30. Internationaler Usedom-Marathon 2009
05. September 2009

Eigentlich denkt man, Marathons finden am Sonntag statt. Aber halt nicht immer. Inzwischen kenne ich das.
 2009 starten vier meiner derzeit geplanten neun Marathons an einem Samstag.

Der Usedom-Marathon war meine 25. Marathon-Station, der 38. Marathon insgesamt. Und es war mein
erster Punkt-zu-Punkt-Marathon.   

Fotos von Wolgast (2009)
Fotos von Swinoujscie (2004)

Freitag, 04. September 2009

Wolgast / Peene-Stadion, 20.14 Uhr

Hier auf der Sportanlage des FC Rot- Weiß Wolgast ist die Startnummer- ausgabe und das Organisationsbüro zu finden. Selbst für den relativ kleinen Ort Wolgast ist der Sportplatz recht gut versteckt, aber der Weg ist gut ausgeschildert und auch im Dunkeln noch zu finden.

Wolgast / Peene-Stadion, 20.26 Uhr

Für Auswärtige nicht ganz einfach, am Freitag Abend noch nach Wolgast zu kommen und Samstag früh dann um 8.30 Uhr im Bus zu sitzen und nebenbei noch die Startunterlagen abzuholen. Immerhin ist Freitags bis 22 Uhr geöffnet. Da ist der Andrang auch eher gering.  

Wolgast / Peene-Stadion, 20.27 Uhr

Organisation klappte bestens. Ein wenig umständlich, an Tisch 1 sich eine Quittung zu holen, die man an Tisch 2 abgibt. Aber egal. Ich war schnell raus, hatte fast mehr für Souvenirs ausgegeben als ich an Startgebühr überwiesen hatte (€ 25,00) und war glücklich, endlich den Lauf selbst vorbereiten zu können. 

 

Samstag, 05. September 2009

Wolgast, 8.25 Uhr

Im spät-freitaglichen Tiefschlaf hatte ich die Sicherheitsnadeln vergessen und musste noch einmal rasch ins Organisationsbüro. Dabei sah ich dann, dass die Busse nicht am Stadion, sondern 500 Meter weiter an der anderen Seite abfahren. Das wurde eng, hat aber geklappt. 

Swinoujscie, 9.38 Uhr

Die Fahrt ins polnische Swinoujscie dauerte 64 Minuten. Die Bummelbahn (UBB) braucht 69 Minuten. Und das sollte ich nun zurück laufen.

Swinoujscie, 10.07 Uhr

In Swinoujscie war schon fix was los. Ungewöhnlich viele Zuschauer hatten sich an der Promenade versammelt und Musik gab es auch.

Der grenzüberschreitende Marathon hat schließlich eine lange Tradition der deutsch-polnischen Völkerver- ständigung. schon 1979 fand der erste Lauf statt. Aber erst seit 2009 braucht man keinen Ausweis mehr mitnehmen. 

Swinoujscie, 10.10 Uhr

In diesem recht schlichtem Sport- zentrum konnte man sich umziehen. Auch Toiletten gab es. Es gab aber ein ziemliches Durcheinander, weil man die Frauentoiletten für die Männer geöffnet hatte, die Frauen woanders hinsollten und die Einweiser kein Deutsch sprachen.

Naja... zur Not gab es ja auch noch den Wald im Hintergrund.

Swinoujscie, 10.13 Uhr

Eine Warteschlange bei der Gepäck- abgabe kannte ich bisher nur aus Hamburg. Immerhin wurde dafür gesorgt, dass die Klamotten nach Wolgast zum Ziel gebracht wurden. Ob für die Polen, welche gut 50% der Teilnehmer stellen, auch ein Rück- transport organisiert war, weiss ich nicht.

Swinoujscie, 10.19 Uhr

Der Start war auf der Uferpromenade. Die Ostsee konnte man aber leider nicht sehen. Überhaupt war das Wasser nur sehr selten zu sehen. Also das Wasser der Ostsee... der Himmel sonst versprach nichts Gutes. Es wehte ein scharfer und kalter Wind aus Westen und leichten Regen gab es auch. Westwind war schlecht, denn der Punkt-zu-Punkt-Marathon von Swinoujscie nach Wolgast führt fast ausschließlich in westlicher Richtung. 

Swinoujscie, 10.20 Uhr

Ganz traditionsbewusst wird das Rennen per Kanone angeschossen. Eine Kanonenkugel wird aber nicht mehr benutzt.

Swinoujscie, 10.20 Uhr

Also meiner Tochter hätte die Masse der verbrauchten Ballons gefallen. Hier ein selbsternannter 3:59-Stunden Läufer.

Bis zum Start zog sich die Zeit. Endlos redeten Organisatoren und Politiker und alles wurde übersetzt. Die Polen erinnerten an alle möglichen vor mehr oder minder langer Zeit Verstorbener Ex-Läufer und für den deutschen Teil taten sich drei Wochen vor der Bundestagswahl die Lokalpolitiker hervor.

Und wir standen und froren.   

Swinoujscie, Promenade
Kilometer 0,0 / 10.36 Uhr

Und endlich ging es los. Mit sechs Minuten Verspätung gab die Kanone den Start frei.

Swinoujscie, Promenade
Kilometer 0,1 / 10.36 Uhr

Die ersten Meter ging es nach Osten die Promenade entlang. Da kam der Wind noch schön von hinten. 

Trotz des miesen Wetters standen recht viele Leute auf diesem Start- Stück und feuerten uns an. 

Swinoujscie, Promenade
Kilometer 0,6 / 10.39 Uhr

Nach 600 Meter dann die scharfe Kurve. Von nun an ging es 41,595 Kilometer mehr oder weniger nach Westen.

Ulica Zeromskiego 
Kilometer 1,8 / 10.45 Uhr

Am Ende von Swinoujscie ging es gleich in den Wald hinein. Zunächst hier auf der Straße, kurz darauf dann auf einem etwas stolperanfälligen Waldboden.

Deutsch-Polnischer Grenzstreifen 
Kilometer 2,6 / 10.50 Uhr

Wenn man es nicht wüsste, dann würde man die Grenze hier nicht erkennen. Keine Kontrolle, keine Zäune, keine Fahnen und noch nicht einmal ein Hinweisschild. Das war nun etwas arg unspektakulär. 

Dünenstraße Richtung Ahlbeck 
Kilometer 3 / 10.51 Uhr

Die ersten Kilometer hielt ich mich an die Leute vom Supermarathon von Kalisz (100 Kilometer). Nach einer kurzen Pinkelpause im Wald zog ich dann aber vorbei.

Ich hatte das Tempo am Anfang sehr niedrig gehalten (um 5:20 Min/Km), dann war ich warm genug.

Ahlbeck 
Kilometer 5,5 / 11.07 Uhr

Mit Ahlbeck erreichte ich den Beginn einer knapp sechs Kilometer langen befestigten Promenade. Nun kam ein Ort nach dem anderen, ohne dass man so wirklich die Grenzen erkennen konnte.  

Ahlbeck 
Kilometer 6,5 / 11.11 Uhr

Jetzt kam auch zum ersten Mal so richtig der Regen ins Spiel. Was die Touristen und Souvenirjäger links offenbar nur wenig störte, ging mir und einigen anderen Läufern rechts mächtig auf die Nerven. 

Heringsdorf 
Kilometer 7 / 11.14 Uhr

Vor uns nun die moderne Seebrücke von Heringsdorf. Viel zu sehen war von ihr nicht, denn der Lauf führte unter der Brücke durch. Dort unten harrten immerhin einige Zuschauer aus. Standen Anfangs in Ahlbeck noch einige Leute im Regen und klatschten, wurde es danach zunehmend ruhiger. 

Zwischen Heringsdorf und Bansin 
Kilometer 9,5 / 11.25 Uhr

Endlich gab der Deich ein Stück Sicht auf die Ostsee frei. Und der Regen hatte auch für eine Weile aufgehört. Positiv kann man anmerken, dass von den angekündigten Sturmböen von bis zu 70 Km/h bis dahin wenig zu spüren war. Der Kurs verlief relativ geschützt und man spürte den Wind kaum.   

Bansin 
Kilometer 11,5 / 11.34 Uhr

Und plötzlich war der Spaß vorbei. Erst ging es steil in den Ort hinein und dann hier steil in den Wald hinein. Schluß war es mit Uferpromenade. Nun begann der härtere Teil des Laufes.

Langenberg 
Kilometer 12 / 11.36 Uhr

Ok, hätte man das Streckenprofil sorgfältiger studiert, dann wäre der 30 Meter-Hügel bei Kilometer 13 schon aufgefallen. Aber das alleine war es nicht. Statt stetig bergauf ging es Kilometer um Kilometer rauf und runter und irgendwann passierte der Kurs wohl auch die 30-Meter-Höhe. Das ging in die Knochen. Der Name "Kletterwald" war nicht so verkehrt.  

Langenberg 
Kilometer 12 / 11.36 Uhr

In dieser Gruppe lief ich durch den Wald mit. Einige kamen schneller bergauf, andere schneller bergab, ich hatte meine Stärken in den kurzen flacheren Zwischenstücken. So überholten wir uns immer wieder gegenseitig.

Die ersten 10 Kilometer hatte ich in 51:13 Minuten geschafft. Nun bracht das Tempo natürlich ein. Auch nach Monschau und Aabenraa war ich keine Bergziege geworden. 

Bei Wockninsee 
Kilometer 17 / 12.03 Uhr

Als das heftigste Stück Wald vorbei war, kam ein endlos langes und lang- weiliges Stück Campingplatz. Das dauerte knapp 2,5 Kilometer. Zudem kam nun der erste richtig schwere Regenguß von oben. Das dauerte ein wenig, die Kameralinse wieder trocken zu kriegen.

 

Ückeritz 
Kilometer 18 / 12.07 Uhr

Und es regnete und regnete. Kein Wunder also, dass wir Läufer die Orte ziemlich für uns alleine hatten. Lediglich die Radfahren im Wald auf dem Ostsee-Radwanderweg waren mit uns unterwegs, nahmen aber alle gut Rücksicht. 

Bei Stubbenfelde 
Kilometer 20 / 12.19 Uhr

Kaum raus aus dem Ort ging es mit dem Rauf-und-Runter- Spiel im Wald weiter. Zwar insgesamt ein wenig leichter als zu Beginn, aber dafür mit einigen ganz gemeinen Passagen. 16% Gefälle auf rutschig nassem Pflaster. Au, meine armen Knie...  

Zweimal gab es das Schild 16% Gefälle, einmal 16% Anstieg. 

Die zweiten 10 Kilometer schaffte ich in beachtlichen 52:26 Minuten. Ein 5:15 Min/Km-Schnitt auf anspruchs- vollem Profil. 

Kölpinsee 
Kilometer 22 / 12.28 Uhr

Kurz nach dem Halbmarathon kam eine der vielen schönen Verpflegungs- stellen und gleich danach das hier. TREPPEN!! Also bei aller Liebe. Deswegen bin ich doch nicht an die angeblich so flache Küste gefahren.

Den Halbmarathon passierte ich übrigens nach 1:49:07 Stunden. Also ganz im Trend unter 3:40 Stunden zu bleiben.

Kölpinsee 
Kilometer 22 / 12.30 Uhr

Feste Waldwege und nun ein etwas flacheres Niveau. So ging es in die zweite Hälfte des Usedom-Marathons.

Mit diesem Neubrandenburger Läufer in Rot lieferte ich mir seit Km 15 ein kleines Privatduell. Am berg zog er weg, im Flachen zog ich mich wieder ran, am Verpflegungsstand zog er wieder weg, frisch gestärkt zog ich mich wieder ran. Das half mir durch den Wald und über die Hügel.

Bei Streckelsberg / Koserow
Kilometer 24 / 12.41 Uhr

Und ein ganz paar Fans hatten wir dann doch, auch wenn ich glaube, es handelt sich auch hier um Strecken- posten. So ganz einfach waren die nicht zu erkenne, da sie alle Strecken- postenjacken von anderen Marathons getragen haben.  

Koserow
Kilometer 25 / 12.44 Uhr

Nach knapp 25 Kilometern war es erst einmal mit Wald vorbei. Nun ging es auf einem Deich parallel zur Straße und da war es ziemlich windanfällig. Erstmals spürte ich den scharfen Wind direkt von vorne. Und Regen gab es noch dazu. Da wünschte man sich schnell in den Wald zurück.

Bei Zempin
Kilometer 27,5 / 12.58 Uhr

Ok... es ging nach zwei Kilometern Deich zurück in den Wald. Der Weg dort war aber inzwischen eine ziemliche Pfützenlandschaft. Da lief man am besten Zick-Zack.

"Meinen" Neubrandenburger hatte ich auf dem Deich dann endgültig abgehängt. Er konnte das Tempo gegen den Wind nicht mehr halten. 

Zwischen Zempin und Zinnowitz
Kilometer 28 / 13.01 Uhr

Ein T-Shirt vom den Bieler 100 Km überholte ich auch noch. Es lief gut für mich. Ich blieb bei knapp über 5:00 Min/Km. Und hier im Wald kam sogar kurz die Sonne raus. Aber das war nur ein kurzes Zwischenspiel. Sonne auf den nassen Boden hätte wohl auch einen unschönen Sauna-Effekt haben können. 

Zwischen Zempin und Zinnowitz
Kilometer 29,5 / 13.07 Uhr

Auf einem tief durchweiten und schmalen Weg ging es durch den Wald. An dem meisten Stellen konnte man nicht einmal überholen, aber so viele Läufer waren ja auch nicht da.

Der Läufer ist Piotr Andrzejewski aus Swinoujscie. Mit der 3:59-Zielzeit laut Ballons haperte es etwas. Hier lag er noch auf 3:39-Stunden-Kurs, finishte dann mit 3:50:32 Stunden. Ab Km 30 wurde es auch über mit den Ballons...   

Bei Zinnowitz
Kilometer 30 / 13.10 Uhr

Das war nun das Ende des Waldes. Von nun an ging es 10 Kilometer stur geradeaus an der Bundesstraße 111 entlang. Und es dauerte nicht lange und jeder wünschte sich in den Wald zurück.

Die dritten 10 Kilometer schaffte ich in tollen 51:08 Stunden. Mit bis dahin 2:34:36 Stunden lag ich noch auf Kurs unter die 3:40-Stunden-Marke.

Zinnowitz
Kilometer 30,5 / 13.13 Uhr

Na Klasse.... erst die T-Shirts aus Kalisz und nun ging es auch noch durch Zinnowitz. Da wird einem ja echt was geboten (nur für Insider).

Die ersten Kilometer ging es auf einem abgesperrten Streifen auf der Bundesstraße neben den Autos lang. Die stauten sich durch den ganzen Ort und kamen langsamer voran als wir Läufer.    

Zinnowitz
Kilometer 31 / 13.16 Uhr

Hier rechts war Flohmarkt. Arme Leute, fing es doch wieder an, heftig zu regnen. Dazu noch der scharfe und kühle Wind von vorne. Da waren sie nun, die angekündigten Sturmböen. Das war wie gegen die Wand zu rennen. 

Zinnowitz
Kilometer 31,5 / 13.20 Uhr

Mitten am Tag war es dunkel. Auf den Fotos ist kaum zu erahnen, was da alles an Wasser vom Himmel kam. Die Kamera jedenfalls war hier nur rückwärts zu gebrauchen. Nach vorne bekam ich das Wasser nicht mehr vom Objektiv. Ich hatte ja auch nichts trockenes mehr an.   

Zwischen Zinnowitz und Bannemin
Kilometer 34 / 13.3
1 Uhr

Für kurze zeit ließ der Regen nach. Und endlich gab es einen Radweg zum Laufen, so kamen wir von der Straße weg. Noch schöner wäre aber ein Windschutz gewesen.

Ich hielt ein Tempo von 5:15 Min/Km. Ich weiß allerdings nicht, wie ich das gemacht habe. Vermutlich der Wille, sich immer wieder an den nächsten Läufer vor mir heranzuziehen. So überholte ich jeden Kilometer einen Läufer oder gleich eine kleine Gruppe.

Bannemin
Kilometer 35 / 13.38 Uhr

Den vorletzten Verpflegungsstand erreichte ich gleichzeitig mit zwei Gruppen. Neun Stände gab es auf der Strecke. Und lecker. Wasser, Iso, Tee (teilweise auch warm), Saft, Obst, Schokolade, Traubenzucker. Die Coca-Cola war Selbstverpflegung und leider nicht für mich.  

Bannemin
Kilometer 35 / 13.39 Uhr

Und weiter ging es. Nun öffnete der Himmel endgültig alle Pforten. Wind von vorne, Wasser von vorne. Warum war ich morgens eigentlich nicht im Bett geblieben? Nun... der Wille war stärker und naß war ich ja sowieso. Und wie immer wunderte es mich, daß die Technik da mitmachte. Der Foto- apparat und auch mein Garmin sind offiziell spritzwassergeschützt bzw. wasserdicht, aber z. B. mein mp3- Player sollte eigentlich kein Wasser abkriegen. Aber die Musik lief, auch wenn ich bei dem Wind am Ohr und dem Prasseln auf der Schirmmütze kaum noch etwas verstand.

B 111 / Lindenallee
Kilometer 36 / 13.44 Uhr

Wasser, Wasser, Wasser. Die armen Streckenposten. Wir Läufer waren ja immerhin noch in Bewegung und von innen warm. Einige Tropfen taten richtiggehend auf der Haut weh. 

Egal. Ich wollte meine Medaille. Und ich wollte immer noch unter 3:40 Std. bleiben. Und noch war ich auf Kurs. 

 
Wolgast
Kilometer 38 / 13.54 Uhr

Am Ortseingang von Wolgast war der Regen abgeebbt. Die Kamera hatte ich einigermaßen getrocknet und es gab auch wieder Bilder, auf denen was zu sehen war. Und die ganze Läufer- gruppe hatte ich überholt, als diese am leichten Anstieg vor Wolgast nicht mehr gegen den Wind ankamen.

Wolgast / Peenebrücke
Kilometer 39,5 / 14.01 Uhr

Mit der Peenebrücke endete der Lauf auf der Insel Usedom. Der Westteil von Wolgast liegt schon auf dem Festland. 

Die Brücke hinauf war eine schöne Plackerei zumal man den letzten Verpflegungsstand ausgerechnet in die Talsohle vor der Brücke platziert hatte. Sonst hätte man den Schwung vom kurzen Bergab-Lauf vor der Brücke mitnehmen können. 

Wolgast / Schloßinsel
Kilometer 40 / 14.03 Uhr

Kleine Überraschung bei der 40 Km- Zwischenzeit. Die schweren vierten 10 Km gegen Wind und Regen schaffte ich in 52:23 Minuten. Noch drei Sekunden schneller als den hügeligen Kurs zwischen Km 10 und 20. Das ist ein Schnitt von gut 5:14 Min/Km.   

Wolgast
Kilometer 40 / 14.03 Uhr

Das Schild paßte, auch wenn es mit dem Marathon wenig zu tun hatte und das beworbene Restaurant deutlich weiter entfernt war als nur 2,195 Kilometer.

Bei Km 40 lag ich bei 3:27:00 Stunden und damit hatte ich die 3:3x Stunden fast sicher. 

Wolgast
Kilometer 41,5. / 14.11 Uhr

Fast sicher, denn in Wolgast ging es noch einige Male scharf hinauf und wieder hinunter, was ich aber in der Vorfreude auf das Ziel locker lief. Kurz vor dem Stadion dann noch dieser brutale 300 Meter steile Anstieg. Da mußte ich dann doch noch einmal Tempo rausnehmen. Da konnte ich dann doch nicht mehr raufsprinten. 

Wolgast / Peene-Stadion 
Kilometer 42 / 14.12 Uhr

Geschafft. 300 harte Meter weiter stand ich endlich vor dem Marathon- Tor des Peene-Stadions. Ja, das Tor hier heißt tatsächlich ganz offiziell Marathon-Tor. Es ist nicht ganz so spektakulär wie in einem Olympia- Stadion, aber das war mir nun egal.

Wolgast / Peene-Stadion 
Kilometer 42 / 14.12 Uhr

Der Blick ins Stadion. Und endlich war es auch so etwas ähnliches wie trocken. Ich hüpfte trotzdem erst einmal freudig in die Pfütze. Ich hatte gedacht, es wäre die letzte, aber danach kam noch eine ziemlich überflutete Aschenbahn.  

Wolgast / Peene-Stadion 
Kilometer 42,1 / 14.13 Uhr

Ich hielt mich ein wenig von der Innenbahn fern, aber auch weiter draußen war es ziemlich rutschig. Man tat sehr gut daran, nicht auf einen schnellen Spurt zu setzen. 

Wolgast / Peene-Stadion 
Kilometer 42,15 / 14.13 Uhr

Gleich im Ziel. Im Stadion war eine schöne Stimmung. Jeder Läufer wurde einzeln mit Namen und Ort begrüßt. Mein Laufplan ging fast sekunden- genau auf. Die mitgebrachte Musik endete in der letzten Kurve. Nun konnte ich den Applaus genießen.

Wolgast / Peene-Stadion 
Kilometer 42,195 / 14.14 Uhr

GESCHAFFT !! Die Hügel konnten mich nicht aufhalten, der Wind nicht und der Regen auch nicht. Die 38. Medaille war meine.

Die Endzeit: 3:37:47 Stunden. Damit war ich auf der zweiten Hälfte mit 1:48:40 Stunden noch 27 Sekunden schneller als auf der ersten Hälfte. Das reichte für Platz 69 von 249 Finishen. Und in der AK M40 für Platz 12 von 34 Finishern.

Wolgast / Peene-Stadion, 14.15 Uhr

Nach dem Lauf ging es erst einmal zu den trockenen Klamotten. So im Wind und ohne Laufen wurde es sehr rasch sehr kalt.

Danach ging es an die Verpflegung. Im Startgeld enthalten ist ein Getränk nach Wahl und entweder ein Teller Nudeln oder Erbsensuppe mit Würstchen. Nudeln waren aber schon alle als ich kam. Würstchen gingen schon zur Neige. Vor mir waren ja neben 68 Marathonies auch schon 294 Halbmarathonies im Ziel.     

Wolgast / Peene-Stadion, 14.20 Uhr

Und die Sonne kam dann auch noch. So konnten die Kinder dann immerhin auf die Hüftburg und das Bier war auch nicht mehr so wässerig, wenn man es nicht sofort trinken wollte.

Obwohl eine schöne Stimmung im Stadion war, machte ich mich schon bald auf den Heimweg. Mir war kalt. Der Lauf hatte doch mehr Kraft gekostet, als ich zuerst merkte.

Ach ja... meine Schuhe waren auch vier Tage nach dem Lauf noch nicht wieder trocken.  

Usedom ist eine Reise wert. Und der Marathon erst Recht. Eine sehr schlicht, aber sehr zweckmäßig organisierte
 Veranstaltung, die eigentlich keine Wünsche offenläßt (lassen wir das Wetter mal außen vor). Und das alles zum
Spottpreis von € 25,00. Warum dennoch nur 350 Läufer sich anmelden, verstehe ich nicht. Wenn bei dem Wetter
100 Läufer noch abspringen oder nicht ins Ziel kommen, habe ich schon eher Verständnis.  

        
Vor dem Lauf, 10.10 Uhr   Nach dem Lauf, 14.17 Uhr

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