Allermöhe gehört zwar mit zu Hamburg, die Anreise zum Eichbaumsee ist ohne Auto aber nicht so einfach. Ab der S-Bahnstation fährt zwar ein Bus, aber nur alle zwei Stunden und auch nur bis zum frühen Abend.

Die Anweisung, wie und wo man baden darf und wo nicht, sind schon komisch. Immerhin gilt für den Eichbaumsee schon seit Jahren Badeverbot.

Aber ich kam ja nicht zum Baden, sondern zum Laufen. Aber... uhm... wo war denn die Veranstaltungs-Zelte??

Neuer Standort. Nachdem im Vorjahr die Zelt beinahe vom Sturm davongetragen wurden, wählte man dieses Mal eine etwas windstille Ecke. Naja, zumindest potentiell.

Gelaufen wurde schon seit 5.00 Uhr. Das startete der erste der drei Marathons. Hier laufen noch die Teilnehmer des 11.00-Uhr-Marathons.

Mit schwülen 23°C war es nicht gerade schönes Laufwetter. Am Mittag war es sogar noch heißer gewesen. Entsprechend ruhig und gemächlich zog das Feld seine Bahnen.

Die "3" in Klammern bedeutet, daß die Person an jenem Tag drei Marathon gelaufen ist.

Am Eichbaumsee werden seit 2009 Marathons gelaufen.

Startnummern gab es wie jedes Mal hier im Wohnwagen. An der Klappe habe ich mir noch jedes Mal den Kopf gestoßen. Macht bisher fünf Beulen. :-)

Der Verpflegungsstand folgt der guten Tradition alles 100-MC-Marathons.

Wem hier etwas fehlt, der hat selbst Schuld.

Von 19 Vormeldern traten neun zum dritten Marathon des Tages an. Einige derer, die drei Marathons laufen wollten, waren dann doch von der Hitze ausgeknockt worden.

Am Start je vier Läufer, die zu ihrem dritten bzw. ihrem ersten Marathon des Tagen antraten und einer, der zum zweiten Marathon antrat.

(Foto: Hans-Jürgen)

Und los ging es. Immer noch sehr warm und schwül. Aber so ein wenig Wind ab und an tat ganz gut.

(Foto: Hans-Jürgen)

Mein Plan für den Tag war wie immer ganz simpel: irgendwie unter vier Stunden bleiben und nebenbei auch lebend ins Ziel kommen.

Ganz schön viel los auf der Strecke. Vom 11.00-Uhr-Marathon waren noch ein paar Läufer auf der Strecke. Und Hunde gab es dann auch noch.

Hunde gab es sogar reichlich. Das paßte ja prima zu meiner Hundephobie. Und der Hinweis, doch vorsichtig zu laufen, weil sich im Vorjahr ein Läufer bei einem Hunde-Angriff den Arm gebrochen hat, half meiner Panik auch nicht.

Erste Runde in 14:35 Minuten. Das ging gut los. Ich lag locker auf Platz 3. Nach vorne waren Detlef und Vincent schon sehr weit weg und nach hinten war schon jetzt keiner mehr zu sehen.

Noch immer waren vier Läufer vom 11.00-Uhr-Marathon auf der Strecke.

Runde 2 in 14:41 Minuten.

Etwas erschwerend kam nun vermehrt die Sonne raus. Auf den vielen freien Flächen war es nun weniger schön.

Wenn es zu heiß wurde, dann konnte man jederzeit in die Dove-Elbe (rechts) hüpfen. Sofern wie hier gerade kein Hund drin ist. Im Gegensatz zum Eichbaumsee (links vom Foto) ist hier das Baden nicht verboten.

14:26 und 14:44 Minuten für die Runden 3 und 4 und dann 15:21 Minuten für die Runde 5 inklusive Pinkelpause.

Mit der Runde 5 begangen dann die Probleme. Irgendwie war die Luft raus.

Es war ziemlich früh, um schon mit dem Verwalten des bereits erlaufenen Vorsprunges zu beginnen. 94 Sekunden besser als der 15-Min/Runde-Schnitt nach Runde 4 über weitere 12 Runden zu verwalten... blöde Idee.

Runde 6 in 15:14 Minuten. Also hatte ich in zwei Runden schon 35 von 94 Sekunden wieder eingebüßt. Das wollte ich lieber nicht hochrechnen.

PS: Natürlich tat ich es doch und das Ergebnis gefiel mir nicht. Welch Wunder.

Runde 7 in 14:34 Minuten war schon wieder besser. Auch die Runde 8 lief mit 14:58 Minuten gar gut.

Halbmarathon in 1:58:34 Stunden. Bei 16 Runden zu jeweils 2650 Metern kommt man auf 42,4 Kilometer.

Die Sonne ließ sich nun wieder weniger blicken. Dafür sorgten frischer Wind und auch etwas Regen für etwas Abkühlung.

Auch unter klimatisch besseren Bedingungen stümperte ich weiter um den Kurs. 15:07, 15:01 und 15:27 Minuten für Runden 9 bis 11.

Während ich an meinem ersten Marathon des Tages kaputt zu gehen drohte, liefen andere ihren dritten Marathon an dem Tag. Selbst bei zwei Runden Rückstand machte das für Beate 104,2 Kilometer.

Nun kam wieder Regen ins Spiel. Aber nach dem Unwetter von 2014 konnte es ja kaum schlimmer werden.

Der Kurs war aber weiterhin gut belaufbar. Naja... soweit ioch an dem Tag gut laufen konnte eben...

Runde 12 in 14:54 Minuten. Nach drei Vierteln hatte ich 2:59:03 Stunden auf der Uhr. Das zweite und dritte Viertel war ich jeweils über eine Stunde gelaufen. Und ich lag immer noch auf Kurs unter die vier Stunden. Offenbar konnte man doch einen Mini-Zeitpolster über 75% des Kurses retten.

Ende der Runde 13 entdeckte ich in der Ferne vor mir ein gelbes Shirt. Das konnte eigentlich nur Vincent gehören. Da war offenbar noch ein Platz 2 für mich drin.

Es war tatsächlich Vincent. Und ich kam ihm näher und näher. So eine Verfolgung macht auch müde Beine munter.

Die Sonne nach dem Regen.

En Regenbogen wäre jetzt schön gewesen, aber ich fand keinen. Schade.

Und im schönsten Sonnenschein zog ich dann an Vincent vorbei und kam so auf Platz 2.

Der Zweikampf war natürlich alles andere als fair. Vincent lief an dem Tag schon seinen dritten Marathon und ich erst meinen ersten.

3:49:30 und 3:45:00 Stunden hatte er für die ersten beiden Marathons gebraucht. Von den Zeiten konnte ich den Tag nur träumen.

14:30 und 14:22 Minuten für die Runden 13 und 14. Nun lag ich doch recht sicher auf Kurs unter vier Stunden. Auch ein Verdienst von Vincent.

Die dunklen Wolken waren auf dem Abmarsch. Beim Laufen tut etwas Regen ja ganz gut, aber nach dem Lauf habe ich es lieber trocken. Vor allem, wenn man sich unter freien Himmel umziehen muß.

Aber erstmal mußte ich den Marathon beenden.

Mehr Zuschauer als diese hier hatten wir nicht mehr. Die Hundebesitzer waren beim letzten Regen vertrieben worden. Wie gesagt... Regen beim Laufen kann toll sein.

14:07 Minuten für die Runde 15. Jetzt konnte ich mir auf der letzten Runde fast 18 Minuten Zeit lassen und würde dann trotzdem unter vier Stunden bleiben.

Was die hier wohl bauen?

Zeit ließ ich mir allerdings auf dieser letzten Runde nicht. Nun lief es wieder gut und darum ließ ich das Tempo laufen.

Ein letztes Mal nicht über den Schlagbaum gestolpert...

... und dann ging es schon auf die letzte Gerade.

Bis 2014 lag das Ziel schon 100 Meter hinter mir, aber nach dem Umzug an neuen Platz hatte ich noch etwas Strecke vor mir.

Aber egal. Den Rest spurtete ich über den Weg und schaffte sogar eine Zeit deutlich unter vier Stunden.

3:55:44 Stunden. Und Platz 2. Und eine tolle Medaille. Und am Ende doch noch Kraft für mehr. Das war doch prima. Trotz der zwischenzeitlichen Schwächephase, die immerhin die Hälfte der Strecke währte.

Runde vier Minuten nach mir kam dann Vincent ins Ziel gesprintet.

Er schaffte auch den dritten Marathon des Tages unter vier Stunden. Mit 3:59:40 Stunden war es denkbar knapp. Aber taktisch genial..

So ganz nebenbei gewann er auch die Triple-Wertung. Mit klarem Vorsprung. Wohl auch wegen des Wetters hatten es "nur" drei Läufer geschafft, alle drei Marathons ins Ziel zu laufen.

Siegerehrung für Vincent und Jens, den Zweitplatzierten der Triple-Wertung.

Es dauerte noch etwas über eine Stunde, ehe auch Beate ihren dritten Marathon an dem Tag ins Ziel lief und damit Platz 3 der Triple-Wertung belegte.

Grandiose Leistungen!!

Mit Marathon-Medaille Nr. 148 in der Tasche machte ich mich schließlich auf den Weg nach Hause. Bis zur S-Bahn waren es fast drei Kilometer und ich wollte gerne noch im Hellen ankommen.