2. Cuxhaven Marathon
30. März 2008
Die Cuxhavener
Marathonpremiere 2007 begann ja etwas holperig, aber wie es in einem
Zeitungskommentar
so schön hieß: "Cuxhaven ist schließlich nicht Boston". Stimmt.
Aber trotzdem denke ich mir, sollte man auch
in Cuxhaven Nudeln warm kriegen und Entfernungen zwischen Verpflegungsstellen
messen können. Aber wie
auch immer... ich habe mich nicht abschrecken lassen und bin ein zweites Mal bei
meinem Vater vor der
Haustür gestartet. Und ich habe es nicht bereut.
Samstag, 29. März 2008 | |
Die Reise von Hamburg nach Cuxhaven begann mit der schönen Feststellung, daß nicht mehr der Bummelzug, sondern jetzt der Metronom die Strecke befährt. Naja, so sehr viel schneller war er nicht, die Anzahl der Milch- kannen an der Strecke hat ja nicht abgenommen. | |
Der Blick auf die letzten Meter am Samstagmorgen. Es war frostige 5°C kühl und es goß in Strömen. Da kam so richtig Vorfreude aufs Laufen am Folgetag auf. | |
Das Kundenzentrum der Stadtwerke Cuxhaven am Kaemmererplatz. Hier war die Startnummernausgabe untergebracht. Eine echte Marathon-Messe gab es nicht. Anders als noch 2007 wurde diesmal aber auch keine versprochen. | |
Neben
den Startnummern gab es hier auch etwas Werbung und ein paar Prospekte
für andere Laufveranstaltungen zum Mitnehmen.
Ich bekam wie im Vorjahr wieder die Startnummer 55. Ob das Zufall war oder ob Wiederkehrer absichtlich dieselbe Nummer bekamen habe ich nicht in Erfahrung bringen können. |
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Schleusenpriel
und Wasser- turm im Zentrum Cuxhavens.
Am Nachmittag hatte das Wetter aufgeklart. Der Regen war der Sonne gewichen und es war spürbar wärmer geworden. Allerdings blies immer noch ein kühler Wind durch die Stadt. |
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Die Pasta-Party stieg um 18 Uhr im Restaurant bei Hertie. Das Essen war sehr lecker. Und im Gegensatz zu 2007 auch richtig heiß. |
Was ein Wetter. Am
Mittwoch hatte es noch fast den ganzen Tag geschneit, Freitag früh noch
gefroren
und den ganzen Samstag hatte es entweder in Strömen geregnet oder zumindest
ließ einen ein scharfer
Wind fast erfrieren. Und Sonntag lief ich Marathon...
Sonntag, 30. März 2008 | |
Kaemmererplatz,
Cuxhaven 10.28 Uhr Wer nicht den Wetterbericht verfolgt hatte, dürfte seinen Augen nicht getraut haben. Kein Regen, keine Wolken, dafür Sonne und schon zum Start 12°C (später bis 16°C). Dazu allerdings ein starker Wind aus Süd bis Süd-Ost mit Böen bis 80 Km/h. |
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Kaemmererplatz/Rhodestraße 10.56 Uhr Am Start versammelten sich 178 Marathon-Läufer (davon 18 Frauen) und 519 Halb- Marathon-Läufer (davon 111 Frauen). Zuvor gab es schon ein 10 Km-Rennen mit 343 Startern (94 Frauen) sowie einen Kinderlauf (5 Km) mit 74 Läufern und einen 2 Km- Bambinilauf mit 136 Läufern. |
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10.57
Uhr / Kilometer 0,0 1. Runde Kaemmererplatz Pünktlich 154 Sekunden zu früh kam der Startschuß. Das irritierte nicht nur mich, sondern auch manchen Läufer um mich herum. Aber da gibt es schlimmeres. |
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10.57
Uhr / Kilometer 0,0 1. Runde Kaemmererplatz So ging es bei bestem Wetter auf den viermal zu durchlaufenden Rundkurs.
Foto: Foto-Team-Müller |
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11.00
Uhr / Kilometer 0,6 1. Runde Deichstraße Zwischen Deich und Läden ging es in Richtung Hafen. Ich kam schnell in meinen Laufrhythmus. 5:30 Min/Km war das angedachte Tempo. Trotz Magen-Darm-Virus mit 3,5 Kilo Gewichtsverlust in der Vorwoche und Durchfall bis 75 Minuten vor Start ging ich die Sache optimistisch an. |
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11.04
Uhr / Kilometer 1 1. Runde Ferdinand-Braun-Promenade Rasch hatte sich das Feld in die Länge gezogen. Auch wenn es keine geordnete Startaufstellung gab, ging es sehr gesittet zu. Offenbar hatten sich die Meisten doch richtig eingeschätzt. |
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11.14
Uhr / Kilometer 3 1. Runde Grimmershörnbucht Erstmals ging es mit Wind von hinten die Bucht entlang. Mit den zum Teil scharfen Böen von hinten mußte man teilweise gar beim Laufen bremsen. |
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11.27
Uhr / Kilometer 6 1. Runde Steinmarner Seedeich Nach den Wendepunkt am Döser Strandhaus ging es über den Deich. Hier pfiff der Wind erstmals spürbar von vorne. |
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11.34
Uhr / Kilometer 7 1. Runde Döser Seedeich Das hier war die bitterste Strecke. Hier kam der Wind genau von vorne. Insgesamt hatte man aber mehr Wind von hinten als Wind von vorne, da die Passagen nach Süden und Osten weit mehr geschützt lagen. |
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11.51
Uhr / Kilometer 10 1. Runde Werner-Kammann-Straße Die ersten 10 Km schaffte ich in 55:01 Min. Also nur eine Sekunde langsamer als der Plan. So ungenau wie die Kilometer-Markierungen standen eine mehr als zu vernachlässigende Größe. |
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11.53
Uhr / Kilometer 10 1. Runde Claus-Oellerich-Weg Kurz vor dem Ziel wurde es noch einmal landschaftlich. Aber nur ein kurzes Stück. |
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11.55
Uhr / Kilometer 10,5 1. Runde Rhodestraße Die erste Runde war in 58:43 Min geschafft. Die 28 Sekun- den Verlust durch die Brutto- Zeitnahme sind darin schon berücksichtigt. Eine Zeit unter vier Stunden war zwar noch möglich, aber allenfalls knapp. |
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12.00
Uhr / Kilometer 11,5 2. Runde Am Alten Hafen Auch eingangs der zweiten Runde ging es mir noch gut. Die erwarteten Probleme mit dem Magen blieben aus und ich vertrug sogar Trinken. Hier geht es durch den Hafen mit Blick auf den Leuchtturm Alte Liebe. |
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12.10
Uhr / Kilometer 13 2. Runde Grimmershörnbucht Viele Zuschauer gab es an der Strecke wahrlich nicht. An mancher Ecke standen ein paar und klatschten eifrig. Wie die Zeitungen auf 5000 Zuschauer kamen ist mir ein Rätsel. Vielleicht wenn man alle zufällig Wartenden und alle jede Runde neu mitzählt. |
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12.20
Uhr / Kilometer 15 2. Runde Strandwanderweg Hier ging es teilweise über Sand, der aber nicht sehr tief war. Es war kein schweres Laufen, aber man mußte schon aufpassen, denn auf den Steinplatten konnte der Sand schon etwas rutschig werden. |
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12.12
Uhr / Kilometer 15 2. Runde Strandwanderweg Laufen, wo andere Leute Urlaub machen. Im Sommer ist es hier knackevoll mit Touristen. Dann wäre hier kein Durchkommen. In der Ferne im Watt kann man die Insel Neuwerk sehen. Das sind nur ca. 12 Kilometer. |
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12.24
Uhr / Kilometer 15,5 2. Runde Döser Strandhaus Kurz vor dem Wendepunkt läuft man kurze Zeit mit Gegenverkehr. Hier zogen viele Halb-Marathon-Läufer das Tempo an. Von hier an mußte man als Marathon- Läufer immer darauf gefasst sein, von hinten überspurtet zu werden. |
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12.24
Uhr / Kilometer 15,5 2. Runde Wendepunkt Döse Der Wendepunkt war klasse platziert. Genau hinter dem Schild war die einzige Pfütze weit und breit und die war auch noch sehr groß und tief. Ab Runde 3 trocknete sie so langsam aus. Warum hat da keiner mal ein paar Schaufeln Sand reingeworfen??? |
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12.43
Uhr / Kilometer 19 2. Runde Strichweg Zum zweiten Male ist wieder das Stadtgebiet erreicht. Wieder ging es es eine harte Zeit hinterm Deich gegen den Wind an. Da kam einem die Häuser als Windschutz ganz gelegen. |
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12.49
Uhr / Kilometer 20 2. Runde Annenstraße Die zweiten 10 Km schaffte ich in 56:31 Min. Das war langsamer als geplant, aber nach den ganzen Magen- Problemen der Vorwoche war ich in erster Linie froh, noch mitlaufen zu können. Und immer noch auf einem Kurs möglicherweise unter vier Stunden. |
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12.54
Uhr / Kilometer 21,1 2. Runde Rhodestraße Und wieder eine Runde ge- schafft. Die zweite lief ich in 59:29 Min. Halbmarathon in 1:58:13 Std. Da war schon zu sehen, daß es ein sehr knappes Rennen würde werden können. |
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13.04
Uhr / Kilometer 23 3. Runde Ferdinand-Braun-Promenade Nach nur etwas mehr als der Hälfte der Strecke wurde ich erstmals überrundet. Wir sehen den spätere Sieger Johannes Haßlinger aus Nienburg. Er gewann in 2:44:15 Std mit fast sieben Minuten Vorsprung. |
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13.12
Uhr / Kilometer 24 3. Runde Grimmershörnbucht Nach dem Ausscheiden der Halb-Marathon-Läufer wurde es merklich leerer auf dem Kurs. Es war ein schneller Lauf. Zwar nur Läufer von 178 unter drei Stunden, aber 102 unter vier und nur sechs über fünf Stunden. |
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13.24
Uhr / Kilometer 26 3. Runde Strandwanderweg Kein Mensch zu sehen. Das macht das Laufen auch nicht einfacher. Insgesamt war es aber nicht immer so einsam. Meist war zumindest nach vorne immer jemand für mich in Sichtweite. Und ich begann jetzt mehrheitlich mit dem Überholen von Läufern. |
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13.25
Uhr / Kilometer 26,5 3. Runde Steinmarner Seedeich Die dritte Deichüberquerung. Und der scharfe Wind genau von vorne. Das war schon brutale Schinderei, auch wenn es "nur" ein paar Meter waren. Einschließlich dem langen Stück bergab danach kam man total aus dem Tritt raus. Kurz danach mal etwas ganz neues. Ich bekam beim Laufen Nasenbluten. Zum Glück verschwand das ganz schnell. Foto: Foto-Team-Müller |
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13.33
Uhr / Kilometer 28 3. Runde Döser Seedeich Ein sehr idyllisch platziertes Schild und sogar so ungefähr richtig. Manche Kilometer- Schilder standen so dermaßen falsch, daß man schon fast wieder lachen konnte. Km 39 stand mal gerade 67 Sek vor Km 40. Und zwischendurch war noch ein Verpflegungs- stand. 1 Km in 67 Sek ist wohl Weltrekord, hmm? |
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13.45
Uhr / Kilometer 30 3. Runde Schillerstraße Die dritten 10 Km in 56:19 Min waren etwas schneller als die zweiten. Noch war ich auf Kurs unter vier Stunden, noch hielt der Magen, aber noch waren 12,2 Kilometer zu laufen. |
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13.54
Uhr / Kilometer 31,5 3. Runde Rhodestraße Dritte Runde in 59:41 Min. 1:02:04 Std durfte ich für die letzte Runde benötigen, um unter vier Stunden zu bleiben. Damals glaubte ich sogar an noch 28 Sekunden mehr. Ich wußte ja nicht, daß es keine Nettozeitnahme gab. Die Überraschung gab es erst zusammen mit der Urkunde. |
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14.09
Uhr / Kilometer 34 4. Runde Grimmershörnbucht Noch einmal drei Kilometer mit Windunterstützung. Jetzt sich einfach nur treiben lassen und möglichst für den Schluß Kraft sammeln. |
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14.25
Uhr / Kilometer 37 4. Runde Steinmarner Seedeich Zum letzten Mal über den Deich. Diesmal wäre ich fast im Gegenwind auf der Steigung stehen geblieben. Aber dann war ich doch drüber und dachte nur noch an den bald kommenden Verpflegungsstand und die Cola, auch wenn es ja nur billige Pepsi war. |
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14.36
Uhr / Kilometer 38,5 4. Runde Döser Seedeich Noch einmal gegen den Wind hinterm Deich. Nun ging es drum. 4,2 Kilometer in knapp 25 Min. Davon die Hälfte hart gegen den Wind. |
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14.45
Uhr / Kilometer 40 4. Runde Catharinenstraße Die vierten 10 Km in 58:34 Min. Da hatte Zeit liegen gelassen, brachte nun aber einen "Puffer" von 13 Min für 2,2 Km mit. Leider hatte der Wind jetzt etwas gedreht und schoß teilweise heftig durch die Straßen. Leider fast immer von vorne. |
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14.48
Uhr / Kilometer 40,5 4. Runde Schillerstraße Mein 23. Marathon, aber ich hatte nie zuvor ernsthaft um eine Zeit kämpfen müssen. Bisher war ich jedes Mal entweder frühzeitig schon klar gescheitert oder hatte bei Km 35 einen ausreichend großen Vorsprung, um gegen Ende es ruhiger anzugehen. |
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13.49
Uhr / Kilometer 41 4. Runde Heinrichstraße 1,2 Kilometer in gut sieben Minuten. Ich war schon total alle, aber die Beine rannten noch. Jetzt nur nicht nervös werden (Achtung Magen), aber auch nicht nachlassen. |
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13.55
Uhr / Kilometer 42 4. Runde Parkplatz Sparkasse Jetzt noch einmal beim Titel- Sponsor über den Parkplatz und geschafft. Im Rennen selbst glaubte ich sogar noch an Nettozeitnahme und die Chance auf einen neuen Rekord (lag bei 3:59:23 Std). In Wahrheit rannte ich noch um die vier Stunden (Brutto). Immerhin wollte ich, falls kein Rekord, die Brutto-Uhr bei 3 stehen lassen. War eine gute Idee!! |
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14.56
Uhr / Kilometer 42,1 4. Runde Rhodestraße Noch ein paar Meter. Hier gab ich noch einmal Gas. Wie leicht die Beine doch immer auf den letzten Metern sind. Direkt hinter mir rannten noch zwei Läufer. Die hatte ich nicht bemerkt. Als ich später mein Zielfoto sah, staunte ich nicht schlecht. |
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14.57
Uhr / Kilometer 42,195 4. Runde Kaemmererplatz FINISH. 3:59:52 Stunden Brutto und 3:59:24 Stunden Netto. Wahnsinn!! Zwar kein neuer Rekord, aber ein sensationeller Kampf. Gegen Wind, gegen Durchfall, gegen den Virus, gegen die Zeit (aber auch etwas gegen die Vernunft). 1:01:57 Std für die letzte Runde. Für die Kilometer 32 bis 42 immer noch schnell. Und viel wichtiger: schnell genug! Im Ziel konnte ich kaum noch stehen, schaffte immerhin noch, etwas zu trinken zu besorgen und das "Nach dem Lauf"-Foto zu machen. Foto: Foto-Team-Müller |
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Kaemmererplatz,
DRK-Zelt 15.07 Uhr Ganz so schlimm war es zwar nicht, aber der Kreislauf war down und im Zelt war es doch wärmer als auf dem nassen Rasen. Leider bekam ich auf den unbequemen Liegen dann Wadenkrämpfe. Da wurde es dann ganz schmerzhaft. Aber das Klasse DRK-Team konnte mich auch davon befreien und nach 50 Minuten war ich schon wieder auf den Beinen. |
Nun die Warnung an
Alle: Wenn man sich eine Woche vor einem Marathon einen hartnäckigen Magen-
Darm-Virus einfängt, bis 75 Minuten vor dem Rennen Durchfall hat und so
nebenbei 3,5 Kilo Gewicht
verliert, sollte man NICHT an den Start gehen. Nicht einmal verkleidet beim
2-Km-Bambinilauf. Also
auch wenn ich den Marathon geschafft habe: Bitte NICHT nachmachen. Danke.
Kleiner Nachtrag zum
Wetter-Wunder: Um 16.30 Uhr (offizieller Zielschluß) begann es wieder in
Strömen
zu regnen.
Meinen herzlichen Dank an Utchen, Papschie und die Helferinnen und Helfe vom DRK.
Vor dem Lauf, 10.46 Uhr | Nach dem Lauf, 15.03 Uhr |
Hopepage des Cuxhaven-Marathons:
http://www.cuxhaven-marathon.de/
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