Nette provisorische Brücke zum Bahnsteig. Erinnerte mich an meinen ersten Start in Allermöhe 2011. Da stand so ein Teil am Bahnhof Mittlerer Landweg.

Toller Wetterbericht. Für die voraussichtliche Laufzeit zwischen 11.00 und 15.00 Uhr konnte ich mir aussuchen, was ich gerne haben wollte.

Per Bus, U-Bahn- S-Bahn, Bus und einem gut 1600 Meter langem Fußweg war ich dann am Eichbaumsee.

Am Eingang zum Parkplatz ist immer noch von Badesee die Rede.

Auch die Info-Tafel informiert auch der Badegäste. Und erst das dritte Schild weist auf das bestehende Badeverbot hin.

Das Badeverbot besteht ja erst seit August 2007. Da muß man ja nicht gleich los und alles aktualisieren.

Damit ist das Badeverbot älter als der Marathon hier. Den gibt es erst seit 2009.

Start und Ziel und Verpflegung war wie immer unweit des nördlichen Seeufers zu finden.

Die Startnummernausgabe war im Wohnwagen untergebracht.

Der Pokal gehörte René, der beim 5.00-Uhr-Marathon seinen insgesamt
1000. Marathon (!!)
finishte.

Wahnsinn! Herzlichen Glückwunsch.

Auf der Strecke noch einige Läufer vom 5.00-Uhr-Marathon.

5 Läufer absolvierten an jenem Tag alle drei Marathons.

Der Verpflegungsstand war wie immer reichhaltig gefüllt. Links daneben auf einem zweiten Tisch gab es noch reichhaltig zu futtern.

Pünktlich zum 11.00-Uhr-Marathon im Ziel. Das ist praktisch, weil man dann kleine Pause zum nächsten Marathon hat. Hört man erst einmal mit dem Laufen auf, ist es um so schwerer, wieder anzufangen.

Und schnell wurde die ganze Organisation gedreht und es ging in die Startaufstellung.

Von Marathon zu Marathon wird die Laufrichtung gedreht. Um 11.00 Uhr ging es im Uhrzeigersinn um den See.

Foto: Hans-Jürgen

Und dann ging es auch schon los.

Foto: Hans-Jürgen

16 Runden zu je 2650 Metern um den Eichbaumsee. Insgesamt also sogar 42,4 Kilometer.

Trotz Magenproblemen am Morgen wollte ich natürlich wieder unter vier Stunden bleiben.

Am Eichbaumsee ist das ja besonders einfach. Zumindest rechnerisch. Bei 16 Runden läuft man einfach jede Runde unter 15 Minuten.

Gleich zu Beginn zogen sechs Läufer vorne weg. Das sah nicht gut aus mit Platz 3 für mich. Aber ein Blick auf die Startliste ließ da eh wenig Hoffnung aufkommen.

Ein belgischer Läufer war extra aus Luxemburg angereist. Weil er einen meiner Berichte gelesen hatte. Auch er war von Anfang an auf und davon.

14:37 Minuten für die erste Runde und einen Platz machte ich doch noch gut.

Jetzt Platz 6. Bei 24 Startern.

Bei tatsächlich 18°C war es gefühlt deutlich wärmer. Das war nicht so schön. Ein wenig angenehmer wurde es ab und an durch den frischen Wind. Aber der wehte nicht überall.

Noch schlimmer: das Wetter zog natürlich die Hunde an und so war die Runde mit Hunden nur so überfüllt. Und die saßen keineswegs alle so nett bei Herrchen/Frauchen wie hier bei der Hundeschule.

Allermöhe ist der Horror für Canophobiker wie mich.

Runde 2 in 14:20 Minuten und bald danach schon meine erste Überrundung.

Runde 3 in 14:31 Minuten. Das Tempo spielte sich allmählich ein.

Runde 4 mit einer Pinkelpause dann in 14:55 Minuten.

58:47 Minuten insgesamt nach einem Viertel der Strecke.

Eingangs der fünften Runde wurde ich dann das erste Mal überrundet. Dem Tempo des späteren Siegers hätte ich niemals folgen können.

Die Hunde im Wasser waren für den Moment friedlich. Sofern sie nicht plötzlich aus dem Wasser raus und auf den Weg rannten.

Es gab zu Beginn keine Runde, in der ich nicht mindestens einmal Umwege über den Rasen machen mußte. Und das hieß ja nicht, daß die Köter mir nicht auch dahin folgten.

Das ist übrigens nicht der See im Bild, sondern die Dove-Elbe auf der anderen Seite des Weges. Dort gibt es aktuell kein Badeverbot.

Was macht man, wenn man gerade seinen 1000. Marathon gefinished hat? Klar, man startet seinen 1001. Marathon. Hier Jubilar René schon wieder auf der Strecke.

Runde 5 in 14:37 Minuten.

Idyllische Ecke in der Nähe vom Badeplatz West.

Blick über den See beim BAdeplatz Ost.

Runde 6 in 14:27 Minuten.

Bei mir lagen die Nerven blank. Am Südufer hatten mich gleich drei Hunde über die Wiese gejagt. Wenn einem jeder Köter eine Scheißangst macht und ein nicht unerheblicher Teil davon auch noch chronisch angriffslustig ist, dann will man irgendwann nur noch weg.

Andererseits bin ich ja auch mitschuldig, wenn ich mir einen Marathon aussuche, dessen Strecke Runde für Runde durch eine Hundeauslaufzone führt.

14:27 Minuten für Runde 7.

Kurz vor dem Halbmarathon zog ich an Platz 5 vorbei und nahm die Platzierung selbst sein.

Runde 8 in 14:31 Minuten und Halbmarathon nach 1:56:27 Stunden. Das sah doch alles ganz gut aus.

Beinahe hätte ich es gar nicht mitbekommen, aber gleich zu Beginn der Runde 9 überholte ich am Verpflegungsstand Sven Peemöller. Und plötzlich lag ich auf Platz 4.

Hier überrundete mich der spätere Sieger Jörg Siebrands aus Buxtehude zum zweiten Mal. Auch der Zweitplatzierte hatte mich schon überrundet. Die waren weit weg. Platz 5 und 6 lagen weit hinter mir. Wo aber lief Platz 3?

Kurz zuvor war ich ganz knapp einem Hund über die Wiese entkommen. Der schnappte sich dann den nachfolgenden Läufer.

Vermutlich haben wir eher den Weltfrieden und eine Frau auf dem Papstsessel bevor ein Hund lernt, daß Läufer weder Spielzeug noch Frühstück sind.

Über der Dove-Elbe zogen dunkle Wolken auf. Sollte der Regen doch noch kommen? Das wäre ja ein Chance, die Hunde loszuwerden. Die sind zwar nicht wasserscheu, die zugehörigen Herrchen/ Frauchen überwiegend schon.

Über dem Eichbaumsee gar es allerdings noch blauen Himmel zwischen den Wolken.

Runde 8 in 14:47 Minuten.

Ein wenig ließ mein Tempo jetzt nach. Der Marathon fand ja genau während der Fußball-WM statt, viel schlafen hatte ich die zwei Wochen zuvor nicht bei Spielen bis Mitternacht. Von den vielen Nachtspielen in der ersten Woche ganz zu schweigen.

Nun kam der Regen. Und mit ihm das Donnern und Grollen am Himmel. Auch wenn keine Blitze zu sehen waren, am Himmel grummelt und krachte es ohne Pause. Da übertönte sogar meine mp3-Musik.

Ach, Regen. Wie erfrischend. So ohne Sonne wurde es zwar merklich kühler, aber nicht unangenehm.

Runde 10 in 14:52 Minuten.

Dei beiden Sanitäter hatten einen ruhigen Tag, holten sich erst einmal etwas zu essen.

Oft war es seltsam leer auf der Strecke. So ohne Hunde ist ja eine Wohltat, aber wo waren meine Mitläufer?

Auch wenn der Regen nun kurz wieder aufgehört hatte, die dunklen Wolken waren da und es krachte und donnerte über dem See. Unheimlich.

Runde 11 in 14:46 Minuten.

Jetzt kam der Regen zurück und diesmal richtig.

Das hatte der Wetterbericht ja so vorhergesagt. Aber ganz so heftig hatte ich es dann doch nicht erwartet.

Nur wenige Minuten und alles stand unter Wasser. Meine Schuhe inklusive.

Sorgen bereitete mir aber mehr das Gedonner über mir. Das war schon beängstigend. Ich kenne ja Donner, aber das ging endlos so weiter.

Hätte es auch noch angefangen zu blitzen, dann hätte ich eine Pause eingelegt. Aber mit dem Regen kam ich klar.

Nach ein paar Minuten war der schlimmste Regen vorbei und bald darauf konnte auch meine Kamera wieder gucken.

Runde 12 in 14:27 Minuten und Runde 13 in 14:12 Minuten.

Die Wege waren zwar naß, aber immer noch gut zu belaufen.

Hier war ich kurz davor, Platz 5 ein zweites Mal zu überrunden. Nach hinten war mein Platz also abgesichtert. Aber wo lief Platz 3 herum?

Der Himmel war immer noch grau, aber das Donnern und Grollen hatte aufgehört. Das war beruhigend.

Eine orangenes Shirt voraus. Die Farbe hatte ich gesucht. War das der Platz 3?

Das Shirt mit dem Aufdruck vom 10. Lohne-Marathon. Das war es. Relativ problemlos zog ich vorbei auf Platz 3 und schaffte auch gleich einen sicheren Vorsprung.

Runde 14 in 13:48 Minuten.

Nur noch zwei Runden. Anders als sonst hatte ich aber nicht den Elan, jetzt mit Tempo die letzten Kilometer anzugehen.

Vor mir niemand zu sehen und hinter mir auch nicht. Unter vier Stunden war ich sowieso und ansonsten hatte ich keine Zeit-Wünsche. Hauptsache gut durchkommen.

Für die Folgewoche hatte ich zudem für Kaltenkirchen gemeldet.

Die vorletzte Runde lief ich in 14:03 Minuten. Es wurde also etwas langsamer.

Rasch die Zeit geprüft. Das reichte locker, um das Outfit noch etwas aufzubessern.

Foto: Michael

Ich hatte noch eine Runde vor mir und die ersten beiden waren schon durch.

Platz1 für Jörg Siebrand aus Buxtehude (rechts) in 3:18:19 Stunden, Platz 2 für Marc Beffort aus Luxemburg in 3:31:03 Stunden.

Nun war es trocken und wurde auch etwas heller. Und ich hatte nur noch die letzten 2650 Meter zu laufen.

Trikot und Mütze hatte ich ja schon die ganze Zeit dabei gehabt, die Fahne holte ich zur letzten Runde aus der Tasche.

Soviel Zeit mußte sein.

Blick über den Eichbaumsee. Etwas rechts von dem Schild ist ein schmaler heller Streifen Strand zu sehen. Da stand das Ziel.

Das ist die eine Steigung, die in der Ausschreibung erwähnt wird. Es braucht so bis Runde 7 ungefähr, bevor man sie merkt.

Ich war fast am Ziel. Zu dem Zeitpunkt war die Deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-WM in Brasilien gerade ins Achtelfinale gezogen. Die hatten noch mehr vor sich.

Hoffte ich...

Nur noch eine Pfütze und ich war im Ziel.

Und geschafft. Mit Fahne und Kamera ging es über die vom Regen verwischte Ziellinie.

Und Peter stand schon mit der Medaille bereit.

Foto: Michael

Keine Ahnung, was Peter da so ins Grübeln bringt. Auf der Rückseite stand doch gar nichts besonderes.

Foto: Michael

Und noch ein Foto für die Galerie.

Foto: Michael

3:51:31 Stunden waren es am Ende. 14:13 Minuten für die letzte Runde.

Ich hatte 20:28 Minuten Rückstand auf Platz 2 und 25:51 Minuten Vorsprung auf Platz 4. Ein einsamer Wolf.

Ich war Dritter sowohl in der Gesamtwertung als auch bei der Herren-Wertung, siegte aber in meiner Altersklasse M45. Und da traten immerhin fünf Läufer an.

Meine Marathon-Medaille
Nr. 120!

Nach dem Lauf machte ich mich relativ schnell ans Umziehen und dann auf den Weg. Am Himmel fing es wieder an zu Donnern und ich wollte vor einem eventuellen weiteren Regen zumindest unter dem Dach der Bushaltestelle sein.

Die anderen Medaillen gingen später auch noch weg.

Ich mag den Marathon von Allermöhe und laufe inzwischen jedes Jahr gerne wieder mit. Wenn nur diese vielen Hunde nicht wären...