Die Anreise aus Hamburg war recht knapp und warum der folgende Stadtbus für die kleine Strecke zum See eine halbe Stunde benötigt, habe ich auch nicht verstanden.
 

Nach etwas mehr als fünf Stunden Anreise kam ich dem Ziel dann sehr nahe.

40 Minuten vor dem Start war ich dann da. Etwas knapp, was die Zeit betrifft, aber das ging leider nicht anders.

Der Rubbenbruchsee ist ein Ende der 60er Jahre künstlich angelegter See im Westen von Osnabrück.

Er hat eine Länge von knapp 1,3 Kilometern und eine Breite von circa 300 Metern. Er ist bis zu 24 Meter tief.

Na, da hat ja jemand fleißig gebuddelt. 

Jetzt aber erst einmal schnell die Startnummer abgeholt und sich schnell umgezogen.

Dafür hätte ich ganz offiziell auch das nahe Café-Restaurant nutzen dürfen, allerdings wollte ich da nicht einer der beiden Toiletten besetzt halten. Und draußen auf dem Parkplatz geht es ja auch.

5° bis 6°C.

Start und Ziel war direkt beim Café-Restaurant am nördlichen Ende des Sees aufgebaut.

Der Vorrat sollte reichen. Und wieder Kräcker im Angebot. Diesmal keine Tuc, aber das scheint der neue Trend zu werden. Lecker. Inzwischen esse ich das Zeug auch privat.

Besonders innovativ fand ich die persönlichen Becher. 

Jeder Läufer hatte seinen eigenen Becher. Das spart jede Menge Müll.

Die Ziellinie wurde von diesem Fahrrad markiert.

Hier konnte man auch ablesen, wie viele Kilometer man am Ende jeder Runde gelaufen hatte. So ganz einfach war das nicht.

63 Leute hatten sich für diese Premiere angemeldet. Es wären sicherlich mehr gewesen, aber das Teilnehmerlimit war schon frühzeitig erreicht.

55 Läufer hatten nicht angesagt und 50 Läufer kamen dann an den Start.

Als offizielle Zeit diente diese Uhr. Das paßte prima zu der auch sonst recht familiär gehaltenen Veranstaltung.

Anstelle eines Startschusses wurde mit Brötchentüten geknallt. Nette Idee.

Und los ging es. Es war zwar kühl (5° bis 6°C), aber es war trocken und nur mäßig windig. Da hatte der Wetterbericht mit Sturm und Regen schlimmeres vorhergesagt.

Vorne zog die Spitze davon. Da waren doch recht ambitionierte Läufer am Start. Also wieder nichts mit einem Pokal für mich.

Aber egal. Ich wollte einfach nur laufen. Durfte auch ruhig bei 3:50 Stunden enden.

Die erste Runde beendete ich recht schnell. 5:20 Min/Km.

Gelaufen werden neun Runden. Die erste und die letzte Runde gehen nur um den See herum (3,095 Kilometer). Die Runden zwei bis acht wurden durch eine zusätzliche Schleife südlich des See ergänzt (insgesamt 5,14 Kilometer).

Die zweite Runde ließ ich etwas ruhiger angehen. Der Lauf war ja noch lang genug.

28:15 Minuten für Runde 2. Gemütliche Runde.

Ein wenig Matsch gab es auch. Der beschränkte sich aber auf dieses kurze Stück.

Das Highlight des Kurses war ein circa 500 Meter langes Trail-Stück auf der südlichen Schleife.

Das Stück macht richtig Spaß.

Ich wurde hier immer ein wenig schneller.

Auch am nördlichen Rande des Sees gab es ein kurzes Stück durch den Wald. Aber so schön wie im Süden war es nicht.

Es war insgesamt eine sehr schöne Strecke.

Nur die West-Seite am See fühlte sich immer etwas lang an.

Runde 3 in 27:37 Minuten
Runde 4 in 27:18 Minuten

Ich nahm also allmählich Tempo auf. Nun war ich schon schneller als auf der ersten Runde.

Halbmarathon dann in 1:52:49 Stunden. Das lief auf eine Zeit unter 3:45 Stunden heraus. Es war zwar noch ein weiterer Halbmarathon zu laufen, aber ich fühlte mich immer noch gut.

50 Läufer auf 5,14 Kilometern macht je 102,8 Meter ein Läufer. Das konnte schon mal etwas einsam werden.

Runde 5 in 26:45 Minuten. Wieder 33 Sekunden schneller.

In der Runde 6 hatte ich eine wichtige Mission zu erledigen.

Es mochte ja sein, daß in der Fußball-Bundesliga Werder Bremen derzeit nicht an Bayern München vorbei kommt, aber das muß ja nicht auch für den Marathon gelten.

Und so zog Werder-Fan Falko an Bayern-Trikot-Träger und Veranstalter Michael vorbei. Er glaubte sogar, ich würde ihn überrunden und läge auf Platz 3, aber dem war natürlich nicht so.

Ein wenig aufpassen mußte man auf dem Trail-Stück schon, aber ich kam jede Runde gut durch. Es war ja trocken.

Im Sommer läuft es sich hier bestimmt auch sehr schön.

Runde 6 in 26:12 Minuten. Und wieder 33 Sekunden schneller als die Runde zuvor. Das lief richtig gut. Und der flache Kurs kam mir dabei entgegen.

Auch ohne einen Läufer im Trikot von Bayern München vor der Nase hielt ich das Tempo schön hoch.

Und auf der Trail-Passage im Süden legte ich immer noch ein wenig Tempo zu.

Im West-Teil des Kurses am See ließ das Tempo dann immer etwas nach. Aber wenn sich ein schneller Läufer in Sichtweite befand, konnte sich auch das Tempo rasch wieder erhöhen.

Runde 7 in 25:56 Minuten. Und wieder schneller als die Runde zuvor. Das Tempo lag nun knapp bei 5:00 Min/Km.

So psychologisch waren die verschieden langen Runden sehr hilfreich. So war ja schon Runde 7 die vorletzte lange Runde. Und nach Runde 8 kam dann nur noch eine kurze Runde. 

Also war schon Runde 6 die Runde, nach der die vorletzte lange Runde kam.

Da kann man den Zieleinlauf schon bei Kilometer 23,7 vor den Augen sehen.

Und schon hieß es dann auch Abschied nehmen von der Südschleife, die ich hier gerade zum letzten Mal beendet hatte. Ein wenig Extra-Tempo nahm ich mir natürlich mit.

Ab ging es in die letzte Runde. Nun waren es nur noch 3095 Meter bis ins Ziel.

Runde 8 in 25:13 Minuten. Jede der sieben langen Runde schneller als die zuvor. 3:02 Minuten war Runde 8 schneller als Runde 2.

Anders als die sieben Runden zuvor ging es hier nun direkt nach Rechts und nicht mehr nach Links in die Südschleife.

In der letzten Runde legte ich dann noch einmal richtig zu. Unter 3:40 Stunden hatte ich fast schon sicher, aber das ging ja noch besser, wenn man sich etwas bemüht.

4:40 Min/Km hatte ich nun drauf. Das machte die Kurven hier gleich noch besser.

Über den See konnte man schon das Café-Restaurant sehen. Da war auch das Ziel. Das war aber immer noch ein Stück zu laufen.

Am Ende setzte ich dann noch den letzten Turbo ein, um sogar noch unter 3:38 Stunden zu bleiben. Aber das Ende zog sich und zog sich.

Noch ein paar Meter...

... und fertig. 3:37:59 Stunden offiziell. Und meine Marathon-Medaille Nr. 134.

Auf meiner Uhr, die ich erst hinter dem Ziel stoppte, hatte ich zwar nur 3:37:57 Stunden, aber egal.

Am Ende landete ich auf Platz 7 von 48 Finishern, kam fast eine halbe Stunde vor der Damen-Siegerin ins Ziel und ich gewann meine Altersklasse M45 (sechs Starter, fünf Finisher). Dafür gab es aber leider keinen Pokal.

Leider konnte ich nicht noch länger bleiben, da ich wegen einer Familien-Sache schnell wieder in Hamburg sein mußte.

Also schnell umziehen und ab in Richtung Bus zum Bahnhof. Nach nicht ganz fünf Stunden war ich dann wieder zu Hause.

Eine tolle neue Veranstaltung. Da fühlte ich mich so richtig wohl. Und sollte es 2015 eine zweite Austragung geben (da bin ich mir fast sicher), dann werde ich gerne wieder dabei sein. Hoffentlich dann mit ein wenig mehr Zeit.