Samstag, 09. April 2016

Die Startunterlagen gab es wie in den Vorjahren wieder im obersten Stock der Stadtsparkasse.

Es klappte alles wie immer ohne Probleme. Wenn man einmal davon absieht, daß es beim Schild "Marathon" nur Kinderlauf-Startnummern gab. Naja...

Erstmals seit Jahren konnte man sich nicht schon für das nächste Jahr anmelden. Und das war auch gut so, wie sich später herausstellen sollte.

Irgendetwas Besonderes für die Jubilare gab es nicht. Kein extra Shirt oder so. Aber das konnte ja noch am Lauftag folgen.

Von de Sparkasse nur über die Straße war ab 18.00 Uhr die Nudelparty. Nach vier Jahren im SportlerEck nun wieder in der Location von 2010. Damals hieß es aber noch Bistro Rigger's.

Pasta und Reis in gleich vier verschiedenen Varianten. Und eine leckerer als die andere. Naja... Fisch ist nicht so mein Ding, wurde aber von anderen Läufern sehr gelobt.

Und das alles gratis. Nur die Getränke kosteten extra.

Ich haute mir den Teller gleich zweimal voll.

Eigentlich hätte man den ganzen Tag nichts essen sollen.

Wie jedes Jahr war recht wenig los. Immerhin gab es weit über 1000 potentielle Pasta-Kunden. In den ersten 20 Minuten kamen davon vielleicht 40 bis 50.

Das Start- und Zieltor war schon aufgebaut. Noch etwas mehr als 16 Stunden bis zum Start.

Paßt !!

Sonntag, 10. April 2016

Bevor es für die Großen ernst wurde, standen die Kinderläufe auf dem Plan.

Die netten Cheerleader sind natürlich nur ganz zufällig mit auf das Bild geraten. :-)

Es gibt nichts, was es nicht gibt. Hier gab es wirklich nichts. Wir Jubilare wurden nicht erwähnt. Keine extra Urkunde, kein gemeinsames Foto oder was auch immer. Die doch versprochene Besonderheit ließ auf sich warten.

 71 Marathonies
 33 30-Kilometer-Läufer
231 Halbmarathonies
441 Zehn-Kilometer-Läufer

776 Läufer insgesamt am Start.

 

Pünktlich dann der Start. Mit Luftballons,. Ah, das war.... naja... neu... aber besonders?

Das Wetter war zum Laufen ideal. Die angeblichen 8°C fühlten sich wärmer an, stiegen später noch bis auf 17°C. Für Cuxhaven war es geradezu schwachwindig.

Nach 1:20 Minuten kam ich über die Startlinie. Ich hatte mich etwas weiter nach hinten gestellt. Ich plante eine Zeit bei 4:12 Stunden.

Und dann ging es los. Mein 10. Cuxhaven-Marathon. Vier Runden zu jeweils 10,55 Kilometern.

Zunächst ging es durch das Stadtzentrum.

Dann etwas durch ein Wohngebiet.

Hübscher Spruch. Nur die Reihenfolge stimmt nicht.

Und schließlich ging es über den Deich ans Wasser.

Die zwei Deichquerungen sind die einzigen wirklich nennenswerten Steigungen des Kurses.

Es war angenehm, hier mal ohne starken Wind oder gar Sturm laufen zu können.

Foto: Foto-Team-Müller

Ich hatte das Rennen gut und gleichmäßig begonnen und schnell mein Tempo gefunden.

Das ruhige Tempo hatte so nebenbei den Vorteil, daß ich Mitläufer traf, die ich sonst nicht traf.

Mein Outfit kam nicht bei allen gleich gut an und so lief ich dann doch alleine weiter.

Foto: Foto-Team-Müller

Fünf Kilometer. Knapp 30 Minuten. Oder angesichts der oft nicht so genauen Kilometermarkierungen: 30 Minuten bei ungefähr fünf Kilometern.

Ob es für das Geschoben werden auch eine Medaille gab?

Die zweite Überquerung des Deiches.

Drei Verpflegungsstände gab es pro Runde, wobei man in der Schillerstraße den einen Stand gleich zweimal passierte. Machte viermal Verpflegung pro Runde.

Hinter dem Deich ging es dann Richtung Stadtzentrum zurück.

Manchen ist zehn Kilometer zu laufen alleine noch nicht genug. :-)

Bei Kilometer 7,5 traf ich meinen Vater, der mir sagte, ich läge drei Minuten hinter meinem Zeitplan. Ich hatte zwar die Startverzögerung mal wieder nicht im Plan berücksichtigt, aber drei Minuten?

58:14 Minuten. Das habe ich jedenfalls nachträglich per GPS errechnet. Auf der Strecke zeigte meine Uhr irgendwie nur Blödsinn an.

Aber ich lag gefühlsmäßig richtig. Nach dem Treffen mit meinem Vater hatte ich Tempo zugelegt. Statt zu spät war ich für mein 6:00 Min/Km-Plan jetzt zu schnell unterwegs.

1:01:08 Stunden für die erste Runde. 1:52 Minuten schneller als geplant.

1:52 Minuten war ich nun schneller als geplant. So kann das gehen, wenn man sich nicht auf seine Uhr verlassen kann und auf die Zurufe von außen auch nicht.

Foto: Foto-Team-Müller

Und ab ging es in die zweite Runde.

Wenn ich ohnehin nicht so genau wußte, wie schnell ich unterwegs war, dann lief ich doch einfach wie ich mich fühlte.

Obwohl bisher nur die Zehn-Kilometer-Läufer aus dem Rennen waren, wurde es deutlich übersichtlicher auf der Strecke.

Nimmt man den Kilometer 12 bis 13 war ich nun sehr schnell unterwegs. Beim Kilometer 13 bis 14 war es dann über eine Minute mehr.

Das war sehr hilfreich.

Und der Kilometer 14 bis 15 war dann wieder schnell.

Foto: Foto-Team-Müller

Wenig Wind bedeutet für Cuxhaven ja nicht gleich Windstille. Zum Drachen steigen lassen reichte es noch.

Kurz hinter dem Spielschiff war die Wende. Ob diese Extraschleife gegenüber der Zehn-Kilometer-Strecke tatsächlich 550 Meter lang war? Bei Google Maps sind es nur 300 Meter. Was auch so grob meiner Laufzeit entsprach.

Ich griff nun bei jedem Verpflegungsstand zu. Der Durst wollte gestillt werden.

Eigentlich sollte hier nun mein Vater stehen. Aber entweder war ich viel zu spät dran oder viel zu früh. So genau wußte ich es nicht. Die drei Minuten aus der ersten Runde hatte ich bestimmt aufgeholt. Und jetzt?

Etwas ratlos lief ich weiter. Sollte ich es nun doch mit den vier Stunden versuchen oder eher langsamer laufen oder irgendwas anderes?

Das war eine Besonderheit. So blind durch die Gegend laufe ich eigentlich nie. Aber das war keine Besonderheit im Jubiläums-Sinn.

Foto: Foto-Team-Müller

Ich lief einfach weiter wie es gerade paßte. Mich auf eine spezielle Zeit festlegen brachte ja nichts, weil ich nicht wußte, wie ich in der Zeit lag.

Die Country Linedancer sorgten stundenlang für gute Tanzlaune. Eine beachtliche Dauerleistung.

Kuh-Cux-Clan? Ist schon etwas grenzwertig, oder?

1:54:29 Stunden. Nach den 58:14 Minuten auf den ersten zehn Kilometern nun 56:15 Minuten. Also hatte ich tatsächlich an Tempo zugelegt. Wußte ich nur auf der Strecke nicht.

Links zu sehen Läufer mit Medaillen um den Hals, gerade voraus ein heiles Zieltor.

Ich erwähne das einfach mal so.

Als Moderator hatte man wieder den Stadionsprecher von Werder Bremen nach Cuxhaven eingeladen. Als der (in der zweiten Runde immerhin schon) mein dazu passendes Trikot sah, fing er an, von dem möglichen Bundesliga-Abstieg zu reden und ob ich demnächst auch nicht in diesem Trikot laufen würde.

Ja, geht es noch???? Der sollte schnellstens mal den Beruf wechseln. Oder den Verein.

Grummel. Grummel. Aber so schnell ließ ich mir meine Laune nicht verderben. Noch ein wenig Zuschauer abklatschen. So ging es zum Halbmarathon.

1:59:55 Stunden dann zur Hälfte. Das war sicher. Stand ja oben auf der offiziellen Uhr. Damit war ich nun wirklich schnell unterwegs und auch auf Kurs unter vier Stunden. Nix mit 4:12 Stunden.

Foto: Foto-Team-Müller

Ab in die dritte Runde. Nur eine Woche nach dem Paris-Marathon, bei dem ich auf der Strecke verdurstet und komplett eingebrochen war (4:31:50 Stunden) lief es nun wieder normal.

Ist doch toll, wie gut man laufen kann, wenn man nur genug zu trinken bekommt.

Während ich in Richtung Deich lief, durchbrach ein Cuxhavener Orts-Linienbus die Polizeisperre, fuhr dann 200 Meter durch die Läufer und blieb dann unter dem Zieltor stecken.

Also einem Touristen, der nach mehrstündiger Anfahrt mit Kindern im Auto und einigen Staus 1,3 Kilometer vor dem Strand auf eine Straßensperre trifft, hätte ich so etwas ja zugetraut, aber einer ortskundigen Busfahrerin???

War das die Besonderheit gewesen, die man mir doch versprochen hatte? Falls ja, dann war es nicht sonderlich originell man hätte mir vorher Bescheid geben sollen. Nun hatte ich ja alles verpaßt.

Foto: Foto-Team-Müller

Einsam war es nun auf der Strecke. Von anfänglich 776 Läufern waren ja nur noch 104 auf der Strecke.

Darüber, beim Laufen Fotos zu machen, wundern sich inzwischen nur noch die Zuschauer. Und mancher am Verpflegungsstand.

Verpflegungsstand Nr. 2 mit Blick auf Strand und Meer.

Für den Zugang zum Strand bzw. auch schon hier zur Promenade muß man normalerweise Eintritt zahlen. Für uns Läufer war der Zugang frei. Während des Laufes. Wobei wohl auch kaum ein Läufer an den Strand gegangen sein dürfte.

Dafür gab es aber auch nicht den vollen Service.

Sah immer noch gut aus und lief immer noch locker.

Foto: Foto-Team-Müller

Die Kugelbake-Halle. Das Veranstaltungszentrum in Cuxhaven. Im Vorjahr noch eine Brandruine, nun wieder repariert.

Bei Km 28,5 habe ich dann meinen Vater getroffen. Der war entweder viel zu früh oder viel zu spät oder ich war ganz wo anders als ich gerade dachte. Denn vom 4:12-Stunden-Schnitt sollte ich weit weg sein.

Mir schwirrte der Kopf.

Nun gesellten sich noch die Fünf-Kilometer-Läufer dazu. Die waren um 13.00 Uhr gestartet und hier ziemlich bei der Hälfte.

Also rechnen wir mal... sie hier waren langsamer (und versperrten ganz nebenbei den Weg) als ich, sagen wir mal 6:30 Min/Km auf 2,5 Kilometer bei pünktlichem Start... dann war es jetzt... ähm... ja... in Relation zu meiner Zeit von Km 21,1 plus 8,x Kilometer...??

2:46:53 Stunden wäre hier bei Kilometer die richtige Lösung gewesen. Aber das wußte ich auf der Strecke nicht.

Tatsächlich waren es 52:24 Minuten für die dritten zehn Kilometer.

Egal. Weiterlaufen.

Jetzt endlich war auch die Belegschaft vom Pinguin-Museum dabei. Nun würde bestimmt alles gut.

Linke Seite: immer noch Läufer mit Medaillen um den Hals.

Dem Zieltor sah man den Busunfall auf den ersten Blick gar nicht an.

Dankenswerter Weise ignorierte mich der Werder-Bremen-Stadionsprecher bei meinem Durchlauf.

Je, geht's noch? Kommt da ein Fünf-Kilometer-Läufer an mir vorbei, outet sich als Fan eines Ball-Vereins aus dem Hamburger Volkspark und will mir davon rennen.

Träume weiter, Junge. Der wurde im Spurt versägt.

Bei 2:56:24 Stunden kam ich dann zum dritten Mal durch das Ziel. Nach 61:02 und 58:52 Minuten für die ersten beiden Runden eine erneute Verbesserung.

Der Sportsfreund in Orange staunte nicht schlecht, als ich einfach weiterlief. Eine Runde hatte ich ja noch.

Im Hintergrund sieht man noch den Unglücks-Bus.

Foto: Foto-Team-Müller

Ab in die vierte und letzte Runde. Nun würde keine mehr auf mich warten und im Ziel würde man mich schon irgendwann finden. Also konnte ich nun laufen wie ich wollte und ohne dabei zu rechnen.

Wir waren drei Läufer vom 100 Marathon Club in Cuxhaven. Weitaus mehr starteten am selben Tag in Hannover.

Andererseits stellten wir mit 3 von 71 hier 4,2% aller Läufer, in Hannover waren es nur 1,6% (30 von 1860).

Die Anzahl der Country Linedancer war etwas geringer geworden, aber immer noch tönte die Country-Musik durch die Straße.

Die Masse der Läufer (im Grunde alle außer mir) liefen hier vor dem Schild links. Der offizielle Kurs geht aber offenbar über den Sand. Und ich liebe Sand. Also lief ich ab Runde 2 immer durch den Sand.

Foto: Foto-Team-Müller

Kein Läufer weit und breit zu sehen. Aber dafür hatte ich bei Kilometer 35 eine Zwischenzeit auf der Uhr. 3:14:59 Stunden. Das sah so aus als würde es richtig schnell werden können.

Nun hatte ich wieder eine Zeit. Mit unter 5:00 Min/Km ging es nun über die Piste.

Damit konnte ich es sogar noch unter 3:50 Stunden schaffen. Keine schlechte Aussicht für jemanden, der auf 4:12 Stunden laufen wollte.

Foto: Foto-Team-Müller

Die Wende am Strandhaus Döse hatte ich zum letzten Mal geschafft. Jetzt noch das letzte Mal über den Deich, dann ging es nur noch flach weiter bis ins Ziel.

Zwischendurch hatte mich sogar noch ein Läufer eingeholt. Aber der war wieder zurück gefallen. Also war ich wieder alleine.

Es war schon erstaunlich, wie gut ich das Tempo hielt. An manchen Tagen klappt es eben.

3:38:47 Stunden. Das sah wirklich nach 3:49 Stunden aus.

Nur 51:54 Minuten für die vierten zehn Kilometer. Das war nochmals schneller als die drei Zehner zuvor, aber ganz würde das Tempo nicht reichen.

Das Foto mit der Kirche ist mir bisher noch jedes Jahr in zumindest einer Runde gelungen.

Alles was noch ging legte ich nun vor. Abgesehen davon, daß man bei den Schildern nie wußte, wie weit sie vom tatsächlichen Kilometer entfernt standen, hatte ich die 3:49 Stunden praktisch sicher.

Ich hielt das hohe Tempo bei. Links oben die Uhr am Ziel zeigte immer noch 3:49 irgendwas an. Netto hatte ich 1:20 Minuten weniger.

Auf die Tische und Bänke links in Bild hatte ich nicht geachtet.

Das Bus stand immer noch da.

Die letzte Wende und ab ging es in den Zielsprint.

Die 3:49 Stunden war klar, 3:48 würde ich aber knapp verpassen. Sei es drum.

Zuschauer waren keine mehr da, aber das störte meine Stimmung nicht.

Foto: Foto-Team-Müller

Zum zehnten Male hatte ich den Cuxhaven-Marathon geschafft.

Zwischen 3:36:59 Stunden (2014) und 4:51:24 Stunden (2013) war ich gelaufen. 2016 sollte zeitlich auf dem fünften Platz landen.

Foto: Foto-Team-Müller

3:49:03 Stunden. Machte 10:13 Minuten für den Rest ab Kilometer 40 (4:39 Min/ Km). 52:39 Minuten für die vierte Runde (4:59 Min/ Km).

Foto: Foto-Team-Müller

Im Ziel warteten dann zwei Mädels. Die Eine mit der Werbe-Karte vom Foto-Team-Müller und die Andere mit der Medaille.

Naja... so war es immer. Und das Mädel vom Foto-Team-Müller war da. Und wo war das Mädel mit meiner Medaille.

Und ganz nebenbei... wo waren die Medaillen?

Keine Medaillen da. Sollte das ein Witz sein? Da waren doch welche. Das hatte ich doch gesehen.

Wo war meine Medaille???

Ich dachte, ich höre nicht richtig, aber es gab keine Medaillen mehr. Alle weg. Keine Medaille für Falko. Der Marathon-Super-GAU war eingetreten.

Wie betäubt wanderte ich über den Zielbereich in Richtung Urkundenausgabe. Da würde man mehr über die Medaillen wissen.

Da hatte ich sie gefunden. Die Besonderheit, die man mir zur zehnten Teilnahme versprochen hatte. Das war zwar die größte Frechheit, die man mir antun konnte, aber ich hatte schließlich nicht um eine positive Besonderheit gebeten. Tja, mein Fehler. Nicht genau genug gewünscht.

KEINE MEDAILLE. Aber blöde Sprüche gab es dafür um so mehr. Na, danke. Die Medaillen seinen angeblich gestohlen worden. Aha.

Am Ende durfte ich meine Adresse hinterlegen. Man würde mit die Medaille umgehend, schnellstmöglich zusenden.

Toll. Der Tag war aber gelaufen.

Donnerstag, 09. Juni 2016

Genau 60 Tage (SECHZIG TAGE) nach dem Marathon hatte ich dann endlich meine Medaille.

Das war die Besonderheit zum Cuxhavener Jubiläums-Marathon. Eine spezielle Urkunde hätte es auch getan oder ein kleines -Geschenk oder ein Gruppen-Foto am Start. Aber nein, man gab sich lieber richtig Mühe und veranstaltete lieber diese unwürdige Medaillen-Farce.

Schönen Dank auch...