60. Öjendorf Marathon
Peter-Wieneke-Geburtstags-Marathon
28. Dezember 2013

2010 wollte ich schon einmal den Öjendorf-Marathon am 28.12. laufen. Und hatte mich für drei Wochen danach
bei Hallenmarathon in Senftenberg angemeldet. Klappt beides nicht. Erst brach mir dann den Oberarm und hatte
dann noch einem Blinddarmdurchbruch und einen Darmverschluss.

2013 hatte ich wieder für den Öjendorf-Marathon am 28.12. und den Hallenmarathon gemeldet. Und die menschliche
Anatomie sei Dank konnte sich zumindest nicht alles wiederholen, auch wenn ich den Pfuschern von der Asklepios
Klinik Barmbek ja alles zutraue.

Wandsbek Markt
7.22 Uhr

Schön weihnachtlich war es am Wandsbek Markt, von wo ich meinen Bus Richtung Öjendorfer Park nahm. Mit der Linie 283 ging es dann bis...

Barsbüttel
7.50 Uhr

... Zum Dicken Busch. Auch da war es immer noch dunkel.

Zum Glück sammelte mich ein Mitläufer bald danach mit dem Auto auf. Auf dem unbeleuchteten Weg hätte ich es doch schwer gehabt.

Öjendorfer Park
8.01 Uhr

Dank der freundlichen Mitnahme kam ich noch rechtzeitig zum Frühstart.

Öjendorfer Park
8.03 Uhr

Bei regnerischem Wetter versammelte sich die Schar der Frühstarter.

Öjendorfer Park
8.03 Uhr

Bevor es aber losging, war noch genug Zeit, um das Geburtstagskind und gleichzeitig Namensgeber des Marathons Peter Wieneke hochleben zu lassen.

Öjendorfer Park
8.06 Uhr

Und los ging es. Inzwischen war es gerade hell genug, um die Strecke problemlos zu finden. Zumindest sofern man sie schon einmal zuvor gelaufen war. Aber das traf wohl auf jeden im Feld zu.

Öjendorfer Park
8.48 Uhr

Im Laufe des Morgens wurde es (welch Wunder) zwar immer heller, aber keineswegs trockener. Letzteres galt vor allem für die Strecke und den Rasen daneben.

Öjendorfer Park
9.01 Uhr

Der Öjendorf-Marathon hatte bei seiner 60. Auflage erstmals die maximale Teilnehmerzahl von 190 erreicht. Und das schon weit vor dem Anmeldeschluß. Das war noch nie. Bis dahin lag die Bestmarke bei 137. Viele Läufer wurden recht kalt von der vorzeitigen Schließung der Anmeldung erwischt. Vermutlich hätte man 250 Läufer an den Start bringen können.

Öjendorfer Park
9.06 Uhr

Bevor nun aber das große Hauptfeld loslief, wartete man noch auf den Durchlauf des Geburtstagskindes (hatte als Frühstarter schon zwei Runden absolviert).

Öjendorfer Park
9.06 Uhr

Und so kam es dann zum zweiten "Happy Birthday" des Tages. Und wenn man sich die Startnummer mal genau ansieht... es ist nicht das Geburtsjahr. Er lief an jenem Tag seinen 1067. Marathon. !!

Auftakt
9.07 Uhr / Km 0,05

Und dann ging es auch für das Hauptfeld los.

29 Läufer auf der 11,33-Km-Strecke, 30 Läufer für 22,66 Km und 131 Läufer abzüglich der Frühstarter auf der Marathon-Distanz.

Auftakt
9.09 Uhr / Km 0,3

Das war ein ziemliches Gedrängel am Start und auf den ersten Metern. Auch wenn die Nicht-Marathon-Läufer dieses Auftaktstück nicht mitmachten und gleich auf die erste Runden gingen, war nicht viel Platz, um die Pfützen zu umlaufen.

Dabei fiel mir vor allem eine Läuferin mit auffällig pinken Wadenstrümpfen auf, die sich an mir vorbeidrängte und sogleich im hohen Tempo auf und davon war.

Auftakt
9.10 Uhr / Km 0,4

Das Vereinstrikot hatte ich erst direkt vor dem Start bekommen und dann gleich angezogen. Nun durfte ich es ja tragen. Es war nun schon mein 107. Marathon.

(Foto: Hans-Jürgen)

Runde 1
9.12 Uhr / Km 0,7

Und dann ging es auch für das Marathonfeld in die erste von elf Runden die 3776 Meter-Strecke um den Öjendorfer See.

Runde 1
9.17 Uhr / Km 1,5

Und schon zu Beginn war klar, daß dies ein ziemlicher Matsch- und Modder-Lauf werden würde. Man war sehr damit beschäftigt, einen trocknen Weg um die Pfützen herum zu finden.

Runde 1
9.24 Uhr / Km 3,2

Immerhin war der Boden an sich fast überall noch fest und gut zu laufen. Der Regen hatte sich zumindest zwischenzeitlich vermindert. Und mit 7°C war es für Ende Dezember recht warm. Wenn gleich es doch sieben Grad kühler war als noch zu Weihnachten. :-)

Runde 1
9.28 Uhr / Km 4,0

Erstaunlich. Da standen echte Zuschauer an der Strecke. So etwas hatte ich ja noch gar nicht erlebt.

Runde 1
9.30 Uhr / Km 4,4

23:52 Minuten hatte ich auf der Uhr als ich das erste Mal über die Rundenmatte lief. Für eine Runde plus Auftakt (660+3776 Meter) ganz ok.

Runde 2
9.38 Uhr / Km 6,0

Mein Ziel war wie immer, irgendwie zu finishen. Und daneben möglichst unter vier Stunden zu bleiben. Dafür fing ich recht flott an.

Runde 2
9.44 Uhr / Km 7,0

Pfützen, Pfützen, Pfützen. Ich versuchte immer noch, dem Wasser auszuweichen. Im Zweifel auch über den Rasen. So nach und nach bekam man ja raus, wo man gut laufen konnte und wo nicht.

Runde 2
9.47 Uhr / Km 7,5

Noch mehr Zuschauer. Das war schön. Wie das wohl bei gutem Wetter gewesen wäre? Ich war zuvor zwar schon sieben Male in Öjendorf mitgelaufen, die teilnehmerstarken Tage hatte ich immer verpaßt. Vielleicht hatte es da auch immer viele Zuschauer gegeben.

Runde 4
10.16 Uhr / Km 13,0

Der Marathon nahm seinen Lauf. 20:04 und  19:53 Minuten für die Runden 2 und 3. Dann 21:07 Minuten für Runde 4. Da war aber auch eine Pinkelpause mit drin, außerdem griff ich nun auch am Verpflegungsstand zu.

Runde 4
10.20 Uhr / Km 13,8

Die meisten Läufer wählten den rechten Rand, um die Pfützen zu umgehen. Ich hielt mich lieber auf der linken  Seite auf, weil es da diesen schmalen Steinweg gibt. Der ist garantiert nicht matschig und eventuelle Pfützen nicht tief. Ob das aber wirklich besser war?

Runde 5
10.51 Uhr / Km 19,3

So sieht man aus, wenn man kilometerweit durch den Schlamm rennt.

Runde 6
11.01 Uhr / Km 21,1

Runde 5 in 20:30 Minuten. Halbmarathon dann bei 1:54:02 Stunden auf der Uhr. Das war schnell. Im Regelfall lief ich  2013 die zweite Marathonhälfte immer schneller als die erste. Das hieß dann aber eine Schlußzeit von 3:48 Stunden oder schneller. Wie realistisch war das? Meine Bestzeit für 2013 stand bei 3:45:40 Stunden. Aufgestellt in Florenz fünf Wochen zuvor. Da war aber kein Matsch und kein Modder.

Runde 7
11.17 Uhr / Km 24,0

Egal. Ich lief erst einmal ganz entspannt weiter. Im Grunde war ich froh, schon so weit gelaufen zu sein. Die ersten Runden vergingen nämlich so quälend langsam. Nun war ich immer schon auf der fünftletzten Runde.

Runde 6 in 20:18 Minuten. Runde 7 in 20:32 Minuten.

Runde 8
11.40 Uhr / Km 28,5

Es wurde nicht besser. Die Pfützen blieben dort wo sie waren und die Ränder waren immer mehr kaputt gelaufen und wurden von Runde zu Runde rutschiger und schlammiger. Schönes Laufes geht anders, aber immerhin war man so mit etwas beschäftigt. Nämlich der Suche nach dem besten Weg.

Runde 8
11.41 Uhr / Km 28,6

Hier noch einmal das Geburtstagskind Peter Wieneke.

Runde 8
11.53 Uhr / Km 30,9

19:54 Minuten für die achte Runde. Nun lag ich drei Runden vor dem Ende bei 2:46:10 Stunden. Für die beim Halbmarathon angepeilten 3:48 Stunden bedurfte es nun drei Runden zu jeweils 20:36 Minuten.

Und für 3:45:39 Stunden (Jahresbestzeit)?

Das große Rechnen hatte begonnen.

Runde 9
12.00 Uhr / Km 32,5

Eine ganz tückische Pfütze war das. Natürlich sieht es so aus als würde man hier rechts besser laufen. Das stimmte aber nicht, weil man rechts in die Falle rennt. Am Ende kam man nämlich nicht zwischen dem Wasser und dem Busch durch. Da war es besser, man hielt sich links im Matsch.

Runde 9
12.11 Uhr / Km 34,4

Kaum zu glauben, aber diese Zuschauer hatten es tatsächlich den ganzen Tag an der Strecke ausgehalten.

Runde 9
12.12 Uhr / Km 34,6

Die tückische letzte Kurve vor dem Anstieg zum Ziel. Eine Runde vorher war ich ausgerutscht und hatte danach Schmerzen im linken Bein. Danach wurde ich dann allmählich schneller und schneller.

Runde 11
12.32 Uhr / Km 38,5

Runde 9 in 19:24 Minuten und Runde 10 dann sogar in 19:07 Minuten. Das war eine unglaubliche Tempo-Steigerung zum Ende des Laufes hin. Eine Zeit unter 3:48 Stunden war nun so gut wie sicher und auch die Jahresbestzeit war noch machbar.

Runde 11
12.32 Uhr / Km 38,6

Ab ging es in die letzte Runde.

Im Laufe der Zeit hatte man hier den Weg immer weiter in den Wald hinein getreten und dort eine prächtige Schlammlandschaft geschaffen. Da half nur noch vorsichtiges Durchrutschen.

Runde 11
12.35 Uhr / Km 39,2

Während ich noch etwas am Tempo zulegte hatten andere mehr Zeit. So zum Beispiel um der Tochter im Laufen die Mütze richtig aufzusetzen.

Runde 11
12.36 Uhr / Km 39,4

Und wieder die Pfützen-Landschaft. Die Ideal-Linie hatte sich im Laufe des Marathons mehrfach geändert. Naja... meine Schuhe waren immer noch relativ trocken.

Runde 11
12.38 Uhr / Km 39,8

Schickes neues Trikot finde ich. :-)

Runde 11
12.39 Uhr / Km 40,0

Manch Läufer lief von Anfang an kompromißlos durch die Pfützen und sparte sich damit das Zick-Zack-Laufen und Springen. Die waren aber soweit ich es gehört habe damit auch nicht richtig glücklich, weil dadurch natürlich die Schuhe sehr naß wurden.

Runde 11
12.41 Uhr / Km 40,4

Noch 1776 Meter bis ins Ziel. Und anders als bei früheren Öjendorf-Starts konnte ich auch in der letzten Runde ein recht hohes Tempo halten. Sonst war die letzte Runde hier oft für ein ziemliches Auf und Ab bekannt.

Runde 11
12.43 Uhr / Km 40,6

Die Südspitze war erreicht. Nun nur noch nach Norden und gut.

Das Wetter spielt in einem Punkt prima mit. Beim Wind. Der kam von Süden. Da lief man dann im Wald (wo man fast nichts merkt) gegen den Wind und auf dem freien Feld hatte man ihn im Rücken.

Runde 11
12.46 Uhr / Km 41,3

Dann brach auch schon der letzte Kilometer an. Weit vor mir sah ich dann pinke Wadenstrümpfe. Das war dann wohl die Läuferin, die mich ganz am Anfang über den Haufen gerannt hatte. Also wurde ich noch etwas schneller. Der Vorsprung betrug kaum 200 Meter.

Runde 11
12.46 Uhr / Km 41,4

Nur noch 776 Meter bis ins Ziel. Ich hatte die letzte Runde über immer wieder versucht, die mögliche Zeit auszurechnen, scheiterte aber immer ab irgendeiner fehlenden Komponente. Unter anderem auch dem Glauben daran, wie flott diese letzte Runde so lief.

Runde 11
12.47 Uhr / Km 41,6

Die Läuferin mit den pinken Wadenstrümpfe lief gerade in das Wäldchen voraus. Also noch gute 100 Meter Vorsprung schätzte ich.

Runde 11
12.48 Uhr / Km 41,8

Jetzt waren es vielleicht noch 50 Meter. Leider kam mir in der folgenden langen Rechtskurve dann doch noch ein Hund in der Quere und ich mußte einen blöden Schlenker über den Rasen machen. Aber immerhin hat mich der Köter nicht auch noch angefallen, wie die Viecher das sonst so gerne machen...

Runde 11
12.50 Uhr / Km 42,15

Schön noch ein flotter Spur nach einer ganz vorsichtig genommenen letzten Kurve und schon hatte ich das Ziel vor Augen.

Runde 11
12.50 Uhr / Km 42,19

Und dann war es geschafft. 42,195 Kilometer Matsch und Modder.

Und die Läuferin vor mir überholte ich auf dem Weg zum Verpflegungsstand. :-)

Finish
12.54 Uhr / Km 42,195

Beim Öjendorf-Marathon wird relativ wenig gejubelt. Die meisten Zieleinläufe gehen ruhig und sachlich über die Bühne. Hingegen hatte ich allen Grund zum Jubeln und tat das auch:

18:20 Minuten auf der letzten Runde waren neue persönliche Rundenbestzeit und die 3:42:57 Stunden im Ziel persönliche Jahres-bestzeit 2013. Im 20 und letzten Marathon des Jahres. Meine Öjendorf-Bestzeit vom 03.11.2012 verpaßte ich allerdings um 16 Sekunden.

Öjendorfer Park
13.13 Uhr

Die bereits 60. Auflage des Öjendorf-Marathons war demnach nicht nur für die Veranstalter (am Ende 172 Finisher) eine Rekord-Veranstaltung.

Öjendorfer Park
13.13 Uhr

Bei dem Mistwetter zog ich mich anschließend schnell um. Währenddessen ging der Marathon noch lange weiter.

Für 2014 habe ich bereits drei Starts geplant. Einmal im März und dann wieder im November und Dezember. Mal sehen, was für ein Wetter mich dann erwartet.

Öjendorfer Park
13.14 Uhr

Zum Abschluß gab es dann noch einen Berliner am wie immer sehr reichlichen Verpflegungsstand.

Ein großes Lob und Danke an dieser Stelle an alle Helfer und Organisatoren, die diesen Riesenansturm bei miesem Wetter wieder einmal bravourös in den Griff bekamen.

 
Wandsbek Markt
17.13 Uhr

Auf dem Rückweg kam ich wieder am Wandsbek Markt vorbei und wanderte über den Wandsbeker Winterzauber.

Wandsbek Markt
17.17 Uhr

Clevere Namenswahl. Im Gegensatz zu den vielen Weihnachtsmärkten in der Stadt muß ein Winterzauber nicht nach Heilig Abend schließen. :-)

Wandsbek Markt
17.18 Uhr

Hübsche Beleuchtung.

Wandsbek Markt
17.18 Uhr

Eine echte Eisbahn.

Wandsbek Markt
17.24 Uhr

Und genug zu Essen gab es auch. Allerdings hatte ich (leider) wie üblich nach einem Marathon keinen Hunger. Lecker gerochen hat das alles schon...

 

        
Vor dem Lauf, 8.54 Uhr   Nach dem Lauf, 13.01 Uhr

Infos zum Marathon gibt es hier:
http://100mc.de/


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