1. Sibirien-Marathon 2014
02. Februar 2014

Alleine der Titel war schon toll. Damit konnte man Leute erschrecken. Dabei handelte es sich dann doch nicht um
das "echte" Sibirien in Rußland, sondern um den kleinen Park mit selben Namen im Norden von Elmshorn in
Schleswig-Holstein. Da war es am Lauftag dann auch schnuckelige 35°C wärme als zum Beispiel in Nowosibirsk.

Elmshorn
9.11 Uhr

Bei den Anreise über den Bahnhof von Elmshorn waren es noch 0°C. Aber schon strahlend blauer Himmel.

Elmshorn-Langenmoor
9.24 Uhr

Nach Sibirien ging es aus der Stadt raus ins eher ländliche. Von der AKN-Haltestelle waren es noch gut 10 Minuten zu Fuß.

Sibirien
9.27 Uhr

Sibirien ist der Name des kleinen Sees und des Parks drum herum. Sowie der dort ansässiges Gaststätte. Aber das angrenzende Pflanzen-Center heißt auch so.

Sibirien
9.27 Uhr

Blick auf die Gaststätte und den Parkplatz. Der war noch überwiegend gefroren. Die Sonne kam ja auch erst so allmählich durch.

Sibirien
9.51 Uhr

Die Gaststätte gibt es hier schon seit über 100 Jahren.

Sibirien
9.51 Uhr

Früher gab es in Elmshorn auch die Gaststätten Nordpol, Südpol und Äquator.

Sibirien
9.53 Uhr

Ein Minigolfplatz als Gepäcklager und auch als morgendliche Umkleide. Das hat doch was.

Sibirien
9.52 Uhr

Für das 59-Runden-Rennen wurde ein elektronischer Rundenzähler mit Chip aufgebaut. Damit war schon einmal das größte Problem erledigt.

Sibirien
9.57 Uhr

Die Familie Thormählen, Eigentümer der Gaststätte, war zum Start sehr zahlreich angetreten. Dabei hatten sie mit der Veranstaltung nur insofern etwas zu tun, als daß sie die Nutzung ihres Parks freigaben.

Dies und die Erlaubnis, die Gaststätten-Toiletten nutzen zu dürfen, war aber nur der Anfang. Aber dazu später mehr.

Sibirien
9.59 Uhr

Von den 14 angemeldeten Läufern fanden sich 12 am Start ein. 

Sibirien
9.59 Uhr

Die Familie Thormählen machte das Start-Spalier.

Sibirien
9.59 Uhr

Jetzt noch der Countdown, auch für den Mann am Chip-System.

Runde 1
10.00 Uhr / Km 0,001

Und los ging es. 59 Runden zu je 723,8 Metern. Das machte 42,704 Kilometer. Mal angesehen vom Super-Marathon Rennsteig 2012 (72,7 Kilometer) mein bis dahin längster Lauf.

Runde 1
10.00 Uhr / Km 0,05

Zunächst einmal ging Beate in Führung, gefolgt von Christian und die Tochter der Thormählens, die eine Runde außer Konkurrenz mitlief.

Runde 1
10.01 Uhr / Km 0,3

Als wir dann wußten, wo es lang ging, auf das eigene Tempo umschalten. Bei einer 723,8-Meter-Runde ging das recht schnell.

Runde 1
10.03 Uhr / Km 0,6

Auf dem schmalen Steg, der einen kleinen Teil des Sees abtrennte, überholte ich dann die Kleine und zog auf Platz Drei vor.

Runde 2
10.07 Uhr / Km 1,4

In den ersten Runden hatten wir noch eine kleine Fangruppe am Rand stehen. 

Runde 7
10.28 Uhr / Km 4,7

Die Runde um den See war traumhaft schön. Der See war noch zugefroren und die Sonne strahlte. Die Wege waren prima zu laufen, zwar gefroren, aber nicht glatt.

Runde 7
10.28 Uhr / Km 4,7

Auf so einem Kurs kann man es auch 59 Runden aushalten, auch wenn diese gerade zu Beginn wirklich quälend langsam vergingen.

Noch 52... uhm...

Runde 10
10.39 Uhr / Km 7,23

Zehn Runden geschafft. Ich lief die Runden immer um die 3:50 Minuten. Das war recht flott.

Runde 13
10.47 Uhr / Km 8,8

Der Grund für mein flottes Tempo war, daß ich das Führungs-Duo nicht aus den Augen verlieren wollte. Bei 59 Runden kann man schnell den Überblick verlieren.

Es führte Tammo vor Frank.

Runde 20
11.15 Uhr / Km 13,9

Das Führungstrio mit mir blieb lange unverändert. Ich paßte nur auf, Sichtkontakt zu behalten, also nicht mehr als eine Drittelrunde im Hintertreffen zu bleiben.

Runde 20
11.17 Uhr / Km 14,4

Dann ging es allerdings schnell. In Runde 18 machte ich eine kurze Pinkelpause, in Runde 19 machte Frank dasselbe. Dabei überholte ich ihn und setzte mich an die zweite Stelle.

Mit 3:38 Minuten war die Runde 19 meine schnellste an dem Tag.

Runde 21
11.19 Uhr / Km 14,8

Und zwei weitere Runden später hatte ich dann auch Tammo eingeholt.

Runde 21
11.21 Uhr / Km 15,1

Und kurz danach hatte ich ihn dann auch überholt. Nun war ich selbst in Führung.

Runde 27
11.42 Uhr / Km 19,0

Nachdem ich in Führung gegangen war, wurde es etwas langweiliger, da ich niemanden mehr vor mir hatte zum Beobachten.

Runde 29
11.50 Uhr / Km 20,9

Entsprechend wurde meine Rundenzeiten nun etwas langsamer. Ich blieb aber fast immer bei unter vier Minuten pro Runde. Ein Vier-Minuten-Schnitt liefe auf eine Endzeit von 3:56 Stunden hinaus.

Runde 30
11.56 Uhr / Km 21,71

Den Halbmarathon, der hier bei Kilometer 21,352 lag, erreicht ich bei 1:53:56 Stunden. Da war aber schon klar, daß ich hier die zweite Hälfte nicht würde schneller werden können.

Runde 31
11.58 Uhr / Km 22,1

Traumhaftes Wetter. Im Laufe des Marathons stieg das Thermometer auf 7°C. So viel hatte selbst der Wetterbericht nicht im Plan gehabt. Einfach nur schön.

Runde 32
12.00 Uhr / Km 22,8

In Runde 32 überrundete ich dann Tammo und Frank, die immer noch zusammen auf Platz 2 und 3 liefen.

Damit war das Rennen im Grunde entschieden.

Runde 34
12.11 Uhr / Km 24,5

Auch wenn ich nun recht einsam in Führung lag, einsam lauen mußte ich dennoch nicht. Die anderen Mitläufer traf ich auch oft und dazu gesellten sich ja auch einige Freizeitläufer.

Runde 39
12.25 Uhr / Km 27,7

Die Schattenseite des guten Wetters: langsam aber sicher taute der Weg auf und wurde von Runde zu Runde immer matschiger. Noch konnte man auf der Außenbahn trocken im die Kurve kommen, aber sehr lange klappte das nicht.

Runde 41
12.37 Uhr / Km 29,4

Auch anderen Stellen des Kurses wurde der Weg immer schlammiger und man mußte sich immer wieder neue Wege suchen. Es war ja nicht nur naß und tief, sondern auch rutschig.

Runde 42
12.44 Uhr / Km 30,3

Und während mich nasse Füße nur störten, hinfallen wollte ich nun wahrlich nicht.

Wegen einer weiteren Pinkelpause wurde Runde 42 mit 4:51 Minuten meine langsamste an dem Tag.

Runde 47
12.59 Uhr / Km 33,3

Kurz hinter Start und Ziel ging es immer kurz an der Straße entlang, ehe es links zum See ging.

Die Straße heißt natürlich auch Sibirien.

Runde 48
13.06 Uhr / Km 34,6

Der Matsch brachte zwei sehr heikle Kurven mit sich. Wenn man hier links und kurz bergab auf den Steg abbog, hatte man kaum noch Halt, sofern man nicht genau eine Baumwurzel traf.

Runde 48
13.07 Uhr / Km 34,7

Hier war es schon ab Start etwas heikel, da man direkt hinter der nächste Links-Kurve gegen einen Baum rannte, wenn man die Kurve nicht genau traf. Also war es besser, schon hier ganz weit rechts anzusetzen, um den Kurvenradius zu erhöhen.

Als es dann aber rutschiger wurde, half auch das nicht mehr. Wer nicht am Baum landen wollte, sollte einfach vorher bremsen.

Runde 49
13.12 Uhr / Km 35,46

Und dann ging es "schon" in die letzten zehn Runden. Meine Rundenzeiten lagen jetzt um die vier Minuten. Kein Wunder, daß ich nun langsamer wurde: ich war sehr schnell angefangen, ich hatte niemanden mehr zum Gezogen werden und das immer tiefer werdende Geläuft kostete zusätzlich Kraft und Zeit.

Runde 51
13.19 Uhr / Km 36,8

Blick über den See auf die Rückseite der Gaststätte.

Runde 54
13.30 Uhr / Km 38,7

Hier hätte man nun auch Schiff fahren lassen können.

Runde 57
13.41 Uhr / Km 40,7

Da komme ich durch den Wald angelaufen. Nur noch knapp mehr als zweieinhalb Runden zu laufen.

(Foto: Christian)

Runde 58
13.46 Uhr / Km 41,6

Da war nun wirklich keine trockne Ecke mehr zu finden. Und zu weit links konnte man nicht laufen, sonst landete man im See. Wobei... sofern man durchs Eis gekommen wäre hätte man wohl sauberes Wasser gehabt.

Runde 59
13.48 Uhr / Km 42,1

Und dann kam die letzte Runde. Nur noch einmal um den See. Zwischenzeitliche Bedenken in Bezug auf die Richtigkeit des Runden-Zählers hatten sich schnell zerschlagen. Es war also meine 59. und letzte Runde.

Runde 59
13.49 Uhr / Km 42,3

Nur noch einmal durch den roten Matsch. Und dabei die Frau auf der Bank trocken und sauber lassen.

Runde 59
13.50 Uhr / Km 42,5

So sehen Sieger aus. :-)

Runde 59
13.50 Uhr / Km 42,6

Noch einmal an der Gaststätte vorbei.

Runde 59
13.50 Uhr / Km 42,7

Und dann war ich im Ziel.

Etwas trostlos. aber immerhin.

Runde 59
13.51 Uhr / Km 42,704

Platz 1 in 3:51:04 Stunden. Eine tolle Zeit. Wären es nur 42,195 Kilometer gewesen, wäre ich bei 3:48 Stunden herausgekommen. Aber egal.

Platz 2 und 3 gingen dann an Tammo und Frank.

(Foto: Christian)

Finish
13.54 Uhr / Km 42,704

Und eine schöne Medaille gab es auch. Das Foto darauf zeigte Sibirien noch mit richtig viel Schnee. Ob mir das lieber gewesen wäre als der Matsch in der zweiten Hälfte? Gute Frage.

Sibirien
13.54 Uhr

Meinen Schuhen hätte es sicher besser gefallen, wenn es keinen Matsch gegeben hätte.

Sibirien
14.03 Uhr

Das Meßsystem hatte eine Runde unterschlagen. Die 58 gezählten Runden waren daher genug.

Während des Rennens war die Anzeige aber praktisch nicht lesbar. Wegen der Sonneneinstrahlung mußte man sich schon sehr genau vor den Bildschirm setzen. Das hätte sehr viel Zeit gekostet. Aber trotzdem ein tolles System.

Sibirien
14.06 Uhr

Anschließend folgte ich der Einladung in die Gaststätte. Da waren schon drei große Feierlichkeiten im Gange. Aber wir Läufer waren herzlich Willkommen.

Ich nutzte zunächst einmal die luxuriöse Toilette.

Sibirien
14.33 Uhr

Laut Ausschreibung hatten wir ein Getränk (Kaffee, Kakao, Tee) und ein Stück Kuchen frei. Später hieß es dann, wir könnten soviel haben, wie wir wollten. Wohlgemerkt Gratis!!

Ich nahm erst einmal zwei heiße und wahnsinnig leckere Kakao.

Sibirien
15.27 Uhr

Aber damit nicht genug. Für uns Läufer gab es zudem ein warmes Buffet mit Fleisch, Soße, Kartoffeln und vielen Sorten Gemüse. Obwohl ich nach einem Marathon nie Hunger habe, griff ich hier zu. Sehr lecker.

Sibirien
15.27 Uhr

Die Gastfreundschaft, die man uns hier entgegen brachte, war sensationell. Das hatte ich bei meinen 108 Marathons zuvor nicht erlebt.

Ein ganz herzliches Danke an die Familie Thormählen.

Sibirien
16.31Uhr

Irgendwann mußte ich dann leider doch gehen.

Für 2015 ist inzwischen ein zweiter Sibirien-Marathon geplant. Wäre schön. Wenn die Ausschreibung online geht, melde ich mich sofort an. Garantiert.

        
Vor dem Lauf, 9.47 Uhr   Nach dem Lauf, 13.55 Uhr

Infos zum Marathon gibt es hier:
http://teichwiesen.myblog.de


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