Nun kam eine etwas mehr als fünf Kilometer lange Stichstraße, die es hin und zurück zu laufen galt.

Oliver Trauth als Erster des Marathonfeldes hatte das schon fast hinter sich.

Die Strecke war schon etwas netter als die Landstraße, aber wirklich abwechslungsreich war es auch hier nicht.

Und so lief ich Kilometer um Kilometer. Das ging immer noch recht locker. Aber eigentlich hätte ich Michael endlich einholen müssen...

Nicht weit von Buchelberg entfernt dann die Wende.

Und nun die ganze Strecke wieder zurück. Immerhin hatte ich nun Michael im Blick.

Der Hund war auch noch da, aber er verhielt sich friedlich. Das hatte ich zuletzt in Bad Arolsen ganz anders erleben müssen.

Die Ordnung war wieder hergestellt. Michal hatte ich überholt. Der Werder Bremen Fan (ich) war wieder vor dem Läufer im Mayern-Trikot.

Nicht weit hinter dem Verpflegungsstand 6 kam man noch einmal bei der Nummer 5 vorbei.

Das sieht doch immer noch gut aus.

(Foto: Michael W.)

Respekt, Respekt. Und sie war noch lange nicht die Letzte im Feld, auch wenn es auf diesem Foto so ein wenig den Anschein hat.

Die Ödnis machte schnell. 49:42 Minuten für die dritten zehn Kilometer.  Dabei hatte ich mich gar nicht absichtlich beeilt.

2:32:02 Stunden hatte ich insgesamt auf der Uhr.

Ufff... damit war dieser Part auch geschafft.

Zur "Abwechslung" ging es nun fünf Kilometer auf der Landstraße weiter.

Na super...

Irgendwie hatte ich das dringende Bedürfnis aufs Tempo zu drücken, ließ es dann aber. Bis fünf Tage vor dem Lauf hatte ich noch mit einer Erkältung gekämpft, da wollte ich es nicht übertreiben.

Und eine super Zeit war mir ohnehin schon so gut wie sicher.

Als ich von der K15 endlich runter war, ließ ich dem Tempo dann doch freien Lauf. Wobei... so sehr viel schneller wurde ich dann doch nicht.

Sieht so aus, als würde sich da jemand auf das Ziel vorfreuen.

(Foto: www.go4it-foto.de)

(Foto: www.go4it-foto.de)

Und schon waren es nur noch etwas mehr als 4,2 Kilometer.

Der neunte und auch letzte Verpflegungsstand des Laufes.

Diesen Hund zu überholen war nicht so einfach, da weder das Tier noch das Herrchen Platz machen oder auch nur mal etwas geradeaus fahren/laufen wollten.

Fußgänger ließen sich da leichter und vor allem auch ungefährlicher überholen.

Mit 50:39 Minuten waren die vierten zehn Kilometer langsamer als die dritten, aber immer noch schneller als die ersten und zweiten.

Nun war ich zwar zurück in Kandel, aber wie schon zwei Wochen zuvor auf Malta zogen sich diese letzten 2,195 Kilometer endlos dahin.

Nun ganz am Ende hatte ich dann doch noch Power für ein flottes Finale.

Naja... das sieht schon ein wenig gequält aus.

Foto: www.go4it-foto.de)

Aber den allerletzten Kilometer würde ich auch noch schaffen.

Foto: www.go4it-foto.de)

Fast geschafft. Links von mir war die Bienwaldhalle und rechts hinter dem Zaun das Bienwaldstadion mit dem Ziel.

Diesen Läufer überholte ich auch noch schnell...

... und dann hatte ich freie Bahn ins Stadion hinein.

Anders als bei manch anderem Lauf durfte man hier fast die volle Runde auf der Laufbahn laufen.

Jetzt noch die Kurve...

... und schon ging es in den Schlußspurt.

Und geschafft. Am Ende 3:34:16 Stunden auf der Uhr. Die letzten 2,195 Kilometer in 4:47 Min/Km. 

Was allerdings fehlte war die Medaille. Die gab es erst in der Halle. Das fand ich nicht so gut. Aber da kannte ich ja noch nicht die ganze Wahrheit.

Rasch ein wenig Trinken...

... und noch ein Foto mit einer der Kandeler Bienen und dann ab in die Halle zur Medaille.

Da hatte ich aber Glück, daß ich noch eine Medaille bekam. Die gab es nämlich nicht für jeden, sondern nur zu kaufen. Dabei konnte man in der Anmeldung zwar schon eine bestellen, was allerdings nicht dem Besteller zugeordnet wurde.

Ergo: es gab vor Ort so viele Medaillen wie es Vorbesteller gab. Die wurden dann allerdings wahllos an die Läufer verkauft, die zuerst kamen.

Tolles System...

Aber ich hatte ja noch eine Medaille bekommen. Eine große Tragödie blieb mir somit erspart. Und dem Veranstalter auch...

Das Rückfahrt war dann eher unerfreulich. Schon am Bahnhof Kandel hatte ich einen Kreislaufkollaps, wobei ich es noch in den Zug nach Karlsruhe schaffte, in dem ich dann erneute umkippte.

Mein Zug nach Hause fiel dann aus und ich mußte kurzfristig umbuchen.

Statt um 21.38 Uhr kam ich erst um 23.32 Uhr in der Heimat an. Zum Glück hatte sich der Kreislauf wieder stabilisiert.

Es war zwar nett von der Bahn, daß ich kurzfristig und kostenlos auf einen anderen Zug umbuchen konnte. Da ich um diese Uhrzeit aber keinen Bus mehr nach Hause bekam, mußte ich Geld in ein Taxi investieren.

Aber immerhin hatte ich es geschafft und ein schönes Wochenende in Kandel erlebt.

Und meine 140. Marathon-Medaille mitgebracht.