20. Olympus-Marathon Hamburg 2005
24. April 2005
Am 24. April 2005 war es also mal wieder soweit. Ganz Hamburg war mit bunten Schildern "Laufstrecke" und weiß-roten Signalbänden verziert und auf 42,195 Kilometern Straße waren kleine blaue Striche aufgemalt: Es war mal wieder Marathon-Tag. Bei bestem Sonnenwetter und 8°C Starttemperatur sowie einer Tages- höchsttemperatur von 14°C starteten rund 19.000 Läufer an den Messehallen zu ihrem Lauf. Es waren mehr Läufer als jemals zuvor am Start. Aber dennoch klappte die Organisation dank unzähliger freiwilliger Helfer reibungslos. |
Da sind sie schon wieder: Die blauen
Striche. Rund 33.000 von ihnen markieren den Weg der Marathon-Strecke durch
Hamburg.
Diesem Exemplar begegnet man bei Kilometer 27,5 in der City Nord / Sydneystraße. Foto vom 13. April 2005 |
Hamburg Messe
Alljährlicher Treffpunkt der Laufverrückten aus aller Welt. Hier gibt es neben allen administrativen Einrichtungen zum Marathon selbst auch eine große Messe zum Thema Laufen und Marathon. |
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Hamburg Messe - Halle 5
Hier lagern die Kleiderbeutel der Teilnehmer. |
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Hamburg Messe - Halle 5
Letzte Vorbereitungen vor dem Start. Das Beste an dieser Halle ist eigentlich dieser beißende Geruch von allen möglichen Cremes und Ölen. Das macht die Nase frei in nur wenigen Augenblicken. |
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Gorch-Fock-Wall
Der Bus ist zwar sehr schön anzusehen und die Stimmung auf dem Oberdeck war auch klasse, trotzdem zog ich es vor, diesem Bus möglichst nicht mehr zu begegnen... ... dem Lumpensammler. :-) |
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Gorch-Fock-Wall
Die Anspannung kurz vor dem Start. Hier in Block C/Ost wird 15 Minuten nach dem Hauptfeld gestartet. Die letzten Läufer kommen so mit rund 20 Minuten Verspätung über die Startlinie. Aber keine Panik, gemessen wird die Netto-Zeit. |
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Kilometer 0: Gorch-Fock-Wall 15 Minuten nach den besten Läufern im Block A geht es auch für den Block C auf die Stecke. Erstmals durfte ich in der gelben Gruppe (also der 11. von 12 Gruppen) starten. :-)) (Foto: Live-Sportphotos) |
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Kilometer 1: Reeperbahn Kurz nach dem Start auf Hamburgs sündigster Meile. Hier treffen die Läufer der Startblöcke A, B und C aufeinander. Die A- und B- Läufer sind aber schon lange durch, sonst gäbe es hier einen Mega-Stau. Noch geht es mir gut... |
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Kilometer 5: Bernadottestraße mit der St. Ansgar-Kirche Bis zum ersten Verpflegungs- stand lag ich deutlich unter meiner Wunschzeit. Statt eines 6:40 Min/Km-Schnittes waren es 7:00 Min/Km. Aber dafür, daß ich wegen einer Grippe zuvor kaum trainieren konnte, ging es ganz gut. |
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Kilometer 7: Elbchaussee Kilometerlang zieht sich der Läuferwurm durch Hamburg. Ich hatte inzwischen etwas an Tempo zugelegt. Der links im Bild knapp über den Läufern schwebende Ballon markiert die Läufer, die nach 4:45 Std. ins Ziel kommen wollen. |
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Kilometer 7,5: Elbchaussee 1000. Marathon !!!!!!!!! |
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Kilometer 8: Elbchaussee Hier im hinteren Feld haben die Läufer auch schon mal einen Blick für das schöne Hafen- panorama. |
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Kilometer 11,5: Hafenstraße Der Fischmarkt in passiert, nun geht es in Richtung Landungs- brücken. Ich hatte meinen Schnitt inzwischen auf 6:25 Min /KM gesenkt und holte auf meine ursprünglich geplante Laufzeit wieder etwas auf. |
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Kilometer 14,5 Deichtorplatz, kurz vor dem Einlauf in den Wallringtunnel Immer noch liefen die Beine gut. Als neues "Spielzeug" hatte ich meinn mp3-Player dabei, so daß es jetzt erstmals mit Musik über die Piste ging. Aber nicht zu laut, sonst hört man das tolle Publikum ja nicht mehr. |
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Kilometer 16: Ballindamm / Binnenalster Dieser Marathon ist tatsächlich so etwas wie Hamburg- Sightseeing. Wenn man auch nicht an allen Schönheiten der Stadt vorbeiläuft, so doch zumindest an sehr vielen. |
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Kilometer 19,5: Schöne Aussichten / Panorama Außenalster Der Straßenname stimmt ja nun auf jeden Fall. |
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Kilometer 21: Beethovenstraße Die Hälfte ist fast geschafft und dank eines flotten Tempos habe ich den gewünschten 6:40 Min/ Km-Schnitt erreicht. Ich war selbst ganz erstaunt, wie relativ locker und leicht das bisher ging. |
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Kilometer 23,5: Saarlandstraße / Stadtpark Hmmm... einer läuft schon in die verkehrte Richtung... |
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Kilometer 25: Fuhlsbüttler Straße Nun ist Zeit für eine Pause. Am Verpflegungsstand Km 25,3 gibt es Bananen und Trinken und so nimmt man die teuflische Steigung bis hinter Km 26 am Besten in Ruhe und im Gehen. Danach durch die City Nord geht es bergab und es läuft sich frisch gestärkt viel besser. |
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Kilometer 29: Rathenaustraße Mehr und mehr fällt das Feld auseinander und immer mehr Läufer werden zu "Gehern". Noch geht es mir ganz gut. Die Beine sind noch nicht zu müde. Aber ich nehme nicht genug Zucker zu mir. Irgendetwas ist nicht, wie es sollte. Im Kopf düselt es und der Magen will nichts mehr zu sich nehmen. Melden sich jetzt doch die Nachwehen der Grippe? |
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Kilometer 32: Maienweg Da ziehen sie vorbei die Zeit- läufer mit den Luftballons. Und somit zieht auch mein Traum von unter 5 Std. vorbei. Jetzt müßte ich den Ballons folgen, aber das kann ich nicht mehr. Der Anfangs herausgelaufene Vorsprung ist weg und zehn Kilometer bis zum Ziel ist zu weit für Laufexperimente. Also ruhig im eigenen Tempo weiter. |
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Kilometer 35,5: Rosenbrook / Ring 3 Das fröhliche Selbstportrait stimmt nicht so ganz mit der damaligen Lage überein. Zwischen Km 34 und 35 hatte ich noch mal etwas Tempo aufgenommen, fühlte mich fit in den Beinen aber nicht fit in Kopf und Magen. Bei Km 35 brach direkt vor mir ein Läufer zusammen. Danach nahm ich mir vor, diesen Marathon ohne Zeitehrgeiz zu Ende zu gehen. Ich hatte noch 110 Minuten für rund 7 Kilometer. |
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Kilometer 36: Tarpenbekstraße Diese fröhlichen Leute sitzen hier jedes Jahr auf der selbst gebauten Tribüne. Auch wenn die ersten Läufer schon seit über zwei einhalb Stunden im Ziel sind, glaube ich nicht, daß hier "echte" Marathon-Läufer sitzen. :-) |
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Kilometer 37,7: Eppendorfer Baum/ Klosterstern Der heimliche Höhepunkt der Strecke. Die Stimmung, die hier bis zum Ende hin verbreitet wird ist einfach gigantisch. Die Polizei zählte alleine an diesem Punkt 20.000 (!!) Zuschauer. Insgesamt waren es 700.000!!! Kein Wunder also, daß die TV- Live-Übertragung eine eher schlechte Einschaltquote in Hamburg hatte. |
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Kilometer 38: Rothenbaumchaussee Jetzt wurde es ganz hart für mich. Der Einbruch kam zwar viel später als in früheren Jahren, war aber kein bißchen angenehmer. Beine, Magen, Füße, Kopf... nichts wollte mehr wirklich weiterlaufen. Aber es waren ja nur noch 4 Kilometer. Viel zu spät zum Aufgeben. Also ganz langsam weiter... |
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Kilometer 40: Rothenbaumchaussee Hier im Rücken der Universität stand der letzte Verpflegungs- stand vor dem Ziel. Und kommt die Zeit, wo die Vorfreude über den bevorstehenden Triumph die Schmerzen überdeckt. Es geht wieder etwas leichter voran. |
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Kilometer 41: Gorch-Fock-Wall Da auf der linken Seite war ich etwas mehr als fünf Stunden vorher gestartet. Jetzt ging es nur noch die lange Steigung des Gorch-Fock-Wall hinauf und noch zwei Kurven und dann... |
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Kilometer 41,8: Karolinenstraße / Gnadenkirche Die letzte Kurve ist geschafft. Das
Ziel in der Ferne schon zu erahnen. Nun gilt es nur noch laufen und genießen.
Am Ende der Steigung am Gorch-Fock- Wall begann ich auch wieder zu joggen. Sieht
auf dem Zielfoto auch etwas dämlich aus, wenn man da über den Strich geht. |
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Kilometer 42: Karolinenstraße Und plötzlich fühlt man sich wieder so leicht, als wäre man gerade erst losgelaufen. Für einen kurzen Moment sind alle Schmerzen vergessen und man fühlt sich nur noch als würde man fliegen. |
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Kilometer 42,1: Karolinenstraße Die letzten Meter vor dem Ziel. Eigentlich ist das genau der Moment, auf den man ddas ganze Rennen über hinfiebert, wenn auf den letzten Metern die Beine leicht werden, das Publikum schreit, das Bett in greifbare Nähe rückt und man inständig hofft, auch vom Moderator namentlich beim Zieleinlauf genannt zu werden. (Foto: Live-Sportphotos) |
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Kilometer 42,15: Karolinenstraße Wenige Meter vorm Ziel. Es ist
geschafft !!!! (Foto: Live-Sportphotos) |
Am Ende kam ich in 5
Stunden 16 Minuten und 48 Sekunden über die Ziellinie. Das war zwar nicht das,
was ich mir erhofft hatte, aber unter den Umständen gar nicht so
schlecht. Bei sechs Zieleinläufen war
ich nur einmal schneller (Hamburg 2004).
Später fand ich dann
auch heraus, warum ich mich so schlapp im Kopf gefühlt habe. Da ich wegen der
Magenprobleme nicht ausreichend Essen und Trinken konnte, verlor ich auf
der Strecke 3 Kilogramm
an Gewicht. Ja ja... man sollte eben nicht so kurz nach einer Grippe schon
wieder Marathon laufen, aber
wer hört schon auf seinen Arzt oder Apotheker, wenn die Straßen der Stadt mit
blauen Strichen gemalt
sind und hunderte Schilder den Marathon ankündigen? :-)
Vielleicht komme ich
ja im Sommer mal zum Trainieren. Die nächsten Ziele sind jedenfalls klar:
11. September 2005 - Köln
23. April 2006 - Hamburg
Oktober 2006 - Chicago (mein Dauertraum)
Vorher (ca. 8.55 Uhr) |
Nachher (ca. 14.45 Uhr) |
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