30. Haspa Marathon Hamburg 2015
26
. April 2015

3. Der Marathon - Teil 1

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Karolinenstraße
Hamburg Messe
9.01 Uhr

Nur noch weniger Meter und das Spektakel würde auch für mich beginnen.

Karolinenstraße
9.01 Uhr / Km 0,01

Und los ging es. Rechts Seite sind noch die Glocke und unser Bürgermeister Olaf Scholz zu sehen.. Etwas weiter links gab es Anfeuerungen von der Maus.

Karolinenstraße
Hamburg Messe
9.01 Uhr / Km 0,05

Pünktlich zum Start setzte der erste Regen ein. Nicht sehr stark, aber immerhin. Nach 29 trocknen Jahren ein Novum.

Vor dem Holstentor
Holstenglacis
9.02 Uhr / Km 0,3

Ab Beginn hatte ich mit zwei Problemen zu kämpfen. Zum Einen waren mir die Zeitläufer für die drei Stunden gleich am Start davongeeilt und zum Anderen waren die Läufer um mich herum ziemlich langsam unterwegs.

Millerntorplatz
Reeperbahn
9.06 Uhr / Km 1,0

Der Startblock C versammelt eigentlich die Läufer, die eine Zeit zwischen 2:45 und 3:00 Stunden anpeilen. Dafür ist ein Tempo von 3:55 bis 4:15 Min/ Km erforderlich.

Reeperbahn
9.09 Uhr / Km 1,7

Obwohl ich ab Beginn Läufer überholte und überholte, war ich erst nach 4:40 Minuten bei Kilometer 1. Danach wurde es dann allmählich besser.

Reeperbahn
9.10 Uhr / Km 2,0

Die Drei-Stunden-Läufer waren inzwischen aber so weit nach vorne enteilt, daß ich sie kaum noch erkennen konnte.

Platz der Republik
Max-Brauer-Allee
Altonaer Rathaus
9.16 Uhr / Km 3,3

So nahm ich die Verfolgung der Ballons auf. Ein ziemlich irres Unterfangen. Aber ohne Hilfe der Zeitläufer würde ich mein Ziel sicherlich nicht erreichen können.

Holländische Reihe
9.18 Uhr / Km 3,8

Die immer wieder neuralgische erste Verengung durchlief ich zum Glück problemlos. Bis zu den Ballons war es aber immer noch weit.  

Bernadottestraße
9.22 Uhr / Km 5,0

21:05 Minuten für die ersten fünf Kilometer. 10 Sekunden schneller als geplant. Nach den 4:40 Minuten zu Beginn hatte ich das Tempo auf 4:06 Min/ Km gepusht.

Bernadottestraße
9.22 Uhr / Km 5,0

Eigentlich war ich deutlich zu schnell unterwegs. 4:15 Min/ Km war der Plan. Aber ich jagte ja noch Ballons.

Bernadottestraße
9.26 Uhr / Km 6,0

Meter um Meter schob ich mich nach vorne. Ich hatte das Tempo bis hierhin ganz gut vertragen.

Bernadottestraße
Halbmondsweg
9.29 Uhr / Km 6,6

Der westlichste Punkt der Strecke war erreicht.

Elbchaussee
9.30 Uhr / Km 7,0

Nun ging es wieder zurück in Richtung Stadtzentrum. Dabei hatte das Rennen doch gerade erst begonnen.

Elbchaussee
9.37 Uhr / Km 8,5

Schließlich hatte ich es dann geschafft. Die Drei-Stunden-Läufer waren eingeholt.

Klopstockstraße
9.41 Uhr / Km 9,5

Nun hatte ich gedacht, hinter den Ballons würde es etwas einfacher werden, das Tempo zu halten, zumal es ja etwas langsamer war. Aber das Gefühl hatte ich keineswegs. 

Palmaille
9.43 Uhr / Km 10,0

42:02 Minuten bei Kilometer 10. 20:57 Minuten für die zweiten fünf Kilometer. Das Tempo von 4:12 Min/Km war immer noch etwas höher als das geplante Tempo.

Breite Straße
9.46 Uhr / Km 10,7

Das Problem war, daß die Gruppe ständig an anderen Läufen vorbeizog und auch aus der Gruppe ständig Läufer abreißen ließen, oft nachdem sie eine Weile noch an den Zeitläufern drangehangen hatten.

St. Pauli Fischmarkt
9.47 Uhr / Km 11,0

Man konnte sich daher nie darauf verlassen, daß man sich an jemanden dran hängen konnte. ohne dabei gleich den Anschluß zu verlieren.

St. Pauli Fischmarkt
9.48 Uhr / Km 11,1

Und so nahm das Problem seinen Lauf. Einmal nicht hingeschaut und schon waren die Ballons etliche Meter enteilt.

St. Pauli Fischmarkt
9.48 Uhr / Km 11,1
St. Pauli Hafenstraße
9.50 Uhr / Km 11,5
St. Pauli Hafenstraße
9.51 Uhr / Km 11,7
St. Pauli Hafenstraße
Landungsbrücken
9.52 Uhr / Km 11,9

Der erste Stimmungshighlight ist an den Landungsbrücken. Hier läuft es sich wie von alleine, was zu einem Teil auch daran liegen mag, daß es hier bergab geht.

Bei den St. Pauli Landungsbrücken
9.52 Uhr / Km 12,0

Bei Kilometer 11 waren mir die Ballons erstmals enteilt. Einen Kilometer später hatte ich mich wieder herangelaufen.

Bei den St. Pauli Landungsbrücken
9.52 Uhr / Km 12,0

Ja, ich bin der Läufer unten rechts. Ich hatte es tatsächlich gewagt, mit einem Werder-Bremen-Trikot durch Hamburg zu laufen.

Aber wenn ich mich schon auf machte, dem Marathon meiner Heimatstadt (Bremen) die persönliche Bestzeit (Bremen-Marathon 2014)  abzunehmen, dann wenigstens im Bremen-Outfit.

Und zumindest die St. Pauli-Fans hatte ich alle auf meiner Seite.

Foto: www.marathonfoto.com

Bei den St. Pauli Landungsbrücken
9.52 Uhr / Km 12,0

Rechts klein im Nebel die Baustelle der Elbphilharmonie.

Bei den St. Pauli Landungsbrücken
9.53 Uhr / Km 12,1
Vorsetzen
9.54 Uhr / Km 12,3

Ich versuchte nun, mich so nah wie möglich an den Ballons zu halten. Vielleicht würde ich damit ja Erfolg haben.

Hohe Brücke
Nikolaifleet
9.57 Uhr / Km 13,0

Von der Idee, ich könne mich an die Hacken der Ballon-Läufer hängen und mich im Flow über die Strecke ziehen zu lassen hatte ich mich längst verabschiedet.

Bei dem Neuen Krahn
9.57 Uhr / Km 13,0

Die Hamburger Speicherstadt zur Rechten hinter dem Kanal.

Zippelhaus
10.00 Uhr / Km 14,0

Die 14 Kilometer unter einer Stunde. Wie nicht anders zu erwarten war, lag ich hinter den Ballons prima im Kurs. Und vom Start hatte ich sogar noch ein paar Sekunden zusätzlichen Puffer.

Willy-Brandt-Straße
10.01 Uhr / Km 14,2

An den Verpflegungsständen griff ich alle fünf Kilometer zu. So heiß war es ja nicht, als daß ich übermäßig hätte trinken müssen.

Wallringtunnel
10.04 Uhr / Km 15,0

1:03:26 Stunden. Also 21:24 Minuten für die dritten fünf Kilometer. Das war etwas zu langsam, allerdings nur neun Sekunden.

Das lag aber zum Teil auch daran, daß ich mal wieder den Kontakt verlor. Hier auf dem Foto sieht man es schon. Im Rennen sah ich es noch nicht.

Ballindamm
10.08 Uhr / Km 16,0

War es denn so schwer, den Ballons zu folgen? Ich war ja geneigt, das Tempo in etwas Abstand selbst zu gestalten. Aber einen Ballon hatten die Zeitläufer schon verloren. Würde auch der zweite Ballon verschwinden, hätte ich aus der Entfernung keine Kontrolle mehr.

Jungfernstieg
10.10 Uhr / Km 16,5

Es half alles nichts. Ich mußte mich ein drittes Mal an die Zeitläufer herankämpfen.

Neuer Jungfernstieg
10.11 Uhr / Km 16,7

Praktischerweise kamen genau jetzt etliche neue Staffelläufer ins Feld. Von denen waren einige sehr langsam, was auf dem her engen Kurs zusätzlich Probleme machte.

Neuer Jungfernstieg
10.11 Uhr / Km 16,7

So allmählich ging dieses ewige Aufholen an die Kräfte. Noch sah ich aber ganz gut aus. Auch wenn der Lutz 400 Meter später einen ganz anderen Eindruck haben sollte...

Foto: www.marathonfoto.com

Lombardsbrücke
10.13 Uhr / Km 17,2
Lombardsbrücke
10.14 Uhr / Km 17,3

Füre inen schnellen Blick über die Binnenalster sollte immer Zeit sein.

An der Alster
10.19 Uhr / Km 18,5

Am Ende der Lombardsbrücke hatte ich die Ballons fast wieder eingeholt, aber dann kamen ein Verpflegungsstand und die Eisenbahnunterführung und schon waren sie wieder ein paar Meter enteilt.

An der Alster
10.21 Uhr / Km 19,0

Da ich das Tempo nicht mehr selbst hochhalten konnte, hängte ich mich eine Weile  an eine schnelle Staffelläuferin ran und ließ mich mitziehen. 

Schwanenwik
10.22 Uhr / Km 19,2

Ich war mir zwar nicht sicher, wie lange ich das Tempo der Ballons noch würde mitgehen können. Klar war aber, daß ich für solche Aufholattacken keine Kraft mehr haben würde.

Herbert-Wichmann-Straße
10.23 Uhr / Km 19,5

Ich mußte jetzt also an den Zeitläufern dranbleiben. In der allmählich kleiner werdenden Gruppe müßte das doch auch einfacher werden.

Herbert-Wichmann-Straße
10.25 Uhr / Km 20,0

1:24:25 Stunden. Das machte 20:59 Minuten für die vierten fünf Kilometer. Alles im Lot. Von der Zeit her zumindest.

Sierichstraße
10.30 Uhr / Km 21,1

Halbmarathon nach 1:29:02 Stunden. 58 Sekunden Puffer auf das Temposoll und der Ballons direkt neben mir. Jetzt lief es doch gut.

Allerdings war es auch erst die Hälfte des Laufes...

Sierichstraße
Maria-Louisen-Straße
10.32 Uhr / Km 21,5

Ab hier würde es ein wenig hügeliger werden. Bis zum Stadtpark ging es eine Weile bergan und ab Kilometer 24,5 kämen dann die Alte Wöhr und die Fuhlsbüttler Straße. Und da geht es tendenziell auch eher nach oben.

Maria-Louisen-Straße
10.34 Uhr / Km 22,0

Diesen noch leichten Anstieg schaffte ich problemlos. Den Anschluß an den Ballon konnte ich hier halten.

Südring
10.38 Uhr / Km 23,0

Dafür verlor ich ihn dann, kaum daß es wieder flacher wurde. Verdammt. So unternahm ich dann einen weiteren, jetzt schon fünften Aufholversuch. Und bis Kilometer 24 kam ich noch einmal heran...

Saarlandstraße
10.44 Uhr / Km 24,4

... nur um dann endgültig den Kontakt zu verlieren. Ich konnte das Tempo nicht mehr halten. Über 24 Kilometer hatte ich alles herausgelaufen. Nun war der Akku alle.

Saarlandstraße
10.44 Uhr / Km 24,5

Und jetzt konnte ich nur noch zusehen, wie der goldene Ballon mehr und mehr Abstand auf mich gewann.

Ich hatte es versucht und ich war gescheitert. Das kam zwar nur sehr langsam bei mir im Kopf an, aber es war Fakt.

Wäre der Einbruch erst bei Kilometer 38 passiert, dann hätte ich mich vermutlich noch totgelaufen, um das Ziel doch noch zu erreicht. Aber bei Kilometer 24? Unmöglich.

Alte Wöhr
10.46 Uhr / Km 24,9

Am Ende fehlten mir also satte 14 Kilometer.

Natürlich würde ich nach dem Rennen nach Fehlern in der Vorbereitung suchen und gewiß würde ich welche finden. Aber niemals hatte ich so viele Fehler machen können, um 14 Kilometer zu verlieren.

Die Wahrheit war simpel: ein Marathon unter drei Stunden war mir nicht möglich. Und mit 46 Jahren würde ich kaum auf einen Leistungssprung hoffen können.

Aber ich hatte es versucht. Ich hatte über Wochen alles für das Ziel getan und wußte jetzt, daß es nicht möglich war.

Meine zwei Hauptziele des Tages würde ich erreichen: ich würde ins Ziel kommen und ich würde wissen, ob ich unter drei Stunden laufen kann. Erst das dritte Ziel hatte ich verfehlt: unter drei Stunden zu laufen.

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