Am Vortag hatte es ganz in der Nähe in Cuxhaven noch gehagelt und gestürmt. Nun sah das Wetter besser aus. Es war aber windig und gefühlt recht kühl. Vor allen für August.

Bevor es an die langen Läufe ging, starteten zunächst die Kinderläufe.

Um 10.00 Uhr folgte dann noch ein Lauf über fünf Kilometer.

Hier gab es Startunterlagen. Anders als früher nicht mehr im ersten Stock, sondern nun im Erdgeschoß. Das war gut für das Abholen der Urkunde nach dem Lauf.

Startnummern und Co gab es schnell und ohne Probleme.

Kleiderbeutelabgabe war 300 Meter vom Start entfernt in dieser Turnhalle. Vermutlich gibt es keine nähere Halle.

Lange Zeit war unklar, ob der Start nun um 10.45 Uhr oder um 11.00 Uhr stattfinden würde. Sowohl auf der Homepage als auch im Internet fand man beide Zeiten. Zum Teil sogar auf ein und derselben Seite.

Am Ende stellte sich 11.00 Uhr als richtig heraus. Man hätte um 10.45 Uhr eh nicht starten können, da die letzten Läufer des Fünf-Kilometer-Laufes erst um 10.51 Uhr ins Ziel kanen.

Gerade mal noch 52 Läufer traten für den Marathon an. Bei fast 80 Anmeldungen. Das ist sowohl ein langfristiger als auch kurzfristiger Schwund. 2008 bei meinem ersten Start in Bremerhaven waren es noch 131 Läufer.

Damit es am Start nicht zu einsam wurde, gesellten sich noch 33 Läufer über 30 Km, 230 Halbmarathonläufer,  287 Zehn-Kilometer-Läufer und sieben Staffelläufer dazu. Das machte pressefotofreundliche 609 Läufer am Start.

Pünktlich erfolgte dann der Startschuß. Ungewöhnlich war, daß man ihn hören konnte. Zu den früheren Startzeiten (mal Samstag um 18 Uhr, dann Sonntag um 10 Uhr) bimmelten nämlich immer die Glocken der Großen Kirche.

Foto:
Foto-Team-Müller

Und los ging es. Unter den Anfeuerungen der Zuschauer ging es auf die Strecke.

Gleich zu Beginn das bekannte Slalom-Laufen um die Buden, Stühle, Tusche und Skulpturen in der Fußgängerzone. Das da noch nie einer über irgendwas gestolpert ist...

Allmählich hatte sich die Sonne ein wenig durchgesetzt und es wurde fühlbar wärmer. Mehr als 15°C wurden es allerdings nicht. Zum Laufen war das aber durchaus angenehm.

Die Strecke war seit 2011 fast nicht verändert. Immer noch ging es vier identische Runde durch die Stadt und durch den Bürgerpark.

Ob die Finnbahn zur offiziellen Strecke zählte? Immerhin war die als Innenkurve kürzer als der Weg rechts.

Wirklich schneller war man auf der Finnbahn aber nicht, denn der Regen der Vortage machte das Geläufe sehr tief und auch rutschig.

Die Zehn-Kilometer- und 30-Kilometer-Läufer blieben hier im Park, alle anderen mußten einen Umweg über die Wiesen machen. Hübsch Grün, aber auch sehr stürmisch, weil so ungeschützt.

Ich war mit dem Ziel an den Start gegangen, unter 3:50 Stunden zu laufen. Nach sehr schnellen Läufen im ersten Halbjahr war mir das in den Wochen zuvor nicht mehr gelungen.

In Bremerhaven stehen relativ viele Zuschauer an der Strecke. Vor allem hier in der Siedlung Mozartstraße ist immer gute Stimmung.

Viermal Verpflegung gab es je Runde. Diesen Stand passierte man zweimal.

So hatte man kurz hinter Km 1, bei Km 3, kurz vor Km 7 und so bei Km 8,5 Verpflegung. Nicht ganz gleichmäßig, aber das paßte noch.

Die Strecke von der Brücke hier bis zum Beginn des Bürgerparks war gegenläufig, so daß man seine Mitstreiter auch mal von vorne zu Gesicht bekam.

Die zweite Schleife nach der um den Bürgerpark ist kürzer. Das ist psychologisch gut. Wenn man hier die Kapitänssiedlung erreicht hat, ist man schon fast am Ende der Runde angekommen.

Naja... fast eben.

Das war jetzt neu. 2011 lief man hier direkt nach links weg, nun machte man eine Schleife über die Brücke.

Offenbar hatte endlich mal jemand die Strecke ernsthaft nachgemessen und festgestellt, was ich schon lange wußte: die Strecke war zu kurz.

Also nun die Schleife extra. Und die 10- und 30-Km-Läufer mußten sogar eine längere Schleife laufen. Da hatten wir Marathonläufer doch glatt mal die Abkürzung auf unserer Seite.

Hier lief Saskia von Frosta. Warum das so interessant ist? Weil es sehr viele Saskias auf der  Strecke gab. Jeder im gelben Lidl-Shirt hieß Saskia. Von denen hieß aber nur eine einzige wirklich Saskia, der Rest war Werburg. Diese Saskia ist hingegen echt.

Die Lild-Leute hatte bei Start und Ziel einen schönen Stand aufgebaut und für Stimmung gesorgt. Und am Ende des Halbmarathons auch gleich wieder abgebaut. Als ich ins Ziel kam, war schon alles und jeder weg. So macht man sich keine Freunde. Das nennt man Anti-Werbung.

Knapp unter 55 Minuten lief ich bei Km 10 vorbei. Das war noch nicht ganz das Tempo für eine Zeit unter 3:50 Stunden, aber ich hatte ja noch 32,195 Km für mehr Tempo.

57:45 Minuten dann für die erste Runde. Ausbaufähig.

Bei Start und Ziel war gute Stimmung, aber die eigentliche Party stieg hier.

Während des Frühstücks gab es lautstarke Anfeuerungen für die Läufer. Das war ganz großes Kino.

Immer noch Sonne, aber die dunklen Wolken am Himmel versprachen nichts gutes.

Am Himmel donnerte es ein paar Mal bedrohlich, aber es blieb trocken.

In der zweiten Runde hatte ich das Tempo leicht angezogen.

Foto:
Foto-Team-Müller

In der Ferne immer noch sehr dunkle Wolken, aber über Bremerhaven war der Himmel immer noch Blau.

Trommlergruppe an der Kurve zur Schlußgeraden.

Sieht doch gar nicht schlecht aus, wenn ich das Feld mal anführe. Auch wenn es nicht "mein" Feld ist, sondern das der finishenden Läufer des Halbmarathons.

Foto:
Foto-Team-Müller

Halbmarathon nach 1:53:58 Stunden. Mit einer zweiten Runde in 56:28 Minuten schaffte ich es in den Schnitt Richtung unter 3:50 Stunden. 

Foto:
Foto-Team-Müller

Ludwigstraße
12.59 Uhr / Km 22,0

Und schon ging es in die dritte und vorletzte Runde. Nach den 10-Km-Läufern waren nun auch die Halbmarathonläufer aus dem Rennen. Da wurde es natürlich einsam auf der Strecke.

Und immer noch hingen dunkle Wolken bedrohlich am Himmel.

Über dem Bürgerpark donnerte es wieder bedrohlich. Und diesmal sollte es nicht so glimpflich ausgehen wie noch eine Runde zuvor.

Während der spätere Sieger Gayri Hawery an mir vorbeizog begann es zu regnen.

Er gewann mit fast zwanzig Minuten Vorsprung und war der einzige Läufer, der mich an dem Tag überrundete.

Hier im Park war es mit dem Regen nicht so schlimm, da das meiste von den Bäumen abgefangen wurde.

Eine Kurve danach prasselte es dann richtig auf uns hernieder. Dazu noch ein scharfer Wind von vorne. Mund auf und man konnte sich einmal Stop am Verpflegungsstand sparen.

Anderthalb Kilometer starker Regen. Aber naß war ich eh schon. Nun war es die Kamera aber auch.

Der Regen ging so schnell wie er gekommen war. Die Wolken blieben aber bedrohlich am Himmel hängen.

Regen in Bremerhaven...

Foto:
Foto-Team-Müller

Und so dauerte es auch nicht lange und der nächste Regen setzte ein.

Der Regen hatte die in den ersten beiden Runden noch so zahlreichen Zuschauer von der Strecke gespült.

Alle Zuschauer? Nein, die Trommler von Mio & Gulde trommelte auch im Regen immer weiter.

Nun wurde es ekelig. Wind und Regen und Freifläche und kein Schutz weit und breit.

Ok... immer noch besser als wären es 30°C oder mehr.

So kämpfte ich mich halt durch den Regen. Das half ja alles nichts. Ich konnte (und wollte) ja nicht einfach aufhören.

Bei Start und Ziel war derweil nichts mehr los. Da hatte der Regen ganze Arbeit geleistet.

Foto:
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Immerhin der Sprecher war noch aktiv und kündigte die vorbeikommenden Läufer an. Auch wenn man natürlich fragen darf, WEM er die Läufer ankündigte...

Foto:
Foto-Team-Müller

Auf in die letzte Runde.

Auch die Partymeile hatte sich komplett geleert. Auch hier muß der Regen sehr schnell gekommen sein. Auf vielen Tischen stand immer noch das Essen.

Im Hintergrund zu sehen das Stadttheater Bremerhaven.

Konditionell war ich immer noch prima drauf, allerdings hatte ich Probleme mit dem Bein und der Hüfte links. Das latente Problem machte mir mehr und mehr zu schaffen.

Immerhin schien jetzt wieder die Sonne.

Ein Kompliment muß ich noch loswerden. Verglichen mit den Katastrophen der Vorjahre standen die Kilometerschilder diesmal wirklich gut.

Es ist ja nicht verboten, mich auf den letzten Kilometer zu überholen, es ist nur so selten, daß es jemand macht. Zumal ich keinesfalls langsamer wurde, sondern eher noch leicht an Tempo zugelegt hatte.

Der Läufer hinter mir gehörte nicht zum Marathon, sondern war nur so unterwegs.

Eine Runde vorher hatte mich hier der spätere Gewinner überholt. Genau hier beim Fotografen war ich noch einen Meter vorne. Aber das Foto ist wohl nichts geworden.

Foto:
Foto-Team-Müller

Eine Runde zuvor noch Weltuntergang, nun wieder strahlend blauer Himmer.

Das wieder schöne Wetter schien einige Läufer richtig zu beflügeln. Hier wurde ich zum zweiten Mal überholt. Dabei waren es doch nur 52 Läufer insgesamt.

Erst hatte ich noch meine Uhr in Verdacht, daß die vielleicht kaputt wäre und ich tatsächlich langsamer lief, aber dem war nicht so.

Vielleicht hätte ich an anderen Tagen nun die Verfolgung aufgenommen, aber mein Bein tat immer mehr weh und ich war schon froh, überhaupt noch das Tempo einigermaßen halten zu können.

Weiter ging es Richtung Ziel. Ich hatte den Laufstil nun ein wenig umgestellt und die Schmerzen etwas egalisiert. Richtig glücklich war ich mit der Situation aber trotzdem nicht.

Foto:
Foto-Team-Müller

Schmerzen mag ich nicht und Probleme auch nicht und beim Marathon schon gar nicht.

Aber es half ja alles nichts, es mußte weitergehen. Oder besser: weiterlaufen.

Ein letzter Schluck noch vor dem Schlußstück. Während die Zuschauer vor dem Regen flüchten konnten, mußten die fleißigen Helfer ausharren. Meinen Dank und Respekt. Ich war ja auch schon bei Läufen, wo der eine oder andere Stand am Ende des Marathons ohne Helfer in der Gegend stand oder einfach nur noch ein paar Wasserflaschen auf dem Boden standen.

Während sich die Schmerzen im Bein leicht besserten, besserte sich auch meine Stimmung. Nun war es ja nicht mehr weit und mit meinem Zeitziel sollte es keine Probleme mehr geben. Etwas mehr als neun Minuten für 1,195 Kilometer klang machbar.

Zum Schluß legte ich noch ein wenig an Tempo zu. Kraft war noch da.

Kein Mensch mehr da. Aber egal. Ich hatte es auch ohne viele Augenzeugen so gut wie geschafft.

Und so auf den letzten Metern taten auch Bein und Hüfte für eine Weile nicht mehr weh.

Foto:
Foto-Team-Müller

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Foto-Team-Müller

Zum zehnten Marathon in Bremerhaven eine Medaille in Form einer Zehn. Hübsch. Meine Marathon-Medaille Nr. 126.

3:46:49 Stunden. Die letzte Runde in 56:09 Minuten. Damit je Runde schneller als die Vorrunde. Platz 15 von 52 Finishern.

Trotz des wechselhaften Wetters ein guter Lauf. Die Strecke war gut und die Stimmung auch.

Im Grunde ist alles beim Marathon in Bremerhaven gut und nichts ist wirklich klasse. Also ideale Voraussetzungen, für 2015 den Marathon wieder im Auge zu behalten.

Die letzten Läufer hatten es dann wieder richtig mit Regen zu tun. Und mit Wind, der hier die Absperrungen durch die Fußgängerzone pustete.

Am Wetter muß Bremerhaven noch arbeiten. Vor allem im August.

Aber um fair zu sein: in den Jahren 2008 bis 2011 war es jeweils trocken.