Ich hatte Glück und kam rechtzeitig von der Arbeit weg, um dann pünktlich an den Teichwiesen zu sein.

Und hier Jubilar Helmut, der an jenem Tag seinen 400. Marathon lief. Wie immer dabei: Brötchen und Milchtüte.

Mit dabei am Start auch Helmuts Sohn Julian.

14 Voranmelder, 13 davon am Start (Christian macht hier das Foto und fehlt daher). Das war für einen Mittwochs-Marathon an den Teichwiesen eine stattliche Anzahl Läufer.

(Foto: Christian)

Vor dem Start rasch noch etwas relaxen.

Und schon ging es in die Startaufstellung. Oder was auch immer...

Pünktlich wie immer... also hier mit nur 32 Minuten Verspätung... ging es los.

Christian ging gleich mal in Führung, um dieses Foto machen zu können.

(Foto: Christian)

Kurz danach war dann die übliche Reihenfolge wieder hergestellt.

14°C und sonnig. Perfektes Laufwetter. Das ist ja im Mai alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Ich war natürlich gespannt, wie gut ich zwei Tage nach meinem Marathon in Langeln über den Kurs kommen würde.

Ganz alleine zog ich vorne meine Kreise. Das konnte also einsam werden. Gut, daß ich ein Hörbuch auf dem mp3-Player hatte: "Verheißung" (Jussi Adler-Olsen).

Ganz alleine war ich dann doch nicht. Ab und an ging es ans Überrunden.

Noch keine drei Runden beendet und schon hatte ich mehr als die Hälfte des Feldes überrundet.

Nach 5:06 Minuten für die 867 Auftaktmeter ging es mit 14:26, 14:37 und 14:27 Minuten durch die ersten drei Runden.

Erst die vierte Runde war mit 15:09 Minuten wegen einer Pinkelpause etwas langsamer.

In Runde 6 wurde ich dann völlig überraschend von Thomas überholt. Das kam so überraschend und vor allem auch so schnell, daß ich gar kein Foto davon geschafft habe.

Nun lief ich immer noch völlig alleine, aber war nicht mehr Führender. Irgendwie dumm.

14:20 und 14:17 Minuten für die Runden 5 und 6. Das lief doch alles sehr schön flott.

Etwas regelmäßiger hätte ich mir noch gewünscht, denn obwohl sich das Tempo sehr gleichmäßig anfühlte, waren die Zeiten je Runde alles andere als gleichmäßig.

Christine überrundete ich schon zum dritten Male. Es ging das Gerücht, sie sei zwischendurch gestürzt, das wollte sie aber nicht bestätigen.

1:59:08 Stunden dann zum Halbmarathon.

Inzwischen war leider die Blase, die ich mir zwei Marathons zuvor beim Leuchtfeuer Bubendey-Ufer-Marathon geholt hatte, wieder da und auch gleich aufgegangen.

Das war nicht so gut, denn das behinderte schon beim Laufen und mit 1:59:08 Stunden nach der Hälfte hatte ich nicht viel Puffer, wenn ich denn unter vier Stunden den Marathon beendet wollte.

Teichwiesen-Marathons sind keine Trink-Läufer. Selten trinke ich schon vor dem Halbmarathon, oft auch erst nach Runde 10 (Km 26,7). Dieses Mal startete ich nach Runde 9.

Runde 7 bis 10 in 14:52, 14:14, 14:44 und 15:38 Minuten. Runde 10 hatte natürlich eine Pinkelpause mit drin. Aber auch die Runden 7 bis 9 waren alles andere als gleichmäßig.

Mit der blöden Blase war es kein so schönes Laufen. Der ganze Laufstil war jetzt noch viel unrunder als er bei mir ohnehin schon war.

Aber irgendwie konnte ich das Tempo halten und lief weiter auf Kurs unter die vier Stunden.

Außerdem lief es auch gut genug, daß ich mich für die 50er-Option entschied, Also nach dem Marathon noch drei weitere Runden und dann mit insgesamt 50 Kilometer einen Ultra-Marathon finishen.

14:07, 14:45, 14:34 und 15:09 Minuten für die Runden 11 bis 14. die 14. Runde dauerte länger, da doch noch eine weitere Pinkelpause fällig wurde.

Überraschung. Ich zog nun wieder an Thomas vorbei, der nur noch ging. Damit lag ich dann wieder in Führung.

Er hatte mir irgendetwas in der Art auch zugerufen, als er in Runde 6 an mir vorbei zog. Aber das hatte ich so nicht geglaubt. Stimmte aber doch.

So wieder in Führung lief es sich natürlich gleich fiel fröhlicher.

Nach 14:40 Minuten in Runde 15 brauchte ich nun eine Zeit unter 14:53 Minuten für die Runde 16.

Aber das sollte kein Problem sein. Denn die Runde würde ja schon vor dem Verpflegungsstand enden.

So ging es dann auf die letzten Meter.

Und mit einer Schlußrunde in 14:20 Minuten war ich nach 3:59:27 Stunden im Ziel.

Naja... im Ziel, aber auch nicht so wirklich. Ich lief ja noch drei Runden weiter bis Kilometer 50. Darum hatte ich auch auf einen Schlußspurt zum Ende des Marathons verzichtet.

Das Wetter war schön, mir ging es noch recht gut, da lief man doch gerne. Die Sache mit der Blase und der dadurch verursachte humpelige Laufstil nervten zwar etwas, aber man kann nicht immer alles haben.

Das stand zwar so nicht in der Ausschreibung, aber ich machte es trotzdem. 867 Meter Auftakt plus 19 Runde zu je 2583 Metern sind "nur" 49944 Meter. Für 50 Kilometer hätte der Start etwas verlegt werden müssen. Oder man baute wie ich es tat ein kleines zusätzliches Pendelstück mit ein und verlängerte eine Runde um rund 100 Meter. Nur um sicher zu gehen.

Die leicht verlängerte Runde 17 lief ich in 15:14 Minuten.

So zog ich dann weiter meine Bahnen um die Volksdorfer Teichwiesen.

War schon erstaunlich, daß ich durch das Humpeln weder Zeit noch Kondition einbüßte.

Runde 18 dann in 14:41 Minuten. Lief prächtig.

Bei meinem ersten und dahin auch einzigen 50-Kilometer-Teichwiesen-Ultramarathon war ich nach 4:44:44 Stunden im Ziel. Es konnte ich nun recht sicher unterbieten.

4:44:40 Stunden sahen doch auch ganz hübsch aus.

Fast etwas spät fiel mir dann ein, daß es ja auch einen Schritt schneller sein konnte.

Und so ließ ich dann den letzten Kilometer meine (offenbar immer noch nicht müden) Beine fliegen.

Und flog dann (auf den letzten Metern etwas gebremst) paßgenau ins Ziel.

Geschafft. Nach 4:44:00 Stunden hatte ich meinen zweiten Ultramarathon an den Teichwiesen beendet.

Die Schlußrunde lief ich in 14:37 Minuten.

Meine Zeitdokumentation auf Christians Meldeliste.

Volksdorfer Teichwiesen
20.29 Uhr

Ich hatte praktisch einen Sechsfach-Sieg errungen. Ich schaffte Platz 1 sowohl in der Gesamtwertung las auch bei den Männern und in meiner Altersklasse M45. Und das jeweils über die Marathon- und die Ultramarathon-Wertung.

Bei anderen Läufen wäre ich nun mit einem Koffer voller Pokale abgereist, hier leider nicht. Naja... anderswo hätte ich mit der Zeit auch kaum gewonnen.

Egal. So ging mal wieder ein schöner Lauftag an den Teichwiesen zu Ende.

Einzig die Frage, wie ich es jetzt noch bis 20.00 Uhr nach Hause schaffen sollte, blieb unbeantwortet. :-)

Foto: Christian)