Es wird schon wieder Weihnachten. Die Beilage zum Pasta-Essen am Flughafen wies jedenfalls drauf hin.

Warm ist mir zwar lieber, aber den Kohlenhydraten dürfte die fehlenden Wärme nicht geschadet haben.

Wie meist kam ich viel zu früh an die Teichwiesen.

Aber so hatte ich noch ein wenig Zeit, mich in der Natur umzusehen.

Zum meinem Ehrentag spendete ich Medaillen. Mit der Anzahl hatte ich Glück. Es waren genau fünf Starter.

Als ich die Bestellung abgeschickte, waren nur drei Läufer auf der Liste. Meist kommen an einem Freitag auch nicht mehr Läufer.

Da ich, wie schon erwähnt, Astrid Lindgen nicht den Marathon stehlen wollte, blieben die Medaillen ganz neutral.

Zu meinem Ehrentag hatte ich mir ein T-Shirt machen lassen.

Bestellt und gekauft bei Shirtinator.de

Nun mußte ich nur noch auf die Mitläufer warten.

Zum Wetter: angenehme 12°C, bewölkt, aber ein kräftiger Wind, der vor allem auf der Nordseite recht kühl rüberkam.

Am Ende hatten sich vier der fünf gemeldeten Läufer am Start angefunden. Tammo steckt noch im Stau fest und kam etwas später.

Zu Beginn gingen zunächst einmal René und Cornelia in Führung. So zum Start war mir das Tempo zu hoch.

Recht bald hatte sich dann aber doch die erwartete Reihenfolge gebildet.

Die ersten 867 Meter waren fast geschafft. Dann wurde gewendet und es ging in die 16 regulären Runden.

Die Tiere auf den Wiesen störten sich nicht an uns Läufern. Überhaupt war es den Abend recht ruhig und leer an den Teichwiesen.

Gleich in der ersten Runde eine Pinkelpause. In der Woche zuvor in Nürnberg war ich den Marathon ganz ohne Pause geschafft.

Nun lag René wieder in Führung. Und hatte sogar einen nicht unerheblichen Vorsprung (gelber Punkt in der Bildmitte).

Den Vorsprung hatte ich aber bald aufgeholt. Tammo (rechts) war nun auch mit dabei.

Nachdem ich noch etwas mit Tammo geplaudert hatte, holte ich René dann knapp eine halbe Runde später ein.

Nun war es wieder das bekannte Spielchen. Ich lag vorne und mußte "nur" noch die Runden ins Ziel ablaufen.

Da der Start erst kurz vor Sonnenuntergang war, gab es nur ganz am Anfang Licht. Und in Runde Vier war schon fast nichts mehr zu sehen.

Ab Runde 5 lief ich dann mit Stirnlampe. Damit konnte ich mich zumindest meist auf dem Weg halten.

Es war ein unruhiger Lauf, was das Tempo anging. Und diesmal lag es nicht nur an Pinkel-, Trink- und Ausrüstungspausen.

Runde 1: 15:26 Minuten
Runde 2: 14:35 Minuten
Runde 3: 14:27 Minuten
Runde 4: 15:31 Minuten
Runde 5: 13:36 Minuten
Runde 6: 14:41 Minuten
Runde 7: 13:53 Minuten

Trotz Halbmarathonzeit 1:58:54 Stunden machte ich mir durchaus Sorgen um eine Zeit unter vier Stunden. Das läuferische Auf und Ab den Tag war doch ungewöhnlich.

Das andere Problem war die Dunkelheit. Ständig mußte man aufpassen, daß man nicht neben dem Weg lief. Und mehr als einmal trampelte ich durch die Blätter jenseits der Strecke.

Da war die Rundenzahl schon zweistellig, es waren aber immer noch sechs Runden zu laufen. Sechs Male noch gegen den kühlen Wind. Und die Hälfte der Runden, die ich mit Stirnlampe lief.

Man kann sich aber auch alles schlecht reden.

Anders als bei den letzen Läufen hier schlug ich dieses Mal häufiger bei der Verpflegung zu.

Das läuferische Auf und Ab ging weiter, aber nun stabilisierte sich der Kurs unter vier Stunden.

Runde 8: 14:07 Minuten
Runde 9: 14:33 Minuten
Runde 10: 14:28 Minuten
Runde 11: 15:25 Minuten
Runde 12: 14:55 Minuten

Ich hatte schon einfachere Tage an den Teichwiesen. Aber es kann nicht immer einfach sein. Das wäre ja auch langweilig.

Und wenn man schon sonst  niemanden hat, dem man hinterherlaufen kann, so kann man ja zumindest gegen sich selbst und die Uhr laufen.

Runde 13: 14:21 Minuten
Runde 14: 14:40 Minuten

Die vorletzte Runde war geschafft und nun ging es in die letzte Runde.

Runde 15: 14:33 Minuten

Für einen Tempoanstieg zum Schluß fehlte mir dieses Mal die Kraft. So lief ich auch die letzte Runde im für den Tag normalen Tempo ab.

Und auch in der letzten Runde versuchte ich die üblichen Bäume auf der falschen Seite zu umlaufen. Eigentlich ein Wunder, daß ich nie irgendwo gegen gelaufen bin.

Aber nun hatte ich es fast geschafft. Sogar gesund. Und unter vier Stunden. Einen negativen Split hatte ich verpaßt, aber auch die zweite Hälfte würde unter zwei Stunden bleiben.

Und dann war ich endlich im Ziel.

Mein 13. Sieg bei einem Marathon, der 10. Sieg an den Teichwiesen.

3:58:21 Stunden konnte ich in die Liste eintragen. Das waren 1:59:27 Stunden für die zweite Hälfte.

Meine Marathon-Medaille Nr. 132.

Danach ging es dann ans Umziehen. Das war so im Dunkeln nicht leicht. Aber das kriegte ich auch noch hin.

Vielleicht wäre die Sache mit dem Umziehen leichter, wenn in der Tasche nicht immer so ein Chaos wäre.