4. Twistesee-Adventsmarathon 2014
29. November 2014

Zwei Jahre zuvor war ich schon einmal beim Twistesee-Adventsmarathon gestartet. Damals war ich an der Strecke
mit ihren vielen Höhenmetern (ca. 680 rauf und auch wieder runter) verzweifelt. Gleiches passierte mit Pfingsten 2011
beim Bad Arolsener Waldmarathon, der in derselben Gegend auf etwas anderer Strecke verläuft. Also keine guten
Erinnerungen an den Twistesee.

Als es allerdings auf Grund glücklicher familiärer Umstände kurzfristig einen freien Samstag gab, fuhr ich ein weiteres
Mal nach Bad Arolsen, um mich mit der Gegend zu messen.

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Bahnhof Bad Arolsen
8.37 Uhr

Etwas mehr als fünf Stunden nach dem Aufstehen kam ich in Bad Arolsen an.

Twistesee-Halle
8.47 Uhr

Zehn Minuten später dann Eintreffen an der Twistesee-Halle im Bad Arolsener Stadtteil Wetterburg. Auch wenn Bad Arolsen nicht gerade groß ist, waren das immerhin 5,2 Kilometer vom Bahnhof.

Twistesee-Halle
9.12 Uhr

In der Halle konnte man sich für kleines Geld ein schönes Frühstück gönnen.

Twistesee-Halle
9.12 Uhr

Ich sah erst einmal zu, daß ich meine Nachmeldung zum Abschluß brachte. Die Frist lief um 9.30 Uhr ab und ich war mir nicht sicher, wie verbindlich mein per eMail am Vortag gesendete Teilnahmewunsch war.

Klappte aber alles prima und ich bekam Startnummer 271. Am Ende gab es sogar noch 37 Nachmelder nach mir.

Twistesee-Halle
8.47 Uhr

Organisator Jochen Wierschula erklärt dann noch den Ablauf der Veranstaltung und gibt Informationen über die Strecke.

Der Marathon wird zwar offiziell vom "Sportsevent-Team" ausgerichtet. Dahinter stecken aber ausschließlich Jochen Wierschula und seine Familie.

Wetterburg, Kreuzpfad
10.46 Uhr

Der wichtigste Hinweis war sicherlich der, daß der Start ungefähr einen Kilometer Fußweg entfernt war und man sich daher zeitig auf den Weg machen sollte.

Twistesee, Café am See
10.53 Uhr

Leicht diesiges Wetter, kaum Wind, trocken, 2°C. Gutes Wetter zum Laufen. In den Tagen zuvor versprach der Wetterbericht immer Sonne. Aber die ließ sich nicht blicken.

Twistetalsperre
10.58 Uhr

Vor dem Start hieß es, sich irgendwie warm zu halten.

Twistetalsperre
10.59 Uhr

308 Meldungen, rund 270 am Start. Etliche davon Vielfach-Starter beim Adventsmarathon. Den Lauf gab es von 1981 bis 2009 ja schon einmal unter anderer Leitung. Seit 2011 die Neuauflage der Traditions-Veranstaltung.

Twistetalsperre
10.59 Uhr

Die letzten Augenblick vor dem Start.

Twistetalsperre
11.00 Uhr / Km 0,1

Und los ging es. Am Anfang ein wenig eng, aber das Feld hatte sich schnell sortiert.

Twistetalsperre
11.01 Uhr / Km 0,2

Für mich ging es darum, nicht ein drittes Mal an einem Marathon am Twistesee zu verzweifeln. Also: irgendwie locker über den Kurs und die 680 Höhenmeter rauf und runter zu kommen.

Meine "Bestzeit" von 2012:
4:21:00 Stunden.

Twistesee
11.04 Uhr / Km 0,8

Nach 800 Metern erreicht man das Ziel. Von der falschen Seite zwar, aber immerhin. Später lief man dann von der anderen Seite den See wieder entlang und dann wurde es wirklich ein Zieleinlauf.

Twistesee
11.05 Uhr / Km 0,9

Eigentlich ist der Twistesee ja gar kein See, sondern ein aufgestauter Teil des Flusses Twiste, aber das soll nicht weiter stören.

Twistesee / B450
11.15 Uhr / Km 2,7

Durch diese Unterführung ging es bei Km 40 wieder zurück. Jetzt aber ging es nach links in eine lange Schleife.

Twistesee / B450
11.17 Uhr / Km 3,0

Die ersten vier Kilometer sind noch schön flach. Ich ließ es ruhig angehen. Wichtiger als die Zeit war mir ein gutes Ankommen.

Twistesee-Stübchen am Vorstau / B450
11.18 Uhr / Km 3,2

Da ich ja erst am Donnerstag spät abends erfahren hatte, daß ich würde mitlaufen können, war die "Vorbereitung" eher hektisch bis nicht vorhanden. Zudem mußte ich bis fünf Tage vor dem Marathon noch eine erkältungsbedingte Laufpause aussitzen. Das galt es auch auszugleichen.

Nachtigallenbusch
11.21 Uhr / Km 3,8

Und dann kamen die erste nennenswerten Höhenmeter. Die nahm ich noch locker joggend.

Nachtigallenbusch
11.26 Uhr / Km 4,6

Der Matsch wurde zwar erst für die Kilometer 11 und 12 versprochen, aber hier schon einmal eine Einstimmung.

Nachtigallenbusch
11.32 Uhr / Km 5,7

Leicht profiliert ging es über die gut zu laufenden Weg östlich vom Twistesee.

Heidekreuz
11.36 Uhr / Km 6,5

Es waren einige Nikoläuse im Feld. Ich hatte nur eine Mütze dabei. Nach der Erkältung in der Vorwoche und den nicht so guten Erfahrungen aus den Vorjahren wollte ich es mir nicht unnötig schwer machen.

Nachtigallenbusch
11.43 Uhr / Km 7,8

Ich war immer noch gut drauf, hatte als Hörbuch von Marc.Uwe Kling "Känguru-Manifest" dabei und ein paar instrumentale Stücke aus diversen Soundtracks. Also alles schön ruhig für den Anfang.

Auf dem Hermannshagen / Apenberg
11.48 Uhr / Km 8,7

Zum Glück gab es den Tag kaum Wind. Das machte das Laufen über das kommende Stück über das freie Land einfacher.

Apenberg / B450
11.54 Uhr / Km 9,8

Die Bundesstraße war für uns Läufer abgesperrt. Da kam man sicher rüber.

Auf der anderen Seite wartete der zweite Verpflegungsstand.

Lisbethstein
11.55 Uhr / Km 10,0

55:53 Minuten. Das ging sehr gut los. Rein rechnerisch war das ein Kurs unter die Vier-Stunden-Marke, aber die schwereren Passagen lagen noch vor uns.

Lisbethstein
11.57 Uhr / Km 10,4

Also schön ruhig kontrolliert weiter laufen. Das sah alles sehr gut aus.

Lisbethstein
11.59 Uhr / Km 10,7

Der angekündigte Matsch auf dem Kilometer 11 und 12 war nicht so schlimm wie gedacht. Wohl besser so.

Dafür kündigte sich in der Ferne Unheil an. Ungefähr 100 Meter voraus lief ein Hund mit.

Langenwald
12.06 Uhr / Km 12,0

Nun nahm ich das Tempo ein wenig raus. So konnte ich den Hund vielleicht ausweichen. Meine Hoffnung galt nun dem "Notausstieg" hinter Km 13. Dort kann man abkürzen und kommt nach ca. 500 Meter bei Km 34 zurück auf die Strecke. Für die, die keinen ganzen Marathon laufen möchten.

Großer Hundsrücken
12.11 Uhr / Km 13,0

Hundsrücken. Toller Name für die Ecke, wo ich hinter dem Hund herzuckelte, obwohl ich auf der flachen Strecke hätte schneller sein können.

Der Hund läuft hier genau vor dem Läufer in Schwarz (der zweite Läufer von rechts... bzw. der erste Läufer von rechts, denn ganz rechts läuft ja eine Läuferin).

Großer Hundsrücken
12.14 Uhr / Km 13,5

Jetzt ging es drum. Geradeaus der "Notausgang", links der Verpflegungsstand. Jetzt mußte ich irgendwie dieses laufende Hindernis loswerden.

Alte Wildunger Straße
12.15 Uhr / Km 13,6

Mist. Der Hund war immer noch da und tänzelte stetig von rechts nach links nach rechts und kein Platz um neben der Strecke zu überholen.

In der Ausschreibung habe ich nichts über Hunde gefunden. Aber offenbar sind die am Twistesee zumindest geduldet.

Am Ofenkessel
12.20 Uhr / Km 14,7

Schließlich konnte ich mich im Schutze eines weiteren Läufers am Hund vorbei schieben. Mit einem Sprint über 100 Meter holte ich etwas Vorsprung, denn jetzt hatte ich den Köter ja drohend im Nacken.

Am Ofenkessel
12.23 Uhr / Km 15,4

Auf was hatte ich mich da bloß eingelassen? Jetzt ging es das Gefälle hinunter nach Landau. Den Hund im Nacken stürzte ich mich den Abhang hinunter.

Am Ofenkessel
12.25 Uhr / Km 15,8

Nun war es echt vorbei mit dem Spaß. Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren. Alleine die Vorstellung: wenn ich dort gestolpert wäre, hätte mich als nächstes das Paar mit dem Hund erreicht. Die waren direkt hinter mir, nur ca. 50 Meter entfernt.

Ich mußte da einfach nur weg.

Am Ofenkessel / Landau
12.26 Uhr / Km 15,9

Sicher unten angekommen ging es an den Verpflegungsstand. Ich griff mir schnell ein Getränk und lief ohne Stop weiter. Jetzt im Flachen würde ich endlich mehr Vorsprung herausholen.

Burggrund / Landau
12.27 Uhr / Km 16,1

Wir streiften nun Landau und setzten den Lauf Richtung Süden fort.

Burggrund / Landau
12.27 Uhr / Km 16,1

Der Hund verweilte wohl etwas länger bei der Verpflegung und war nicht mehr zu sehen.

Stolzenberg
12.30 Uhr / Km 16,7

Jetzt ging es an eine 18%-ige Steigung. Den Einstieg legte ich noch joggend zurück, dann ging ich ins Gehen über.

Stolzenberg
12.31 Uhr / Km 16,8

Von dem Nikolaus hier links wurde ich mehrfach überholt. Immer wieder blieb er stehen und filmte und holte dann wieder auf. So kann man es auch machen.

Stolzenberg
12.39 Uhr / Km 17,8

Der Vorsprung vor dem Hund schien nun weit genug zurück, um schnell eine Pinkelpause einzulegen. Die Ecke voraus mit der nachfolgenden leichten Steigung schien perfekt. Die Pause war dringend notwendig, aber auch...

ein ganz böser Fehler.

Stolzenberg
12.40 Uhr / Km 17,9

Der Vorsprung vor dem Hund war groß genug gewesen. Der kam erst jetzt. Aber ich wieder loslaufen wollte, riß das Gummi meiner Laufhose. Sofort hing das Ding in der Kniekehle. So eine Scheiße.

Reparieren, die Hose bis ins Ziel festhalten oder ausziehen und in Unterhose weiterlaufen. Bei 2°C. Das waren meine Alternativen.

Und der Hund war natürlich an mit vorbei. So eine Scheiße. Immerhin stand ich dieses Mal ausreichend neben der Strecke, also einigermaßen außer Gefahr.

Stolzenberg
12.50 Uhr / Km 19,1

Beim Lübeck-Marathon 2013 reparierte ich die Hose mal in drei Minuten. Diesmal sollte es elf dauern. Derweil wanderte ich immerhin einen Kilometer zusammen.

Jungfernkopf
12.55 Uhr / Km 20,0

Laufzeit 1:54:31 Stunden. 58:38 Minuten für die zweiten zehn Kilometer.

Ich hatte irre viel Zeit verloren, aber nur 100 Meter nachdem ich mit repariertem Gummi wieder laufen konnte war klar: diesen Marathon würde ich unter vier Stunden beenden.

Man darf bei einem Marathon vieles mit mir tun, aber eines nicht: mich verärgern.

L3198
13.00 Uhr / Km 21,0

Erst dieser dämliche Köter und dann das Gummi. Zum Kotzen.

Aber mit der Wut im Bauch rannte ich nun das Feld von hinten kommend in Grund und Boden. Und erfahrungsgemäß ließ ich mich nicht aufhalten, wenn ich erst einmal in ein Wuttempo verfallen war.

Wilhelm-Kaiser-Weg
13.02 Uhr / Km 21,4

Halbmarathon nach 2:00:56 Stunden. Kein Problem.

Jetzt ging es in eine knapp 5,5 Kilometer lange Schleife im Süden. Wer mir hier entgegen kam, hatte schon fast fünf Kilometer Vorsprung.

Jeppenteich
13.05 Uhr / Km 22,0

Immer wieder ein leichtes Auf und Ab. Nicht viel, aber doch spürbar. Diese Südschleife raubte mir zwei Jahre zuvor die letzte Kraft. Damals legte ich bald die ersten Gehpausen ein. Diesmal lief ich weiter und überholte alle, die mich zuvor überholt hatten.

Jeppenteich
13.06 Uhr / Km 22,3

Hinter der Kurve das nächste Drama. Ein Spaziergänger mit Hund. Der Köter lief frei rum und sprang wahllos jeden Läufer an. Und der Halter stand daneben und kümmerte sich nicht darum.

AARRGGGG!!!

Halsberg
13.08 Uhr / Km 22,8

Im Schutze einer Läufergruppe quälte ich mich an dem Köter vorbei und raste davon. Dieser Idiot con Halter konnte froh sein, daß mich sein Viech nicht angefallen hat. So stinksauer wie ich ohnehin schon war, wäre das nicht gut ausgegangen für ihn.

Noch schlimmer als diese dämlichen Flohfänger sind deren verantwortungslose Herrchen und Frauchen.

Halsberg
13.14 Uhr / Km 24,0

Ich umflog den Kurs mit einem Tempo von 5:00 Min/Km seit ich nach der Gummireparatur wieder laufen konnte.

Wilhelm-Kaiser-Weg
13.16 Uhr / Km 24,3

Eine schwierigere Steigung nahm ich wieder gehend, kam aber rasch wieder ins Laufen.

Wilhelm-Kaiser-Weg
13.23 Uhr / Km 25,7

Die Raserei ging weiter und ich überholte Läufer um Läufer. Aber mir war auch klar, daß mir so die nächste Katastrophe bevorstand.

Ich mußte noch einmal an dem mitlaufenden Hund vorbei.

Und da vorne war er ja auch schon. Mist!

Wilhelm-Kaiser-Weg
13.24 Uhr / Km 26,0

Mit dem hohen Tempo war es nun natürlich vorbei. Dreimal mußte ich einen Versuch zu überholen abbrechen. Zweimal versuchte ich es alleine wobei der Köter aber immer die Seite wechselte, einmal versuchte ich im Schutze eines anderen Läufers vorbei zu kommen, aber da war kein Platz neben der Strecke.

Wilhelm-Kaiser-Weg / L3198
13.28 Uhr / Km 26,6

Diesmal schaffte ich es am Verpflegungsstand am Hund vorbei. Schnell ein Getränk gegriffen und dann am Wagen vorbei über die Landstraße vorbei.

Jungfernkopf
13.30 Uhr / Km 27,0

Und weiter ging es. Diesmal hatte ich mehr Glück. Nachdem ich am Hund vorbei war ging es tendenziell flach weiter. Da kam ich schneller vorne weg als auf dem Gefälle beim ersten Versuch vor Landau.

Auf dem Rücken / Wattertal
13.32 Uhr / Km 27,4

Nun allmählich wollte ich mich endlich auch mal wieder auf das Laufen an sich konzentrieren. Ich hatte die Schnauze voll von Kötern und kaputten Hosen. Dafür war ich schließlich nicht bis nach Hessen gefahren.

Auf dem Rücken / Wattertal
13.33 Uhr / Km 27,4

Und die schöne Umgebung war es durchaus wert, sich auf sie einzulassen.

Auf dem Rücken / Wattertal
13.34 Uhr / Km 27,7

Nun wurde es wieder deutlich profilierter. Bis zum höchsten Punkt bei Kilometer 31,5 galt es noch einige Höhenmeter zu gewinnen. Da mußte man auch mal gehen. Ich war zwar immer noch stinksauer, aber nicht wahnsinnig.

Auf dem Rücken / Wattertal
13.38 Uhr / Km 28,3

Zwischendurch ging es auch noch eine Weile bergab. Aber alles was man bergab lief, mußte man später auch wieder bergauf laufen.

Siebringhäuser Hecke/ Langenwald
13.42 Uhr / Km 29,0

Den nun stetigen, aber nicht zu steilen Anstieg ging ich doch tatsächlich laufend an. Immer noch überholte ich Läufer, die ich auch schon vor dem Gummi-Drama bei Km 18 überholt hatte.

Langenwald
13.47 Uhr / Km 29,8

Der nächste von insgesamt sieben Verpflegungsständen. Einen davon lief man zweimal an, machte also zusammen acht Chancen auf Verpflegung. Die Auswahl war unterschiedlich. Zum Teil Wasser, Coca-Cola (kalt) und Tee (heiß) wie hier, an anderen Ständen gab es ein ganzes Menü mit viel Obst, Keksen, Schokolade und viele anderen Leckereien.

Langenwald
13.48 Uhr / Km 30,0

2:48:53 Stunden bei Km 30. Die dritten zehn Kilometer lief ich in 54:22 Minuten. Ganz gut für die profilierte Strecke und die zwei zu überholenden Hunde-Hindernisse.

Langenwald
13.50 Uhr / Km 30,4

Die Läuferin mit der Nummer 110 war die vorletzte Läuferin, die während meiner Gummi-Reparatur an mir vorbei gezogen war. So allmählich hatte ich platztechnisch die Panne egalisiert.

Alte Wildunger Straße / Langenwald / Geizienberg
13.53 Uhr / Km 31,0

Die letzte nennenswerte Steigung war fast geschafft. Und immer noch nahm ich die Höhenmeter hier laufend. Rein vom Laufen her klappte das alles gut.

Alte Wildunger Straße / Langenwald / Geizienberg
13.58 Uhr / Km 32,0

Nun ging es vorrangig bergab. Und mit der Startnummer 134 hatte ich nun auch die letzte Läuferin eingeholt, um die Platzierung von Kilometer 18 wieder herzustellen.

Alte Wildunger Straße / Langenwald / Teufelskopf
14.01 Uhr / Km 32,6

Bergab war ja noch nie meine Spezialität. Entsprechend schwierig wurde es nun mit dem Überholen. Vorher bergauf heranzulaufen war da deutlich leichter gewesen.

Alte Wildunger Straße /
Zur Waldschmiede
14.07 Uhr / Km 33,8

Die Kilometerschilder standen auf identischer Strecke ganz anders als 2012. Vom Gefühl her hatte sich die Genauigkeit jetzt verbessert.

Alte Wildunger Straße / Papenberg
14.08 Uhr / Km 34,0

Die Coca-Cola zu kalt, der Tee zu heiß. Kippt man beides zusammen, kann man es prima trinken. Schmeckt nur etwas seltsam.

Papenberg /
Im langen Grund
14.10 Uhr / Km 34,3

Jetzt ging es bergab. Wären die dämlichen Köter zuvor nicht gewesen, wäre das hier mein persönlicher Albtraum des Tages geworden. Ich kann bergab nicht leiden, wenn wie hier ein gewisses Gefälle überschritten wird.

Papenberg /
Im langen Grund
14.14 Uhr / Km 35,1

Ungewöhnlicherweise wurde ich an jenem Tag bergab nicht ständig überholt. Als wären mir meine Knochen völlig egal hielt ich das Tempo mit.

Christian-Pfad
14.18 Uhr / Km 36,0

Die kurzen flachen Passagen zwischendurch lagen mit aber dennoch besser. Auf diesen Abschnitten überholte ich sogar noch Läufer.

In den Erlen
14.22 Uhr / Km 36,8

Allmählich näherten wir uns Braunsen. Damit wurde die Strecke etwas leichter.

In den Erlen
14.23 Uhr / Km 37,0

Nur noch 5,2 Kilometer. Immer noch lief ich locker und es ging mir gut. Eine Zeit unter vier Stunden hatte ich sicher. Bei dem Tempo lief ich nun eher in Richtung 3:50 Stunden.

In den Erlen
14.23 Uhr / Km 37,1

Das Gefälle hinunter nach Braunsen war die letzte ernst zu nehmende Passage bergab. Von nun an würde es flacher weiter gehen bis ins Ziel.

Braunser Hammerweg / Braunsen
14.27 Uhr / Km 37,9

Selbst hier im Ort gab es keine Zuschauer. Nun ja. Das ist der Preis für Landschaftsläufe.

An der Ölmühle / Braunsen
14.28 Uhr / Km 38,0

Über 200 Schilder waren an der Strecke verteilt aufgestellt. Das Schild mit dem Km 38 war aber nicht da. Oder ich hatte es übersehen. Aber egal, ich war weiter auf gutem Kurs.

Kniebrecher / Bilsteiner
Straße / Braunsen
14.28 Uhr / Km 38,1

Ein Erinnerungsfoto hier am Kniebrecher durfte einfach nicht fehlen. So eilig kann man es gar nicht haben.

Kniebrecher / Braunsen
14.28 Uhr / Km 38,1

Hier erreichten wir die Twiste. Nun ging es parallel zum Fluß weiter bis zum Stausee.

Lefringhäuser Weg / Braunsen
14.29 Uhr / Km 38,2

Vier Kilometer vor dem Ziel der letzte Verpflegungsstand. Ich griff mir schnell noch eine eiskalte Coca-Cola und dann ging es weiter.

Lefringhäuser Weg
14.31 Uhr / Km 38,6

Immer noch lief ich mit hohem Tempo leicht unter 5:00 Min/ Km. Eine Zeit unter der Marke von 3:50 Stunden auf dieser Strecke wäre echt ein Hammer.

Lefringhäuser Weg
14.33 Uhr / Km 39,0

Immer noch auf Kurs 3:49 Stunden. Als Unsicherheit blieben dabei die vielleicht doch nicht ganz korrekt gesteckten Kilometerschilder.

An dem Gausegrunde
14.34 Uhr / Km 39,2

Eine schöne flache Strecke an der Twiste entlang. Nach den vielen Höhenmetern machte das so richtig Spaß.

An dem Gausegrunde
14.37 Uhr / Km 39,7

Und Hunde gab es hier zum Glück auch keine.

An dem Gausegrunde / B450
15.39 Uhr / Km 40,0

Jetzt mußte aber doch bald mal das Km-Schild 40 kommen. 2012 stand es definitiv noch vor der Unterführung. So viel Strecke gab es am Twistesee doch gar nicht mehr.

Twistesee
14.40 Uhr / Km 40,3

Die Kilometerangabe habe ich hier schon an die Tatsachen angepaßt. Dieses Schild stand falsch. Aber das wußte ich beim Lauf nicht.

3:40:22 Stunden bei Km 40 war eine tolle Zeit. Aber eine Zeit unter 3:50 Stunden war da nicht mehr drin.

49:59 Minuten brauchte ich für die (streckenkorrigierten) vierten zehn Kilometer. 2012 brauchte ich für diese Strecke noch 1:10:21 Stunden.

Twistesee
14.43 Uhr / Km 40,9

So ein wenig ließ die Spannung jetzt nach. Unter 4:00 Stunden war ich auf jeden Fall und wie viel über 3:50 Stunden es wären war egal.

Twistesee
14.45 Uhr / Km 41,3

Mein primäres Ziel an dem Tag hatte ich erreicht. Ich hatte die 1360 Gesamthöhenmeter an sich ohne Probleme geschafft. Kein neuer Verzweiflungsanfall am Twistesee.

Twistesee
14.48 Uhr / Km 41,9

Ich war bei ungefähr 3:46:40 Stunden, als ich am Ende einer langgezogenen Kurve das Ziel entdeckte. Das war deutlich näher als man den Schildern nach hätte hoffen dürfen.

Twistesee
14.49 Uhr / Km 42,1

Es folgte nun ein knapp 600 Meter langer Schlußspurt. Ich hatte noch erstaunlich viele Kraftreserven. Einige davon waren durch die Aussicht auf eine noch bessere Zeit erst kurzfristig aktiviert.

Twistesee
14.49 Uhr / Km 42,18

Die letzten Meter ging es durch einen eigens gesteckten Ziel-Kanal. Zum Überholen wäre es hier zu eng gewesen. Aber ich hatte ja freie Bahn.

Twistesee
14.52 Uhr / Km 42,195

3:49:39,3 Stunden! Was für ein Ergebnis! Noch nie zuvor hatte ich einen Marathon mit nennenswerten Höhenmetern auch nur ansatzweise unter vier Stunden beendet. Und nun gleich eine solche Zeit bei 1360 Höhenmetern. Hammer.

So sehr mich die Hunde und die kaputte Hose auch geärgert hatten, ohne diesen Ärger wäre ich niemals so schnell im Ziel gewesen. Und das obwohl mich die Hindernisse sicherlich mehr als sieben Minuten gekostet haben.

Twistesee
14.54 Uhr

10:48 Minuten brauchte ich für die (streckenkorrigierten) letzten 2,195 Kilometer. Das waren 4:44 Min/Km. 2012 hatte ich dafür noch 16:36 Minuten benötigt.

Twistesee
14.56 Uhr

Am Verpflegungsstand am Ziel gab es viele leckere Sachen. Unter anderem auch TUC-Kekse. In die hatte ich mich erst drei Wochen zuvor beim Indoor-Marathon in Nürnberg verliebt.

Twistesee
14.57 Uhr

Und Punsch gab es auch. Oder war es doch Glühwein? Auf jeden Fall war es heiß und lecker.

Twistesee
14.57 Uhr

Auf der Strecke hatte ich nicht gefroren. Aber so jetzt im Ziel stehend kühlte man doch sehr schnell wieder aus.

Twistesee
14.58 Uhr

Also machte ich mich trotz der vielen leckeren Sachen am Verpflegungsstand recht bald auf dem Weg zur Twistesee-Halle ins Warme.

Twistesee
14.58 Uhr

Um diesen See herum und über die Hügel in der Ferne verlief der Kurs. Das hatte ich alles gelaufen.

Und die letzten Läufer waren noch gut anderthalb Stunden unterwegs.

Twistesee-Halle
15.50 Uhr

Nach dem Umziehen und dem Aufwärmen gönnte ich mir eine Gemüsecrenesuppe und eine Bockwurst. In der Halle konnte man viele leckere Sachen kaufen, aber leider reichte mein Hunger nicht aus. Schon die Suppe hier war mir so kurz nach dem Lauf zu viel. Aber sie war sooooo lecker.

Twistesee-Halle
16.42 Uhr

Anstelle von Pokalen gibt es bein Adventsmarathon große Schokoladenweihnachtsmänner zu gewinnen. In der größten Version wiegt er immerhin 2,6 Kilogramm.

2,6 Kilo Schokolade macht ca. 13000 Kilokalorien. Um das zu verbrennen, muß man ungefähr 3,5 Marathons laufen.

Twistesee-Halle
16.42 Uhr

Die Siegerehrung verzögerte sich so weit nach hinten, daß ich am Ende doch nicht bleiben konnte. Ich hätte keinen Preis bekommen. Platz 80 von 249 Finishern insgesamt, Platz 70 bei 195 Männer, Platz 21 von 48 in der Altersklasse M45 und 16. und letzter Platz mit dem 100 Marathon Club in der Mannschaftswertung.

Twistesee-Halle
16.43 Uhr

Aber Plätze und Zeiten, so gut sie auch sein mochten, sind am Ende nicht alles. Ich hatte einen schönen Lauf und schönen Tag und meine Marathon-Medaille Nr. 133.

        
Vor dem Lauf, 10.57 Uhr   Nach dem Lauf, 14.54 Uhr

Infos zum Marathon gibt es hier:
http://www.sportevent-team.de/


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