Die Tour war eigentlich abgesagt noch bevor sie begann. Auf der Anfahrt über die Valdresflya lag Schnee. Die ist aber nur 1390 Meter hoch. Die Tour über den Besseggen geht bis auf 1743 Meter hoch.

Aber wo ich schon einmal da war und ich eh laufen wollte, konnte ich mich auf dem Weg Richtung Besseggen umsehen.

Die Wanderung ist zu Beginn nicht sehr schwer. ES geht zwar stetig nach oben, aber selten steil.

Man muß allerdings stets auf die Füße achten und auf welchem Stein man diese aufsetzen sollte.

Links oben der Einstieg in den Berg Veslefjellet, den es zu überqueren galt.

Ich kam gut voran. Ein Kilometer in 15 Minuten und danach ging es noch einen Tick schneller.

Da kam Hoffnung auf, ich könnte es vielleicht ja doch über noch den Grat schaffen. Mit genug Zeit und etwas Glück auf ein paar nebelfreie Momente auf dem Gipfel (der war wegen der Wolken bisher nicht zu sehen).

Und nach 22 Minuten Aufstieg kam dann diese Ecke.

Diese 2,50 Meter hohe Passage aus Stein hätte ich sicher irgendwie geschafft. Zumindest hoch. Ich war mir nicht so sicher, wie problemlos ich da runter gekommen wäre.

Und dann stellte ich mir das Ganze mit Schnee und unter Null Grad vor.

Ich wußte, was sinnvoll war und dreht um. Dabei waren die Erlebnisse vom Fimmvörđurháls drei Wochen zuvor auf Island sicher auch nicht ganz schuldlos.

Also ging es wieder nach unten.

Bergab war ich nicht viel schneller als bergauf. Nach dem vielen Regen am Vormittag war der Weg teilweise rutschig, was bergauf nicht so sehr auffällig war.

Erinnerungsfoto an eine kluge wie schmerzhafte Entscheidung.

Der Besseggen würde auch weiter auf mich verzichten müssen.

Für Blicke wie diesen hatte sich zumindest die Anreise gelohnt.

Anstatt nun direkt nach Gjendesheim zurück zu laufen, machte ich noch einen Abstecher.

Auf der Anfahrt waren mit etliche schöne Ecken aufgefallen und wenn ich nicht zum Besseggen kam, konnte ich doch zumindest andere Sehenswürdigkeiten der Gegend besichtigen gehen... äh... laufen.

Nasse Füße hatte ich mir geholt und war vom Weg abgekommen. Also doch lieber den sicheren Weg nach Gjendesheim.

Ja, das ist ein echtes Elch-Bein...

Straße war doch doof und am Fluß Sjoa kam man nicht weiter. Also doch wieder etwas hinauf zum Gjendehalsen.

Wer nach Memurubu will ohne viel zu klettern, der kann statt über den Besseggen zu wandern ab Gjendesheim das Boot nehmen oder den Weg am Ufer des Sees Gjende entlang.

Der Weg ist ungefähr 12,7 Km lang (da sind sich die Reiseführer nicht einig) und nicht sehr komfortable. Das hier ist noch der "flache und gut ausgebaute" Teil.

Ich kehre dann recht bald wieder um. Mir ging es nur darum, zumindest 10 Km voll zu bekommen.

Da hätte ich ganz rauf und rüber laufen müssen. Vielleicht wäre das zu schaffen gewesen, aber unter welchen verrückten Bedingungen und dem hohen Risiko, dort oben nur im Nebel zu laufen.

Außerdem bemerkte ich am Ende meines Laufes, daß der Parkplatz außer meinem Auto leer war.

Ergo: auch die Norweger blieben an dem Tag dem Besseggen fern. Das gab einem zu denken.

10,0 Kilometer
1:45:25 Stunden
10:33 Min/Km

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