Der letzte Verpflegungsstand war zwar erst 700 Meter her, aber ich hätte gerne schon wieder einen gehabt.

Zwölf Minuten brauchte ich für den 36. Kilometer. Oder genau genommen von Schild 35 zu Schild 36. Man weiß ja nie wie lang das genau ist.

Jetzt waren wir ganz nahe am Schloß Hohenschwangau. Nur sehen konnte man es im Wald nicht. Das galt natürlich auch für den Fluß hier gleich links neben dem Weg. Oder war der rechts nicht zu sehen?

Der Schwansee war dann wirklich zu sehen.

Zwischen Kilometer 36 und 38 versuchte ich es noch ein paar Male mit leichtem Joggen. Im Schatten klappte das recht gut, aber nie sehr lange.

Marathon-Zwilling voraus. Und zwar nicht die Hahner-Twins, sondern die zwei Lanzingers.

Durch den Wald war ich zwei Tage zuvor auf dem Weg vom Tegelberg via Alpsee nach Füssen runter gekommen.

Blick über den Schwansee zum Tegelberg.

Schon am Freitag war der Übergang vom Wald auf die sonnige Freifläche wie ein Schlag mit der Baseball-Keule. Da war es mit stickigen 29°C sogar noch ein Grad wärmer, aber den Unterschied spürte ich nicht.

In der drückenden Hitze waren selbst 4,195 Kilometer eine echte Herausforderung. Zumal ich vom Freitag den Weg nach Füssen kannte. Und der war kürzer als der Marathon-Kurs. Allerdings war der Marathon-Kurs ohne Höhenmeter.

Mit eher schweren Schritten wanderte ich weiter, konnte aber die Umgebung durchaus noch genießen.

Und schöne Aussichten gab es hier jede Menge.

Und dann machte ich die Idee wahr und holte mir kühles Wasser aus dem See. Zwar habe ich es nicht getrunken, aber zur Abkühlung taugte es.

Nach 200 Metern war ich schon wieder aufgeheizt und holte mir gleich die nächste Abkühlung. Und jede Menge trinken.

Das Schild mußte dringend aktualisiert werden. 25°C... schön wäre es gewesen. Naja auch nicht, aber schöner.

Das Treffen des Kopfes mit Wasser klappte immer besser.

Rechts auf dem Fahrrad müßte Katharina Müller von der Allgäuer Zeitung sein. Sie war wie ich auch schon bei den Kinderläufen dabei gewesen. Der Name tauchte jedenfalls unter den Artikeln zu den Läufen auf.

Der Kilometer dauerte wieder nur neun Minuten. Das kam so als Schnitt auch besser hin als die Zwölf von "Kilometer" 36.

Zurück in Alterschrofen. Auch das hätte man kürzer haben können. Kilometer 34,5 war nur 260 Meter entfernt.

Einen weiteren Lauf-Versuch brach ich gleich wieder ab, aber einigen Läufern konnte ich auch gehend folgen.

Und in der prallen Sonne raus aus Alterschrofen.

Nur zweieinhalb Kilometer übrig. Ich war durstig und bei meinem Tempo würde der Rest immer noch 22 Minuten dauern.

Die Kühe störte das wenig.

43:30 Minuten brauchte ich für die achten fünf Kilometer. Also 8:42 Min/Km. Insgesamt nun 4:12:47 Stunden. Unter vier Stunden würde ich wohl nicht mehr ins Ziel kommen.

Wir erreichten den Lechsteg und damit Füssen.

Die Lech hat eine wirklich schöne Farbe. Rechte Seite das Franziskanerklosters und das Hohe Schloß Füssen.

Der letzte Verpflegungsstand. Und wieder kippte ich mir Becher um Becher in den Hals.

Und ein weiterer Teil der Serie "Finde den Fehler".

Dann die bittere Enttäuschung 1,6 Kilometer vor dem Ziel. Die zwei so netten Streckenposten vom Zehn-Kilometer-Lauf und Halbmarathon waren nicht da. Dabei hatte ich mich schon so auf das tolle "Weiter Weiter"-Schild gefreut gehabt.

Die Strecke ab jetzt bis ins Ziel war identisch mit den letzten 1,5 Kilometern jeder Runde des Zehn-Kilometer-Laufes.

Die Enttäuschung setzte ich dann in neue Kraft um und startete zu einem neuen Lauf-Versuch.

Am Franziskanerkloster hatte ich schon wieder ein flottes Tempo drauf.

Hinter der Brücke Lechhalde das Benediktinerkloster St. Mang.

Nach neun Kilometern meist Gehen tat das flotte Laufen wirklich gut.

Die Steigung war zu erwarten gewesen. Ich hatte sie dennoch verdrängt gehabt. Aber egal. Da rannte ich nun auch noch hinauf.

Und noch etwas bergauf...

Es ging unter der Brücke am Baumgarten Richtung Ziel. Hier mußte man auf den Gegenverkehr aufpassen.

Links unten war schon das Veranstaltungsgelände zu sehen.

Noch 195 Meter. Zeit also, noch einmal richtig auf das Tempo zu drücken.

Und dann die letzten Meter im Zielkanal.

Nun war es an der Zeit, mein 150. Marathon-Finish zu feiern.

Foto: Foto-Team-Müller

Foto: Foto-Team-Müller

Foto: Foto-Team-Müller

Foto: Wolfgang Bernath

Foto: Davengo.com 

4:27:49 Stunden. Geschafft. 150 Marathons. Geschafft.

Foto: Davengo.com