1. Sparkassen City Marathon Cuxhaven
1. April 2007

Nun startet also auch Cuxhaven eine Marathon-Tradition. Und ausgerechnet am 1. April war der erste Lauf.
Zum Glück war es nicht nur ein schlechter (April-) Scherz. 

Cuxhaven

Cuxhaven-Zentrum

Der Wasserturm und die "Hermine" 

Leuchtturm "Alte Liebe"
In der Grimmershörner Bucht, Blick auf den Schifffahrtsweg der Elbe
Blick von Sahlenburg aus über das Watt auf Neuwerk
Kugelbake

 

Samstag, 31. März 2007

Mit Cuxhaven verbindet man ja eigentlich eher Sonne, Strand, Watt und Meer. Und vielleicht noch den Kurbetrieb. Aber Laufen? Warum eigentlich nicht werden sich die Stadtväter gesagt haben und versuchten es einfach mal. So stand Cuxhaven Anfang Frühling 2007 ein Wochenende ganz im Zeichen des Laufsports.

Foto: Läufer-Skulptur im Zentrum Nähe Wasserturms 

Hier im Kundencenter der Stadtwerke Cuxhaven war die Startunterlagenausgabe und auch ansonsten das "Herz" des Lauf-Wochenendes.

Neben dem Marathon gab es auch noch einen Halbmarathon, einen 10-KM-Lauf und einen 3,1-KM-Kinderlauf. Laut Veranstalter 1400 Teilnehmer insgesamt, von denen aber nur 937 in den Mika-Zeitlisten auftauchten: 241x Marathon (davon 31 Frauen), 422x Halb- Marathon (103), 236x 10 KM (86), 38 Kinder (19 Mädchen).

Zusätzlich gab es auf dem Kaemmererplatz noch eine Marathon-Messe. Die war vollumfänglich in diesem einen Zelt untergebracht.
Alles in Allem doch recht über- sichtlich. Hier links von mir standen noch ein paar mehr Schuhe. 
Die Pasta-Party fand im Hertie- Restaurant statt. Hier gab es reichlich Verwirrung, denn die Veranstalter erzählten immer vom Karstadt-Restaurant. Nun wissen aber nur Einheimische, daß es sich dabei um ein und dasselbe Restaurant handelt, nur daß seit ein paar Wochen halt "Hertie" dransteht.   
Sehr schönes maritimes Flair zur Pasta-Party. Es war auch sehr lecker. Leider war das Essen ein wenig kälter als lauwarm. Da half nur eines: Erst den noch tiefgefrorenen Broccoli auflutschen. Danach erscheinen die Nudeln relativ warm. :-)

 

Sonntag, 1. April 2007

Kaemmererplatz, 9.58 Uhr

Bei traumhaftem Wetter (am Morgen noch 12°C, später bis 18°C, Sonne, nur leichter Wind) versammelte sich das Laufvolk am Sonntagmorgen im Zentrum von Cuxhaven.

Bereits um 9.45 Uhr waren 38 Kinder zu einem 3,1-KM-Lauf gestartet. Drei Runden rund ums Stadtzentrum.

Kaemmererplatz, 10.28 Uhr

Bald darauf ging es dann auch für die "Großen" auf die Strecke. Marathon, Halb- Marathon und 10-KM-Lauf wurden zeitgleich um 10.30 Uhr auf die Strecke geschickt. Der Kurs für die Marathon- und die Halbmarathon-Läufer war identisch. Die Marathonläufer mußten allerdings zweimal um den Kurs laufen.   

Kilometer 0,1 / 10.30 Uhr
Deichstraße

Endlich ging es los. Nachdem man vereint über die erste Verkehrsinsel direkt nach dem Start gestolpert war, ging es auf breiterer Straße weiter. Rote Startnummern: Marathon, Gelb: Halbmarathon. Blau: 10 Kilometer. 

Kilometer 0,5 / 10.34 Uhr
Deichstraße

Vom Zentrum ging es direkt zum Hafen und am Leuchtturm "Alte Liebe" vorbei. Hier waren noch alle drei Gruppen zusammen und war hier und da etwas eng. 

Kilometer 3 / 10.47 Uhr
Grimmershörner Bucht

Bei Kilometer 2 hatten sich die 10-KM-Läufer verabschiedet. Nun wurde das Feld spontan ein wenig übersichtlicher. Zudem war hier auch deutlich mehr Platz zum Laufen.

Es kommt selten vor, daß ich bei Kilometer 2 noch die Spitze des Feldes sehen kann. Die langgezogene Bucht (Kilometer 2 bis 4) machte es möglich. 

Kilometer 4,5 / 10.56 Uhr
Deichverteidigungsweg beim Fort Kugelbake

Hier ging es über den Deich auf die Landseite.

Kommentar eines Mitläufers: "In der Ausschreibung stand aber nichts von einer alpinen Bergwertung".

Kilometer 7 / 11.14 Uhr
Cuxhaven-Duhnen

Bei den Zuschauern an der Strecke handelte es sich meist um zufällig anwesende Kur- und/oder Strandgäste. Etwas mehr Stimmung gab es nur hier in Duhnen und bei Start und Ziel. Sonst waren wir Läufer meist unter uns.

Kilometer 9 / 11.25 Uhr
Strandstraße

Südlich von Duhnen war der Wendepunkt der Strecke. Nun ging es etwas mehr als einen Kilometer den anderen Läufern entgegen, ehe es dann quer durch die Stadt zurück ins Zentrum ging. 

Kilometer 10,5 / 11.32 Uhr
Am Wehberg

Auf so schmale Wege könnte man das Feld eines Hamburg- Marathons nicht schicken.

Ich war sehr schnell unterwegs. Eigentlich zu schnell. Bei einem gedachten Lauftempo von 6:40 oder 6:30 Minuten pro KM war 5:45 bis 5:50 doch arg flink. Aber das Tempo machte mir keine Probleme. So ließ ich dieses "Wohlfühltempo" auch gewähren.

Kilometer 12 / 11.39 Uhr
Sahlenburger Weg

Einziges "Problem" bei meinem schnellen Lauf: ich war mit allen Zwischenzeiten natürlich extrem weit von meinem Soll entfernt und verlor ständig den Überblick über Tempo und Strecke. Hinzu kam, daß man die Streckenführung offenbar über Nacht auch noch ein wenig modifiziert hatte. Nun ja, die Baustelle Kampweg gab es ja auch erst seit ein paar Wochen. 

Kilometer 12 / 11.40 Uhr
Sahlenburger Weg

Endlich wieder ein Verpfle- gungsstand. Die Aufteilung der Stände auf dem 21,1 KM-Kurs war eine Katastrophe. Die standen bei KM 4,5 / 12 / 18,5 und 20. Entsprechend auf der zweite Runde: 25,5 / 33 / 39,5 und 41. Die versprochenen weiteren drei Wasserstellen hatte man kommentarlos gestrichen. 

Kilometer 17 / 12.09 Uhr
Mozartstraße / Stresemannplatz

Wenn einem die zu laufende Wegstrecke so nett präsentiert wird, ist alles doch nur noch halb so schlimm.  

Kilometer 20 / 12.24 Uhr
Vor dem Flecken / Marktplatz / Kirche St.-Martin

20 Kilometer in 1:56 Stunden. Keine schlechte Zeit. Und von den Halbmarathon-Läufern, die ich überholte, bekam ich auch noch Komplimente, wie gut ich noch aussehen würde. :-)

Kilometer 20 / 12.26 Uhr
Schloß Ritzebüttel / Südersteinstraße

So nebenbei habe ich mir auch noch etwas Zeit genommen, im Vorbeilaufen Sightseeing zu betreiben.

Kilometer 20 / 12.27 Uhr
Südersteinstraße

Schon jetzt war es deutlich überschaubarer auf der Strecke geworden. Und ich hatte ja noch die ganze lange Runde noch einmal zu laufen. Allerdings hatte ich nie den Wunsch gespürt, mich "nur" für den Halbmarathon angemeldet zu haben, der an dieser Stelle in nur einem Kilometer zu Ende gewesen wäre.   

Kilometer 21,0975 / 12.31 Uhr
Kaemmererplatz

2:01:58 Stunden war meine Zeit und damit war ich eigentlich viel zu schnell. 11 Monate zuvor in Hamburg lief ich 2:21:39 Std. Beim Rekord im Elbtunnel 2:11:19 Std. Meine Zeit ergab ein Kilometerschnitt von 5:47 Minuten. Das waren ganz neue Dimensionen für mich.

Hier vor mir Startnummer 130, Martin Schilling, mit dem ich mich gegenseitig die nächsten 10 Kilometer über die Strecke zog.   

Kilometer 21,1 / 12.31 Uhr
Deichstraße

Nun ging es in die zweite Runden und es war klar, daß es nun einsam werden würde. Die Halbmarathon-Läufer waren jetzt im Ziel und so verteilten sich 241 Marathon-Läufer auf 21,1 Kilometer. Somit hatte jeder Läufer 87,5 Meter für sich ganz alleine. Und jede Gruppe von vier Läufern hinterließ ein Loch von 350 Metern. Statistisch gesehen...

Kilometer 25 / 12.55 Uhr
Grimmershörner Bucht / Kugelbake

Mein Tempo pendelte sich bei 6:00 Minuten pro Kilometer ein. Nach der schnelleren ersten Runde kam mir das langsam vor, war aber immer noch sauschnell. Bei Kilometer 24, wo mein Vater wartete, hatte ich schon 22 1/2 Minuten Vorsprung auf meine Planzeit.  

Kilometer 29 / 13.18 Uhr
Dünenweg

Links unser Laufweg, links davon noch das Meerwasser- brandungshallenbad und rechts das Wattenmeer mit Strand und Strandkörben. 

Kilometer 30,5 / 13.27 Uhr
Strandstraße

Nach gut 10 Kilometer netter Hilfe fiel hier mein Freund mit der Startnummer 130 plötzlich zurück. Zudem kam hier ein heftiger Gegenwind ins Spiel. Trotzdem erreichte ich den Kilometer 31 bei 3:02 Stunden, hatte seit dem Halbmarathon den 6:00 Min/Km-Schnitt gehalten. Aber bald darauf ging auch für mich die gute Zeit zu Ende. 

Kilometer 32 / 13.36 Uhr
Am Wehberg

Nun war ich plötzlich ganz allein auf der Strecke. Und noch viel schlimmer: Hier am Ende des Weges rammte ich mir einen Dorn durch die Sohle in den Fuß hinein. Das hieß: Stehen, Schuhe aus, Dorn raus, Schuhe wieder an, weiterlaufen. Leider hatte ich die Schuhe nur sehr unzureichend zugebunden, so daß ich kaum 500 Meter weiter schon wieder Schuhe zubinden mußte. 

Kilometer 33 / 13.46 Uhr
Sahlenburger Weg

Nun war der Rhythmus völlig im Eimer. Zudem war ich schon länger völlig ausgetrocknet. Zwischen Kilometer 25,5 und 33 gab es keinerlei Verpflegung. Da war der Stand hier wie eine Erlösung... nur zu spät.

Auf der ersten Runde hatte ich hier meinen Fotoapparat mit Saft geflutet. Bei so seltenen Ständen nahm ich gleich Saft, Wasser, Banane und Schwamm mit. Das war etwas viel zum Balancieren im Lauf.   

Kilometer 34 / 13.51 Uhr
Steinmarner Straße

Der Fotoapparat hatte den Anschlag mit Ausnahme einer etwas eingeklebten Mechanik einigermaßen überlebt, ich die Probleme der letzten Kilometer nicht. Die Zeit brach völlig ein und es ging nur noch sehr sehr schleppend weiter.  

Kilometer 36 / 14.06 Uhr
Strichweg

Zwei Kilometer in etwas mehr als 15 Minuten. Bei 3:36:30 Stunden (Bremen 4:00:06 Std, Barcelona 3:59:59 Std.) kam ich bei Kilometer 36 an. Der Unterschied zu den Vergleichs- läufen: in Cuxhaven war ich seit 500 Metern nur noch gehend unterwegs.  

Kilometer 37 / 14.14 Uhr
Strichweg / Herz-Jesu-Kirche

Was ich jetzt brauchte war eine weitere Verpflegungsstelle. Fast wäre ich hier um die Ecke in die Tankstelle gelaufen, aber da standen zu viele Ordner. So mußte ich noch zwei Kilometer durchhalten. Zwei quälend lange Kilometer. Als ich dort dann aber endlich etwas Coca- Cola bekam, ging es langsam wieder aufwärts.   

Kilometer 41 / 14.50 Uhr
Kirche St.-Martin / Südersteinstraße

Und kurz hinter dem Stand bei Kilometer 39 kam ja gleich noch einer. Hier noch schnell etwas Stärkung und danach zurück vom Gehen ins Laufen und den hier schon so gut wie sicheren neuen Rekord ins Ziel bringen.   

Kilometer 42,1 / 14.56 Uhr
Rohdestraße

Die letzten Meter waren dann nur noch Jubel pur. Schon 500 Meter vorher hatte ich das erste Mal unter dem Applaus der Zuschauer die Arme hoch- gerissen. Auf der Zielgeraden ging es zu den Klängen von Herbert Grönemeyer ("Ein Stück vom Himmel") dem Finish entgegen. 

Kilometer 42,195 / 14.58 Uhr
Kaemmererplatz

4:27:36 Stunden

Etwas weniger Jubel und die Zeit wäre noch etwas besser geworden. Vernünftig platzierte Verpflegungsstellen und kein Dorn im Fuß und die Zeit wäre noch viel besser gewesen. Aber was soll's...
Mein Laufkollege mit Start- nummer 130 kam fünf Minuten vor mir ins Ziel. Irgendwann hatte er mich überholt, ohne daß ich es gemerkt hatte.  
 

(Foto: Foto-Team-Müller)

Kilometer 42,195 / 14.59 Uhr
Kaemmererplatz

Ich war glücklich mit dem Lauf und der Zeit. Und selbst mein bis dahin eher marathonskep- tischer Vater kann es nun gar nicht mehr abwarten, daß der 2. Sparkassen City Marathon Cuxhaven startet. Vielleicht ja schon 2008. 

Kaemmererplatz / 15.24 Uhr

Noch bis 16.26 Uhr liefen die letzten Läufer hier ein. Eine erstaunliche Zuschauermenge, bedenkt man, daß hier nur noch sehr sporadisch Läufer ins Ziel kamen. 

Soweit nun also die Marathon-Premiere von Cuxhaven. Wie bei Marathon-Premieren so üblich lief nicht
alles ganz rund, aber insgesamt doch eine sehr gelungene Veranstaltung auf einer sehr schönen und sehr
schnellen Strecke. Jetzt noch eine etwas besserer Anwohner-Information, eine warme Pasta-Party und
eine bessere Verteilung der Verpflegungsstände und Cuxhaven hätte ein richtig tolles Marathon-Rennen.

        
Vor dem Lauf, 10.15 Uhr   Nach dem Lauf, 15.02 Uhr

Mehr Informationen zur Veranstaltung auf der offiziellen Homepage:
Homepage des Cuxhaven-Marathons


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