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9. Ford Köln Marathon 2005
11. September 2005

Die Mission Köln ist geschafft. Mein zweiter Marathon- Auftritt außerhalb Hamburgs endete mit der zweitbesten Zeit, die ich bislang je gelaufen bin. 5:11:38 Stunden. Das Rennen war aber eines wie keines zuvor. Die Geschichte und die Fotos vom Lauf etwas weiter unten auf dieser Seite. 

Den Lauf garnierte ich noch mit einem Drei-Tage-Besuch der schönen Stadt am Rhein. Aber wegen des schlechten Wetters konnte ich am Tag vor dem Marathon nicht viel sehen und am Tag nach dem Marathon war mit Laufen eh nichts zu wollen. Ein paar Fotos habe ich aber dennoch mitgebracht.

Fotos von meinem Köln-Besuchen 2003 und 2005 

Hotel Weber
Gutes, preiswertes und zentrales Hotel in Köln.

Infos zum Ford Köln Marathon

Natürlich hatte ich auch diesmal meinen Fotoapparat mit auf der Strecke, so daß es auch dieses Mal wieder
 schöne Impressionen von der Strecke gibt. Einen Helfer hatte ich aber nicht dabei, war also ganz alleine
unterwegs. 

Koelnmesse, Kleiderbeutelabgabe

Über 20.000 Beutel warteten hier auf die Rückkehr ihrer Besitzer.  

Das wichtigste Thema in den Tagen vor dem Marathon war das Wetter. Am Samstag waren es noch schwül-heiße 28° C, für Sonntag waren Gewitter vorausgesagt.

Was auch immer es werden würde, es würde das Laufen nicht einfacher machen.

Koelnmesse, vor dem Start

Endlich ein Lichtblick: Ein Marathon, bei dem auch Elche mitlaufen, konnte ja gar nicht so schlimm werden.

Die Temperatur am Sonntagmorgen lag bei angenehmen 17° C. Hingegen die dunklen Wolken am Himmel verhießen nichts gutes. 

Koelnmesse, Startblock weiß

Erstaunlicherweise sortierte man mich in den fünften von insgesamt sieben Start- blöcken für Läufer ein. Trotzdem lief ich erst 28 Minuten nach den ersten Läufern über die Startlinie. Bei den sehr schmalen Straßen war es aber auch notwendig, das Feld so in die Länge zu ziehen.   

Koelnmesse, Start

Um 10.58 Uhr lief ich endlich über Start. Gleich dahinter kam der harte Anstieg auf die Deutzer Brücke... und der Regen. Bis Kilometer 7 goß es in Strömen, so daß ich zeitweise kaum mehr die Strecke sehen konnte und mich mutig an den Schuhen der vor mir Laufenden orientierte.

Das garantierte schon mal nasse Schuhe und baldige Blasen.

Kilometer 0,1: Mindener Straße

Die ersten Läufer kamen gerade so noch im Trockenen los, wurden dafür aber auf der Strecke so richtig durchgeweicht. Kein Wunder also, daß dieser Marathon nicht für Rekorde sorgte.

(Foto: Live-Sportphotos)

Kilometer 9: Bonner Straße

Endlich hatte der Regen aufgehört. Aber die Schuhe waren natürlich durchnäßt. Da war meine Anfangszeit von 59 Minuten für die ersten neun Kilometer erstaunlich. Ich lag eine Minute unter dem für den Anfang geplanten Schnitt von 6:40 Min/Kilometer. 

Kilometer 12: Trierer Straße

Das war der Punkt, an dem ich erstmals die Blase am rechten Fuß spürte. Am Anfang versuchte ich noch, den Fuß entsprechend anders aufzusetzen. Das war aber viel zu kraftraubend, also lief ich einfach auf der Blase weiter.

Endlich kamen jetzt auch mehr Leute an die Strecke. Das heftige Regenguß zuvor hatte die meisten Leute doch in die Wohnung ge- trieben. 

Kilometer 15,5: Universitätsstraße

Einige Stellen der Strecke waren schon erstaunlich schmal. Auch der Straßenbeleg wies sehr oft grobe Schäden auf. Das wird den Inline-Skatern aber sicherlich größere Probleme bereitet haben als uns Läufern.

Ich spürte die Unebenheiten in erster Linie an der Blase, hielt aber meinen Schnitt von 6:25 bis 6:30 Minuten pro Kilometer bei. 

Kilometer 19,5: Rudolfplatz

Das war mein erster Marathon, der nicht vom NDR übertragen wurde. Leider dauerte die Übertragen auf WDR 3 nur bei 14.00 Uhr und war auch noch 20 Minuten unterbrochen, weil der Funk-Hubschrauber einen technischen Defekt hatte und der WDR keinen Ersatzhubschrauber parat hatte.

Öffentlich-rechtliches Fernsehen... grmpf...

Kilometer 20: Hohenzollernring

So voll wie hier war es nicht überall an der Strecke. Aber dort, wo Menschen waren, da war auch richtig gute Stimmung. Für das Anfeuern war es hilfreich, daß auf allen Startnummern deutlich lesbar der Vorna- me des Läufers/der Läuferin stand.

Die Veranstalter zählten 450.000 Leute an der Strecke. Ich nehme mal an, daß viele mehrfach gezählt wurden, weil wir etliche Abschnitte der Strecke auch mehrfach passierten.        

Kilometer 21,0975: Vogelsanger Straße

Der Halbmarathon war geschafft. Noch immer war ich gut unterwegs. 2:19 Stunden war eine gute Durchgangszeit für mich. Zumal die Bedingungen alles andere als gut waren und ich mich nur so langsam an die Blase gewöhnen konnte. Immerhin hatte ich mir keine weitere Blase mehr gelaufen und mein zuletzt so verletzungsanfällige Knie hielt auch. 

Kilometer 22: Neptunplatz

An einigen Ecken des Kurses wurde es so richtig provinziell. Da war von der Großver- anstaltung als solches nicht mehr viel zu spüren.

Das war auch die Ecke, wo ich meinen Ein- bruch erlebte. Nach Kilometer 22,5 ging es nicht mehr weiter. Gehend verlor ich auf nur anderthalb Kilometern den Schnitt für einen Lauf unter fünf Stunden.

Kilometer 24,5: Hansaring

Das war nun besonders aufmunternd. Ich quälte mich den 25. Kilometer entlang und auf der Gegenfahrbahn lief man schon auf Kilometer 33 zu.

Jetzt kam das schwerste Stück. Obwohl die Temperatur bei 23° C lag fror ich als wäre Frost. Kreislaufprobleme und die nassen Klamotten dürften der Grund gewesen sein.  

Kilometer 31: Riehler Straße

Mit dem Frieren war ich nicht alleine. Es waren viele Läufer, die sich von Sanitätern eine Warmhaltefolie (gedacht, um Verletzte vor Auskühlung zu schützen) abholten oder sich weggeworfene Trainingshosen anzogen.

Durch den öden Stadtteil Köln-Nippes half ich mir mit einem Hörspiel vom mp3-Player (Alarm in Skjöldgatan von Sjöwall/Wahlöö). Mal ein ganz neuer Psychotrick, der mich zumindest in der Sollzeit für den Zielschluß hielt.  

Kilometer 32: Riehler Straße

Und dann passierte das, was ich immer am meisten fürchtete. Ich sah den Besenwagen. Zum Glück auf der Gegenfahrbahn, wo der letzte Läufer gerade Kilometer 25 passiert hatte. Ich hatte also fast sieben Kilometer Vorsprung. Aber was heißt das schon, wenn einem alles weh tut.

Kilometer 32: Ebertplatz

Ja ja... da wurde am Verpflegungsstand doch tatsächlich Coca-Cola ausgegeben. Schwämme, Wasser, Tee, Coca-Cola und Bananen. Letztere zwei Dinge jedenfalls ab Kilometer 20.

Also der Service bei diesem Marathon war wirklich vorbildlich. Da kann man dem Ver- anstalter und allen Helfern nur ein Lob und ein dickes DANKE SCHÖN geben.    

Kilometer 32: Ebertplatz

Und dann blitzte doch ein wenig Karneval im Marathon auf. :-)

Kilometer 33 passierte ich nach genau vier Stunden. Im Frühjahr in Hamburg hatte ich in der Zeit genau 34 Kilometer geschafft. Würde ich von hier an die letzten neun Kilometer genauso schnell laufen wie die ersten neun Kilometer (59 Minuten), würde ich unter fünf Stunden bleiben. Für die neun Kilometer seit Kilometer 24 brauchte ich 80 Minuten.    

Kilometer 34,5: Rudolfplatz/Hahnentor

Ich lief bei Kilometer 33 wieder an. Bald schon hatte ich tatsächlich das Tempo vom  Anfang wieder drauf. Keine Ahnung, woher die Kraft kam.

Dreieinhalb Kilometer lief ich im Schnitt den Kilometer in 6:32 Minuten, also noch etwas schneller als notwendig, dann war aber auch diese Wunderkraft dahin und damit auch der Traum von der Zeit unter fünf Stunden.  

Kilometer 38: Annostraße/Altstadt

Nun wurde es richtig abenteuerlich. Drei Kilometer lang ging es im Zick-Zack auf schmalen Gassen durch die Altstadt von Köln. Gute, daß zumindest hier die Inline- Skater eine Alternativroute hatten.

Ich hatte mich einigermaßen wieder erholt und ging nun fröhlich mit sehr flotten 8:00 Min/Km. Das sah sehr nach einer guten Zeit aus. 

Kilometer 39: Severinstraße

Direkt hinter dem letzten Verpflegungs- stand, an dem es zu meinem Entsetzen keine Coca-Cola mehr gab.

Hier am Eingang zur Innenstadt gab es weit  mehr zertretene Plastikbecher als am Rand stehende Zuschauer. 

Kilometer 39,5: Hohe Straße

Für einen Einkaufbummel hätte ich eh kein Geld dabei gehabt, zudem waren die Läden am Sonntag alle zu.

Fröhlich ging ich im Takt der Musik durch die Innenstadt von Köln. "You'll never walk alone" (St. Pauli-Version) peitschte mich nochmal auf Touren.

Kilometer 40,5: Kölner Dom

Auf den letzten Metern waren unzählige Kurven zu durchlaufen. Und dann endlich tauchte er auf: Der Kölner Dom. Früher war es mal Zielpunkt des Köln-Marathons. Aus organisatorischen Gründen wurde das Ziel aber auf die Messe-Seite des Rheins verlegt.

Hier standen dann auch endlich mal wieder mehrere Zuschauer auf einem Haufen (auch wenn es zu zwei Drittel japanische Touristen waren).

Das Kopfsteinpflaster erinnerte mich dann auch wieder an meine Blase, die ich schon fast vergessen hatte. Hier irgendwo muß ich dann auch den einen falschen Tritt gemacht haben, der mir dann böse auf das linke Knie geschlagen ist.

Kilometer 40,5: Kölner Dom

Da vorne in der Kurve hatte der WDR am Morgen noch eine TV-Kamera hingestellt. Für die war der Marathon aber schon zu Ende. Die TV-Übertragung endete schon um 14.00 Uhr. Als dieses Foto entstand war es schon 15.54 Uhr.

Die kurz darauf folgende Markierung für Kilometer 40 stand nur eine Kurve vor der Markierung für Kilometer 41. Das kann einen beim Ausrechnen der Laufzeit echt nervös machen. 

Kilometer 41,5: Deutzer Brücke

Einen Kilometer zuvor war es passiert. Kurz hinter dem Kölner Dom wollte ich nochmal losjoggen, da ich mit Gehen alleine nicht unter 5:10 Stunden bleiben konnte. Schon beim ersten Schritt tat das Knie weh. Nach all den Problemen der Vorwochen fast ein Wunder, daß es so lange hielt.

Eigentlich hatte ich mir versprochen, bei Knieschmerzen auszusteigen, aber wenn man bei Kilometer 40,5 ist gibt es so was nicht mehr.

Kilometer 42,1: Mindener Straße

Mühsam quälte ich mich runter zum Rhein, dann die Deutzer Brücke rauf und dann die Brücke wieder runter und in einer endlosen Kurve in Richtung Ziel. Auf flacher Strecke wäre es mit dem Knie nicht ganz so schlimm gewesen, aber dieser Marathon wolle es mir eben nicht einfach machen.

Aber dann war es doch endlich zu sehen: Das Ziel!!

Kilometer 42,1: Mindener Straße

Am Ende benötigte ich 5:11:38 Stunden für meinen siebten beendeten Marathon. Das war die zweitschnellste Zeit bis dahin.

Meine Bestzeit (5:08:57 Stunden) wäre auch möglich gewesen, wenn die Umstände nur etwas besser gewesen wären. Es wäre sehr wahrscheinlich auch die Fünf-Stunden- Marke gefallen, wenn alles nur optimal gelaufen wäre. Mit "wenn" und "wäre" ist aber kein Marathon zu schaffen.

So bleibt die Erinnerung an einen tollen Lauf in einer schönen Stadt. Gerne werde ich bei schönem Wetter noch mal wieder kommen.  

(Foto: Live-Sportphotos)

 

11.56 Uhr / Km 9 13.00 Uhr / Km 19 13.16 Uhr / Km 21,1 14.39 / Km 31 15.00 Uhr / Km 33
15.41 Uhr / Km 38,5 16.04.Uhr / Km 41,5  16.13 Uhr / Ziel 16.13 Uhr / Ziel 16.23 Uhr / Ziel

 

hhhhhh
Vorher (9.31 Uhr)
Hohenzollernbrücke / Dom
 

Nachher (17.01 Uhr)
Vor der Koelnmesse

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