2. swb-Marathon Bremen 2006
24. September 2006

Lange Zeit gab es in Bremen keinen Marathon mehr. Bis 1991 wurde regelmäßig gelaufen, danach mangels Teilnehmer aber aufgegeben.

2005 wurde die Tradition mit neuem Sponsor und neuer Zählung wieder aufgenommen. Und wenn gleich die Teilnehmerzahl im zweiten Jahr gleich deutlich nach unten ging, will man 2007 auf jeden Fall weitermachen.

Weitermachen sollte man auch, denn Bremen hat die meiner Ansicht nach schönste Strecke aller meiner bisherigen Läufe. Das wird sich bestimmt noch herumsprechen.  

 

Bürgerweide

Einen Tag vor dem Rennen. Hier in Halle 4 war die Marathon-Messe und die Ausgabe der Startunterlagen.

Halle 4

Die Hansestädte dicht beieinander. Die Werbung für den Hamburg-Marathon 2007 und die Ausgabe der Startunterlagen Bremen 2006  

AWD-Dome

Sonntag, 24. September 2006. Noch eine Stunde bis zum Start. Das werden später die letzten Meter werden.  

Theodor Heuss Allee

Ein letztes Warmmachen vor dem Start. Schon früh um 9 Uh waren es 18°C. Im Laufe des Tages sollten es noch 25°C werden. Im Schatten wohl gemerkt.

Kilometer 0,0
Theodor Heuss Allee

Die Anspannung vor dem Start. Mir ging es nicht sonderlich den Morgen. Sowohl der Magen als auch die Füße schmerzten.

Kilometer 2
Marktplatz / Rathaus

Gleich zu Beginn bot Bremen seine Sehenswürdigkeiten dar. In einer Schleife ging es am Hauptbahnhof, den Wallanlagen, dem Domshof und jetzt dem Marktplatz entlang. 

Kilometer 6
Deichschartweg / Holzbrücke

Nun ging es an den Werdersee. Ungewohnt schmale Wege nahm der Marathon. Bei "nur" 1700 Startern konnte man das auch wagen. Bei 18000 Läufern wie in Hamburg hätte man sich gegenseitig von der Strecke geschoben. 

Kilometer 8
Weserdeich

Die Strecke führte oben auf dem Deich entlang. Die weißen Ballons im Bild markieren die 4:45-Stunden-Tempoläufer. Ich hing mich einfach hinten dran, weil ich Angst hatte, daß es weiter hinten doch sehr bald sehr einsam werden würde. Die Tempo-Läufer hingegen haben eigentlich immer Gesellschaft. 

Kilometer 10
Habenhauserdorfstraße

Einer von vielen Getränke- Ständen. Viel Trinken war bei den Temperaturen auch dringend geboten. Ich war noch nie bei so heißem Wetter einen Marathon gelaufen. Maximum bisher waren 23°C in Köln 2005. Aber da schien keine Sonne. 

Kilometer 10,5
Wehrstraße

Am Ostufer des Werdersees grüßt in der Ferne der Sponsor mit seiner Fabrik.
("swb" steht für Stadtwerke Bremen... für alle, die es nicht wissen sollten) 

Kilometer 12
Weserwehr

Die an sich wunderschöne Laufstrecke hatte einen Haken. Und den gleich öfters. Es gab viele kurze Anstiege und Gefälle im Kurs. Hier die Brücke rauf und runter, zuvor den Deich, später einige Straßenunterquerungen oder weitere Deiche. Das ging ganz schön in die Beine.

Kilometer 12
Weserwehr

Ich war jetzt kurz vor den Ballons. Von meinen kaputten Füßen spürte ich ebenso wenig wie von meinem Magen. Alles lief bestens bis hier. 

Kilometer 13
Fährstraße

Am Rande des Marathons auch ernste Töne. An dieser Stelle demonstrieren Kinder und Eltern für den Erhalt ihrer Schule.

Kilometer 15
Beneckendorfallee

Bei Kilometer 12,5 waren mir die 4:45-Ballons kurz enteilt. Hier habe ich sie gerade wieder überholt. 100 Meter später kam dann der Verpflegungs- punkt, hinter dem ich die Flucht nach vorne antrat. Mir ging es noch so gut, da wollte ich nicht hinter zu dem Zeitpunkt für mich zu langsamen Läufern versauern. Die Flucht sollte 22,5 Kilometer dauern!! 

Kilometer 18
August-Bebel-Allee

Die Folge meiner Flucht nach vorne: Ich lief erst einmal alleine auf weiter Straße. Fast vier Kilometer dauerte es, bis ich wieder Kontakt mit einem Läufer hatte. Ein Glück, daß die Strecke gut beschildert war. Sonst hätte man sich leicht verlaufen können. Meist laufe ich sonst doch nur den Anderen hinterher. :-) 

Kilometer 20
Marcusallee

Nun wurde es schattiger. Hier nahe des Rhododendronpark liegt Bremens Villen-Viertel. Wie auch an den meisten anderen Ecken standen nur wenige Leute an der Strecke. Die aber sehr gut verteilt. Es gab nur sehr wenige Ecken mit vielen Leuten, aber fast keine Ecke ohne Publikum. 

Kilometer 21
Rhododendronpark

Man glaubt es kaum. Da ging die Strecke doch quer durch den Park, der eigentlich 4,00 Euro Eintritt kostet. Extra abgesperrt war hier nicht. So liefen wir quer durch die Sonntagsausflügler, Radfahrer und Hobbyläufer. Das war nett, da uns alle höflich Platz machten.

Kilometer 21,1
Ronzelenstraße

Halbmarathon in 2:18:36 Std. Eine neue Bestmarke für mich. Noch neun Sekunden schneller als in Köln 2005. Und mir ging es immer noch gut. Aber noch lag ein weiterer Halbmarathon vor mir.

Kilometer 23,5
Universitätsallee

Vor uns das Universum Science Center Bremen. In diesem spektakulären silbernen Gebäude findet man auf 4.000 m² einen Einstieg und zugleich einen spielerischen Zugang zu den Geheimnissen unseres Universums.

Mehr unter:
www.universum-bremen.de

Kilometer 27
Findorffallee

Inzwischen ging es durch den Bürgerpark, wo so manche Eisdiele am Wegesrand lockte. Kilometer 27 schaffte ich in 2:57:40 Stunden, hielt weiter einen für mich sensationellen Schnitt von 6:34 Min/KM.

Kilometer 29
Hemmstraße

Hier war eine der Hochburgen was Zuschauer anging. Da machte das Laufen gleich noch einmal soviel Spaß.

Kilometer 30
Meta-Sattler-Straße

Gerade zuvor ging es durch eine dieser Unterführungen. Erst steil bergab, dann steil bergauf. Den Kilometer 30 schaffte ich in genau 3:17:00 Stunden, also genau ein Schnitt von 6:34 Min/Km.   

Kilometer 31
Hansator

Nun kam die einzige wirklich trostlose Ecke. Hier zwischen Stadt und Weser entsteht ein neues Industriegebiet. Da haben die Straßen nicht einmal Namen. Aber auch hier quälte ich mich durch, allmählich langsamer werdend.

Kilometer 33
Weserpromenade

Endlich wieder Wasser, aber Erfrischung?? Nein. Hier brannte die Sonne besonders unbarmherzig auf uns Läufer herab.

Kilometer 33,5
Weserpromenade

Dafür gab es hier aber wieder mehr Aufmunterung. Die Leute hier waren zwar weniger wegen des Marathons als mehr zur Erholung gekommen, feuerten uns aber trotzdem an.

Kilometer 34
Schlachte / Weserpromenade

Endlich Schatten. :-)

Kilometer 36,3
Weserstadion

Den Kilometer 36 hatte ich bei 4:00:06 Stunden absolviert. Nun war ich vier Kilometer länger gejoggt als je zuvor, hatte in vier Stunden einen Kilometer mehr geschafft als je zuvor und hatte eine 6:40 Min/ KM-Schnitt-Zeit 10 Kilometer länger gehalten als je zuvor.

Kilometer 36,4
Weserstadion

Wie zur Belohnung folgte nun das Lauf-Highlight. Eine halbe Runde im Weserstadion. Da schaut sich auch der müde Läufer ehrfürchtig um. Drei Tage später kam hier der FC Barcelona zu Besuch. Das Champions-League-Spiel endete 1:1.

Kilometer 36,4
Weserstadion

Noch immer war ich am Joggen. Unbarmherzig machte ich Jagd auf meine eigene Bestzeit, die ich erst im April diesen Jahres aufgestellt und für nicht mehr zu schlagen gehalten habe. 

Kilometer 37,5
Osterdeich

So schnell gehen Träume dahin. Der steile Deichanstieg hinter dem Weserstadion brachte bei Kilometer 37 das Aus für mein Joggen. Und kaum daß ich gehend weitermachte, flogen die 4:45-Ballons an mir vorbei, die ich 22,5 Kilometer hinter mir gelassen hatte.

Kilometer 39
Am Wall

Schöne alte Häuser links, der Wallgraben rechts.. und in der Mitte ein Läufer am Ende aller Kräfte. Der lange Anstieg in praller Sonne den Wall hinauf war zuviel. Nun merkte ich die Folgen der Hitze und wie von Schritt zu Schritt die Sache immer schwerer wurde. 

Kilometer 40,2
Bürgermeister-Schmidt-Straße

Nur noch irgendwie ins Ziel war jetzt die Devise. Noch sah ich zwar den Rekord auf der Uhr, das war aber auch alles. Bis Kilometer 36 war eine Zeit unter 4:40 Stunden greifbar, nun schien 4:50 Stunden in weiter Ferne.

Kilometer 41,3
Theodor Heuss Allee

Zurück am Start. Knapp 4:45 Stunden zuvor waren wir hier losgelaufen. Nun markierte das Tor den Eingang zur Bürgerweide.

Kilometer 41,7
Bürgerweide

Nun wurde es noch einmal richtig hart. Einen halben Kilometer zuvor war ich noch einmal losgejoggt, hatte mir gleich einen schmerzhaften Krampf geholt, den wieder rausgelaufen und humpelte nun auf den AWD-Dome zu.  

Kilometer 42
AWD-Dome

Da noch rein und dann etwas versteckt um eine weitere Kurve endlich das Ziel, wo doch ein gutes Dutzend Leute noch zum Anfeuern stand. Draußen war da mehr los. Aber ich bekam eh nicht mehr wirklich etwas mit. 

Kilometer 42,195
AWD-Dome

Ein Foto eine Minute nach dem Ziel. Noch stand ich, aber kurz danach ging der Kreislauf in die Knie. Zum Glück hatte ich genug zu trinken dabei. 4,5 Kilo hatte ich während des Laufes verloren! Aber alles nur halb so schlimm. 30 Minuten später spazierte ich schon wieder auf der Bürgerweide umher.

Die Endzeit: 4:50:15 Stunden. Neue persönliche Bestleistung!

 

Die Gesichter eines Marathons

9.34 Uhr
KM 4,9
Kuhhirtenweg
10.01 Uhr
KM 8,7
Holzdamm
10.35 Uhr
KM 13,8
Ludwig-Quidde-Straße
10.54 Uhr
KM 16,8
Stresemannstraße
11.15 Uhr
KM 20,2
Marcusallee
11.22 Uhr
KM 21,3
Ronzelenstraße
11.50 Uhr
KM 25,5
Parkallee
12.11 Uhr
KM 28,5
Hemmstraße
12.49 Uhr
KM 34,0
Schlachte
12.58 Uhr
KM 35,2 
Weserpromenade
13.32 Uhr
KM 39,6
Am Wall
13.58 Uhr
KM 42,195
AWD-Dome

 

        
Vor dem Lauf, 8.43 Uhr   Nach dem Lauf, 14.48 Uhr

Infos zum Marathon gibt es hier:
http://www.marathon-in-bremen.de/


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