8. Hallenmarathon Senftenberg 2014
18. Januar 2014

Niederlausitzhalle Senftenberg
16.19 Uhr

Das war die Halle. 1959 unter dem Namen Aktivist eröffnet war sie damals die größte freitragende Halle Europas.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Zwischenzeitlich war auch schon mal die Schließung geplant, aber inzwischen steht die Halle unter Denkmalschutz.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Die Veranstaltung geht von Samstag früh bis Sonntag in den Nachmittag. Es werden so ziemlich alle Strecken angeboten: 250 Meter, 1 Km, 3 Km, 5 Km, 10 Km (als Einzel- und Paarlauf), Halbmarathon, Marathon und 50 Km.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Für einige Wettbewerbe gab es noch freie Plätze, aber darauf sollte man sich nicht verlassen. Die meisten Wettbewerbe sind schon früh ausgebucht.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Die Startnummern und die Zeitchips gab es oberhalb des Hallenkiosks. Da wird sich manch Läufer gewiß gefragt haben, wie er/sie nach dem Lauf da wieder rauf kommen soll, um den Chip zurückzugeben. :-)

Niederlausitzhalle Senftenberg

Wer wollte, konnte sogar in der Halle übernachten. Mit morgendlichem Frühstück. Vielleicht werde ich das beim nächsten Besuch mal nutzen.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Es gibt ein paar richtige Schlafräume, aber auch die Umkleidekabinen konnte man zum Schlafen nutzen. Aber Vorsicht: Das Ende des Halbmarathons ist erst um 1.30 Uhr in der Nacht.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Die Halle verfügt über eine gute 250 Meter Laufbahn. Mit schönen Steilkurven. Da kann man prima um die Ecke sprinten, aber für einen Marathon war es doch sehr steil.

Niederlausitzhalle Senftenberg
Niederlausitzhalle Senftenberg

Eine kleine Messe gab es auch. Also falls man etwas vergessen haben sollte, hier gab es alles notwendige zu kaufen.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Der letzte Wettbewerb vor dem Marathon war der 10-Km-Paarlauf.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Während im Hintergrund noch die Siegerehrung der Niederlausitz-Laufserie 2013 lief, ging es auf der Bahn in die Startaufstellung.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Und los ging es zur 10-Km-Paar-Hatz.

Und wie man hier schön sehen kann ist das mit den Fotos in der Halle so eine Sache.

Niederlausitzhalle Senftenberg
Niederlausitzhalle Senftenberg

Da bekam man schon mal einen Eindruck, wie es sich durch die Steilwand laufen lassen würde.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Und während die Paarläufer in die letzten Runden gingen war es Zeit für die letzten Marathon-Vorbereitungen.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Um 18.02 Uhr dann der Start zum Marathon.

Ich hätte mir vorher besser Gedanken um den Namen des Laufes machen sollen: Nacht-Marathonlauf. Man machte tatsächlich das Licht in der Halle aus. Es blieben die Lichterketten zur Kurs-Markierung.

Noch 169 Runden.

Runde 8
18.12 Uhr / Km 1,95

Lichttechnisch war das echt grausam. In den Kurven guckte man immer auf die Lichterkette runter und sah dann den Boden nicht mehr. Man mußte sich also schon blind darauf verlassen, daß die Bahn fehlerfrei war.

Runde 12
18.17 Uhr / Km 2,35

Viel mehr als auf dem Foto sah man wirklich nicht. Entsprechend schwierig war es, vernünftige Fotos zu machen.

Runde 39
18.53 Uhr / Km 9,7

Ganz unten in der Kurve konnte man flach laufen. Zum Überrunden mußte man aber die Steilkurve rauf. Und das ging mächtig auf die Knochen. Zumal es ja immer einseitig war.

Immerhin die klimatischen Bedingungen waren top. So 14°C, kein Wind, kein Regen, kein Schnee.

Ich lief recht flott los. Aber das machten viele. Man ließ sich durch die ständigen Überrundungsvorgänge einfach mitreißen.

26:33 Minuten für die ersten und 26:47 Minuten für die zweiten fünf Km.

Foto:
www.sportfoto-service.de

Runde 40
18.55 Uhr / Km 10,0

Bei Km 5 lag ich unter 45 Läufern, die später ins Ziel kamen, auf Platz 25, bei Km 10 dann auf Platz 23.

Von 54 Startern schafften es neun Läufer nicht bis ins Ziel. Diese habe ich bei der Renn-Auswertung nicht berücksichtigen können.

Runde 48
19.05 Uhr / Km 12,0

Mit ihr lag ich zu Beginn lange Zeit gleich auf. Später begann ich dann aber mit dem Überrunden.

Man bekommt übrigens nach dem Lauf eine Liste mit allen Rundenzeiten von allen Läufern. Machte 7605 Datensätze, die man dann auswerten kann. Ein echtes Statistik-Eldorado. Darum kenne ich diesen Lauf nun besser als jeden anderen Marathon zuvor.

Foto:
www.sportfoto-service.de

Runde 49
19.06 Uhr / Km 12,2

Mit der Steilwand hatte ich mich schnell angefreundet. Die meisten Läufer gingen nur die unterste Steilbahn zum Überrunden. Ich lief bis auf die dritte Bahn rauf und ließ mich dann am Ende von oben in die Gerade fallen. Das gab schön Schwung. Und machte Spaß.

Runde 67
19.31 Uhr / Km 16,7

Meist brauchte ich so 78 Sekunden pro Runden. Da liefen die Runden flott ab und schon waren es nurr noch 103. Die Pinkelpause in Runde 56 kostete eine Minute extra. Man nutzte die normale Hallentoilette.

Runde 76
19.42 Uhr / Km 18,75

Schöner Service: hinter dem Zielbogen gab es einen Monitor, auf dem man die schon gelaufenen Runden ablesen konnte. Das klappte sehr gut, wenn nicht zu viele Läufer in zu kurzer Zeit über die Linie liefen. Auf dem Monitor hatten nur drei Läufer Platz. Gezählt wurde die Runde natürlich trotzdem immer.

Runde 80
19.48 Uhr / Km 20,0

27:12 Minuten für die dritten und 25:44 Minuten für die vierten fünf Km. Über Platz 22 (Km 15) kam ich auf Platz 20 (Km 20).

Vergleicht man die Zeiten der ersten und zweiten zehn Km, wurden nur fünf von 45 Läufern schneller. Einer davon war trotz der Pinkel-pause ich.

Runde 85
19.54 Uhr / Km 21,1

Und dann war auch schon Halbmarathon. 1:52:09 Stunden hatte ich nun auf der Uhr und lag weiterhin auf Platz 20.

Der Verpflegungsstand war gut bestückt mit Wasser, Tee, Cola, Obst und viel Süßkram. Und man kam alle 250 Meter dran vorbei. Da machte es nichts, wenn man es mal nicht schaffte, an den rechten Rand zu laufen.

Runde 87
19.57 Uhr / Km 21,7

Das häufige Steilwandlaufen forderte seinen Tribut. Mir tat der rechte Knöchel in der hohen Kurve weh. Nun hatte ich zwei Alternativen: unten hinten den Anderen langsam laufen oder oben humpelnd überrunden. Meist wählte ich die zweite Variante.

Foto:
www.sportfoto-service.de

Runde 88
19.58 Uhr / Km 21,9

Ich war erstaunt, wie gut ich mein Tempo halten konnte. Ich hatte die ganze Zeit mit einem Einbruch gerechnet, aber dazu kam es nicht. Ich flitzte weiter in hohem Tempo um den Kurs.

Foto:
www.sportfoto-service.de

Runde 95
20.07 Uhr / Km 23,85

In der Halle wurden Musik gespielt. Daher hatte ich ausnahmsweise mal keinen mp3-Player dabei. Die Musik-Auswahl war recht breit. Von den Puhdys über Fancy zu The Killers. da war wohl für jeden etwas dabei.

Runde 99
20.12 Uhr / Km 24,6

Für mich waren The Killers kurz nach Runde 90 der Impuls für weiter hohes Tempo.

Runde 100
20.14 Uhr / Km 25,0

Für die fünften fünf Km 25:54 Minuten. Inzwischen war ich auf Platz 18. Das merkte ich aber nicht, weil zwischen Überrunden und Überholen kein Unterscheid zu sehen war. Allerdings sah ich auf dem Monitor immer seltener, daß die direkten Mitläufer höhere Runden-Zahlen angezeigt bekamen.

Runde 109
20.25 Uhr / Km 27,2

Bei Runde 100 fiel mir auf, daß ich seit einiger Zeit nicht mehr überholt oder überrundet worden war. Es kam von hinten niemand mehr an mir vorbei. Ich hingegen flog immer mehr an den anderen vorbei. Das wurde zu einen fröhlichen Zick-Zack-Laufen. Denn im Schnitt kam ja alle fünf Meter ein Mitläufer.

Foto:
www.sportfoto-service.de

Runde 112
20.29 Uhr / Km 27,95

Mit dem zwischenzeitlich kaputten Knöchel wurde es zum Glück wieder etwas besser, so daß es in der Steilkurve nicht mehr ganz so schmerzhaft war.

Runde 121
20.40 Uhr / Km 30,0

Dann hatte ich auch schon 120 Runden auf dem Konto. So allmählich konnte man schon Richtung Ende sehen. Zumindest war die Anzahl der noch verbliebenen Runden nun überschaubar.

Trotzdem waren immer noch 12,25 Kilometer zu laufen.

Runde 135
20.57 Uhr / Km 33,8

Für die sechsten fünf Km brauchte ich 25:23 Minuten. Nun lag ich schon auf Platz 13.

Nimmt man nur die Km 20 bis 30 war ich sogar Platz 8.

Vergleicht man die Zeiten der Km 10 bis 20 mit denen der Km 20 bis 30 wurden 43 von 45 Läufer langsamer. Ich war einer der Beiden, die schneller wurden. 

Foto:
www.sportfoto-service.de

Runde 140
21.04 Uhr / Km 35,0

Und bei Km 35 lag ich dann auf Platz 11. Die siebten fünf Km war ich in nur noch 24:38 Minuten gelaufen. Also 4:55,6 Min/Km.

Runde 144
21.09 Uhr / Km 36,0

Wo würde diese Raserei wohl enden? Nun waren es nur noch 25 Runden. Seit mindestens 44 Runden war ich nicht mehr überrundet worden. Dafür war ich zum Schock seiner Fans schon zweimal am Führenden vorbeigezogen. Einmal direkt bei Start und Ziel.

 

Runde 149
21.14 Uhr / Km 37,0

Die Fans des Führenden mußten aber keine Angst vor mir haben. Ihr Liebling Frank Tschapka, der nach jeder Runde gefeiert wurde, lag immer noch 14 Runden vor mir.

Runde 156
21.23 Uhr / Km 39,0

Direkt vor mir mal wieder Sabine Mönch, die führende Dame. Kurz nach diesem Foto würde ich sie zum vierten Male überholen. In der ersten Rennhälfte hatte sie mich aber bereits acht Male überrundet, lag also noch vier Runden vor mir.

Runde 160
21.29 Uhr / Km 40,0

Für die achten fünf Km brauchte ich dann 24:53 Minuten, also etwas mehr als für die siebten. Trotzdem war ich nun auf Platz 8 vorgelaufen.

Auf den Km 30 bis 40 war niemand schneller als ich. Und im Vergleich zu den Zeiten der Km 20 bis 30 gehörte ich zu den fünf Läufern, die sich steigern konnten. Während ich in allen drei Vergleichen der 10-Km-Sektonen schneller wurde, gelang dies keinem anderen mehr als einmal.

Runde 163
21.32 Uhr / Km 40,7

Beim Blick auf diese ganzen Statistiken komme ich immer mehr das Gefühl, ich kann gar nicht normal einen Marathon laufen.

In Runde 163 erwischte es mich. Nachdem ich in der Runde 162 schwächelte überholte mich Sabine Mönch, die führende Dame. Nach zumindest 63 Runden ohne Überrundung hatte mich doch noch jemand erwischt.

Ich ließ sie allerdings nicht ziehen, sondern hängte mich hinten dran. Sie lag vier Runden vor mir, würde also nach zwei weiteren Runden fertig sein. Da spekulierte ich darauf, kurz hinter ihr bleibend mit auf das Ziel-Foto und somit eventuelle in die Zeitung zu kommen.

Das hat aber leider nicht geklappt. Dafür kam ich aus meinem kurzen Lauf-Tal und hatte mein altes Tempo wieder.

Foto:
www.sportfoto-service.de

Runde 165
21.35 Uhr / Km 41,1

Sabine Mönch, direkt vor mir, auf ihren letzten 250 Metern.

Naja, bald würde ich es auch geschafft haben.

Runde 168
21.39 Uhr / Km 42,0

Gleich ging es auch für mich in die letzte Runde. Wie bei vielen anderen Läufern sollte es auch für mich die schnellste Runde des Tages werden. 69,9 Sekunden. Offenbar machte ich doch etwas genauso wie auch die anderen. :-)

Runde 169
21.39 Uhr / Km 42,15

Zum 338. und letzten Male ging es durch einer der Steilwände.

Runde 169
21.40 Uhr / Km 42,20

Und dann nur noch die Gerade entlang ins Ziel.

Runde 169
21.39 Uhr / Km 42,25

Geschafft. Und wie! Mit 3:38:21 Stunden blieb ich im ersten Marathon des Jahres 2014 gleich 4:36 Minuten unter meiner Bestzeit des Jahres 2013.

Was für ein Steigerungslauf das war. Von Platz 25 bei Km 5 auf Platz 8 im Ziel. Der zweitschnellster Läufer auf der zweiten Marathon-Hälfte, Platz 3 auf den letzten 2,25 Km.

Im Sektoren-Vergleich des Tempo auf Km 30 bis 40 und ab Km 40 wurden 18 vom 45 Läufern schneller. Da gehörte ich nicht mehr dazu, büßte 3,9% Tempo ein.

Immer schön gegen den Trend... :-)

Andererseits wurde der Führende bei Km 10 am Ende nur 22. Der bei Km 10 auf Platz 4 liegende Läufer wurde 34. Und Thomas Wehner kämpfte sich von Platz 35 (Km 10) auf Platz 23 fast ebenso viele Plätze wie ich vor.

Foto:
www.sportfoto-service.de

Finish
21.41 Uhr / Km 42,25

Statistik ist halt relativ. Medaillen sind für die Ewigkeit.

Hier keine Marathon-Medaille Nr. 108.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Ich zog mich erst einmal um. Ohne Bewegung wurde es auch in der Halle schnell kühl.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Von außen betrachtet sieht die Steilkurve gar nicht so schlimm aus. Aber mein Knöchel und meine Hüfte erzählten mir da etwas ganz anderes. Die ganze Nacht noch...

Niederlausitzhalle Senftenberg

So im nachhinein war die Idee, das Licht in der Halle auszumachen nicht nur schlecht. Farblich sah es sehr schön aus. Nur zum Laufen und Fotografieren war es weniger schön.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Der Marathon ging noch bis kurz nach 23.00 Uhr. Bei 5:02 Stunden kamen noch zwei Läufer ins Ziel. Der Rest mußte leider aufgeben. Für 23.00 Uhr stand schon der Halbmarathon-Start auf dem Programm.

Das traf zwei Läufer. Sieben weitere waren schon zuvor ausgeschieden.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Es folgte die Siegerehrung, bei aber auch jeder einen Preis abbekam. Mindestens eine Urkunde und ein Paket Nudeln.

Hier die TOP'3 Männer:
1. Frank Tschapka 3:23:57
2. Lukas Küpper 3:24:10
3. Bernd Schwiebs 3:25:00

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Und hier die TOP'3 der Damen:
1. Sabine Mönch 3:33:27
2. Petra Schmidt 4:11:06
3. Ines Schnapke 4:16:48

Niederlausitzhalle Senftenberg

Ich landete in der AK M45 auf Platz 4. Unglaublich. In jeder anderen AK wäre ich mindestens auf Platz 2 gelandet. Selbst in der sonst so starken AK M40, aus der ich gerade 18 Tage raus war. Dabei war ich noch nicht einmal 45...

Naja... hätte auch nicht mehr als eine Urkunde und Nudeln gegeben.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Auch ohne auf dem Podium gestanden zu haben war es ein spektakulärer Abend in der Niederlausitzhalle von Senftenberg.

Niederlausitzhalle Senftenberg

Für 2016 zum dann zehnten Hallenmarathon habe ich ein Wiederkommen schon fest geplant. Ob ich mir dann auch noch die 50 Km am Sonntagmorgen antue?

Niederlausitzhalle Senftenberg
23.07 Uhr

Draußen waren es so um die 0°C. Dick eingepackt machte ich mich auf den Weg zurück zur Unterkunft.

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