Das Bubendey-Ufer liegt auf der südlichen Elbseite gegenüber von Schröders Elbpark.

In den nächsten Jahren ist geplant, das ganze Areal abzutragen, so daß das Bubendey-Ufer Teil des Containerterminals Eurogate wird. Aber sicher ist das noch nicht.

An jenem Tag konnten wir zumindest den Marathon laufen.

Die ersten fünf Marathons liefen noch als Rundkurs über das Gelände. Aber inzwischen war der frühere Übergang im Osten nicht mehr passierbar. Also liefen wir acht Hufeisen. Immer zuerst den Tankweg und dann das Bubendey-Ufer und das jeweils als Pendelstrecke.

An Getränken mangelte es uns nicht. Die Getränke würden später noch das Interesse anderer Leute wecken. Aber dazu später.

Und dann ging es auch schon recht schnell los. Immerhin so schnell, daß ich nicht einmal ein Foto vom Start hinbekam.

Wie schon erwähnt war der Kurs ein Hufeisen. Erst ging es hier den Tankweg Richtung Osten.

Wir liefen hier bis zum Leuchtfeuer. Eigentlich ging es dann hier um die Flutmauer herum und direkt auf der anderen Seite am Bubendey-Ufer zurück. Aber da gab es keinen Weg mehr.

Also wurde hier gewendet und dann ging es wieder den Tankweg zurück.

Cornelia und Roman.

Laura und Peter.

Wir hatten nun den Verpflegungsstand passiert und liefen nun in den Weg am Bubendey-Ufer.

Der Weg war durchaus anspruchsvoll. Hohes Gras, viel Unrat aus der letzten Sturmflut-Saison und jede Menge Kurven.

Man mußte schon sehr aufpassen, hier keinen Fehler zu machen.

Die Wende hier lag nur ein paar Meter neben der Wende auf dem Tankweg. Es lag nur die Flutmauer dazwischen.

Und so ging es dann die schwierige Piste wieder zurück.

Und hier mußte man auch je Runde zweimal durch. Mit etwas dickeren Oberschenkeln hätte man oben drüber klettern müssen.

Die erste Runde hatte dann ich nach 30:29 Minuten geschafft. Bei acht Runden war das zu langsam für unter vier Stunden.

Die erste Runde war aber auch ziemlicher Mist. Auf dem Tankweg waren mir Mario und Ole davon gelaufen (so wie hier schon wieder), am Bubendey-Ufer wäre ich allerdings schneller gewesen, kam aber auf dem schmalen Pfad nicht vorbei.

So lief es dann auch in Runde 2. Hier hatte ich ziemlich Rückstand.

Und hier lief ich bald schon wieder Ole in die Hacken.

Naja... ich hielt Abstand. Schon alleine, um die Unebenheiten und Fallen des Weges zu sehen.

Peter.

Christian und Hellmut.

Runde 2 lief ich in 29:10 Minuten. Dabei wurde ich zwar wieder von Mario und Ole ausgebremst, aber bei dem Tempo war das nicht mehr ganz so schlimm.

So ließ ich nun auch etwas mehr Platz nach vorne. Mit jeder Runde lernte man ja die Hindernisse besser kennen und ich hatte an einigen Stellen einen anderen Weg als meine beiden Vorläufer.

Die Auslaufparade begann zwar erst um 15.30 Uhr, aber viele Schiffe mußte ja erst einmal zum Start kommen.

Und so konnte man auch schon in den frühen Runden den Blick auf Schiffe genießen. Und den schönen Elbblick hatte man ohnehin immer. Also am der Bubendey-Ufer.

Runde 3 dann in 28:55 Minuten. Nun war ich besser auf Kurs unter die vier Stunden.

In der vierten Runde zogen Mario und Ole dann davon. Ich hatte weder Kraft noch Lust, dem Tempo zu folgen. Schon gar nicht auf dem Tankweg.

Es waren zwar "nur" 18°C, aber hier in der Sonne und mit Rückenwind brannte das ganz schön.

Und den Rückweg kämpfte man dann gegen den sehr frischen Westwind an.

Zudem war ich auch alleine schnell genug.

Und ohne Vorläufer hatte man viel besseren Blick auf den Weg. 

Die vielen kleinen Kurven machten sich nun mehr und mehr im Fuß bemerkbar. Zumindest auf der rechten Seite bildete sich langsam eine Blase.

29:17 Minuten für die vierte Runde. Inklusive Pinkelpause. Das war prima.

Den Halbmarathon hatte ich bei 1:57:51 Stunden passiert. Das hatte ich mir am Anfang etwas schneller erhofft. Ich wußte ja, daß so ab 16.00 Uhr mit den Schiffen der Auslaufparade zu rechnen war und das Gucken würde Zeit kosten.

Mario und Ole hatten nun schon reichlich Vorsprung. Platz 3 war mit hingegen ziemlich sicher. Den Rest des Feldes hatte ich schon  überrundet. Mindestens einmal.

Da war ich doch ziemlich alleine auf der Strecke. Und die Kraft wurde nicht mehr.

Allmählich wurde es voller am Bubendey-Ufer. Die 17 Minuten zurück nahe der Speicherstadt gestartete Auslaufparade würde bald auch hier ankommen.

Verdammt. Ich hatte mir tatsächlich eine Blase am rechten Fuß gelaufen. Die Kurven verursachten ein ungewohntes Rutschen des Fußes zur Seite. Das war nicht so gut.

Für einen Teilnehmer an der Auslaufparade war dieses Schiffe zu spät dran. Als Begleitschiff hatte es zu wenig Passagiere.

Auch wenn das Laufen nun schwieriger wurde, mein Zeitziel verlor ich nicht aus den Augen.

Nun fing auch noch das linke Auge an, Probleme zu machen. Da war wohl etwas reingeflogen, was sich nun so richtig schön festgesetzt hatte und ziemlich weh tat.

Überraschungen kurz vor Ende der sechsten Runde. Zunächst überholte ich Ole und setzte mich auf Platz 2. Ole hatte sich allerdings auch bei einem Stolperer an der Flutmauer verletzt.

Außerdem kam genau jetzt die Auslaufparade näher. Mieses Timing, denn nun ging es ja zunächst einmal wieder auf die Innenrunde.

29:44 Minuten für die sechste Runde. Alles unter 30 Minuten war zwar gut, aber etwas schneller wäre schon besser gewesen.

Auch hier waren jetzt die Parkplätze voll. Offenbar kam man ja doch irgendwo über die Flutmauer. Auf anderem Wege kam man von hier sonst nicht ans Wasser und konnte dann auch keine Schiffe sehen.

Ich lieferte mir derweil ein Wettrennen mit den ersten Schiffen der Parade. Aber trotz Gegenwind hatte ich da keine Chance. Die Schiffe ließen sich offenbar mit dem ablaufenden Wasser treiben.

Die Anderen war pünktlich da.

Ich kam allerdings für die Spitze der Auslaufparade zu spät.

Für die Alexander von Humboldt II war ich aber gerade noch rechtzeitig. Mit der hatte ich mir ja beim Trainingslauf am Tag zuvor ein langes Rennen von Blankenese bis nach Teufelsbrück geliefert. Da war ich noch schneller gewesen.

Wie geplant nahm ich für den Rest der Runde Zeit, um die Schiffe zu gucken und Fotos zu machen. Ich hatte ja ein wenig Zeit rausgelaufen.

Zwischendurch mußte ich natürlich auch noch auf Gegenverkehr achten.

Etwas verwirrend war, daß einige Schiffe schon wieder auf dem Rückweg waren.

Als neue Hindernisse auf dem Weg gab es nun sehr viele Passanten, an denen man auch noch vorbei mußte.

Und Läufer überrunden mußte man auch noch. Das war ja echter Streß. :-)

Noch ein letzter Blick auf die Auslaufparade. Dann ging es durch das Tor am Bubendeyweg wieder auf die Innenseite.

Mehr Schiffe gibt es hier:
826. Hafengeburtstag / Auslaufparade

Die achte Runde dauerte 32:28 Minuten. Davon hatte ich mindestens vier Minuten durch die Fotos verplempert. Aber das war ja geplant und auch Sinn dieses Marathons.

30:05 Minuten hatte ich jetzt für die letzte Runde, um unter vier Stunden ins Ziel zu kommen.

Ganz so warm wie es bei Mario hier aussieht war es dann doch nicht.

30:05 Minuten. Das klang einfacher als es war, denn ich war nun doch ziemlich am Limit, zumal ich mit der Blase am Fuß auch nicht richtig rund laufen konnte. Das linke Auge tat auch noch weh und tränte. Mit Wasser auswaschen hatte nichts geholfen.

Aber ich kam dem Ziel ja näher. Hier hatte ich schon einmal die Wende am Tankweg erreicht.

Blase, tränendes Auge. Oh, ich hatte schon viel angenehmere Marathons. Aber auch schlimmere...

Ganz schön viel Verkehr auf der Strecke. Dadurch wurde das Laufen auch nicht einfacher. Zumal das Zick-Zack durch die Leute ja genau dieselbe dumme Fußbewegung war wie bei den Kurven am Bubendey-Ufer. Und dadurch hatte ich mir ja die blöde Blase eingefangen.

Bei den vielen Passanten war es eine gute Idee, den Verpflegungsstand mit einem Helfer zu besetzten. Die Leute hätten uns sonst wohl alles weggetrunken.

Jetzt mußte ich nur noch unfallfrei und nicht zu langsam über den Kurs kommen.

Die Tatsache, daß mit zunehmender Laufzeit die Konzentration eher abnahm, war da nicht so hilfreich.

Zum letzten Male erreichte ich den Wendepunkt auf dem Bubendey-Ufer. Und ja, es ist derselbe Turm wie bei der Wende am Ende des Tankwegs.

Jetzt hatte ich noch acht Minuten bis ins Ziel. In der Runde 7 hatte ich nur knapp mehr als sieben Minuten gebraucht. 

Das klang komfortabel und sicher, war es aber nicht.

Irgendwie stolperte ich jetzt mehr über den Kurs als in früheren Runden und verlor mehr und mehr Zeit.

Also gab ich noch etwas mehr Gas.

Es wäre ja auch seltsam gewesen, wenn ich nun ausgerechnet bei meinem möglichen 100. Sub-Vier-Marathon erstmals an der Grenze gescheitert wäre.

Der schnellste Marathon über vier Stunden lag bei 4:08:10 Stunden.

Am Ende reichte die Zeit dann aber doch. Wenn gleich nur mit Mühen.

Jetzt noch schnell noch durch das Tor und fertig. Marathon geschafft. Mal wieder. :-)

Meine Marathon-Medaille Nr. 143. Erkämpft mit Blase in 3:59:30 Stunden. Platz 2 von acht Finishern (bei zehn Startern).

Danach mußte ich erst einmal eine ganze Weile ausschnauben. Der Kurs und das Wetter hatten doch einiges an Kraft gekostet.

Nun ging es bald mit der Fähre wieder zurück zu den Landungsbrücken.

Inzwischen war das linke Auge ganz zu und jede Bewegung tat weh. Darum gibt es von der Heimfahrt auch keine Bilder mehr. Ich blieb unter Deck im Schatten. Das half schon eine ganze Menge.

Erst zu Hause konnte ich das Problem dann lösen und zwei Tage später auch wieder normal gucken.

Trotz der Probleme war es doch ein guter Nachmittag. Das Erlebnis der vielen Schiffe, die Medaille und die Zahl von einhundert Marathons unter vier Stunden konnte mir keiner mehr nehmen.