhr

Die Wiese rund um den Verpflegungsstand herum stand unter Wasser.

Ochsenstieg / Jütlandring
14.25 Uhr

Und dazwischen hatten sogar noch einige Hagelkörner überlebt.

Jütlandring
14.36 Uhr

Zum Umziehen suchte ich mir dann einen trockenen Unterstand. Was das hier genau war, wußte ich nicht. Eine Tiefgarage? Aber auf der Treppe konnte ich mich trocken umziehen. In der Tasche war nicht alles naß.

Ochsenstieg / Jütlandring

Hinter mir kam Kim auf Platz 2. 4:29:45 Stunden. Das reichte gleichzeitig für den Sieg bei den Damen.

Ochsenstieg / Jütlandring

Burkhard wurde Dritter in 5:20:53 Stunden.

Ochsenstieg / Jütlandring

Christine lief in 5:50:05 Stunden auf Platz 4.

Ochsenstieg / Jütlandring

Tiemo erreicht nach 6:01:38 Stunden das Ziel und wurde Fünfter.

Ochsenstieg / Jütlandring

Und Christian wurde nach 6:27:57 Stunden Sechster. Es war sein zweiter von fünf Marathons an fünf Tagen in Folge.

Ein schöner Lauf, wenn man einmal vom Wetter absieht. Die nächste Auflage findet am 25. Dezember 2016 statt. Das wäre
wieder ein Feiertag für meine Sammlung, aber das werde ich meiner Familie bestimmt nicht antun.

        
Vor dem Lauf, 10.02 Uhr   Nach dem Lauf, 14.23 Uhr

Infos zum Marathon gibt es hier:
http://teichwiesen.myblog.de/


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