10. Wittenseer-Quelle-Stadtparkmarathon 2011
02. Oktober 2011

Start und Ziel dieses Laufes befinden sich auf der Jahnkampfbahn im Hamburger Stadtpark. Von 2002 bis 2005 hieß der
Lauf noch Alstermarathon und verlief auf einer Wendepunktstrecke den Aleterwanderweg entlang. Seit 2006 läuft man
"nur" im Stadtpark.

Die Jahnkampfbahn liegt gut 250 Meter vor meiner Haustür. Anzahl meiner Marathonstarts: NULL! Einen Marathon
auf dem Alsterwanderweg zu laufen schien mir bis 2004 zu schwer und danach... 2005 lief ich in Köln und Amsterdam,
2006 in Bremen, 2007 in Chicago, 2008 in Warschau und Eindhoven, 2009 wieder Bremen, 2010 in München... überall
auf der Welt lief ich... nur nicht zu Hause. Das mußte geändert werden. Am 02. Oktober 2011 wurde das geändert.    

Hamburg-Alsterdorf,
Braamkamp, 8.33 Uhr

Morgensonne über dem Ring 2. Auf dem Rückweg vom Bäcker holte ich mir rasch die Startunterlagen ab.

Linnering, Stadtpark, ,
8.35 Uhr

Im Stadtpark war schon alles für den Lauf vorbe-reitet. Warum man alle Parkplätze absperrte verstand ich nicht.

Jahnkampfbahn, Stadtpark, 8.39 Uhr

81 Minuten vor dem Start war noch nicht viel los. Links das Meldezelt, rechts ein kleiner Shop vom Laufwerk Hamburg (Ausrichter).

Startunterlagen gab es nur gegen Unterschrift. Also den Erhalt einer Start-nummer mußte ich nicht einmal in New York quittieren. Aber wenn man es so will... 

Jahnkampfbahn, Stadtpark, 8.42 Uhr

Sonnenaufgang hinter dem Planetarium. Naja, der Sonnenaufgang war wohl schon zwei Stunden zuvor, sah aber trotzdem sehr schön aus. Und noch war es angenehm frisch.

Jahnkampfbahn, Stadtpark, 8.45 Uhr

Ein Frühstück zu humanen Preisen wurde auch angeboten. Aber ich ging doch lieber nach Hause.

Als Startnummer bekam ich die 7. Zum ersten Mal startete ich mit einer ein-stelligen Startnummer!

Jahnkampfbahn, Stadtpark, 9.40 Uhr

Nach dem zweites (etwas kleinerem) Frühstück zu Hause und Umziehen kam ich zurück zum Stadtpark. So ein nahes zu Hause war hier ganz praktisch, bot der Veranstalter doch keine Kleiderabgabe. Nun wäre für den nicht so nah wohnenden Läufer ein Auto praktisch, aber vom Kommen per Auto wurde ausdrücklich abgeraten, zudem waren die Park-plätze vor dem Stadion ja gesperrt. Nicht wirklich nett.

Jahnkampfbahn, Stadtpark, 9.45 Uhr

Schnelle Läufer konnten ihre Kinder spielen lassen. Warum nur schnelle? Naja, nach vier Stunden war hier alles abgebaut.

Jahnkampfbahn, Stadtpark, 9.51 Uhr

Blick vom Oberrang auf das Start- und Zielgebiet.

Jahnkampfbahn, Stadtpark, 9.51 Uhr

Blick vom Oberrang auf den Auslauf aus dem Stadion (ganz rechts).

Inzwischen war es auch spürbar wärmer geworden. So 18° bis 20°C waren es wohl zum Start. Es sollte aber noch wärmer werden.

Jahnkampfbahn, Stadtpark, 9.59 Uhr

Allmählich ging es in die Startaufstellung. 111 Läuferinnen und Läufer traten hier an. Davon aber nur 31 Marathon-Läufer. Außerdem traten 80 Staffeln (5x 8,4 Km) an. Dazu gesellte sich ein um 10.15 Uhr gestarteter Kinderlauf über 2 Km.

10.00 Uhr / Km 0,05
Runde 1

Und dann ging es los. Sonst drehe ich hier immer meine Temporunden, nun lief ich hier Marathon.

10.01 Uhr / Km 0,1
Runde 1

Gleich nach 50 Metern auf der Bahn ging es aus dem Stadion raus.

10 Runden zu je 4,22 Km lagen vor mir. Und alles auf einer Strecke, die ich aus dem Training, dem Weg zur Post oder den Spielplatzbesuchen mit meiner Tochter bestens kannte. Landschaftliche Überraschungen waren also nicht zu erwarten.

10.02 Uhr / Km 0,3
Runde 1

Hier dachte ich wirklich, ich wäre Letzter. Aber wenn man ganz genau auf das Bild schaut, dann sind ganz weit hinten noch drei Läufer von denen der ganz linke in meine Richtung läuft und vorne eine Start-nummer hat. Ich war also nur Vorletzter.

10.06 Uhr / Km 1,0
Runde 1

Mein Ziel war es, unter vier Stunden zu bleiben. Das entsprach zwar nicht den zuletzt erbrachten Trainingsleistungen, wo ich in der Regel nach 25 Km völlig einbrach, ohne auch nur das für mein Zeitziel notwendige Tempo erreicht zu haben, aber man sollte immer optimis-tisch sein. Auch wenn die zu erwartenden hohen Temperaturen ebenfalls eher kontraproduktiv waren.

10.07 Uhr / Km 1,3
Runde 1

Apropos kontraproduktiv. Mein mp3-Player, der mir trotz Austausch seit Wochen nichts als Ärger machte, funktionierte endlich mal. Dafür war nun der Kopfhörer halbseitig kaputt.

(zensierter Part)

Und nein, trotz der Nähe zum Ersatzkopfhörer bei mir zu Hause lief ich dort nicht hin. Es reichte schon, daß ich mich ärgerte.

10.19 Uhr / Km 3,5
Runde 1

Läuferisch fing es gut an. Nach den zuletzt üblichen Schmerzen beim Anlaufen wurde es allmählich besser und ich kam in die Nähe von 5:30 Min/Km.

10.23 Uhr / Km 4,2
Runde 1

Die erste Runde schaffte ich in 23:10 Minuten, lag also 50 Sekunden unter dem notwendigen Schnitt (10 Runden zu je 24 Minuten macht 240 Minuten, also genau vier Stunden).

10.28 Uhr / Km 5,0
Runde 2

Anders als in den früheren Jahren lief man nicht mehr durch den ganzen Stadt-park (da waren es noch 5 Runden zu je 8,44 Km), sondern man lief nur noch westlich der Hindenburg-straße, sparte sich also die Straßenquerung. Um die 4,22 Km zusammen zu bekommen, mußte man schon ein paar Schleifen in die Strecke einbauen. 

10.37 Uhr / Km 6,5
Runde 2

Langsam aber sicher wurde es wärmer. Aber ich kam prima ins Rennen, blieb mit dem Tempo nun zwei Runden lang bei 5:29 Min/Km.

10.53 Uhr / Km 9,5
Runde 3

Zuschauer außerhalb der Jahnkampfbahn gab es so gut wie keine. Eigentlich gab es (von den Strecken-posten) einmal abgesehen drei Zuschauer, die vier Runden aushielten (die saßen gleich rechts um die Ecke) und die Frau links unten im Bild, die bis zum Ende uns Läufer immer wieder anfeuerte.

11.01 Uhr / Km 11,0
Runde 3

Nein, das ist keine neue Mode. Für jede gelaufene Runde bekam man ein Kordelband überreicht, welches man um den Hals oder das Handgelenk zu tragen hatte. Das wurde mit der Zeit ein ziemlich lästiges Gebaumel.

11.21 Uhr / Km 14,5
Runde 4

Ein Blick quer über die Planetariums-Wiese und man schau gut einen Km in die Vergangenheit. Oder 3,22 Km in die Zukunft.

11.28 Uhr / Km 16,0
Runde 4

Der Eindruck täuscht übrigens nicht. Der Lauf ging zu 75% durch den Wald. Das machte die Temperaturen etwas erträglicher.

Eine Pinkelpause mußte ich auch einlegen. In Ermangelung von Dixie-Klos nahm ich einfach das Gebüsch, hinter dem ich sonst auch... ich meine... mache ich sonst natürlich niemals... nee nee... ich doch nicht...

11.43 Uhr / Km 18,5
Runde 5

Die Runden plätscherten so dahin. Mit "Engels-stimme" von Arnaldur Indriðason und Musik von Finn Kalvik hatte ich auch prima Ablenkung dabei. Auch wenn ich diese wegen des kaputten Kopf-hörers nur schwerlich verstehen konnte.

11.55 Uhr / Km 20,7
Runde 5

Vorsicht Hund. Auch wenn dieses neugierige Expem-plar etwas ungünstig stand, insgesamt gab es auf der Strecke ungewohnt wenige Hunde. Um so besser.

11.56 Uhr / Km 21,1
Runde 5

Nach 22:45, 23:01 und 23:24 Minuten (Runden 2 bis 4 lief ich Runde 5 dann in 23:35 Minuten.

Halbmarathon also nach 1:56:00 Stunden genau. Bisher lief alles absolut nach Plan.

12.05 Uhr / Km 22,5
Runde 6

Gegenverkehr, sehr enge Kurve, Spaziergänger, Streckenposten. An dieser Ecke war was los. Irgend-wann später wurden hier mit vielen Hütchen die beiden Spuren getrennt und alles mit Kreide-strichen und -pfeilen sehr sorgfällig bemalt. Das sah ich dann in Runde 10. Warum nicht früher? Und warum überhaupt?

12.06 Uhr / Km 23,0
Runde 6

Vorne ich, hinter mir das Planetarium. 65 Meter hoch, 1912-1915 zunächst als Wasserturm erbaut, dann 1930 umgebaut.

http://www.planetarium-hamburg.de/

12.13 Uhr / Km 24,0
Runde 6

Wirklich voll war es auf der Strecke nicht mehr. Die meisten Staffel-Läufer waren viel schneller als ich und sonst traf man kaum mal jemanden.

12.17 Uhr / Km 24,5
Runde 6

Kurz bevor es wieder auf die Jahnkampfbahn ging, lief man am Stadtpark-Café vorbei. Wäre man hier nicht schon relativ nahe am einzigen Ver-pflegungsstand des Laufes (stand bei Start und Ziel), ich hätte bestimmt mal angehalten. Bei dem Wetter waren 4,22 Km ohne Verpflegungsstand schon recht viel. In der Regel hatte ich nach 500 Metern wieder Durst. 

12.27 Uhr / Km 26,5
Runde 7

Hier rechts die früher schon erwähnten drei Fans, die immerhin vier Runden lang (meine Runden) an der Strecke ausharrten.

12.29 Uhr / Km 27,0
Runde 7

Das Thermometer näherte sich nun allmählich der Marke 27°C. Wenn ich mal bedenke, wie viele Hitze-Marathons ich 2011 gelaufen bin (25°C und mehr), dann verstehe ich gar nicht, warum die Leute so über den angeblich ausgefallenen Sommer meckern. 

12.51 Uhr / Km 30,5
Runde 8

Runde 6 lief ich in 23:31 und Runde 7 dann in 23:33 Minuten. Das sah alles gut aus und ich fühlte mich auch noch gut. Das konnte ich mir zwar nicht wirklich erklären, wollte mich aber auch nicht beschweren. 

Runde 8 war dann mit 24:09 Minuten allerdings schon langsamer. Nun trank ich je Runde aber auch zwei Becher (1x Wasser, 1x Iso).

13.24 Uhr / Km 36,5
Runde 9

Geht doch!! Ab Runde 6 war die Feuerwehr hier am werkeln gewesen. Nun kam Wasser (wurde nur aufgedreht, wenn sich ein Läufer näherte). Aus dem Weg wurde zwar eine echte Schlammpfütze, aber besser man lief über den Rasen durchs Wasser durch.

13.24 Uhr / Km 36,5
Runde 9

Regenbogen!! Den hatte ich beim Lauf gar nicht bemerkt. 

13.39 Uhr / Km 39,0
Runde 10

Und schon (mehr oder weniger) war ich in der letzten Runde. Die Runde 9 hatte ich in 25:20 Minuten beendet, hatte nun weit über 27 Minuten für die letzte Runde, um trotzdem unter vier Stunden zu bleiben.

13.45 Uhr / Km 40,0
Runde 10

Die einzige ernsthafte Gefahrenquelle waren die Schnürsenkel, die in den Runden 8 und 9 zusammen dreimal aufgingen. Das muß man Wasser gelegen haben (siehe zwei Fotos weiter oben). In Runde 10 blieben sie dann aber zu. Neben dem Zeitverlust durch das Zubinden verlor ich zusätzlich Zeit, weil ich noch 100 Meter brauchte, um wieder ins richtige Laufen zu finden.    

13.46 Uhr / Km 40,0
Runde 10

Noch einmal der Blick auf das Planetarium. Dazu neun Kordelbänder um den Hals. Für alle Fälle hatte ich zu Beginn der letzten Runde noch mal nachgezählt, ob ich auch wirklich keinen verloren hatte. Band und Getränk gab es bei Start und Ziel sehr kurz hintereinander. Zum Umhängen kam ich da erst nach dem Trinken.

13.48 Uhr / Km 40,5
Runde 10

Die letzte Runde zog sich etwas dahin, ich verlor auch weiter an Tempo, sah aber keine Gefahr mehr, nicht unter vier Stunden zu bleiben. Also gönnte ich mir bei der Feuerwehr ein paar Meter nach diesem Foto eine etwas längere Dusche. Das gab noch ein Regenbogen-Foto, aber das hatten wir ja schon.

13.50 Uhr / Km 41,0
Runde 10

Von hier ins Ziel hatte ich in der Runde zuvor 7:30 Minuten gebraucht. Nun hatte ich noch gut neun Minuten Zeit. Nun bloß nicht zu langsam werden.

13.56 Uhr / Km 41,8
Runde 10

Ein letztes Mal der Lauf in die Jahnkampfbahn hinein. Bei der Gelegenheit wurde ich sogar noch überholt.

13.58 Uhr / Km 42,0
Runde 10

Ich ließ den Überholen ziehen und genoß lieber die letzten Meter auf der Bahn, auf der ich sonst doch eher schneller unterwegs bin.

13.58 Uhr / Km 42,1
Runde 10

Nun konnte ich endlich rechts am Schild vorbei ins Ziel laufen. Und ein paar Zuschauer waren auch noch da.

25:52 Minuten brauchte ich für diese letzte Runde.

13.58 Uhr / Km 42,18
Runde 10

Nur noch ein paar letzte Meter...

14.00 Uhr / Km 42,195
Finish

... und geschafft. 3:58:26 Stunden. Brutto. Meine Medaille (inzwischen die Nr. 65) hatte ich mir selbst mitbringen müssen. Seitens des Veranstalters gibt es keine. Da gab es nur Kordelbänder.  

Jahnkampfbahn, Stadtpark, 14.08 Uhr

41,78 Kilometer? Naja, das war ich auch schon gewohnt. Bad Pyrmont 42,1 Km, Cuxhaven 41,98 Km, Bad Arolsen 41,92 Km und Bremerhaven 41,8 Km. Zum Vergleich: Hamburg 42,44 Km, Mainz 42,36 Km. Es geht also schon.

Den Chip tauschte man gegen das Finisher-Shirt ein. Die Kordeln durfte man behalten, wenn man wollte. Gezählt und/oder kontrolliert wurden sie nicht. Hrmpfff... 

Jahnkampfbahn, Stadtpark, 14.10 Uhr

Ich probierte die Auswahl an Getränken vom Sponsor Wittenseer Quelle zweimal durch, ehe sich das Durstgefühl verabschiedete. 27°C sind doch ein bisschen viel für einen Marathon.  

Jahnkampfbahn, Stadtpark, 14.16 Uhr

Zeit zum nach Hause gehen. Waren ja nur 250 Meter.

Die letzten beiden Läufer kamen nach 5:06:11 Std. ins Ziel. Knapp nach der Sollzeit con fünf Stunden.

Laufen vor der eigenen Haustür ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Und zwar gerade, weil es nichts gibt, an was man sich
gewöhnen muß. Außer vielleicht, daß man auf seiner "eigenen" Trainingsstrecke nicht mehr laufen kann wie man will.

Insgesamt aber doch eine nette Erfahrung. € 25,00 Startgebühr (für Frühbucher, später wird es teurer) sind bei den gebotenen
Leistungen allerdings ziemlich happig. Wann ich mal wieder im Stadtpark Marathon laufe? Uhm... 2012 wartet schon der Lauf
am Baldeneysee und 2013 Oslo und 2014 Medoc... 

        
Vor dem Lauf, 9.42 Uhr   Nach dem Lauf, 14.03 Uhr

Infos zum Marathon gibt es hier:
http://www.stadtparkmarathon.de/


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