Mal wieder Teichwiesen. Und wieder Probleme mit dem Magen und diesmal dem linken Bein. Ob ich  irgendwann mal wieder ohne zu Humpeln zum Start kommen werde?

Prima Laufwetter. Um die 17°C, meist sonnig, aber recht böiger Wind, der an und zu recht heftig über den Kurs wehte.

Der Verpflegungstisch, den Christine zusätzlich zur üblichen Verpflegung aufgestellt hatte, war erstklassig. Das schlug sogar ich trotz meiner Magenprobleme zu.

Zwanzig Läufer hatten sich an jenem Nachmittag für Christines Jubiläum zum Marathon eingefunden. Das war das größte Feld, welches daß ich je an den Teichwiesen erlebte.

So etwas gibt es also auch. Persönliches Bonbon-Papier. Naja... wenn man es sich genau überlegt... wäre erstaunlich gewesen, wenn es so etwas nicht geben würde. Es gibt doch inzwischen fast alles, was man sich ausdenken kann.

Anmarsch zum Start. Bei der Läufermasse hatten es die Radfahrer schwer.

Die Jubilarin (fröhlich wie immer) vor dem Rest der Läuferschar. Gibt es an den Teichwiesen auch ein Teilnehmerlimit?

Kurz vor dem Start.

(Foto: unbekannter Fotograf)

Und dann ging es los. Wie immer zunächst 867 Meter als Auftakt und dann 16 vollständige Runde zu je 2583 Metern.

Christine, Christian, Günter und Meinulf auf den letzten Auftakt-Metern. Ich war schon auf den ersten Metern der ersten vollen Runde. 

Da glaubt man, bei so vielen Läufern wäre man nicht so alleine, aber dann war ich es doch. Fünf Läufer waren nach vorne enteilt, der Rest lag hinter mir.

4:55 Minuten für den Auftakt und dann 14:29 Minuten für Runde 1.

Der Anfang lieg recht gut. Das linke Bein tat nicht zu sehr weh, der Magen war ruhig und das Tempo war wie gewünscht.

Und je nachdem, in welche Richtung man schaute, war der Himmel mal mehr und mal weniger bedrohlich.

Der Wetterbericht hatte unter anderem Gewitter angekündigt, aber das war wohl vorbeigezogen.

Die erste Überrundung kam schon recht früh. Aber immerhin sah ich mal wen.

14:35 Minuten Runde 2
14:54 Minuten Runde 3

Runde 3 war mit einer Pinkelpause.

Au weia. Bei bis dahin 13 Teichwiesen-Marathon hatte ich 12x gewonnen und war 1x Zweiter. Und nie wurde ich überrundet.

Okay, das war bei dem Feld nicht zu wiederholen, aber daß Mario mich schon in Runde 4 überrundete, das war bitter.

Die Runden 5 und 6 waren etwas schwierig. Das Bein meckerte etwas und das Tempo wollte nicht mehr so richtig. Eigentlich etwas früh für Probleme.

14:41 Minuten Runde 4
14:36 Minuten Runde 5

Ich hatte zwar eher 14:30 Minuten angepeilt, aber so ging es auch gerade noch.

(Foto: Verena Sörensen)

Jetzt wurde ich auch noch von Ralf überrundet. Aber egal.

Neben Laufen kann man sich an den Teichwiesen auch anderweitig fit halten.

Die Wolken sahen nicht so gut aus, zogen aber auch vorbei. Auf der Strecke blieb es trocken, meist sonnig und recht windig.

14:38 Minuten Runde 6
15:13 Minuten Runde 7

Die zweite Pinkelpause und der erste Getränke-Stop ließen die Runde 7 länger dauern. Ansonsten hatte ich mein Zwischentief ganz gut überwunden. Es lief wieder lockerer.

Die Gruppe um Christine überrundete ich nun schon zum dritten Male. Davon ließ sich Christine aber die Laune nicht verderben. Warum auch?

Halbmarathon dann nach genau 2:00:00 Stunden. Etwas hatte ich dafür das Tempo erhöht und wollte eigentlich unter den zwei Stunden bleiben. Aber das hatte nicht geklappt. Auch egal.

Und schon war ich in der zweiten Marathonhälfte.

Die zweite Überrundung durch Mario. Dieses Mal hatte er 1,2 Kilometer mehr benötigt. :-)

Da hatte sich Christine das denkbar beste Wetter für ihr Jubiläum gewünscht und auch bekommen.

14:21 Minuten Runde 8
14:31 Minuten Runde 9
14:45 Minuten Runde 10

In Runde 11 bekam ich erneut Probleme. Wieder wollte es nicht mehr rund laufen. Aber auch diesmal ließ ich mich nicht gleich unterkriegen und lief ruhig weiter.

Und in Runde 12 war es auch schon wieder besser. Solche Schwankungen hatte ich öfter an den Teichwiesen. Das mag auch an der relativen Monotonie liegen.

(Foto: Verena Sörensen)

14:45 Minuten Runde 11
14:39 Minuten Runde 12

Ich hangelte mich knapp an der Grenze zur Zeit unter vier Stunden entlang. Ich lag genau auf Kurs, durfte aber nicht mehr langsamer werden.

Ralfs zweite Überrundung. Nun kam nur noch Mario einmal. Kurz vor Schluß. Die dritte Überrundung.

14:35 Minuten Runde 13
14:41 Minuten Runde 14

Es lief jetzt gut und weiter nach Plan, wenn auch nur knapp.

(Foto: Verena Sörensen)

In der Runde 15 wurde ich dann allmählich schneller. Das war zwar eigentlich unklug, weil ich doch noch die drei Extrarunden für die 50-Km-Ultrawertung laufen wollte, aber nicht weit vor mir liefen Beate und Peter Kummer auf Platz 4 und 5.

Peter Kummer erreichte ich recht bald und setzte mich auf Platz 5.

Und auch Beate kam ich immer näher. Allerdings tat mir nun das rechte Bein weh. Vor allem, wenn es mal bergab ging. Das war weniger schön, aber ich ließ mich nicht irritieren.

Schließlich zog ich dann auch an ihr vorbei und war nun Vierter.

Und wo ich schon dabei war, immer schneller zu werden, nahm ich Ralf noch eine Überrundung wieder ab. Allerdings war er auch schon in der 18. Runde, die er offenbar zum Auslaufen nutzte. Sonst hätte ich ihn auch in dem Tempo nicht erwischt.

Ach, das war doch schön. Erstmals seit langem hatte ich mal wieder die Kraft, am Ende eines Marathons so richtig Gas zu geben.

3:57:25 Stunden war dann die Zeit für den Marathon. Eine so deutlich schnellere zweite Hälfte hatte ich auch lange nicht mehr geschafft.

14:12 Minuten Runde 15
12:56 Minuten Runde 16

Ja, super!!

Daß ich beim 14. Start zum ersten Male bei einem Teichwiesen-Marathon nicht in den TOP'2 war...  egal.

Aber keine Zeit zum lange Feiern. Ich holte mich eine Flasche Coca-Cola aus der Tasche und weiter ging es.

Die ersten 850 Meter ging ich. Etwas Pause konnte ich gut gebrauchen und die Coca-Cola trank sich so schlecht beim Laufen.

Eigentlich hätten so 600 Meter gereicht, aber da ging es immer wieder leicht bergan und da kam ich nicht wieder in Tritt.

Nun trabte ich allmählich wieder los. Das klappte trotz der 43 Kilometer in den Beinen ganz gut.

18:27 Minuten Runde 17

In der vorletzten Runde lief ich dann die kleine Extraschleife, weil ja 19x 2583 Meter plus die 867 Meter Auftakt ja keine 50 Kilometer ergeben.

Das ist nicht offiziell so vorgesehen, aber ich mache es trotzdem.

Nun wurde ich plötzlich ehrgeizig. Mit etwas mehr Tempo wären ja noch eine Zeit unter 4:45 Stunden machbar. 

Die zwischenzeitlichen Schmerzen im rechten Bein hatten sich mit der Geh-Phase wieder gegeben.

14:12 Minuten Runde 18. Da war aber die Extra-Schleife mit drin. Und die dauerte so 35 Sekunden.

4:45... 4:44... oder sogar doch eine 4:43? Ich wurde in der letzten Runde immer schneller und schneller. Wo kam das denn noch her?

Einen Kilometer vor dem Ende entschied ich mich dann, doch lieber eine Zeit von 4:42:xx Stunden ins Auge zu fassen.

Dafür wurde nun richtig gesprintet. Und schon vor dem Ziel war ich sicher, daß das mit den 4:42 auch klappen würde.

Jetzt nahm ich dann doch etwas Tempo raus. Ich wollte mir ein besonders hübsche Endzeit gönnen.

Zweimal war ich hier schon 50 Kilometer gelaufen. Erst 4:44:44 Stunden und dann 4:44:00 Stunden.

Nun kamen noch 4:42:44 Stunden dazu.

12:40 Minuten Runde 19. Das war sogar noch 16,7 Sekunden schneller als die Runde 16.

Im Ziel war zufällig gerade Christine. Sie nahm die Gelegenheit wahr und überreichte mir persönlich die Medaille zu ihren 600. Ultra-/Marathon.

Mit Christine um den Hals im Ziel. Platz 3 in der 50-Kilometer-Wertung. Mario hatte nach dem Marathon aufgehört. Nebenbei war es eine neue persönliche Bestzeit über 50 Kilometer für mich.

Schnell das Ergebnis in die Meldeliste eingetragen.

Und dann noch etwas vom leckeren Buffet gefuttert. Viel Hunger hatte ich auch nach dem Lauf nicht, aber es war alles so lecker.

Und als ich dann ging kam der Regen. Erst nur wenig, aber bald darauf prasselte es richtig. Schade für die Läufer, die zum Teil noch fast zwei Stunden laufen mußten.

Zum Jubiläum hätte das Wetter ruhig auch bis zum Ende mitspielen dürfen.