83 Minuten war ich hier schon einmal gelaufen und links abgebogen. Da schien aber noch die Sonne und die Strecke war leerer.

Nun goß es in Strömen und der Kurs war voll mit Halbmarathonläufern.

Die Halbmarathon-Läufer starteten um 9.15 Uhr vor der Burg von Mdina (genau wie die Marathon-Läufer um 7.30 Uhr) und waren hier bei Km 5,2.

Eine war eine wahnwitziges Überholen. Im wilden Zick-Zack suchte ich mir den Weg durch die deutlich langsameren Läufer um mich herum.

Das nasse Untergrund und der teilweise Verkehr auf der Nebenfahrbahn machten die Sachen nicht einfacher.

" I dont stop when I'm tired I stop when I'm done" stand auf dem Schild.

Im Wettlauf mit dem Wasser ging es durch Attard bergab.

Irgendwie versuchte ich zwar immer, die tiefsten Stellen zu umlaufen, aber noch nasser konnten die Schuhe eh nicht werden.

Dafür verschwand nun der Matsch vom Schlamm-Lauf am Freitag zuvor. :-)

Nun ging es durch die engeren Gassen. Da war mit Überholen gar nichts mehr zu wollen und ich konzentrierte mich auf die Fotos und darauf, nichts und niemanden über den Haufen zu rennen.

Kaum war ich aus dem engen Gewühl raus, ging es weiter mit dem Überholen.

Dabei zog ich auch am 2:00-Stunden-Zeit-Läufer der Halbmarathonies vorbei. Das war für den Marathon die Marke für 3:45 Stunden.

Ganz offenbar war ich nicht der Einzige, der trotz des Regens Spaß hatte. Naja, viele Mitlacher hatte ich nicht...

Nun waren wir auf der Hauptstraße Richtung Valetta. Auf direktem Wege wären wir nun nach acht Kilometern im Ziel gewesen, aber da waren noch ein paar Umwege in der Strecke.

Links unten der "Weg" ist Teil des Wignacourt-Aqueduct. Das hatte ich mir in Teilen schon am Freitag angesehen gehabt.

Hier wird das Wignacourt-Aqueduct besser sichtbar.

Im 17. Jahrhundert wurde mit Hilfe des Aquädukts die Wasserversorgung sichergestellt. Die Länge betrug mal 15 Kilometer.

2:36:22 Stunden bei Km 30 machte 50:58 Minuten für die dritten zehn Kilometer. Wie nicht anders erwartet wurde ich schneller.

Etwas hatte der Regen nun nachgelassen. Aber es war dennoch anders als ich mir Malta vorgestellt hatte.

Aber egal. Ich war gut auf der Strecke unterwegs und der Magen hatte sich auch nicht wieder gemeldet.

Da hatten andere wohl auch mit wärmeren Wetter gerechnet. Dafür mußte man den Wetterbericht aber gründlich mißachtet haben.

Um zusätzlich Kilometer zu machen ging es ein wenig ins Gewerbegebiet von Birkirkara. Das war zwar nicht sehr hübsch, hatte aber grandiose Pfützen, die sich zum Teil quer über die ganze Straße zogen.

Manchmal lief auch nur das Wasser quer über die Strecke. Also wer jetzt noch immer keine nassen Schuhe hatte, der war nicht auf dem offiziellen Kurs gelaufen.

Manche Schilder an der Strecke waren echt der Brüller. Wobei dieses nicht wegen des Marathons an die Straße gestellt wurde.

Der Regen hatte jetzt aufgehört und es kam sogar die Sonne heraus.

Die Suche nach einem Regenbogen blieb aber erfolglos.

Das wäre beinahe schief gegangen. Da ich diese Pfütze schon von weitem sah, lief ich großzügig links vorbei und scherte dann erst nach rechts. Der Absatz war aber so glatt, daß ich einfach darüber rutschte. Warum ich dabei nicht auf die Schnauze geknallt bin, war schon ein Wunder.

Mit der Kamera war nach so viel Regen nicht mehr viel zu wollen. Ich hatte auch nichts mehr am Körper, womit ich die Linse hätte trocknen können.

Insgesamt verliert man auf der Gesamt-Strecke rund 220 Höhenmeter. Wie hier auf der Brücke ging es aber auch immer wieder mal bergauf. Man kann sagen, der Kurs ist zwar überwiegend, aber nicht nur flach.

Ich lief immer noch gut. Die Zeit um 3:40 Stunden war in Greifweite.

Von der einen Brücke runter, auf die nächste Brücke wieder rauf.

Der Abzweig Richtung Valetta. So allmählich konnte man spüren, wie der Weg zum Ende kam.

Mit Hilfe der hellen Mauer konnte ich dann meine Kamera neu einstellen und zumindest einen Teil der Bildqualität retten.

Und lecker Orangen haute ich mir auch rein.

Immer noch war ich fleißig am Überholen, auch wenn die Läufer um mich herum natürlich immer mehr auf meinem Niveau liefen.

Blauer Himmel, Sonne. Mn glaubt es kaum.

Einige Straßen kamen mir nun wieder bekannt vor. Die hatte ich wohl schon in den Vortagen abgefahren.

Und liefen wir kurz vor der Hauptstadt Valetta, die wir aber nicht erreichen würden.

Wer die Hügel von Valetta schon einmal abgewandert ist, der wird wissen, warum man dort nicht so gerne einen Marathon enden lassen möchte.

Am Tor liefen wir nicht mehr vorbei...

... dafür aber an der Mauer entlang.

Und schon waren es nur noch 5,2 Kilometer bis ins Ziel.

Nun bekam ich allmählich Probleme. Das mäßige aber stetige Auf und Ab in den Kilometern ab 31 hatte doch Kraft gekostet.

Nun ging es spürbar nach unten. Das liegt mir gar nicht. Also nahm ich erst einmal Tempo heraus.

Das konnte ich mir auch deshalb erlauben, da ich hier auf den 1:55-Stunden-Läufer des Halbmarathons aufgelaufen war. Das war dann 3:40 Stunden für den Marathon. Da wollte ich ja hin.

Schließlich erreichte der Kurs Meereshöhe. Das war schon einmal sehr beruhigend.

Nun ging es "nur" die 4,4 Kilometer immer an Meer entlang bis ins Ziel.

Aber auch das kann so lang werden.

Hier gab es wieder die leckeren Mini-Flaschen Iso. Nachdem ich Blau gekostet hatte, nahm ich hier Rot und Orange.

Schmeckte alles vor allem sehr süß.

Blick über die Bucht. Da an der Mauer waren wir ans Wasser gekommen.

Und wieder ein Kilometer geschafft. Jetzt war ich wieder besser dabei.

Jetzt war es ja auch wieder flach. Außerdem gab es reichlich zu gucken und zu fotografieren.

Wieder ein Getränkestand mit Pfadfindern. Auch wenn das hier auf dem einzigen brauchbaren Foto nicht zu sehen ist.

Wenn man schon mal am Getränkestand pausiert, kann man ja noch ein paar Fotos machen.

Mit Blick auf die Kirche war die zweite Bucht geschafft und wenn ich nur besser auf die Karte gesehen hätte, dann hätte ich auch gewußt, wie viele Buchten noch kommen würden.

Drei verschiedene Orte an einer Bucht auf 300 Metern. Kein Wunder, daß die Navis hier verrückt spielen.

Ich hatte auch erst mit Schirmmütze laufen wollen, aber dafür war es mir zu windig.

3:27:03 Stunden nach 40 Kilometern. Das sah doch prima aus. Und mit 50:41 Minuten waren die vierten zehn Kilometer wieder die schnellsten des Tages. Ein glatter Steigerungslauf.

Okay... die vorletzte Bucht. Das Fort Manoel sah ich vom Hotel aus. Nur von der anderen Seite. Und vor der Hoteltür lag das Ziel.

Traumhafte Blicke bei nun traumhaftem Wetter. Sogar der Wind hatte ich gelegt.

Eine letzte Erfrischung vor dem Finish.

Aber von Finish konnte noch keine Rede sein. Die letzten beiden Kilometer zogen und zogen sich.

Hinter der Tankstelle ging es rechts rüber zum Fort Manoel und hinter der Kreuzung begann dann die letzte Bucht.
 

Nun waren wir doch schon so gut wie auf der letzten Geraden. Aber auch die zog sich dahin.

Schräg rechts war schon das Hotel zu erkennen. Das sah doch gar nicht mehr so weit aus.

Auf der anderen Seite der Bucht konnte man Valetta sehen.

Traumhafter Blick.

Jetzt ging es aber endlich ans Finale. Das gelbe Tor war noch nicht das Ziel.

Tückische Sache.

Nun wurde schon einmal in Halbmarathon-Läufer und Marathon-Läufer getrennt. Jeder Wettbewerb hatte einen eigenen Zielkanal.

Aber nun war es ja fast geschafft und ich konnte die letzten Meter bis ins Ziel meinen 139. und bisher südlichsten Marathons genießen.