Nach Langeln kommt man ganz einfach. Irgendwo in Hamburg setzt man sich in die U1 (ich habe das in Alsterdorf gemacht).

In Norderstedt steigt man dann in die AKN A2 um.

Als nächstes steigt man in die A1 um und fährt eine Haltestelle weiter.

Und in Henstedt-Ulzburg steigt man in die A3 um.

Und schon ist man in Langeln angekommen.

Mit dem Umsteigen darf natürlich nichts schief gehen, denn dann kommt man nicht pünktlich zum Start.

Zum Startplatz sind es noch ungefähr 15 Minuten zu Fuß. Es ist schon recht kapp kalkuliert, aber eine frühere Bahn fährt nicht.

Ach ja. Eine Bushaltestelle gibt es auch. Der Bus fährt Montag bis Freitag um 5.09 Uhr. Zwar jeden Tag, aber halt nur dann.

Der Ort ist nicht wirklich spektakulär, aber schöne Häuser.

Fast schon wieder raus aus dem Ort traf ich dann auf die ersten Mitläufer.

Über den Bach Krückau ging es weiter.

Der Fluß verläuft nördlich von Langeln. Da kam mir schon vor dem Start die Idee, wie ich mich nach dem Lauf würde abkühlen können.

Noch etwas weiter nördlich war dann Treffpunkt.

So für Startnummern kam ich noch rechtzeitig. Die Laufklamotten hatte ich weitgehend schon zu Hause angezogen.

Die Medaillen lagen auch schon bereit.

Dann konnte es langsam in die Startaufstellung gehen.

Mit dem Wetter hatten wir Glück. Nach den 29°C am Sonntag und vor den 31°C am Dienstag waren die anfänglich 19°C am Morgen himmlisch, auch es später noch 25°C werden sollten.

54 Marathonläufer, ein Halbmarathonläufer und zwei Staffeln waren am Start angetreten. Machte 57 Starter.

Bevor es losging noch ein paar einleitende und erklärende Worte, für alle, die die Ausschreibung nicht gelesen oder den Inhalt schon wieder verdrängt hatten.

Und noch einmal ein Blick auf die Starter, diesmal mit mir. Ganz rechts außen im Deutschland-Trikot mit WM-2014-Cappy.

Foto: Hans-Jürgen

Und dann ging es los.

Es ging an 10 Runde zu je 4,2195 Kilometern.

Zu Beginn ging es einen Kilometer nach Norden.

Dann ging es im Bogen erst nach Westen und dann nach Süden über die Felder auf einer gut zu laufenden Zweispurbetonbahn. Der Mittelstreifen war etwas heikel. Aber den konnte man auch überspringen.

Nahe Hohenufer war auch ein wenig Wald mit dabei.

Kurz nach Kilometer Drei jeder Runde erreichte man Langeln und lief  so 600 Meter durch den Ort. Davon 500 Meter auf der Hauptstraße, welche aber nicht sonderlich befahren wurde.

Zuschauer hatten wir auch. In der ersten Runde gafften die noch recht ungläubig, später wurde aus Interesse dann Gleichgültigkeit.

Schon waren wir wieder raus aus Langeln und steuerten auf die Krückau-Brücke zu.

Das Ende jeder Runde war etwas heikel. Erst ging es auf eine kleine Stichstraße mit einer engen 180-Grad-Wende. Und zurück auf der Hauptstraße ging es in einer weiteren engen Kurve 170 Grad auf die Start-Linie zu.

Die Kurve war geschafft und die erste Runde nach 23:37 Minuten auch.

Hier haben wir auch das dem Marathon den Namen gebende Hügelgrab. Das lag so 50 Meter neben der Straße. Aber Dank eines großen Hinweisschildes ist es nicht zu übersehen.

Auch bei 19°C waren die ersten beiden Runden sehr schweißtreibend. Nach dem Regen am Vorabend stand die Feuchtigkeit über dem Boden. Und so fast ohne Wind war das nicht sehr schön.

Nach zwei Runde klebte alles an mir. Ich kippte mir erst einmal Wasser über den Kopf.

Danach wurde es dann angenehmer. Mit der Sonne wurde es zwar wärmer, aber dafür kam auch erfrischender Wind auf.

Kurz vor Ende der Runde 3 wurde ich vom späteren Sieger Volker Schmitz überrundet.

Fünf weitere Läufer sollten mich noch überrunden. Aber keine ein zweites Mal.

Mein Plan war einfach. Bei dem Wetter ließ ich es ruhig angehen und lief auf unter vier Stunden. Bei zehn Runden also unter 24 Minuten pro Runde.

Das klappte ganz gut. 23:37, 23:38, 23:37 und 23:26 Minuten für die ersten vier Runden. Das war fast roboterhaft.

Hier der Eingang Richtung Hügelgrab.

Und hier das Grab noch einmal bei besserem Licht. es hat einen Durchmesser von 25 Metern und ist vier Meter hoch. Vermutlich stammt es aus der Bronzezeit, ist also 2500 bis 3500 Jahre alt.

In der Nähe gibt es noch drei weitere Hügelgräber, die aber nicht mehr so gut erhalten sind.

Neben von Läufern wurde der Weg auch von Reitern genutzt. Aber die machten freundlich Platz und Pferde sind keine Hunde und somit ungefährlich.

Ja ok, da lief auch ständig ein Hund auf dem Kurs herum, der hat mich nie angefallen. Das sollte erwähnt werden.

Halbmarathon dann nach 1:57:48 Stunden, nachdem ich die fünfte Runde in 23:30 Minuten gelaufen war.

Ich war prima unterwegs. Auch bei zunehmender Wärme ging es mir noch gut. Ich hatte mir einen Schwamm geschnappt und packte ihn mir mit Wasser gefüllt unter das Cappy. Immer am Rundenbeginn. Das war mir in Darmstadt im Knast eingefallen und klappt auch in Langeln gut.

Auf dem mp3-Player hatte ich das Hörspiel "Das Wunder von Bern" dabei. Drei Tage vor dem Beginn der Fußball-WM 2014 in Brasilien paßte das. Zu meinem Fußball-Trikot sowieso.

Auch die sechste Runde schaffte ich in 23:26 Minuten.

In der siebten Runde dann 23:27 Minuten.

Bis dahin war ich sieben Runden zwischen 23:26 und 23:38 Minuten gelaufen. Das nenne ich konstant. War aber wohl auch Zufall dabei. Nicht in jeder Runde habe ich etwas getrunken und in einer Runde legte ich eine Pinkelpause ein.    

Alle 4,2195 Kilometer ein Verpflegungsstand. Das erschein bei dem Wetter zunächst wenig, reichte dann aber doch. Auf die Ersatzflasche verzichtete ich.

Es gab lecker Schorle und Coca-Cola. Wasser auch, aber das mag ich nicht mit Sprudel. Dazu reichlich Obst. Verpflegung also erstklassig.

Mit Runde 8 ging mein Hörspiel allmählich zu Ende, Deutschland wurde Fußball-Weltmeister 1954 und ich ging in die letzten drei Runden.

Die Temperatur war nun bei 24°C angekommen. Im Schatten. Von dem hatten wir aber nicht sehr viel. Und wo Schatten war, da fehlte es an Wind. Es war gefühlt also heißer.

Die Kleidung war durchaus angemessen.

Ein Teich in der Nähe der Krückau. Da bekam man schon Lust reinzuspringen.

An der Nordwende des Kurses, einen Kilometer nach dem Rundenstart.

Offenbar ist man sich nicht ganz einig, ob es nun Voßmoor oder Vossmoor heißt. An der Strecke fanden sich beide Varianten.

Die achte Runde hatte ich dann in nur 22:52 Minuten geschafft. Nach dem Ende des Hörspiels hatte ich nun mehr Musik auf dem Ohr. Das trieb natürlich mehr an.

Die Zurückhalten beim Tempo gab ich allmählich auf. Ich war bis dahin so problemlos durch den Marathon gekommen, da konnte ich am Ende die Beine laufen lassen.

Peter Wieneke lief in Langeln seinen insgesamt
1111.
Marathon/Ultramarathon!

So ein wenig Foto-Spaß durfte natürlich nicht fehlen.

Trotz des Foto-Stops in Langeln (siehe oben) lief ich die vorletzte Runde in 22:36 Minuten.

So drei Kilometer vor dem Schluß konnte man ruhig schon einmal mit dem Jubeln anfangen. :-)

Noch einmal lief ich die lange Zweispurbetonbahn ab.

Inzwischen ließ ich die Beine frei laufen und das Tempo nahm noch einmal zu.

Noch einmal Pferde. Die ließen sich auch von mir nicht aus der Ruhe bringen. Warum auch?

Durch Langeln ging es wie im Tiefflug.

Noch einmal am Parkplatz vorbei.

Ich ahnte schon, daß es im Ziel keine Fotos geben würde. Also nahm ich mein Jubelfoto schon einmal vorweg.

Die Brücke über die Krückau.

Ich hatte schon längst entschieden, wo ich mich nach dem Lauf abkühlen würde.

Mit der Spitzkehre war dann der Sturmlauf in Richtung Ziel am Ende.

Nachdem ich die Kurve wie immer im Gehtempo gemeistert hatte war das Tempo raus.

Und da kurz vor dem Ziel noch eine enge scharfe Kurve wartete, war das auch egal.

Letzte Kurve war auch geschafft und nun ging es die letzten Meter nach rechts in den Kanal auf Rasen ins Ziel.

Geschafft. 3:51:32 Stunde offiziell. Ich hatte zwar nur 3:51:22 Stunden auf der Uhr und halte die offizielle Zeit daher für einen Schreibfehler, aber egal.

21:15 Minuten nur für die letzte Runde. Wahnsinn bei 25°C.

Platz 17 von 53 Finishern.

Am Hals: Die Marathon-Medaille Nr. 119.

Schön kühl. Eigentlich fast zu kühl auf Dauer. Aber das war mir zunächst einmal egal.

Das Wasser war auch klar genug, um es sich in den Nacken zu kippen.

Über die Brücke war ich oft genug gelaufen. Nun endlich stand ich drunter.

Bei der Gelegenheit fand ich auch das versprochene Bier (alkoholfrei) und löste das Rätsel, warum man es bei der Hitze "gekühlt" versprechen konnte.

Mit dem Umziehen ließ ich mir Zeit. Es war zu heiß für alles, außer zum Marathon laufen.

In der ersten Stunde nach den Ziel trank ich fast drei Liter.

Unter dem Zelt war es mir auch zu heiß. Daher saß ich am Straßenrand im Schatten.

Trotz der ungünstigen Witterung hatten die zwei Ersthelfer einen ruhigen und arbeitsfreien Tag.

Benno Banane mit der Medaille.

Dann machte ich mich doch auf dem Weg. Es half ja alles nichts.

Viel schneller schaffte ich den Weg am Morgen auch nicht.

Pünktliches Eintreffen an der AKN-Haltestelle ich hilfreich. Die Züge fahren sonn- und feiertags nur alle zwei Stunden.