Zur Klarstellung sei noch angemerkt: zum Marathon ging ich ohne Medikamente eingenommen zu haben und ich war auch nicht krank-geschrieben (letzteres gilt für alle Tage im Jahr 2013).

Viele Leute wollten an dem Morgen offenbar nicht nach Cuxhaven. Der Zug von Hamburg war hinter Stade praktisch leer.

Naja, das Wetter lud auch  wahrlich nicht zu einem Ausflug an die Küste ein.

Regen, 7°C. Wind. Bei dem Wetter wollte ich auch nur schnell wieder irgendwo nach drinnen kommen.

Am Abend vor dem Lauf war das Start-Ziel-Gebiet noch wie ausgestorben.

Das Wetter hatte sich ein wenig gebessert. Zumindest der Regen hatte aufgehört.

Und für den Sonntag war Sonne, 16°C und Wind aus Süden vorausgesagt. Kaum zu glauben.

Startunterlagen gab es wieder in der Sparkasse.

Die Abholung klappt fast reibungslos. Allerdings hatte man sich kurzfristig zu einer Chip-Leih-Gebühr von € 5,00 entschieden. Zum Glück hatte ich Geld dabei. Zu hoffen war, daß es allen anderen ebenso erging.

Von den Startunterlagen ging es direkt zur Pasta-Party.

Die Pasta-Party war im Startpreis gratis enthalten. Trotz 1300 Anmeldungen hatte man aber nur Platz für maximal 36 Leute. Und das Konzept ging sogar auf. In der ersten Stunde nach 18 Uhr waren jedenfalls nie mehr als 36 Läufer da. 

sky-Fußball-Bundesliga gab es gratis auf Großbild-TV dazu.

In den drei Gefäßen war jeweils dieselbe Sorte Nudeln. Die waren aber sehr lecker und sie waren auch schön heiß (ist ja nicht selbstverständlich bei Pasta-Partys).

Anzumerken sei noch, daß man unbegrenzt Nudeln essen konnte. Nur die Getränke mußten bezahlt werden.

Mein Rückenschild des Tages.

(Foto: Manfred Haase)

Im Gegensatz zum Vortag hatte sich das Wetter tatsächlich gebessert. Kein Regen in Sicht, spürbar wärmer und nicht mehr ganz so windig. Wobei das an der Küste bekanntlich immer sehr relativ ist.

Am Start fanden sich ein.
365 Läufer 10 Km
213 Läufer Halbmarathon
  12 Läufer 30 Km
  82 Läufer Marathon.
Zusammen: 672

Zuvor waren schon 309 Kinder über 400 bis 2000 Meter gestartet, um 13.30 Uhr folgten noch 102 Läufer über 5 Km.

Alles zusammen also 1082 Teilnehmer.

Pünktlich dann der Start zum 7. Cuxhaven-Marathon. Da war ich ja mal gespannt, was ich da zusammen laufen würde.

Und los ging es mit dem 7. Marathon in Cuxhaven.

Foto:
www.foto-team-mueller.de

Gleich nach dem Start geht es zwar immer auf Kopf-steinpflaster, ist aber gut laufbar.

Gerade voraus zu sehen der Leuchtturm "Alte Liebe". Da laufen wir aber nicht mehr entlang.

Wie auch in den Vorjahren so ging es auch 2013 wieder durch das Cuxhavener Zentrum.

Auf ging es zur ersten Deichquerung.

Insgesamt achtmal geht es über den Deich. Viermal hier und viermal am Strand-haus Döse. Das sind dann aber auch die einzigen nennenswerten Höhenmeter der Strecke.

Gutes Wetter in Cuxhaven. Naja, Sonne und ein paar Grad mehr hätten es sein dürfen, aber dafür spielte der Wind mit. Der wehte hier in der Bucht schön von hinten. Auf dem Rückweg hinter dem Deich kam er später zwar von vorne, aber davon merkte man hinter dem Deich nicht so viel.

Und es war trocken.

29:16 Minuten  bei Km 5. Das war recht flott.  Ich war die ganze Woche über nicht gelaufen und rannte nun ein wenig zu schnell los.

Die zweite Deichquerung war geschafft. Zumindest der Deich-rauf-Teil.

McDonalds on Tour. Das war ein Grund, warum ich so schnell unterwegs war. Von einem laufendem Burger wollte ich mich nicht abhängen lassen.

Zurück in der Stadt.

Im Stadtzentrum kamen mir schon die Läufer der zweiten Runde entgegen. Die Glücklichen waren schon bei Km 12.

28:35 Minuten für die zweiten fünf Kilometer. 57:51 Minuten bei Km 10. Viel zu schnell für mich an dem Tag.

Noch nicht das Ende der ersten Runde, auch wenn die Cheerleader hier die Eindruck vermitteln mögen. Es geht noch die leidige Spitzkehre zur Sparkasse und wieder zurück.

1:01:06 Stunden für die erste Runde.

Hier mache ich gerade ein Foto von der Uhr neben dem Zielbogen, um die Zeit zu dokumentieren. Man kann sich ja nicht alles merken.

Wie befürchtet brach mein Tempo irgendwann ein. Und das schon zu Beginn der zweiten Runde, also ziemlich früh.

Nun waren auch nur noch knapp die Hälfte der Läufer unterwegs. Die 10-Km-Läufer waren schon im Ziel.

Live-Musik wurde auch geboten.

Der Strom für Lautsprecher und Licht wurde von den Radfahrern am linken Bild-rand erzeugt.

Deutlich weniger Läufer unterwegs.

30:46 Minuten für die dritten fünf Kilometer.

Der Laufstil wurde deutlich behäbiger. So richtig voran wollte es nicht mehr gehen.

Links ein Läufer vom 100 Marathon Club. Diesen hier und noch sieben weitere, dann hätte ich es auch geschafft.

Zum zweiten Mal erreichte ich die Wendemarke am Strandhaus Döse.

Der Vorbeilauf an den Freßständen ist immer so eine Sache. Zum Glück habe ich beim Marathon selten Hunger und was den Durst angeht, so befindet sich 50 Meter zuvor einer der drei Verpflegungsstände.

Nette Idylle. Der Bach ist die Döser Wettern und im Hintergrund die Herz Jesu Kirche am Lichtenbergplatz.

32:48 Minuten für die nun vierten fünf Kilometer. 2:01:25 Stunden insgesamt. Das Tempo ließ nun doch deutlich nach.

2:08:48 Stunden waren es bei Halbzeit. Das sah noch recht gut aus, auch wenn die zweite Runde nun schon knapp sieben Minuten langsamer war als noch die erste Runde.

OK, Halbmarathon hatte ich noch laufend geschafft und aus dem Start-Ziel-Bereich war ich auch wieder raus.

Von nun an wurde nur noch gegangen.

Eigentlich hatte ich schon bei Km 20 ins Gehen verfallen wollen, mich dann aber doch noch einmal aufgerafft.

Nachdem nun auch die Halbmarathonläufer nicht mehr mitmachten, wurde es ganz einsam auf der Strecke.

Wenn man seine Zeit nicht mit Laufen verbringt, kann zumindest ein paar Fotos vom Leben drum herum machen.

39:56 Minuten auf den fünften fünf Kilometern. Und da war ich die ersten 1,5 Kilometer noch so etwas ähnliches wie gelaufen.

Angesichts des Limits von fünf Stunden in Cuxhaven sollte ich nun zumindest nicht noch langsamer werden.

Für den Fotografen legte ich eine kurz Lauf-Phase ein.

Bei all dem Gehen und der noch langen Reststrecke hatte ich zumindest meinen Humor nicht verloren. Gerne scherzte ich mit den wenigen Zuschauern über Sinn und vor allem Unsinn eines Geh-Marathons und war auch ansonsten gut gelaunt.

Allmählich leerte sich der Verpflegungsstand. Es waren ja auch nicht mehr allzu viele Läufer auf der Strecke.

Wie immer gab es Wasser, Iso, Cola und Obst. Damit kam ich weiter.

Kuddel heiße ich zwar nicht und Doa auch nicht, aber "immer weiter" konnte ich gut verinnerlichen.

17 Minuten für die Km 27 und 28. Uhm...

Zwischendurch kann man ja mal durchaus noch so tun, als wäre man fit. Wenn zum Beispiel die Familie am Straßenrand wartet.

Foto: Manfred Haase

Acht Minuten für Km 29...

Und sieben Minuten für Km 30. Dank ein paar kurzer Lauf-Phasen wurde es ein wenig flotter.

39:38 Minuten für die nun sechsten fünf Kilometer. 3:20:59 Stunden insgesamt. 

Noch zweimal um die 39 Minuten für die jeweils fünf Kilometer bis Km 40 ergäbe 4:40 Stunden und dann hätte ich noch 20 Minuten für die 2,195 Kilometer ins Ziel. Klang gut. In der Theorie.

Praktisch quälte ich mich zunächst einmal über das Ende der dritten Runde. Nun war es nur noch eine.

3:32:30 Stunden beim Start in Runde Vier. Machte also 83:42 Minuten für die Runde Drei. Damit durfte die letzte Runde nicht vier langsamer werden. Nach 87:30 Minuten war Ende der Veranstaltung.

Zum Ende von Runde Drei legte ich schon einmal eine kleine Jubelarie hin. Das war allerdings nur für die Fotografen vom Foto Team Müller. Ich hatte Angst, die würden nach weiteren anderthalb Stunden nicht mehr auf die Nachzügler warten. Also ließ ich meine Jubel-Fotos schon etwas früher machen.

Im Ziel wollte man mir dann auch gleich eine Medaille umhängen. Das Mädel guckte nicht schlecht als ich abwinkte und mich auf eine weitere Runde machte.

Und wieder ging es durch das Cuxhavener Zentrum. Gibt Tage, an denen hier mehr los sein dürfte.

Der Dauerregen vom Tag zuvor hatte sicher auch viele Wochenendgäste kurzfristig abgehalten.

Nun schaffte ich ein paar längere Lauf-Phase und kam so etwas schneller voran. Oder anders: ich legte mir zeittechnisch ein kleines Sicherheitspolster zu.

Und schon waren es nur noch 8,2 Kilometer.

35:23 Minuten waren es dann für die siebten fünf Kilometer. Was so ein paar Lauf-Phasen doch alles bewirken können. Nun sah alles doch wieder recht rosig aus. 7,2 Kilometer sollte ich in 64 Minuten doch schaffen können.

Hmmm... irgendwas fehlte hier doch. Wo war denn der Verpflegungsstand hin?

Der hatte sich frühzeitig aus dem Staub macht. Das hatte ich auch noch nicht erlebt.

Die Feuerwehrleute im Wagen (siehe Bild zuvor) waren auch etwas ratlos. Sie waren nur zur Absicherung da und hatten mit dem Stand nichts zu tun.

Allerdings besorgten sie auf eigene Faust schnell etwas Wasser und stellten es für die letzten Läufer hin.

Meinen herzlichen Dank an die Freiwillige Feuerwehr Duhnen.

Sonderlich viele Gäste gab es am Strand nicht. Wirklich warm war es ja auch nicht.

Aber nach 7°C und Regen am Samstag waren 16°C und kein Regen am Sonntag geradezu fantastisch.

Ein letztes Mal die Wende am Strandhaus Döse. Hier hatte tatsächlich eine Gruppe Zuschauer die ganze Zeit durchgehalten. Auch jetzt noch, wo nur noch alle paar Minuten mal jemand vorbeilief.

Ja, hier lief ich auch ein kleines Stück. :-)

Ansonsten war ich fast nur gehend unterwegs. Immer noch gut gelaunt, aber nicht sonderlich schnell.

Aber immer noch schnell genug. 16 Minuten für die Km 38 und 39. Nun hatte ich noch 32 Minuten bis zum Zielschluß und noch noch 3,2 Kilometer zu gehen. Oder zu laufen. Naja, zu überstehen.

Nein, keine weitere Deich-querung mehr nötig.

Hmm. Die 10-Km-Strecke und die Marathon-Strecke sind bis auf die Wende in Döse identisch.

Wenn es aber von dem Schild hier bis ins Ziel noch zwei Kilometer sind, warum steht dann das Km 40-Schild (2,195 Km ins Ziel) erst so weit dahinter?

Das nur mal zum Thema der offenbar recht zufälligen Aufstellung der Cuxhavener Kilometer-Schilder.

Aber immer noch besser als gar keine Schilder.

Wie weit es auch immer es ganz genau noch bis in Ziel gewesen sein möge, ich lag gut in der Zeit. 24 Minuten bis Zielschluß.

Die achten fünf Kilometer hatte ich in 39:34 Minuten geschafft, lag bei 4:35:56 Stunden insgesamt.

Hier links ein weiterer von den wenigen Edel-Fans, die tatsächlich den ganzen Tag durchhielten. Vor allem jetzt noch, wo fast niemand mehr kam.

Da fiel ich doch sogleich ins Laufen.

Dieser Verpflegungsstand war noch da. Die Länge hatte zwar deutlich abgenommen, aber es wurde noch alles angeboten.

Der Verpflegungstand am Jonathan-Zenneck-Weg war übrigens auch bis zum Schluß verfügbar.

Für mich üblich gab es auf den letzten Metern noch einmal Gas. Plötzlich wieder alles ganz locker und ganz leicht.

Bei noch 16 Minuten für 1195 Meter kein Wunder.

Einen Lauf gegen den (in Cuxhaven imaginären) Besenwagen hatte ich lange nicht mehr erleben dürfen. Aber nun konnte ich schon das Ziel sehen und alles war wieder gut.

Noch ein letzten Mal die Wende vor der Sparkasse (Hauptsponsor!)...

... und dann ging es direkt hinein ins Ziel.

Na endlich! :-)

Und die Fotografen vom Foto Team Müller waren doch noch da, als ich ins Ziel lief.

In Runde Drei hatte ich das Jubeln ja schon geübt. Nun war es echt.

Und geschafft. 4:51:24 Stunden. Damit war ich noch nicht Letzter. Vier Läufer kamen noch nach mir. Machte Platz 78 von 82. Selbst in der AK M40 kam noch jemand nach mir. Platz 7 von 8. Die neun Frauen waren allerdings alle vor mir im Ziel.

Egal. Ich hatte sie, meine Marathon-Medaille Nr. 93.

Nur noch sieben...

Damit ging dann der siebte Marathon in Cuxhaven zu Ende.

2014 komme ich natürlich wieder, meldete mich noch am selben Abend für den 13. April 2014 an. Zum dann 8. Sparkassen City Marathon Cuxhaven 2014.