Und wieder einmal ging es nach Kiel.. Nach den Teichwiesen, Hamburg, Öjendorf und Cuxhaven mein am fünfthäufigsten gelaufener Marathon.

Nebel in Kiel. Das war ja mal etwas neues,.

Dafür war es mit knapp über Null Grad nicht zu kalt und vor allem war es für Kieler Verhältnisse nahezu windstill.

Die Zielgerade stand schon.

Veranstaltungsmittelpunkt ist wie jedes Jahr der Ostseekai.

Startnummernabholung, keine Shopping-Zone, Umkleidemöglichkeit und Essen und Trinken war bereit gestellt.

Traditionell geht es in Kiel eher spät in Richtung Startaufstellung. Man bleibt doch gerne so lange es geht in der warmen Halle.

Und immer noch Nebel in und über Kiel.

Mit 2000 Anmeldungen war die Veranstaltungen ausgebucht. Es wurden keine Nachmeldungen mehr angenommen.

1587 Läufer fanden sich später in den Ergebnis-Listen wieder:

267x Marathon
638x Halbmarathon
661x 10 Kilometer
  21x 10 Km Walking

Alles startklar für den 22. Kiel-Marathon.

Und los ging es. Viermal die Kieler Förde hinauf bis zum Marinestützpunkt, dann die Strecke zurück und weiter bis zum Schwedenkai und zurück zum Ostseekai.

Es gibt spannendere Strecken, aber durch den nahezu ständigen Pendel-Verkehr hat man seine Konkurrenz gut im Blick.

Auf der Gegenseite Läufer des 10-Kilometer-Laufes, der schon um 10.00 Uhr gestartet wurde.

Ich hatte auf der Strecke keine Konkurrenz, die ich im Auge hätte behalten müssen. Mein einziger Konkurrent war allenfalls ich selbst.

Hindenburgufer geklaut. Seit ich hier lief hieß der obere Teil der Strecke Hindenburgufer. Nach der Umbenennung 2014 heißt nun das ganze Stück nördlich des Ostseekais Kiellinie.

Mein Ziel des Tages war es, locker über den Kurs zu kommen und eine Zeit unter vier Stunden ohne zu große Anstrengungen ins Ziel zu bringen. Ich hatte am Folgetag schon den nächsten Marathon im Plan stehen.

Und es fing gut an. Ich kam schnell in den Lauf hinein und schaffte die ersten fünf Kilometer in guten 28:29 Minuten.

Der Nebel hatte sich ganz schön festgesetzt über der Stadt.

Die Mehrfachsiegerin der Vorjahre und schon wieder Spitzenreiterin Jenny Jansson hatte schon rund drei Kilometer Vorsprung, als sie mir hier mir drei Mitläufern entgegen kam.

Jenny ist die zweite von links.

Hier sammelten sich die Läufer für den nächsten Start: Halbmarathon um 11.15 Uhr.

Während der Nordteil der Strecke noch in Nebel getaucht war, konnte man in der Innenstadt schon ganz gut sehen.

27:56 Minuten für die zweiten fünf Kilometer. Lief gut für mich.

Und schon ging es in die zweite Runde. Bei 59:29 Minuten hatte ich die erste Runde erledigt gehabt.

Je nördlicher wir kamen, desto nebliger wurde es wieder.

Zu neblig wurde es aber nie. Also man wußte schon noch, wo man war. Zudem ist die Strecke ja auch so einfach, daß man sich gar nicht verlaufen kann.

Nun kamen mir schon die Halbmarathonläufer entgegen.

Durch die versetzten Starts herrscht auf der Strecke für zumindest drei Stunden recht guter Verkehr.

Was den Läufer in blau ganz rechts angeht: der verläuft sich nicht, da steht eine Toilette.

29:04 Minuten für die dritten fünf Kilometer. Da schlug die Pinkelpause bei Kilometer 13 zu buche.

Abgesehen davon sollte man sich auf die Schilder nicht zu sehr verlassen.

Wer nur nach Kiel kam, um sich die Kieler Förde anzuschauen, der wurde ziemlich enttäuscht.

Um den Ostseekai herum, den wir hier in südlicher Richtung passieren, war zuschauermäßig noch am meisten los. Auf dem Rest der Strecke war wenig los.

26:46 Minuten für die vierten fünf Kilometer. Das für die Runden Zwei und Drei obligatorische Aufsammeln von Läufern des Halbmarathons sorgte nebenbei für gutes Tempo.

Stephan Krakow auf der Gegenseite auf dem Weg zum Marathonsieg. Nach 2:48:17 Stunden war er im Ziel.

1:58:17 Stunden dann zum Halbmarathon. Damit lag ich gut im Rennen. Und ich fühlte mich auch noch gut. Lief alles ganz nach Plan.

Damit war ich dann schon in der dritten Runde.

Mit der Nummer 4062 nahm Katrine Brock die Verfolgung der führenden Dame Jenny Jansson auf. Und Jennys Vorsprung schmolz dahin.

Ein rein skandinavisches Duell übrigens. Schweden (Jenny) vs. Dänemark (Katrine). Wobei Jenny in gewisser Weise Heimrecht hatte. Der Kiel-Marathon wurde mal von Schweden erfunden.

Nun gab der Nebel sogar einen Teil der Kieler Förde frei.

Wohingegen weiter im Norden weiterhin Nebel herrschte. Ein wenig kam aber auch hier die Sonne durch.

Dann Kilometer 25 am Flandernbunker. 2:19:34 Stunden auf der Uhr. Die fünften fünf Kilometer in 27:19 Minuten erledigt.

Dann die unvermeidliche Überrundung durch den Führenden Stephan Krakow. Die Plätze Zwei und Drei überrundeten mich auch noch. Hingegen die Damen-Konkurrenz holte mich nicht ein.

Mystische Stimmung an der Kieler Förde.

Die Sonne konnte den Nebel nicht vertreiben.

Und so liefen wir weiter durch den Dunst. War ja nur Nebel, kein Smog. Und bei nur schwachem Wind fühlte es sich auch nicht kalt an.

Aber die Klamotten waren klatschnaß. Fast so als würde man durch Regen laufen.

Es gibt also doch immer noch Piraten in Kiel. :-)

Und wieder fünf Kilometer geschafft. 27:25 Minuten hatte es diesmal gedauert. 2:46:59 Stunden insgesamt auf der Uhr.

Marathonbegeisterung bei Groß und Klein.

Wie immer gab es zwei Verpflegungsstände an der Strecke. Einer hier kurz vor Start und Ziel und einer kurz hinter der Wende im Norden. Hier kam man sogar zweimal vorbei (im Abstand von aber nur 1,5 Kilometern). Machte quasi dreimal Verpflegung je Runde.

Das dänisch-schwedische Duell um den Damensieg ging dieses Mal nicht an Jenny Jansson (Nr. 4014). Es gewann Katrine Brock in 3:01:04 Stunden.

Wie bei den großen Stadt-Marathen: mehr Fans an als Läufer auf der Strecke.

Die Halbmarathonläufer waren im Ziel oder auf den letzten Metern dorthin und es verblieben nur noch die Marathonies. Das gab viel Platz auf dem Kurs.

Der Landtag Schleswig-Holsteins im Hintergrund.

Die dritte Runde hatte ich nach 2:56:10 Stunden beendet.

Es sah also alles gut aus. Unter vier Stunden würde ich bleiben und wohl auch die zweite Hälfte wieder schneller laufen als die erste. 3:56:33 Stunden müßte meine Zielzeit dafür sein.

Hallo Hamburg. 65,6%. Fast zwei Drittel der Kieler haben für Olympische Spiele 2024 in Hamburg und Kiel gestimmt. In Hamburg gewann wieder einmal die Angst und das Duckmäusertum. Dieses Hamburg mit seinem debiler Senat ist nur noch peinlich.

Die wahre Hauptstadt des Nordes heißt Kiel.

Die letzte Runde war ziemlich langweilig. Meine Zeitziele für den Tag hatte ich erreicht. Nun mußte ich nur noch locker ins Ziel kommen und Kräfte für den Marathon am Tag danach sparen.

26:52 Minuten für die siebten fünf Kilometer. Vielleicht hätte ich noch etwas langsamer laufen sollen, aber das Tempo paßte gerade so gut, da ließ ich mich laufen.

Zum letzten Mal ging es um die Wende in Norden.

Hier am Flandernbunker war nun auch die Sonne durchgebrochen.

Das hatte ja auch lange gedauert bis sich die Sonne gegen den Nebel hatte durchsetzen können.

Wobei so wirklich überall hatte der Nebel noch nicht aufgegeben.

Ich trudelte jedenfalls auf die letzten Kilometer zu. Es war ja bald geschafft.

28:01 Minuten für die achten fünf Kilometer. Trotz des gleichmäßigen Tempos 70 Sekunden mehr als noch der vorherige Abschnitt. Laut GPS waren diese fünf Kilometer 410 Meter länger. In der Sonne dehnen sich Sachen eben aus. :-)

Auf dem letzten Kilometer gab ich dann noch einmal Gas. Kurz vor der Süd-Wende guckte jemand so böse, da mußte ich doch zum Überholen ansetzen. Und zuvor so 100 Meter Rückstand aufholen.

Wenn man sonst keine Probleme hat...

So. Mission erfüllt. Naja, fast. Im Ziel waren es 13 Sekunden Vorsprung.

Ab in den Zielkanal und dem Zielbogen entgegen.

Mein siebter Zieleinlauf in Kiel seit 2009.

Foto: Davengo

Foto: Davengo

3:52:31 Stunden. Ich war im Ziel. Und hatte meine Marathon-Medaille Nr. 172 schon um den Hals.

Die zweite Hälfte war ich 3:57 Minuten schneller als die erste Hälfte gelaufen und den Beinen ging es noch gut.

Viel besser hätte es also nicht laufen können.

Zielverpflegung. Ich holte mir rasch zwei Becher. Etwas Warmes war gut. Gab es 2014 nicht auch noch Brühe?

Egal. Wichtiger war es da schon, recht bald in die warme Halle zu kommen, bevor mir zu kalt wurde.

Die Siegerehrung.

Herren:
1. Stephan Krakow
2. Nils Neumann
3. Jan-Hendrik Lange

Damen:
1. Katrine Brock

Die anderen beiden Damen waren nicht erschienen und werden daher hier auch nicht genannt.

Bier für die glücklichen Sieger.

Alkoholfrei nehme ich an.

Für mich ging es dann an die beiden schwersten Episoden eines jeden Kiel- Marathons.

1. Die langen 1800 Meter Fußmarsch zurück zum Hauptbahnhof.

2. Am Schwedenkai vorbei kommen, OHNE auf die abfahrbereite Fähre nach Göteborg zu springen.