Dieses Mal war ich spät dran. Aber zum Glück kam Christian noch später.

Anmarsch der Läufer zum Start. Mit neun Startern war das Feld relativ groß.

Der Lauf war gleichzeitig der erste von 13 Läufen der Weihnachtsserie, die bis zum 03. Januar 2016 laufen würde. Da ich leider bei keinem der anderen Läufe starten würde, war die Wertung für ich aber nicht relevant.

Und los ging es. Bei 12°C waren es frühlingshafte Laufbedingungen.

Aus meiner Sicht riß das Feld ab Beginn in drei Teile auseinander. Hinter mir liefen fünf...

... vor mir drei Läufer. Und in der Mitte blieb ich.

Naja... das würde also mal wieder ein recht einsames Rennen werden.

Ich fühlte mich gut, war gut drauf und auch das Wetter spielte mit. Manchmal etwas windig und kleine Einlagen Nieselregen, aber nichts problematisches.

867 Meter Auftakt in 5:01 Minuten und die erste von 16 Runden zu jeweils 2583 Metern in 14:21 Minuten. Das lief gut Richtung unter vier Stunden.

Leider ließen die Probleme nicht lange auf sich warten. Die Dunkelheit setzte schon in der zweiten Runde ein.

Die Stirnlampe hatte ich gleich zum Start auf und konnte sie gleich bei Bedarf einschalten.

Problematisch waren aber die Gegenlichter von Autos und Radfahrern, die einen für eine Weile jede Sicht nahmen.

Nach 14:53 Minuten in Runde 2 dauerte Runde 3 wegen einer Pinkelpause dann 16:15 Minuten.

Die Pinkelpause an sich war nicht das Problem, aber danach bekam ich die Hose nicht richtig zu. Es dauerte ewig, den Knoten zu binden und selbst da rutschte die Hose immer noch.

Nachfolgend versuchte ich dann, die verlorene Zeit wieder aufzuholen.

Runde 4: 14:38 Minuten
Runde 5: 15:00 Minuten
Runde 6: 14:06 Minuten

Die zweite Pinkelpause in der Runde 5 war wenig hilfreich,

Die Spitze hatte mich nun schon überrundet, ich hatte den Rest des Feldes ein- bis zweimal überrundet. Meinen vierten Platz hatte ich mehr als sicher.

Es war schon seltsam. Bei den meisten Teichwiesen-Auftritten hatte ich ein bis zwei Schwächeperioden schon zu Beginn. Dieses Mal lief scheinbar alles locker, aber ich kam nicht auf der gewünschte Tempo.

2:00:31 Stunden dann beim Halbmarathon. Das sah doch noch gut aus.

Zudem lief ich die Runden 7 und 8 in guten 14:15 und 14:28 Minuten. So waren vier Stunden machbar.

In Runde 9 gab es die dritte Pinkelpause. Und wieder Probleme mit der Hose.

15:23 Minuten für die Runde 9. Gegen die Vier-Stunden-Zeit verlor ich immer mehr an Boden und es wurden immer weniger Runden, um das wieder aufzuholen. Kein guter Verlauf.

Zwei Runden lang kämpfte ich noch weiter. Runde 10 lief ich in 14:45 Minuten und Runde 11 in 14:39 Minuten.

Eigentlich war das schon zu langsam, aber ich hoffte noch auf einen flotten Schlußspurt, wenn es eng werden sollte.

In der 12. Runde war mit der vierten Pinkelpause dann Schluß mit den vier Stunden. Ziemlich genau nach drei Stunden war der Lauf gelaufen.

Was da genau passiert war, habe ich nicht sehen können. Aber es stand da ein leerer Linienbus der Linie 24 und später blieb ein kaputtes Motorrad am Laternenpfahl gebunden zurück.

Die letzten fünf Runden waren dann nur noch ein reiner Überlebenskampf. Irgendwie würde ich es schon ins Ziel schaffen.

Das machte zwar keinen Spaß mehr, aber es kann eben nicht immer nur gut laufen.

Im Süden stolperte ich über Bodenwellen, im Osten und Norden waren es die blendenden Lichter, die mich nervten.

Die Hose rutschte immer noch, die linke Hüfte tat wieder weh. Naja, wenn es mal nicht läuft, dann so richtig.

Bergauf und Linkskurven klappen nun gar nicht mehr und die Überrundungen waren mental auch nicht sonderlich hilfreich.

Runde 12: 17:01 Minuten
Runde 13: 17:44 Minuten
Runde 14: 17:03 Minuten

Eigentlich hatte ich ja auf eine Schlußoffensive gehofft, die mir zumindest eine 4:13-Stunden-Zeit retten würde, aber auch das klappte nicht.

Ganz im Gegenteil. In den letzten beiden Runden ging dann gar nichts mehr. Die Runde 15 dauerte 19:15 Minuten und war schon zur Hälfte erwandert.

Die letzte Runde wurde mit noch mehr wandern noch langsamer.

Am Ende hatte ich nicht einmal mehr genug Kraft, gegen eine 20-Minuten-Runde anzukämpfen. ich wollte nur noch irgendwie ins Ziel.

Immerhin ins Ziel sollte ich es dann schon schaffen. Die letzte Runde in 20:16 Minuten. Die langsamste Teichwiesen-Runde, die ich jemals gelaufen war. Und das waren schon 265.

4:19:01 Stunden. Da war ich 16 tage vorher noch etwas langsamer gelaufen, aber damals nicht so derbe eingebrochen.

Platz 4 von 9. In meinen 15 Teichwiesen-Marathons zuvor war ich immer erster oder zweiter.

Aber meine Marathon-Medaille Nr. 165 hatte ich mir trotzdem verdient.

Die drei Läufer vor mir waren schon lange weg und Platz 5 kam erst nach 21 Uhr ins Ziel, Christian dann um 22.47 Uhr.

Ich war völlig erschöpft, zog mich langsam um und kämpfte mich dann zurück zur U-Bahn.