12. Volkswagen-Marathon Prag 2006
14. Mai 2006

Volkswagen-
Marathon
Prag 2006

14.05.2006

5:23:56

Das war ja eine ganz üble Überraschung. Der von mir schon gebuchte Ruhr-Marathon wurde kurzfristig abgesagt
 und plötzlich hatte ich einen Urlaub, aber keinen Lauf mehr. Aber einen Blick ins Internet später stand für mich
fest: Dann fahre ich eben nach Prag!!

Und so lief ich gerade drei Wochen nach Hamburg schon wieder einen Marathon...  

Altstädter Rathaus (Altstädter Ring)

Hier im Zentrum Prags war Start- und Zielpunkt des Marathons. 

Nikolaus Kirche
(Altstädter Ring)

Bei schönem Wetter (wolkig bei 16°C versammelten sich rund 5500 Läufer. Der angekündigte Regen blieb zunächst einmal aus.

Celetná

Hier in der Seitenstraße des Altstädter Rings war die Start- aufstellung.  Es war ein wenig wie im Käfig.

Kilometer 0,7:
Rudolfinum

Der Start um 9.00 Uhr. Gleich zu Beginn das Highlight: Der Lauf durch Prager Innenstadt. Hier zunächst die Altstadt. 

Kilometer 0,8:
Namesti Jana Palacha / Im Hintergrund die Prager Burg
Kilometer 1.2:
Altstädter Brückenturm

Die Kurve hinauf zur Karls- brücke. Hier standen auch die meisten Leuten und es kam so richtig gute Stimmung auf. 

Kilometer 1,4:
Karlsbrücke

Soviel Platz hat man auf der Karlsbrücke sonst nie. :-)

Kilometer 1,7:
Kleinseitner Brückenturm

Weiter ging der Lauf nun auf der Kleinseite. Hier das Ende der Karlsbrücke.

Kilometer 2:
Malostranské namesti

Hier auf der Kleinseite war das Zuschaueraufkommen schon deutlich geringer. Aber dafür konnte man sich ja noch an der Umgebung satt sehen.

Kilometer 2,2:
Tomasska

Bis hierhin lief es gut für mich. Angespornt durch die schöne Umgebung rannte ich die ersten zwei Kilometer in 12 Minuten. Für mich wichtiger: Meine Kostümierung (siehe Fotos oben und unten auf der Seite) machte mir keine Probleme. Erstaunlich, wenn man mal bedenkt, daß ich nie vorher mit Kostüm gelaufen bin. Auch nicht im Training.

Kilometer 2,5:
nabrezi Edvarda Benese

Nettes Angebot, aber hier wollte dann doch noch keiner einsteigen.

Während man den Autoverkehr von der Laufstrecke verbannte, fuhren die Straßenbahnen alle weiter. Da mußte man als Läufer halt mal ausweichen.

Kilometer 5:
Bubenské nabrezi

Auch nach fünf Kilometern lag ich noch klasse in der Zeit, hielt eine 6:25 Minuten-Zeit. Und mir ging es gut dabei.

Nachdem wir die Kleinseite verlassen hatten, wurde es sehr einsam auf der Strecke. Hier war immerhin noch die Moldau unsere Begleiterin. 

Kilometer 7,5.
Svabky (Prag-Palmovka)

Das hier ist wohl kaum das Vorzeitviertel der Stadt. Hier interessierte sich wirklich keiner mehr für unser Kostüm.  

Kilometer 11:
Nové mlyny

Endlich ging es zurück ins Stadtzentrum. Vor uns jetzt die Fackelträger von "World Harmony Run".

Kilometer 10 hatte ich in einer persönlichen Bestzeit erreicht und es ging mir immer noch ganz gut. Zu befürchten waren aber immer noch Regen oder zu warme Temperaturen für alle meine Klamotten am Leib.

Kilometer 11:
Lannova

Während es an Zuschauern an der Strecke eher mangelte, gab es sehr viele Live-Bands, die zumeist laut daherkamen.   

Kilometer 12:
Na Prikope /Wenzelsplatz

Noch einmal richtig schöne Marathon-Stimmung entlang der Strecke. Und so 26 Tage vor der Fußball-WM kam mein Fußball-Hut sehr gut an. :-)  

Kilometer 13:
Národni / Nationaltheater

Und wieder eine Straßenbahn an der Strecke. Ich wollte aber immer noch nicht mitfahren, auch wenn alle Wagons mit Marathon-Fahnen geschmückt waren. Erstaunlich, wenn man mal bedenkt, daß in der Prager und tschechischen Presse der Marathon nahezu gar nicht statt fand.

Kilometer 13,7:
Jiraskovo namesti / 
Das tanzende Gebäude

Für mich lief es immer noch gut. Ich hielt  meinen gewohnten Schnitt von 6:40 Minuten pro Kilometer gut ein.  

Kilometer 14:
Rasinovo nabrezi

Auf der Gegenseite kamen uns jetzt die Läufer entgegen, die gerade bei Kilometer 23,5 waren. Jetzt ging es auf die Prager Schleifen.

Kilometer 15,5:
Sekaninova / Nuselsky most

Eine schöne grüne Ecke neben den nicht ganz so schönen Gebäuden.

Hier ging es einmal auf eine Drei-Kilometer-Schleife von der Moldau weg.

Kilometer 18:
Podolske nabrezi

Gleich hinter dem Tunnel unter Vysehrad bot sich ein toller Blick südlich auf die Moldau und die Läufer bei Kilometer 22,5. Ich schaffte Kilometer 18 bei 1:58 Stunden, fühlte mich aber nicht mehr ganz so gut. 

Kilometer 20:
Modranska

Endlich war der Wendepunkt der ersten Südschleife erreicht. Die Umgebung der letzten zwei Kilometer war eh nicht so sehr spannend gewesen. Nun ging es aber die ganze Strecke wieder zurück.  

Kilometer 20,1:
Modranska

Musik zum Wendepunkt. Auf der anderen Seite saßen einige Offizielle und notierten sich jede Läufernummer. Abkürzen auf der Schleife also zwecklos.

Kilometer 20,2:
Modranska

Bei solchen Fans macht das Laufen doch gleich doppelt so viel Spaß. :-)

Kilometer 21,1:
Modranska

Halbmarathon. Meine Zeit war mit 2:21:26 Stunden schon nicht mehr ganz so gut. Es waren weniger die Beine als mehr der Magen, der sich unangenehm bemerkbar machte.

Kilometer 22,5:
Vysehradsky tunel

Bei Kilometer 22 mußte ich das Laufen aufgeben. Jetzt ging es gehend weiter. Der Magen ließ mich einfach nicht in Ruhe. Nie wieder McDonalds am Vortag eines Marathons.

Kilometer 24:
Svormosti

Über die Palackého most ging es wieder auf die Westseite der Moldau. Einen Kilometer zuvor hatte ich auf der Gegenseite den Besenwagen gesehen, wie dieser bei Kilometer 17,5 die letzten Läufer "jagte".

Für mich ging es jetzt auf die zweite Prager Süd-Schleife.  

Kilometer 29:
Strakonická

Also das Laufen auf der einer Seite der Autobahn war nun mit Abstand das langweiligste Stück Marathon-Strecke, das ich je gelaufen bin. Und das sollte insgesamt 14 (!!) lange Kilometer genau so aussehen. Sieben Kilometer nach Süden und dann dieselben sieben Kilometer wieder nach Norden.

Immerhin, wir Läufer waren schneller unterwegs als die Autos rechts, die wegen uns im Stau standen.

Kilometer 30:
Strakonická

Wenn schon nicht viele echte Laufstars am Start waren, so ließen einige zumindest recht schön grüßen. :-)

Kilometer 30:
Strakonická

Mein Freund der Clown, den ich sowohl am Start als auch hier als auch kurz nach dem Finish traf. Außer uns beiden waren nur eine handvoll Leute in Verkleidung gestartet. Und der Clown war der Beste!

Kilometer 31,7:
Strakonická

Der Südpunkt der Strecke war erreicht. Meine Motivation hatte längst einen Tiefstpunkt erreicht und eigentlich wußte ich schon gar nicht mehr, was mich eigentlich noch antrieb. Aber noch gingen die Beine weiter vorwärts. Wenn gleich mit rund 8:30 Minuten pro Kilometer eher langsam.   

Kilometer 33:
Strakonická

Ah! :-)

Ich war also nicht der einzige, der sich mit Nationalflaggen am Körper um die tschechisch- deutsche Freundschaft verdient machte. :-) 

Kilometer 34,5:
Strakonická

Da war er schon wieder. Der Schrecken aller Läufer. Der Besenwagen. Ich hatte jetzt ungefähr 5,5 Kilometer Platz nach hinten. So knapp acht Kilometer vor dem Ziel ein gutes Gefühl. Und bei meinen Magenschmerzen konnte ich ein gutes Gefühl auch wirklich gebrauchen.  

Kilometer 37:
Strakonická

Der schlimmste Teil der langen Autobahnpassage war geschafft und es gab wieder ein paar Gebäude zu sehen. Zuschauer waren aber weiterhin mehr als zufällig.

Zuletzt hatte ich mich mit neun Minuten pro Kilometer dahin gequält und eigentlich nur noch von einem Verpflegungsstand zum nächsten gedacht. Die Verpflegung in Prag war im übrigen erstklassig!! 

Kilometer 40:
Janáckovo nabrezi

Zurück im belebten Teil Prags. Auch wenn dieses Kilometer- Schild auch seht einsam in der Gegend herumstand, kam nun endlich wieder etwas Stimmung auf. Und schon fiel auch mir das Gehen etwas einfacher. Die Schmerzen im Magen und in den Beinen waren nur noch halb so schlimm. Das nahende Ziel tat natürlich ein übriges. 

Kilometer 40,5:
Most Legii / Legionsbrücke

Die Karlsbrücke in der Ferne und ein fröhlicher Falko im Vordergrund.

Kilometer 41:
Smetanovo nabrezi

Noch wenige Meter und auf der linken Seite wird noch einmal die Karlsbrücke auftauchen. An der selben Stelle war ich 40 Kilometer und fünf Stunden zuvor schon einmal gewesen.

Kilometer 41,4:
Namesti Jana Palacha / Rudolfinum

Auch hier am letzten Kilometer in der Altstadt praktisch keine Zuschauer an der Strecke. Nur ein paar desinteressierte Turistengruppen verirrten sich auf dem Kurs und genossen die autofreie Atmosphäre. 

Kilometer 41,6:
17. listopadu

Auch in Prag gilt die Regel: Fotografierst Du mich, dann fotografiere ich Dich. :-)

Kilometer 41,8:
Parizská

Auf der rechten Seite das jüdische Viertel.

Die Startgerade wurde nun zur Zielgeraden. Und auch hier nur sehr vereinzelt Leute. Die Meisten saßen in den Cafés am Rand und freuten sich, daß es entgegen allen Voraussagen nicht regnete.  

Kilometer 42,1:
Altstädter Ring

Endlich geschafft!!! Auf den letzten 500 Metern bin ich noch einmal gejoggt. Nach immerhin 20 Kilometer Gehen gar nicht so einfach. Aber es sollte dann doch ein hübsches Zielfoto sein. 

Kilometer 42,195:
Altstädter Ring

Die Minute nach dem Finish. Mit 5:23.56 Stunden war ich bei meinem 11. Lauf meine sechst- beste Zeit gelaufen. Das fand ich sehr zufriedenstellend.

Übrigens: Schon bei diesem Foto hatte es dann doch noch angefangen zu regnen.

Das wohl erstaunlichste an diesem Marathon waren wohl die beiden Tage danach. Anders als gewohnt
konnte ich ohne Probleme, Schmerzen und/oder Muskelkater laufen. So war es mit möglich, am Montag
und Dienstag noch 18 Stunden lang Parg-Sightseeing zu machen und noch viel mehr schöne Fotos aus der 
Stadt an der Moldau mitzubringen.
Foto-Archiv Prag (128 Fotos online)

        
Vor dem Lauf, 8.40 Uhr   Nach dem Lauf, 14.32 Uhr

Offizielle Seite des Marathons in Prag:
http://www.pim.cz/


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