Und los ging es. Auf vier Schleifen, von denen drei recht ähnlich waren.

Aber zunächst kam eine 10 Kilometer lange Schleife, die dem späteren 10 Km-Lauf "10 for Grete (Waitz)" entsprach. Der Lauf ist der leider 2011 verstorbenen norwegischen Läuferin Grete Waitz gewidmet, Marathon-Weltmeisterin, Weltrekordlerin und NEUN-malige Siegerin beim New-York-Marathon.

Knapp 1000 Läufer gingen mit mir in der zweiten von drei Startgruppen auf die Strecke.

Ein Blick zurück auf das Osloer Rathaus auf der linken Seite.

Los ging es mit einer lang-gezogenen Linkskurve über den Rathausplatz.

Dann lief man auf den Hafen und Aker Brygge zu.

Und am Hafen entlang in Richtung Akershus Festing.

Blick zurück auf das Rathaus von Oslo.

Zwar relativ kühl, vielleicht inzwischen 8°C, aber sehr schön sonnig.

Wenn man den Blick einen Moment vom in der Sonne thronenden Osloer Rathaus abwenden kann, erkennt man im Feld die beiden Ballons der 3:45-Stunden-Zeitläufer.

Und rechts die Mauer der Akershus Festning (die Festung von Akershus).

Pipervika (die Bucht vor Oslo) und Aker Brygge im Hintergrund

Und schon war der erste Kilometer geschafft.

Es ging nun auf der anderen Seite der Akershus Festning weiter.

Die Festungswache war auch angetreten. Die verzogen aber keine Miene.

Es ging ein kurzes Stück durch das an das Zentrum angrenzende Viertel Quadraturen (wenn man sich das von oben ansieht, erkennt man den Sinn der Namensgebung schnell).

Nun drängelte sich der Pulk der 3:45-Stunden-Läufer von hinten an mich heran. Hier war es aber ein wenig eng zum Überholen.

Direkt voraus das schicke weiße Gebäude ist die Oper von Oslo (Operahuset). Ganz neu fertig gestellt. Und das ohne Überschreitung des Budgets und fünf Monate früher (!!) als geplant.

Man sollte den Hamburger Elbphilharmonie-Bauern doch mal ein Ticket nach Oslo spendieren. :-)

Auf dem schrägen Teil des Operahuset kann man herum laufen. Da hat man schöne Ausblicke über Oslo.

Das Feld der 3:45-Stunden-Läufer zog nun allmählich an mir vorbei.

Immer noch das Operahuset im Hintergrund.

Ich hatte nicht die Idee, in dieser Zeitklasse zu laufen. Die Tage davor waren mit einem strammen Programm von Norwegen- und Oslo-Sightseeing gefüllt gewesen. Da wollte ich den Marathon eher ruhig angehen.

Auf der Gegenseite kamen einem schon die ersten Läufer entgegen. Es war ja auch schon eine Gruppe drei Minuten vor mir auf die Strecke gegangen.

Die Ecke von Oslo ist eine riesige Baustelle. In der ersten Schleife hier machten wir nur einen kleinen Abstecher und liefen dann wieder Richtung Operahuset zurück.

Was schon fertig gebaut ist, sieht schon recht imposant aus. Mal abwarten, wenn das in ein paar Jahren mal fertig sein wird.

Auf der Gegenseite nun Läufer hinter mir.

Hinter dem Hauptbahnhof ging es per Brücke über die Schienen. So kommen die ersten Höhenmeter in die Strecke.

Nach dem Sightseeing zum Beginn wurde es visuell nun ein wenig ruhiger. Das war auch das erste Mal, daß ich mich auf mein eigenes Tempo konzentrierte. Bis dahin hatte ich mich einfach nur treiben lassen und hatte Fotos gemacht. Das hier war das 69. Foto seit dem Start.

Bis in die Hinterhöfe ging es mit der Strecke.

Die Menge der Zuschauer hielt sich in Grenzen. Auch hier in den Wohnvierteln.

Aber der Lauftag war ja noch lang und die großen Felder vom Halbmarathon und den 10 Kilometern würden erst Mittags und am Nachmittag kommen.

Auf der Strecke gab es 13 Verpflegungsstellen, die ab und an etwas große Lücken ließen. Insgesamt kann man sich aber nicht beschweren.

Ja, wegen des besseren Fotos lief ich hier hinter dem Verpflegungsstand entlang. Dabei rannte ich fast in eine Sackgasse (dann kam aber doch noch eine Lücke in den Getränkekisten zum Vorschein) und kam nur ganz knapp vor dem Kontrollposten wieder auf die Strecke zurück.

Bei Km 6 hing ich immer noch in Sichtweite der 3:45-Stunden-Ballons im Feld. De Strecke riß einen einfach mit.

Und die Dame hier ganz links wird in den nächsten zunächst 13 Kilometern noch öfter im Bild sein.

Das glänzende Hochhaus ist wieder dasselbe wie bei Km 4,3 (Foto weiter oben). Also die Runde durch die Wohn-viertel Grønland und Tøyen war geschafft. Zumindest für diesen Abschnitt.

Auf der Brücke über die Bahngleise kam uns dann der Besenwagen entgegen.

Auch hier noch Baustellen entlang der Strecke. Ich komme wohl in paar Jahren noch einmal wieder...

Voraus wieder das Operahuset.

Hier ging es entgegen der Strecke von Km 2 und 3 wieder in Richtung des Viertels Quadraturen.

Die Strecke sollte man sich auf der Homepage des Marathons mal ansehen. Das ist ein ziemliches Gewusel, zumal es für den Marathon insgesamt gar keine Übersicht gibt. Man kann sich den Kurs auf drei Karten ansehen. Zunächst auf der vom 10-Km-Lauf, dann eine 11-Km-Marathon-Karte und dann der Karte des Marathons.

Oder man läuft einfach der Masse hinterher. Denn so wuselig es auf den Karten aussieht, so unproblematisch läuft es sich vor Ort.

Verpflegungsstand Nr. 2. Wasser, Iso und Obst. Also nichts spektakuläres, aber alles da, was man braucht.

Im Viertel Quadraturen auf dem Weg in Stadtzentrum hing ich immer noch in Sichtweite der 3:45-Stunden-Ballons. Erstaunlich...

Und dann erreichten wir den Prachtboulevard im Zentrum von Oslo. Die Straße verläuft vom Hauptbahnhof bis zum königlichen Schloß.

Hier findet sich auch die bekannte Leuchtreklame vom Schokoladenhersteller Freia. Die hängt da schon seit 1909. Naja, wohl nicht genau die, aber irgendeine der Firma.

Grand Hotel, Stortinget (Parlament) und ganz weit voraus das königliche Schloß. Noch tiefer nach Oslo geht nicht.

Hier rechts im Grand Hotel kann man schon Zimmer für € 200,00 bekommen. Da sind Zimmer im Radisson Blu Plaza Hotel (siehe den Glaskasten bei Km 4,3) mit € 265,00 teurer.

Kurz vor dem National-theatret biegt man man links von der Karl Johans gate ab. Direkt voraus ist das Osloer Rathaus zu sehen. Da jetzt abzukürzen lohnt sich aber nicht. Der offizielle Weg ist auch nur 1,2 Kilometer lang und da gibt es noch einiges zu sehen.

Parkähnlich durch das Zentrum von Oslo. Durch die Bäume schimmert im Hintergrund noch das Nationaltheatret durch.

Links voraus Stortinget, das Parlament von Norwegen.

Und wieder Quadraturen. Hier geht es so schön übersichtlich voran. :-)

Hier waren wir schon auf Kurs Start und Ziel. Links zu sehen schon einmal das alte Rathaus. Bis zum neuen Rathaus waren es noch gut 500 Meter.

Noch einmal Verpflegung aufnehmen.

Und dann ging es bergab auf den Start- und Zielbereich vor dem Rathaus zu. Das würde später beim Zieleinlauf auch so sein.

Die 3:45-Stunden-Ballons hatte ich immer noch in Sichtweite. Immer nach den Verpflegungsständen kam ich ihnen sehr nahe. Das ist ungewöhnlich. Die meisten Ballon-Läufer sind an den Verpflegungsständen viel schneller als ich.

21486 vor 21846. Bei den ähnlichen Nummern war es ja kein Wunder, das man sich so schwer trennen konnte.

So im Rennen ist mir das gar nicht so sehr aufgefallen, aber auf den Fotos wird es recht deutlich, daß ich lange Zeit einen läuferischen Schatten hatte.

Nr. 21846, Monika Merket, ist offenbar nicht irgendwer. Die Lokalzeitung an ihrem Heimatort Soknedal, das "Trønderbladet", widmete ihr zum ersten Marathon eine ganze Artikelserie.

Wer um alles in der Welt das wohl unbedingt googlen mußte... :-)

Foto:
www.marathon-photos.com

Und damit war die erste von vier Schleifen beendet.

53:56 Minuten brauchte ich für die ersten 10 Kilometer. Das war schnell für mich. Aber bei so einem mit Schauwerten vollgepackten Kurs kommt man ja auch nicht dazu, sich mal auf sein Tempo zu konzentrieren.